Mehr Wasser bitte! Anregungen für Wassermuffel

Du musst mehr Wasser trinken, Helga!  Diese Aufforderung und viele Argumente dazu begleiteten mich über Jahrzehnte und waren auch einleuchtend, aber so oft ich auch den Versuch gestartet habe, dem nachzukommen, es ist nie meine Routine geworden! Du brauchst doch nur eine Flasche mit Wasser neben deinen Computer stellen und auffüllen, sobald sie leer ist. Das war einer der vielen, gut gemeinten Ratschläge - nur bei mir hat´s nicht funktioniert, ich hab die ganze Flasche am Ende des Arbeitstages immer erfolgreich ausgeleert! 😄

In meinen energetischen Ausbildungen habe ich gelernt, dass man auf den Körper hören soll: Warum soll ich also trinken, wenn ich keinen Durst habe?  Das war immer mein Credo. Und den Trend, dass man den Tag mit einer Wasserflasche teilt, habe ich immer eher als einen Hype angesehen.

Aber ich bin neugierig und veränderungsbereit und so möchte ich euch heute berichten, wie es mir letztlich doch gelungen ist, regelmäßig und ausreichen Wasser zu trinken, auch in dem Bewusstsein, dass es im Alter besonders wichtig ist.

Dieses Beispiel steht für mich auch synonym für die vielen anderen Dinge, von denen man weiß, dass sie gut für einen sind, aber man macht´s einfach nicht. Aber mit der richtigen Belohnungsstrategie geht´s dann doch.

Takeaway

  • Du brauchst etwas, das dich motiviert konsequent zu bleiben, also was dich „bei der Stange hält“ und belohnt, denn ein Verhalten zu verändern gehört zum Schwierigsten. Selbst wenn es nur darum geht, etwas mehr Wasser zu trinken.

  • Durst ist oft ein schlechter Indikator für Wassermangel, der zeigt sich eher als Müdigkeit oder Hunger.

  • Wasser kann Informationen speichern, also lade es bewusst mit positiven Gedanken und Informationen für deinen Körper auf.

 

Foto Helga Pražak

 

KEINE FRAGE, WIR BRAUCHEN WASSER UM ZU FUNKTIONIEREN

Für mich gibt´s immer drei Gründe etwas Neues zu beginnen: es ist ein Bedürfnis, pure Neugierde oder mein Verstand sagt mir, ich soll das machen. Für meine neue Routine, „Trink mehr Wasser, Helga!“, haben alle drei Gründe eine Rolle gespielt:

  • Das Bedürfnis - weil meine Haut trocken geworden ist und ich hoffte, dass sich das bessert.

  • Die Neugierde - weil ich einfach selbst auch spüren wollte, was all die vielen Leute in meinem Umfeld mit ihrer Wasserflasche verbindet.

  • Mein Verstand - denn der kennt die lange Liste, warum man gerade im Alter darauf achten soll, genug Wasser zu trinken.

Man hat es schon oft gehört, aber ich finde es immer wieder gut sich das vor Augen zu. führen: Wir bestehen überwiegend aus Wasser!  Wasser macht die Hälfte bis zwei Drittel des durchschnittlichen Gewichts eines Menschen aus und unser Gehirn besteht sogar zu 90% aus Wasser! Bei einem Mann beträgt der Wasseranteil im Körper ca. 60-65%, und bei einer Frau etwa 50-55%. Wenn du gut trainiert bist und viel Muskelmasse hast, dann ist es etwas mehr, wenn du übergewichtig bist, ist der Wasseranteil deutlich weniger.

Im Alter kann der Wasseranteil aber sogar auf 40-45% zurückgehen! Und das kann dann wirklich zu vielen körperlichen Problemen führen. Bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme kann der Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten, auch Verstopfung kann eine Folge sein, es können Kreislauf- und Nierenprobleme, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auftreten und viele andere Zustände, die man alle nicht wirklich gerne haben möchte. Dem gilt es entgegenzuwirken, um den Körper in seiner Funktion bestmöglich zu unterstützen - selbst wenn man keinen spürbaren Durst hat.

Wie (lebens-)bedrohlich sich Dehydrierung anfühlen kann, habe ich in Pakistan auf einer Dienstreise bei fast 50° C in der Wüste erlebt. Der Wassermangel schleicht sich ein, ohne dass man wirklich etwas merkt, das Bewusstsein verengt sich mehr und mehr und plötzlich wird es dunkel.... Zum Glück haben mich Kollegen sofort mit isotonischen Getränken versorgt und kurz darauf war ich wieder frisch und klar.

Ich habe dieses Erlebnis bisher aber nie mit meinem Alltag in Verbindung gebracht, also dass wir auch ohne extreme Hitze stark dehydrieren können. Damit bin ich nicht alleine, denn es wird geschätzt, dass heutzutage bis zu 75 % der Menschen in den USA chronisch dehydriert sind (bei uns wird es vermutlich nicht viel anders sein) [1]. Das kommt vermutlich daher, dass der Wassermangel, wie ich das erfahren habe, nicht als Durst empfunden wird, sondern als Müdigkeit und Hunger.

MEIN NEUE ROUTINE

Ich will definitiv keine „vertrocknete Alte“ werden! Also wollte ich diesmal auf Nummer sicher gehen und habe etwas gesucht, das mich auffordert, konsequent zu trinken - bis es zu meiner täglichen Routine gehört. Als erstes habe ich mir eine Smartwatch zu Weihnachten gewünscht, die jede Stunde leicht vibriert und mich erinnern soll. Ich trage sie gerne, nur das feine, zarte Vibrieren, war einfach nicht genug Aufforderung und ich habe es auch immer wieder mal überhört. Daher bin ich über meinen Schatten gesprungen (ich lass mich doch nicht von einer App steuern! Oder doch? 🤔) und habe zusätzlich eine App herunter geladen, die mich stündlich durch ihr Gebimmel nervt und zum Trinken auffordert.

Aber noch viel wichtiger ist für mich die Dokumentation. Es macht tatsächlich einen großen Unterschied, ob man nur der Aufforderung nachkommt oder die getrunkenen Mengen auch dokumentiert. Das gibt einfach einen guten Überblick und am Ende des Tages oder der Wochen und Monate sieht man das Erfolgserlebnis.

Aber die App zeigt dir auch schonungslos: Heute hast du nur 700 ml getrunken! Diese Dokumentation hat mich tatsächlich die letzten Monate bei der Stange gehalten. Man könnte das natürlich ausreizen und neben Wasser auch viele verschiedene Getränken und auch Speisen auswählen, aber so weit geht meine Ambition nicht.

Basierend auf Gewicht, Alter, Bewegung, Umgebung etc. hat meine App ausgerechnet, dass ich 1.850 ml Wasser pro Tag trinken soll. Niemals zuvor bin ich auf so viel Wasser gekommen! Bei meinem Mann, der sich mir angeschlossen hat, sind es sogar 3 Liter!

Anfangs kam ich mir vor wie ein Durchlauferhitzer! Aber überraschenderweise legt sich dieses Gefühl nach kurzer Zeit. Selbst wenn ich am späteren Abend mein Tagessoll noch auffülle, heißt das nicht, dass meine Nachtruhe gestört ist.

WASSER TRINKEN WAR FÜR MICH KEIN SELBSTLÄUFER

Es heißt, für eine nachhaltige Verhaltensänderungen muss man eine Handlung mindestens 90 Tage lang konsequent durchhalten, bis sie schließlich auch im Unterbewusstsein verankert ist. Also habe ich erwartet, dass ich nach 3 Monaten meine App wieder löschen kann, weil das Trinken zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Nun, ganz so automatisch ist es auch nach jetzt 5 Monaten noch nicht geworden, also will ich mich noch einige Zeit von meiner App begleiten lassen. 😀

Einer meiner persönlichen Erfolge ist, dass ich heute überwiegend normales Leitungswasser trinken möchte. Früher hätte man mich mit diesem „langweiligen Zeugs“ fast jagen können! Auch Sodawasser muss es nicht mehr sein und schon gar keine Säfte oder Limonaden! Und nicht zuletzt: während ich früher nur schluckweise getrunken habe, kann ich jetzt tatsächlich ein ganzes Glas auf einmal austrinken!

Körperlich gesehen fand ich die Veränderungen nicht so stark wie Berichte von Freunden, die sich fitter gefühlt und auch etwas abgenommen haben. Bei mir hat sich zwar die Verdauung verbessert, aber auf eine geschmeidigere Haut warte ich noch. Trotzdem bleibe ich jetzt gerne dran.

Regelmäßig Wasser trinken ist für mich nur die Pflicht,
das Wasser dabei aber auch positiv aufzuladen ist die Kür!

DEM WASSER ETWAS MAGIE MITGEBEN

Wasser hat im Körper viele Funktionen, es unterstützt z.B. den Blutkreislauf beim Transport lebenswichtiger Stoffe in die Körperzellen, ist für den Abtransport von Stoffwechselprodukten und zellulärer Abfallstoffe verantwortlich, regelt die Körpertemperatur, trägt zur Körperbildung und zur Zellregeneration bei (z.B. erhalten Bandscheiben, die ja im Alter oft Probleme machen, die notwendigen Nährstoffe zur Reparatur über das Transportmittel Wasser), ist Reaktionspartner im chemischen Körperhaushalt u.v.m. Aber Wasser hat auch andere Eigenschaften, die erst langsam ins Allgemeinwissen vordringen und zwar die Fähigkeit, Informationen zu speichern und zu transportieren. Ich nenne das die Magie des Wassers.

Bekannt geworden ist diese Eigenschaft durch homöopathischen Mitteln und Bachblüten. Hier ist kein Molekül der jeweiligen Substanz mehr vorhanden, sondern nur die Information als Clusterbildung der Dipolmoleküle. Nach vielen persönlichen, positiven Erfahrungen mit diesen Mitteln habe ich keine Zweifel an der Tatsache und Wirksamkeit.

Der japanische Alternativmediziner und Wasserforscher Masaru Emoto fotografierte gefrorene Wasserkristalle unter dem Mikroskop und konnte zeigen, dass Wasser sensibel auf Frequenzen reagiert. Es speichert fokussierte Gedanken, Gefühle und Musik als Information, die dann in Form von Kristallen sichtbar wurden. [2]

Welche Rolle Wasser energetisch spielt, ist noch ein heiß diskutiertes Thema und man könnte sich in den Kontroversen zwischen Wissenschaft und Parawissenschaft verlieren. Daher will ich nur eine Erkenntnis anführen, die ich besonders für unser Thema „strahlend alt werden“ interessant finde: Dr. Henry Coandă, Physiker und bekannt als „Vater der Flüssigkeitsdynamik“, analysierte Wasser aus jenen Gebieten der Erde, in denen Menschen ein ungewöhnlich hohes und gesundes Lebensalter erreichen, u.a. im Hunza Tal in Pakistan. Er fand, dass es das Wasser ist, das die Gesundheit mehr beeinflusst, als jedes andere Lebensmittel und auch für den Alterungsprozess entscheidend ist. Dieses Wasser aus den umgebenden Gletschern hat besondere Charakteristika, einen hohen Anteil von Quarzmineralien in besonders kleiner, kolloidaler, also ungelöster Form und die ermöglichen den Wassermolekülen besondere geometrische Strukturen. Außerdem enthält es eine große Menge an negativ geladenen Wasserstoffionen, hat also hohe antioxidative Eigenschaften. Es ähnelt mehr dem Wasser in lebenden Organismen, also dem Wasser, das unsere Zellen umgibt, als dem gewöhnlichen Trinkwasser. Aus diesem Grund nannte es Coandă "lebendiges Wasser".  

Water is the most important thing you put in your body,
but not all water is equal.

You are what you drink!
Dr. Henri Coandă [3]

Nun haben wir in unseren Gegenden keinen Zugang zu derart quellfrischem, völlig unbehandeltem Wasser mit kolloidalen, antioxidativen Eigenschaften. Wir können zwar dankbar sein, überhaupt so gute Trinkwasserqualität aus der Leitung in unserer Gegend zu bekommen, wie sie in vielen anderen Regionen der Welt nicht vorhanden ist, aber entscheidend sind eben nicht nur die biologische und chemische Reinheit, sondern auch die biophysikalische Struktur, also die geometrische Anordnung der Wassermoleküle.

Ich liebe es Energetik und Naturwissenschaften zu kombinieren und so habe ich begonnen, dem Wasser zumindest jene Eigenschaften gedanklich „aufzuschwingen“, die die Zellen brauchen um möglichst gut zu funktionieren. Wenn ich also meine Wasserflasche oder ein Glas in die Hand nehme, halte ich kurz inne und gebe dem Wasser folgende Infos nd Gefühle mit:  “Dieses Wasser ist lebendig! Es schützt und ernährt meine Zellen und meinen Körper optimal!” Alleine schon der Begriff lebendig enthält alle die oben genannten positiven Eigenschaften. Aber natürlich kannst du stattdessen auch deine eigene, persönliche Affirmation verwenden.

Mir persönlich ist es egal, ob man das wissenschaftlich nachweisen kann oder nicht, dieses Ritual alleine bewirkt schon Positives.

Also, wenn ihr Wassermuffel seid, wie ich auch einer war, verlasst euch nicht auf das Durstgefühl, besorgt euch eine App und macht vor allem ein Ritual für eure Körpergesundheit daraus.

Herzlichst
Helga

[1]  Iztok Ostan HUNZA WATER and its re-creation by means of the FHES mineral powder Summary of Research Studies; Koper Institute 2018
https://www.institut-o.com/wp-content/uploads/2020/02/Brosura-Hunza-voda-ENG.pdf

[2] Masaru Emoto: The Hidden Messages in Water, 2004

[3] Dr. Patrick Flanagan: Elixir of the Ageless: You Are What You Drink: (2016) https://www.amazon.de/Elixir-Ageless-Drink-Flanagan-Revelations/dp/1533074364

 

I’m Too old! & andere Alters-Stereotypen

Hast du dir schon einmal gedacht oder auch von anderen gehört, dass du „zu alt“ für etwas bist? Ich denke, sehr oft ist das einfach eine Ausrede, etwas nicht mehr zu machen oder machen zu wollen oder auch nur ein Schubladisieren von Senioren. Dabei scheint unsere Gesellschaft hier aber eine Doppelmoral zu haben, denn einerseits wird mit forever young und Anti-Aging der Wunsch nach ewiger Jugend betont und andererseits werden Menschen (z.B. im Arbeitsmarkt) bereits mit 55 als too old! angesehen!

Too old! ist aber nur eine der vielen Stereotypen über das Alter, die uns überall begegnen und uns einschränken!

Natürlich werden wir älter und manches geht irgendwann nicht mehr so wie gewohnt oder wie man es gerne hätte. Und ich will auch keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich durch eine rosarote Brille schaue und das Alter in all seinen Facetten schönreden will. Aber Altersvorurteile und Stereotypen umgeben uns überall und sie tun uns einfach nicht gut – weder zwischenmenschlich, noch gesellschaftlich und schon gar nicht, wenn wir sie bewusst oder unbewusst in unserem inneren Dialog abspielen.

Daher möchte ich hier mit einigen dieser Alters-Stereotypen aufräumen und vor allem zeigen, wie wir den verinnerlichten Vorurteilen auf die Spur kommen, sie loswerden und unseren ganz persönlichen Weg im Alter mit Freude gehen können.

Takeaway

  • Alters-Stereotypen und Vorurteile sind wie eine Hintergrundbeschallung im Kaufhaus. Setz mal bewusst „innere Kopfhörer“ auf und hör dir selber genau zu, welche du verinnerlicht hast.

  • Im Alter gibt es Veränderungen, aber bring das nicht mit too old! in Zusammenhang und vor allem, bleib dort gedanklich nicht hängen. Auch in jungen Jahren triffst du manchmal Entscheidungen etwas nicht mehr oder anders zu tun – das ist einfach Teil unserer permanenten Entwicklung.

  • Etliche Studien zeigen: Wie wir alt werden, beginnt nicht erst mit 60Plus, sondern bereits mit der Lebenseinstellung in den Zwanzigern!

  • Eine Tapping-Anleitung, um einschränkende Denkmuster zu durchbrechen.

 

Foto von Ron Lach auf pexels

 

WIR WERDEN PERMANENT MIT ALTERS-STEREOTYPEN BESCHALLT

Wir sind alle nicht gefeit vor Altersvorurteilen und Stereotypen und sie umgeben uns bereits von klein auf. Viele kommen aus unseren eigenen Familien z.B. „Krankheiten im Alter sind die Gene, das haben Oma oder Opa auch schon gehabt...!“ (was für ein Irrglaube!) oder aus dem Freundeskreis: „Irgendwelche Weh-Wehchen haben wir doch alle über 60!“ (auch einfach falsch!). Aber ganz großen Einfluss haben zusätzlich die Medien, die Arbeitswelt und die Werbung. Immer wieder lese oder höre ich: Alte Menschen sind langsam, umständlich, technologiefeindlich, können sich nicht mehr anpassen, vergessen viel, haben Angst vor Demenz oder anderen Alterskrankheiten, brauchen Pflege, sind einsam etc. etc. All diese schaurigen Geschichten hinterlassen wirklich kein angenehmes Gefühl und tragen schon gar nicht dazu bei, dass wir im Alter selbstbewusst leben.

In den letzten zwei Jahrzehnten kamen aber auch noch ganz andere Stereotypen auf: Coole Alte sind super fit, lebenslustig, hoch aktiv und bringen bis ins hohe Alter Leistung. Klar ist das möglich (Vorbilder, brauchen wir die noch?), aber wenn man dem nicht entspricht, fühlt man sich gleich noch älter.

Die Werbung hat Senioren schon längst als Zielgruppe erkannt und bedient beide Extreme: Sie suggeriert Bilder von Topfitten, die auf Weltreise gehen, Extremsport betreiben u.v.m. und auf der anderen Seite werden schonungslos und tabulos Gebrechlichkeiten thematisiert (von Inkontinenz über Schmerzen und Vergesslichkeit bis zu Gehhilfen), weil es dafür gut verkaufbare Produkte gibt. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Werbung im Fernsehen überhaupt nur von Medikamenten und Produkten für ältere Menschen handelt, bis mein Sohn und Marketingexperte mir schmunzelnd sagte, „das hängt doch nur mit deiner Filmauswahl zusammen, Mom“  Ertappt! In den Social Media ist es noch viel penetranter, denn im Zeitalter der Algorithmen werde ich förmlich bombardiert mit Werbung, die auf mein Alter abgestimmt ist und diese Altersstereotypen bedient.

Das perfide ist: ob sie der Realität entsprechen oder nicht, ist völlig irrelevant, denn allein schon diese Bilder und Worte machen etwas mit uns! Wir sind empfänglicher für sie, als wir es vielleicht gerne hätten. Sie beeinflussen wie wir miteinander umgehen, wie wir uns und andere sehen, mit Veränderungen umgehen und noch viel schlimmer: sie sind eine innere Anleitung für uns – unser inneres Drehbuch – wenn wir nicht verdammt aufpassen!

TOO OLD! ZU ALT?

Diese zwei Worte stellen aus meiner Sicht eine ganz eigene Kategorie dar, denn sie haben etwas Finales! Sie sind wie ein Stempel, den man sich selber gibt oder den einem jemand aufdrückt und der ausdrückt „etwas Bestimmtes ist vorbei - für immer!“

Dabei lernen wir das bereits ganz früh in unserem Leben. Ich glaube eine der ersten bewussten „dafür bist du zu alt“-Zurechtweisungen, ist der Schnuller. Wie oft haben wir das gehört! Und wie schwierig war es für manche, sich davon zu verabschieden! Und doch haben wir gelernt: es gibt ein gutes Leben ohne Schnuller 😀! Ich kann mir vorstellen, einige von euch werden mir jetzt entgegenhalten, dass das ja kein tragfähiger Vergleich ist, denn jetzt im Alter geht es ja um viel mehr. Klar tut es das, aber wir können ja auch mit viel mehr erfolgreich umgehen.

Wenn es z.B. um sportliche Aktivitäten geht, kann man natürlich immer beschließen, etwas nicht mehr zu machen, aus welchen Gründen auch immer (Kondition, Risiko,...). Egal was es ist, bleib bitte nicht bei „zu alt dafür“ hängen, sondern geh einfach weiter und such dir etwas anderes. Sag deinem inneren Navi einfach „die Route wird neu berechnet“ – denn das Ziel bleibt ja gleich: strahlend alt werden!

Manchmal stimmt „zu alt dafür“ auch schlicht nicht. Ich zum Beispiel habe geglaubt, meine Finger sind jetzt zu ungeschickt für feine Arbeiten geworden. Dann bescherte mir mein Geburtstag unerwartet eine neue Nähmaschine und – ich hätte es nie geglaubt – plötzlich macht es mir wieder Spaß, selbst komplizierte Dinge zu nähen. Ich war schlicht und einfach nur aus der Übung!

Um mir ein Bild zu verschaffen, was man gegen das Vorurteil too old! für den Arbeitsmarkt tun kann, habe ich mich mit einer HR-Managerin und Personalentwicklerin unterhalten. Und von ihr die überraschenden Informationen bekommen, dass es zwar schwierig sein kann, mit Mitte/Ende 50 einen neuen Job zu bekommen, aber keinesfalls so aussichtslos ist, wie man oft glaubt. Immer öfter betrachten es Unternehmen sogar als Vorteil, wenn sie jemanden rekrutieren, der nur mehr wenige Jahre bis zur Pension hat! Wie in allen anderen Bereichen spielt die persönliche Einstellung eine unglaublich große Rolle, und man soll sich auch hier nur ja nicht in Schubladen stecken (lassen).

WIE UNSERE SICHT AUFS ÄLTERWERDEN UNSER EIGENES ALTERN BEEINFLUSST

Schon 55 Millisekunden (das ist weniger als ein Wimpernschlag!) Konfrontation mit Altersstereotypen haben Auswirkungen auf unseren Körper! Studien haben gezeigt, dass Testpersonen, die negative Altersstereotypen auf einem Computer aufblitzen sahen, eine deutlich zittrigere Handschrift hatten und langsamer gegangen sind, als die Versuchspersonen aus der Gruppe, denen positive Wörter wie gezeigt wurden.[1] Wenn das alleine schon bemerkbar ist, wie sehr muss sich die permanente Hintergrundbeschallung des Alltags auswirken?

Dazu passen auch die Ergebnisse aus folgenden Studien, die ich richtig faszinierend finde.

×        In einer wurden jüngere Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren gefragt, was Altern für sie bedeutet und dann wurde die Gesundheit dieser Erwachsenen über fast vier Jahrzehnte beobachtet. Diejenigen, die in jungen Jahren eine negative Sicht auf das Älterwerden hegten, hatten später ein doppelt so hohes Risiko, einen ernsthaften Herz-Kreislauf-Vorfall zu erleiden![2]

×        Die sogenannte Nonnenstudie[3] zeigte: jene Nonnen mit positiver Lebenseinstellung bereits im Alter von 25-35, hatten keine Demenzsymptome, selbst wenn ihr Gehirn z.T. Ablagerungen zeigte.

×        Und eine Studie  mit über 50-jährigen Teilnehmern ergab: Hatten diese eine positive Sicht auf das Älterwerden, so zeigten sie nicht nur eine bessere Gesundheit während der 20 Jahre dauernden Studie, sondern sie lebten auch im Durchschnitt siebeneinhalb Jahre länger als Teilnehmer mit einer negativen Sicht auf das Älterwerden.[4]

Nicht die bessere Gesundheit führt zu einer positiven Sicht auf das Älterwerden, sondern umgekehrt,
eine positive Sicht auf das Älterwerden schützt vor Erkrankungen!
[4] Martin Tomasik
(Psychologisches Institut der Universität Zürich)

Der Wirkungsmechanismus von verinnerlichten, negativen Alters-Stereotypen (Ageismus) läuft einerseits unbewusst über die typischen self-fulfilling prophecies ab (aus meiner Sicht definitiv energetisch), aber natürlich auch über das bewusste (Gesundheits-)Verhalten. Jemand mit negativer Sicht auf das Älterwerden wird sich entweder körperlich weniger bewegen, sich vernachlässigen oder im anderen Fall extrem überfordern. Allein der Glaube, dass man etwas aufgrund des eigenen Alters nicht (mehr) kann oder sollte, kann einen so einschränken, dass man es gar nicht erst probiert, neue Lernmöglichkeiten nicht mehr wahrnimmt oder sich gegen Veränderungen wehrt. Ageismus kann die persönlichen Ängste vor Krankheiten verstärken; diese lösen dann Stress aus, der sich schließlich gesundheitlich bemerkbar macht. [2] Die Autorin Becca Levin (Yale University) unterstreicht den Einfluss von Alter-Stereotypen „Während überwiegend angenommen wird, dass der Alterungsprozess ausschließlich ein physiologischer Prozess des unvermeidlichen Verfalls ist, gehen wir davon aus, dass der Alterungsprozess zu einem wesentlichen Teil auch ein soziales Konstrukt ist.“[1]

Verinnerlichter Ageismus schadet dem individuellen Selbstwertgefühl und reduziert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten! [5]

Für mich ergeben sich daraus gleich mehrere Verantwortungen

  1. Ich möchte mich von dieser Hintergrundbeschallung abkoppeln, meinem inneren Drehbuch auf die Schliche kommen und es nach meinen Vorstellungen ausrichten!

  2. Ich muss mir klar sein, wie mein persönliches Altersbild ist und wie ich alt sein möchte!

  3. Ich möchte mit meiner Einstellung und meinem Verhalten ein Vorbild für junge Menschen sein, sodass sie bereits früh ein gutes Bild vom Altwerden haben.

JEDE VERÄNDERUNG BEGINNT MIT SELF-AWARENESS – ALSO EIGENWAHRNEHMUNG DURCH ACHTSAMKEIT

Nur wenn es einem gelingt, sich aus einer neutralen Position, ohne sofortige Bewertung und Kritik, zu beobachten, wird man herausfinden, welche Stereotypen einen am meisten beeinflussen. Das ist überhaupt nicht einfach, weil wir ja immer glauben, das, was wir denken sei das Wahre.

Erinnerst du dich noch an das innere Kernteam? (Höheres Selbst – Seele – neutraler Beobachter - Verstand – Ego – Herz – Innere Kinder). Während die permanente innere Stimme im Kopf aus einer Kombination von EGO und Verstand kommt, die dir alles mögliche einreden will (z.B.: Aber die Realität zeigt doch, dass wir vergesslich, langsam, umständlich etc. werden!), kann dir der innere, neutrale Beobachter helfen, diese Muster aufzudecken, denn es ist primär ein Glaubenssatz, nicht unbedingt aber die Realität sein. Den inneren Beobachter allerdings muss man trainieren und ihm Raum geben, indem man langsamer und achtsamer wird. Zum Beispiel durch Meditation. Dann wird er dir helfen, deiner Gedankenflut weniger Bedeutung zu geben, sie in den Griff zu bekommen und in eine Richtung zu lenken, die DU möchtest statt dich limitierenden Gedanken unterzuordnen.

Nimm dir einen Zeitraum, z.B. ein oder 2 Wochen, und hör dir selber und anderen aufmerksam zu. Welche Sätze kommen häufig vor (negative wie positive, aber auch vermeintlich neutrale). Welches Gefühl lösen sie aus? Was triggert dich? Schreib dir diese Sätze unreflektiert auf und ich bin sicher, du wirst einige Muster erkennen.

MIT DEM FOLGENDEN TAPPING KANNST DU INNERE VORURTEILE LEICHT VERÄNDERN

Tapping eignet sich nicht nur, um Stress abzubauen, sondern hilft auch, Denkmuster zu durchbrechen und neue zu verankern. Genau das, was wir brauchen, um Stereotypen nachhaltig zu verändern.

Zu diesem Tapping hat mich Brad Yates inspiriert, einer der bekanntesten EFT Emotional Freedom Technique Trainer. Von ihm gibt es unzählige YouTube-Beiträge, unter anderem auch zum Thema Alter z.B. Getting Older – Aging More Gracefully oder I´m Too Old!

Ich habe diese in einer deutschen Version zusammengefasst und mit meinen Ideen ergänzt. Alle Statements die ich darin anspreche, sind natürlich nur Vorschläge, die ich immer wieder höre. Noch wirkungsvoller ist es, wenn du dich nur an das Schema und den Rhythmus anlehnst und dazu deine eigenen Glaubensmuster sowie deine eigenen Wünsche ansprichst, die für dich in diesem Moment passend sind.

Wenn du jetzt Lust hast, einige Stereotypen rund ums Alter loszuwerden und damit auch dein körperliches Wohlbefinden zu unterstützen kannst du HIER mit mir tappen (dauert ca. 20 Minuten).

 

Foto: Md Abdul Halim auf pexels

 

Herzlichst
Helga


[1] Becca Levy (Division of Social and Behavioral Sciences, School of Public Health, Yale University)
Stereotype embodiment: A psychosocial approach to aging.  NIH National Library of Medicine (2010) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2927354/

[2] Becca Levy: (2009). Stereotype embodiment: A psychosocial approach to aging. Current Directions in Psychological Science, 18, 332-336.

[3] Deborah D. Danner et all: Positive Emotions in Early Life and Longevity: findings from the Nun Study      https://www.apa.org/pubs/journals/releases/psp805804.pdf

[4] Dr. Martin Tomasik: Wie unsere Sicht aufs Älterwerden unser eigenes Altern beeinflusst – Universität Zürich: Psychologisches Institut https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/dev/lifespan/erleben/berichte/altern.html

[5] Annika Reketat: Ageism: Was die Altersdiskriminierung bedeutet; UTOPIA 2023 https://utopia.de/ratgeber/ageism-was-die-altersdiskriminierung-bedeutet_496285/

 

Frauen in der Wirtschaft: Ich war Teil dieser Entwicklung!

So eine coole Idee, 4 Generationen von Frauen zu einem Gespräch einzuladen, um über unsere Positionen und Erfahrungen im Berufsleben und in unserem Unternehmen zu sprechen.

Für den Weltfrauentag haben uns die Kollegen von Social Media der OMV eingeladen und uns einen ziemlich langen Fragenkatalog gegeben, um uns über unseren Karriereweg, Vereinbarkeiten von Beruf und Familie und persönliche Erfahrungen etc. auszutauschen. Mein Part war natürlich auch der Blick in die Vergangenheit und zu erzählen wie es so war, als junge Frau als Pionier in einem Energieunternehmen - vor 30 Jahren!

Hier ist der Link zum Originalartikel von OMV auf LinkedIn:

 

© martinphox / omv

 

Aus diesem Rückblick sieht man so deutlich, wie unglaublich positiv die Entwicklung in der Akzeptanz und Chancengleichheit von Frauen geworden ist, auch wenn von manchen Seiten noch die bestehenden Defizite in den Vordergrund gestellt werden. Wir alle 4 haben unsere Positionen und Möglichkeiten richtig gut bewertet. Besonders aufgefallen ist mir, wie deutlich man die allgemeine Einstellung unterschiedlicher Generationen merkt. Während in meinen Anfängen es allgemein noch üblich war, auch als Frau „ihren Mann“ zu stellen und sich ebenso verhalten zu müssen wie die männlichen Kollegen (ich habe das nie so gemacht, aber es war üblich!), stehen diese jungen Frauen heute bewusst zu ihren weiblichen Umgangs- und Herangehensweisen.

Sehr gut so!

Es war merkwürdig, nach 7 Jahren Pension wieder das Gefühl zu haben, ganz dazu zu gehören und vor allem auch zu sehen und zu spüren, dass ich ein Teil dieser Entwicklung war.

 

© martinphox / omv

 

Ich finde dieses Statement, das für meine Berufslaufbahn gegolten hat, interessanter Weise immer noch relevant. Denn auch jetzt, in der Pension und im Alter ist es so wichtig, den eigenen Platz zu finden und nach wie vor einen „impact“ zu machen, also etwas zu bewirken und beizutragen. Ich glaube, meine Einstellung hat sich nicht viel geändert, aber mein Fokus natürlich sehr. (Sinn im Alter - Etwas machen, was Sinn macht - 5 Säulen - Grundlage für ein strahlendes Alter)

Herzlichst Helga

Energetik ist mehr als Energie tanken

Seit 20 Jahren befasse ich mich nun mit Energetik: zuerst nur für mich selbst, um Probleme zu meistern, dann täglich in meinem Job, danach im Coaching und der Behandlung von Klienten. Seit meiner Pensionierung ist Energetik für mich der Schlüssel, um strahlend alt zu werden. In diesem Post möchte ich euch daher von meinen Erfahrungen berichten, denn Energetik hat mein Leben auf vielfältige Weise bereichert und vor allem deutlich einfacher gemacht.

Viele verbinden mit Energetik eine Behandlung bei einem Energetiker, einer Energetikerin, um Blockaden zu lösen oder körperliche und energetische Ausgewogenheit zu erlangen, oft wenn sonst nichts mehr zu gehen scheint, oder um die eigenen „Batterien wieder aufzuladen“. Auch ich wende in diesem Sinne energetische Methoden für mich selbst und für meine Klienten sehr gerne an. Aber in meinem Verständnis geht es um viel mehr - Energetik ist für mich ein Lebenskonzept.

Darunter verstehe ich, dass man sich selbst, das Umfeld und den Alltag durch die Brille des holistisch-energetisch-spirituellen Weltbilds sieht, statt rein materiell, das ich bereits im Post höchste Zeit für ein neues Weltbild ausführlich beschrieben habe. Das alleine verändert die Wahrnehmung, die Art der Problemlösungen, aber auch wie man zum eigenen Körper und zum Alter steht. Mit diesem neuen Bewusstsein kann ich heute gar nicht mehr anders, als die energetischen Zusammenhänge ebenso zu sehen, wie die physischen. Also z.B. was zwischen Personen energetisch abläuft, unabhängig von Worten und Gesten. Auch meine Einstellung zu Krankheit und Alter hat sich massiv verändert, da aus energetischer Sich hinter allem ein Entwicklungsprozess steckt, den man weitgehend selbst gestalten kann. Und um dieses Weltbild dann im Alltag praktisch anzuwenden, gehören auch noch einige energetische Techniken dazu.

Takeaway:

  • Mit Willen, Wissen oder Durchsetzungsvermögen ist Energetik nicht möglich! Es braucht Entspannung, Einfühlungsvermögen, Neutralität, Offenheit für Intuition und Bewusstsein.

  • Energetische Methoden werden zunehmend erforscht, aber positive Veränderungen können nicht immer rational erklärt werden. weil es um die Gesamtheit von Körper UND Seele UND Geist geht.

  • Energetik fördert Selbstverantwortung, Selbstheilung und spirituelle Entwicklung.

 

Foto: B’iofield Medical Inc.

 

WAS IST ENERGETIK?

Immer wieder werde ich gefragt, „Helga, was ist eigentlich Energetik?“ 

In Österreich gibt es dazu eine Definition der Wirtschaftskammer (WKO): „Humanenergetik ist die Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit, die mit definierten Methoden auf der feinstofflichen Ebene wirkt“. Diese Definition ist hilfreich, um im Dschungel der vielen medizinischen und alternativen Methoden eine Abgrenzung zu finden, aber ohne einschlägige Ausbildung finde ich, klingt sie eher schwammig. Zu beachten ist auch, dass die Tätigkeiten von Energetikern in Deutschland (Heilpraktiker) und der Schweiz (Naturheilpraktiker) rechtlich gänzlich anders geregelt sind.

Fakt ist allerdings:  Alle Energetiker gehen vom Grundkonzept aus, dass „hinter“ der Materie steuernde elektromagnetische und feinstoffliche Felder existieren, die Struktur und Form vorgeben und mit der Umwelt und einem höheren Bewusstsein in permanentem Austausch stehen. Dieses Konzept ist auch Grundlage aller traditionellen Heilpraktiken (TCM, Ayurveda, Yoga, Akupunktur,...) und wurde in den letzten 20 Jahren mit modernen Erkenntnissen untermauert und erweitert.

Die häufige Aussage, dass Energetik und ihre Methoden „wissenschaftlich nicht bewiesen sind“ (WKO [1], Wikipedia [2]), will ich daher so nicht stehen lassen. Als Naturwissenschaftlerin war es mir immer wichtig, Informationen über Wirksamkeit und theoretische Hintergründen zu sammeln. In den letzten 10-15 Jahren ist die Anzahl wissenschaftlicher Studien sprunghaft angestiegen, die positive physiologische Effekte von Meditation, Tapping, Therapeutic-Touch, Reiki, ja sogar von Fernheilung u.v.m nachgewiesen haben. Die Wissenszweige der Psychoneuroimmunologie (PNI), Biofields Science [3], Energiemedizin, Bio-Feedbackforschung und Bewusstseinsforschung liefern umfangreiche Anhaltspunkte für die Wirksamkeit energetischer Methoden.

Einen guten Überblick über den Stand der Studien findet man u.a. in den Publikationen von Shamini Jain [4] einer Psychoneuroimmunologin und klinischen Psychologin, bei Beverly Rubik, Biophysikerin an der Berkeley Universität [5], James Oshman („a pioneer in the exploration of the scientific basis for alternative medicine“) [6] oder Dawson Church (EFT, Tapping), um nur einige zu nennen.

Eine Sache ist mir allerdings klar geworden: Alle wissenschaftlichen Studien werden - dem materiellen Weltbild entsprechend - mit dem Fokus auf Symptombehebung und physiologische Wirksamkeit gemacht, was aber die gesamtheitliche Wirkung der Energetik nicht widerspiegelt! Denn sie kann nur das messen, was Masse ist und das macht einen verschwindend kleinen Anteil des Körpervolumens aus.[7] Und sie berücksichtigt nicht die Harmonie zwischen Körper, Seele und Geist, die Verbundenheit mit dem eigenen Höchsten Selbst sowie mit dem Umfeld.

Das 3-Ebenen Modell der WKO und die Rolle der Humanenergetiker:

 
 

Die WKO beschreibt in ihrem 3 Ebenen Modell die Zusammenhänge zwischen Körper und den feinstofflichen Ebenen sehr anschaulich: Die materielle Ebene (Körper und Alltagsrealität) baut auf der energetischen und feinstofflichen Ebene auf (Chakren, Meridiane, Aura, sowie Glaubenssätze, Gedanken, Emotionen), und diese wiederum auf der archetypischen Ebene (Höheres Selbst mit individuellen "Bauplänen", Talenten, Fähigkeiten etc.). Veränderungen auf der energetischen Ebene beeinflussen daher direkt unsere Alltagsrealität sowie unseren Körper.

HumanenergetikerInnen arbeiten daher ausschließlich auf der energetischen, feinstofflichen Ebene, während in Österreich körperliche und kognitive Behandlungen den ÄrztInnen, Physio- und PsychotherapeutInnen, Lebens- und SozialberaterInnen, usw. vorbehalten sind.

ENERGETISCHE BEHANDLUNGEN IN DER PRAXIS

Es gibt unzählige energetische Methoden von direkter Energie-übertragung bis zu rein geistigen Interventionen. Der Methodenkatalog der WKO [7] gibt einen guten Überblick darüber. Alle diese Methoden haben ein Ziel: geistiges, seelisches und dadurch auch körperliches Wohlbefinden bestmöglich herzustellen.

Die Methode alleine macht aber nicht den Erfolg aus! Dafür sind zuerst sowohl die positive Resonanz zwischen Klient und EnergetikerIn notwendig, als auch eine tiefe Entspannung, die es erst ermöglichen, dass neue Energien und Informationen aufgenommen werden können. Entscheidend ist dann, gemeinsam jenen Punkt zu treffen, der beim Klienten einen emotionalen Aha-Effekt auslöst „Genau das ist es!“ Und jetzt kann mit energetischen Methoden eine positive Veränderung eingeleitet werden.

Energetische Methoden unterscheiden sich von konventionellen Behandlungen insbesondere dadurch, dass sie nicht auf ein Symptom abzielen, sondern sie setzen dort an, wo der größte energetische Bedarf ist. Daher beginnen energetische Behandlungen immer mit der intuitiven Analyse der feinstofflichen Energiefelder, der Identifikation von Stärken, Schwächen, Blockaden oder Abweichungen und tasten sich zum Ursprung davon vor. Es kann also z.B. jemand Hilfe wegen eines Leidens suchen und bei der intuitiven Analyse der feinstofflichen Energiefelder stellt sich heraus, dass die Ursache für dieses Leiden ein alter, innerer Konflikt ist. Daher beginnt die energetische Arbeit nicht beim Leiden selbst, sondern beim inneren Konflikt. Erfahrungsgemäß wirkt sich alleine diese Arbeit dann oft positiv auch auf der körperlichen Ebene aus.

Wenn mir ein Klient, eine Klientin, in einem Eingangsgespräch ein Anliegen erzählt, erzeugt das in mir intuitiv Bilder oder Gefühle, die diese Situation kennzeichnen. Dafür ist es unerheblich, was mir rational erklärt wird. Es ist mein Job, die energetischen Hintergründe und Zusammenhänge zu erkennen. In diesem Prozess ist es entscheidend, auf unsere Intuition zu achten. Nicht der Wille oder das Wissen sind gefragt, sondern Einfühlungsvermögen, um die auftauchenden Bilder und ergänzenden Eindrücke bewusst wahrzunehmen. Gemeinsam mit dem Klienten werden diese Bilder transformiert und dieses bewusste Hinschauen führt zu einem positiven Ergebnis, denn hier hat der Satz aus der Quantenphysik absolute Gültigkeit, wonach der/die BeobachterIn die Realität bestimmt.

ENERGETIK IST AUCH HILFE ZUR SELBSTHILFE

Viele Methoden eignen sich sehr gut zur Selbstanwendung. Tapping z.B. wende ich am liebsten an, wenn es um emotionale Balance in Stress-Situationen geht. Es gehört bei mir definitiv in die „persönliche energetische Hausapotheke“, genauso wie Atemtechniken, ThetaHealing, “energetisches Detox”, geführte Meditationen etc. Allerdings gilt auch hier, wie oben bereits erwähnt, Methoden sind gut, aber entscheidend sind zusätzlich Entspannung und die Bereitschaft zur Veränderung – auch die, der inneren Einstellung.

„DAMIT MUSS DU LEBEN!“ GIBT´S NICHT!

Viele Menschen suchen erstmals eine/n EnergetikerIn auf, wenn konventionelle Behandlungen nicht die gewünschten Ergebnisse liefern, oder sie das Vertrauen dazu verloren haben. Besonders bei den sogenannten Alterskrankheiten heißt es oft „Heilung gibt es nicht, aber mit Medikation ist sie beherrschbar“. Wir verdanken der Medizin sehr viel Lebensqualität, aber wenn sie keine befriedigenden Antworten auf ein Problem hat, heißt das nicht, dass wir aufgeben müssen. Denn wenn man die energetischen Ebenen auch einbezieht, kommt man oft auf andere Lösungsmöglichkeiten. Hinter Altersbeschwerden liegen zumeist langjährige negative Glaubensmuster, emotionale Konflikte oder andere energetische Ursachen, nicht nur materielle Abnützungserscheinungen. Es ist nie zu spät, diese energetischen Blockaden aufzulösen, die eigenen Einstellungen zu ändern und damit die Lebensqualität zu verbessern.

ENERGETIK ÖFFNET DAS TOR ZUR EIGENEN SPIRITUALITÄT

Obwohl vieles in der Energetik nachvollziehbar ist, gibt es Erfahrungen, die sich unserem logischen Denken einfach entziehen. Nur weil wir es wissenschaftlich (noch) nicht erklären können, bedeutet es jedoch nicht, dass solche positiven Ergebnisse nicht möglich sind. Diese Erfahrungen führen bei mir jedes Mal zu einer Demut vor einem höheren Bewusstsein und der Erkenntnis einer Verbundenheit, die weit über das hinaus geht, was wir rational für möglich halten.

Daher akzeptiere ich heute einfach, dass es dieses Höhere Bewusstsein gibt, das in mir ebenso wirksam ist, wie überall sonst. Das bezeichne ich als Spiritualität.

Das Faszinierende dabei ist, dass wir uns jederzeit mit diesem Höheren Bewusstsein verbinden und „Guidance“ sowie spontane Unterstützung holen können. Das bedeutet also, dass wir nie alleine sind und Hilfe jederzeit abrufbar ist - vorausgesetzt, man ist offen und nicht nur logisch-rational fokussiert. Für viele von uns – auch für mich – ist bzw. war der Begriff „Höheres Bewusstsein“ wenig greifbar. Daher gib ihm einen Namen, der für dich passt, dann ist die Kommunikation mit ihm leichter, ich z.B. nenne es „die Quelle allen Seins“.

Energetik hat mir im Laufe der Jahre enorm geholfen, mich selbst besser kennenzulernen, mich mit einschränkenden Glaubenssätzen und z.T. schmerzvollen Erlebnissen in meinem Leben wertschätzend auseinanderzusetzen und sie aufzulösen. Das war jedes Mal ein Stück mehr Freiheit! Nur mit diesem neuen Mindset kann ich heute auch Menschen mit tiefgehenden Themen begleiten und habe schließlich auch begonnen, mich mit den Themen Sterben und Tod voll Frieden und Neugier zu befassen.

Ich habe so viel Positives erfahren, möchte das gerne weitergeben und hoffe, ich konnte euch zumindest ein Stück weit dabei mitnehmen.

Herzlichst
Helga

Mehr zur Theorie und viele praktische Beispiele aus meinem ehemaligen Berufsalltag findet ihr in meinem Buch BUSINESS ENERGETIK.

[1] WKO September 2016: Berufsbild Humanenergetik

[2] Wikipedia Humanenergetik

[3]  Nach der Definition des National Institute of Health sind Biofelder (Biofields) eine Ansammlung sich gegenseitig durchdringender und interagierender Energie- und Informationsfelder, Einige sind dicht und elektromagnetisch, andere subtiler und feinstofflicher Natur. Sie organisieren den Informationsfluss, der die biologischen Funktionen reguliert, von der subatomaren, atomaren, molekularen, zellulären und organismischen bis hin zur zwischenmenschlichen und kosmischen Ebene. Unsere menschlichen Biofelder durchdringen und umgeben den Körper und interagieren mit anderen Biofeldern wie Wellen, die sich überkreuzen.

[4] Shamini Jain: Buch Healing Ourselves: Biofield Science and the Future of Health; Sounds True Inc. 2021; Publikationen:

[5] Beverly Rubik, David Muehsam, Richard Hammerstein, Shamini Jain: Biofield Science and Healing: History, Terminology, and Concepts; National Library of Medicine -  2015

[6] James Oshman: Energiemedizin – Konzepte und ihre wissenschaftliche Basis. Urban & Fischer 2009

[7] Ulrich Warnke in Energiemedizin von Ursula Hübenthal, Scorpio 2023

[8]  WKO Berufsbild Humanenergetik - Methodenkatalog: (2020)

Rente & Rezepte

Neue Rezepte, neue Tricks: Wie die Pension meine Kochgewohnheiten verändert

Ich koche seit mehr als 45 Jahren regelmäßig! Aber ganz ehrlich, nicht immer war das ein Spaß. Oft genug habe ich einfach nur etwas „hingezaubert“. Daraus ist dann zwar viel Routine entstanden, aber doch mit einem eher beschränkten Rezeptrepertoire.

Aber jetzt, in der Pension (Rente), hat das Kochen einen ganz neuen Stellenwert bekommen, einfach weil die Zeit da ist, neue Rezepte und vor allem auch neue Tricks auszuprobieren.

Damit bedienen wir gleichzeitig aber auch zwei der wichtigsten Aspekte, um die Lebensqualität im Alter zu erhalten und jugendlich zu bleiben: Gute Ernährung und mentale Fitness! Denn es ist die Abwechslung, die unser Gehirn fordert und frisch hält. Also auf zu neuen Experimenten!

Takeaway

  • Abwechslung im Alltag ist einer unser Jungbrunnen!

  • Die Küche kann zu deinem fröhlichen Expermentier-Studio werden, sowohl wenn du schon jahrzehntelange Routine hast, als auch, wenn du jetzt erst damit anfangen willst.

  • Lass deinen Partner/Partnerin auch mal Chef sein, auch wenn er/sie weniger Erfahrung hat als du.

 

Foto Katharina Bogensberger

 

WIE BRINGEN WIR PEP IN DEN KÜCHENALLTAG?

Dass Ernährung im Alter eine der ganz wichtigen Säulen ist, um vital zu bleiben, hat sich wohl schon überall herumgesprochen. Und auch auf meinem Blog findet ihr bereits mehrere Posts dazu: Essen im Alter – eine Lovestory, Ernährung im Alter, was braucht es? sowie Comfort Food gehört auch dazu!

Ich will heute allerdings ein andere Seite beleuchten und zwar, wie du mehr Spaß in die Küchenroutine bekommst. Denn viele von uns kochen manchmal seit Jahrzehnten so gut wie täglich für unsere Lieben und für uns selbst. Dabei war die Prämisse doch sehr oft (besonders bei Working Mothers): „Es muss schnell gehen und möglichst allen schmecken“. Das hat eine ganz besondere Routine geschaffen. Die meisten Speisen gehen dann „mit links“ und der Speiseplan hat sich – zumindest überwiegend - auf das eingependelt, was ohne Widerspruch akzeptiert wurde („Was gibt´s heute zum Essen? Nudeln mit ...“ ).

Bei einem Treffen unterhalten sich Freunde
über das langweilige, tägliche Kochen müssen:

Er, “Aber ich esse einfach alles!“
Sie: „Ich koche ja nur das, was du magst...“

Heute will ich euch ermutigen, aus genau dieser Routine auszubrechen und neue Rezepte und Speisen auszuprobieren, aber vor allem auch Handgriffe ganz anders zu machen als bisher. Das mag zwar nach einer Kleinigkeit aussehen, aber es ist eine gute Gelegenheit Spaß zu haben, zu genießen, unser Gehirn fit zu halten und gleichzeitig etwas für Koordination und Feinmotorik zu tun. Jede Menge Vorteile, also! 😄

Daher, liebe Herren oder Damen, vielleicht ist das eine Anregung und auch etwas für euch, selbst oder gerade wenn ihr noch nie gekocht habt.

Kochen ist reiches Anwendungsgebiet für dieses out-of-the-box Denken.

  • Neu schneiden lernen: Vor kurzem erst zeigte mir mein Sohn, wie man mit dem Wiegeschnitt wie ein Profi schneidet. Schon oft habe ich in Videos gesehen, wie Köche mit atemberaubender Schnelligkeit Dinge auf diese Art fein schneiden, aber es selbst zu machen, war eine große Umstellung von meinem bisherigen „Standard“. Ich bin zwar noch ziemlich langsam damit und vorsichtig, aber es geht immer besser.

  • Kochsalat völlig anders: Ich habe entdeckt, dass man Kochsalat, den Schrecken meiner Kindheit, auch ganz anders zubereiten kann als eingebrannt mit Erbsen: die halbierten Herzen auf der Schnittfläche in einer Pfanne auf hauchdünnen Zitronenscheiben und etwas Chili braten und mit Balsamico und wenig Honig beträufeln. In meiner Kindheit wäre das undenkbar gewesen!

  • Salzstangerl: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich neulich Brot und Salzstangerl gebacken. Ich war nicht nur überrascht, wie gut die gleich beim ersten Mal geworden sind. Ich war auch überrascht wie viel besser wir sie vertragen als Gekaufte und wie viel länger sie sich frisch halten.

  • Tomatentesting: Vor kurzem haben wir in der Familie ein Dosentomaten-Testing gemacht! Ihr wisst doch, es gibt Dosen die nur wenigen Cent kosten (zu denen ich bisher meistens gegriffen habe unter dem Aspekt: „Die werden ja eh nur verkocht“), bis zu jenen, die mehrere Euros kosten. Wir wollten wissen, ob man wirklich Unterschiede merkt und wenn ja, welche. Also haben wir 5 verschiedene Dosen roh und als Sugo (jedes einzeln gekocht!) blind verkostet: Der Unterschied war unerwartet auffallend! Die billigen waren unverhältnismäßig sauer und die teuersten tatsächlich reich an guten Aromen. Aber wir haben für uns auch einen wunderbaren Kompromiss aus preiswert und wirklich gut gefunden.

  • Gemüse paniert im Plastiksackerl? Meine Schwester hat das ausprobiert. Man gibt die Gemüsestücke in ein Sackerl (Tüte), schüttelt diese mit Mehl und entfernt dann das überschüssige Mehl. Dann kommt verquirltes Ei dazu – schütteln – dann die Brotbröseln – nochmal schütteln & violá, man ist fertig! Meine Oma hätte vermutlich verächtlich weggeschaut 😄, aber es funktioniert!

  • Kreative & gesunde Mittagssnacks. Als ich noch arbeitete, habe ich etwas schmunzelnd auf meine Freundin geblickt, die mit wahrer Hingabe die Salatteller für ihren Mittagssnack zubereitete. So viel Aufwand dachte ich damals. Inzwischen folge ich ihrem Vorbild immer öfter. Ich bin richtig kreativ geworden! Meine drei Lieblingsrezepte aus der letzten Zeit waren: Selleriesalat mit Fenchel, Orange und Nüssen, Salat mit Karotten, Champignons und Oliven (einer meiner liebsten Salate) und Kohlrabi-Carpaccio mit Pecorino und Rucola. Dazwischen gab es schon auch ein paar Versuche, die nicht so gelungen sind, aber das gehört zur Kreativität eben auch dazu.

Für diese neuen Ideen braucht es nur etwas Neugierde, denn Youtube ist voll mit solchen Anregungen! Einfach ein bisschen zu suchen und selbst ausprobieren.

GEMEINSAM KOCHEN- WER IST CHEF?

Was auch richtig Spaß macht, ist diese Tricks und neue Rezepte mit Freundinnen und Freunden zu teilen. Ein solches Kochevent habe ich mit meiner Freundin Katharina gemacht und sie hat mir gezeigt, wie man ein indisches Dal (Linsengericht) mit vielen Beilagen zu neuen Geschmackshöhen bringt.

Ganz besonders nett ist es natürlich gemeinsam mit Enkelkindern oder „ausgeborgten“ Kindern von Freunden oder Verwandten zu kochen. Und wenn du gemeinsam mit deinem Partner kochen willst, dann ist es erfahrungsgemäß wichtig, sich vorher auszumachen, wer wofür Chef ist! Natürlich kann auch einer Chef sein, wenn er weniger Erfahrung oder Routine hat! Nur dann musst du dich vor allem mit Ratschlägen zurückhalten und dich in deine Rolle als Sous Chef einfügen! Vielleicht kommt dein Partner ja auch auf ganz neue Ideen! Bei uns zu Hause hat das zumindest für viel Entspannung in der Küche gesorgt.

ABWECHSLUNG, AUCH WENN DU NUR FÜR DICH KOCHST!

Katharina lebt in einer in alle Winde zerstreuten Patch Work Familie und somit zeitweise alleine und ich bewundere, wie sie auch für sich selber mit viel Kreativität und Abwechslung kocht, aber vor allem auch anrichtet. Den Satz „Ist ja nur für mich“ kennt sie nicht, denn:

„Ich bin mein eigener, immer willkommener Stammgast!“

Um sich immer wieder anzuspornen fotografiert sie ihre Gerichte und teilt sie auf Instagram und Facebook. Somit hat sie immer „Gäste“, selbst wenn sie einmal alleine isst. Sie ist keine Bloggerin, sondern findet einfach nur die Rückmeldungen und Gespräche, die sich daraus ergeben, so belebend. Aber das ist nur eine Facette, denn häufig lädt sie auch Gäste ein oder kocht schon mal für ihre Nachbarin mit, wenn diese im Home Office ist.

💡 Fazit: Deine Zeit in der Küche ist kostbar!

Ich hoffe ich konnte euch etwas inspirieren, aus dem täglichen, manchmal langweiligen Kochen etwas Besonderes zu machen. Unsere Zeit ist doch viel zu kostbar, als nur das Normale abzuwickeln, oder? Nutze die Gelegenheiten, um aus einer notwendigen Aktivität auszubrechen und frischen Wind in den Alltag zu bringen. Denn Abwechslung hält nicht nur den Speiseplan, sondern auch unser Leben jung und strahlend!

Herzlichst
Helga

Warum Memoirenschreiben gut tut - ein Podcast

Judith Schneider von Zeitpolster hat mich im Rahmen ihrer Podcast-Serie „Cleveres Älterwerden“ eingeladen, über meine Erfahrungen des Memoirenschreibens zu sprechen.

Zu diesem Thema habe ich vor fast zwei Jahren bereits einen Artikel gepostet: Memoiren – mehr als nur Erinnerung, in dem ich insbesondere über die Erfahrungen meiner Schwester berichtet habe, die unsere Familiengeschichte und ihren Lebensweg in Japan festgehalten hat. Ich habe sie in diesem Prozess oft begleitet, dachte mir aber, dass ich noch viel zu jung für meine eigenen Memoiren sein. 

Aber manche Dinge ändern sich überraschend. Plötzlich hatte ich das Bedürfnis, die Erinnerungen an meine vielen Dienstreisen auch in sehr exotische und spannende Länder aufzuschreiben. Daraus ist dann sukzessive mehr geworden und wurde schließlich eine Reflexion des größten Teils meiner Berufszeit. Ich habe mir viele Fragen gestellt und beantwortet wie z.B.:

  • Was hat mich bewogen den damals völlig unbekannten Bereich  Umweltmanagement in einem der größten Unternehmen Österreichs aufzubauen? Was wollte ich erreichen und was ist daraus geworden?

  • Welche Projekte habe ich gemacht und welche davon waren erfolgreich, welche nicht und warum?

  • Wie ist es mir als Frau in der männerdominierten Energiewirtschaft ergangen?

  • Welche Menschen haben mich begleitet, wie haben sie mich unterstützt, aber auch, wie haben mich die Konflikte mit einigen von ihnen weiter gebracht?

  • Was sagen rückblickend mein Sohn und mein Mann zu meinen intensiven Berufsjahren?

  • Wie war mein Work-Life Balance wirklich?

Die (auch für mich manchmal überraschenden) Antworten auf einige dieser Fragen sowie Tipps, wie man es angeht und warum es gut tut, Memoiren zu schreiben besprechen Judith und ich in diesem Podcast.

 

Zeitpolster - Podcast: Warum Memoirenschreiben gut tut

 

Takeaway

  • Eine Biographie enthält die chronologischen Fakten deines Lebens, Memoiren hingegen die Erinnerungen und Reflexionen.

  • Du kannst entweder strukturiert vorgehen oder auch einfach bei irgendeinem Ereignis zu schreiben beginnen. Aber bevor du anfängst, überleg dir, warum du das machst: z.B. um etwas weiterzugeben, abzuschließen, dir klar zu werden, deine Schätze für dich selbst festzuhalten etc.

  • Memoiren dokumentieren den Schatz deines Lebens, deine Erlebnisse und Entscheidungen und du erkennst klar den roten Faden, das Herausfordernde und das Schöne.

  • Entscheidend ist allerdings die Einstellung, mit der du zurück schaust! Sie ist verantwortlich dafür, ob daraus ein Drama wird, ein Entwicklungsroman, in einzelnen Bereichen vielleicht sogar eine Komödie oder ein wesentlicher Teil deiner persönlichen Schatzkiste. Nur du entscheidest!

Herzlichst
Helga

 
 

Im Podcast über das „clevere Älterwerden“  findet ihr auch noch viele andere interessante Themen. Unter anderem zwei weitere Podcast von mir über strahlend alt werden und ausmisten für mehr Freiheit

 

Für alle, die Zeitpolster noch nicht kennen:
Zeitpolster ist ein Sozialunternehmen, das Betreuungsleistungen für ältere Menschen, Kranke oder auch für Familien mit Kindern vermittelt. Es geht um Gesellschaft leisten, Freizeitbegleitung, einkaufen gehen, Hilfe in Haus und Garten u.v.a. Das Besondere an dem Konzept ist aber, dass die Helfenden, die sich für andere Menschen einsetzen, ihre Stunden für später gutgeschrieben bekommen, wenn sie selber Hilfe brauchen. Ich finde diese Idee höchst spannend, denn Netzwerke sind so ein wichtiger Bestandteil, wenn wir älter werden.

Pension: die beste Zeit für Freundschaften

Am Ende eines Jahres mache ich gerne einen Jahresrückblick. Und diesmal ist mir besonders aufgefallen, wie sehr dieses Jahr durch unsere Freundschaften geprägt war. Da waren ein Matura (Abitur)-Treffen, ein Wochenende mit Studienkollegen meines Mannes, ein Treffen meiner ehemaligen Business Division mit vielen früheren Arbeitskollegen, aber auch gemeinsame Theaterbesuche und Reisen, intensive Gespräche, viele andere Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten. Im Rückblick ist mir die ganze Reichhaltigkeit, die wir durch unsere Freunde erfahren haben, noch mehr bewusst geworden. Und ebenso ist mir auch bewusst geworden, wie sehr Freundschaften zugenommen und an Bedeutung gewonnen haben, seit wir in Pension (Rente) sind.

Oft heißt es ja, wenn man älter wird werden die Freunde weniger und es ist schwieriger, neue zu finden. Meiner Erfahrung entspricht das nicht, denn es gibt jetzt so viel mehr Gelegenheiten, Freunde zu treffen. Und in meinem Leben entstehen auch laufend neue Freundschaften. Allerdings sind Freundschaften keine Einbahn und es liegt an jedem einzelnen, sich aktiv dafür einzusetzen.

Take away

  • Freundschaften machen glücklich und gesund und verlängern nachweislich das Leben.

  • Nütz‘ unbedingt einen Teil der in der Pension frei gewordenen Zeit, um die Kontakte zu deinen Freunden zu intensivieren.

  • Freundschaften basieren auf einer energetischen Verbundenheit: wir sind auf einer Wellenlänge!

 

Kampus Production auf pexels

 

„Ein Freund, ein guter Freund,
das ist das Beste, was es gibt auf der Welt.“
(Comedian Harmonists)

DIE PENSION IST EINE BESONDERE ZEIT FÜR FREUNDSCHAFTEN

Wie so oft polarisiert auch hier das älter werden - für manche wird es viel besser, für andere viel schlechter. Während die einen immer weniger Freunde haben (alte Freunde sterben weg, man hat sich in den Berufsjahren auseinander gelebt oder neue Freunde sind schwer zu finden), haben andere in der Pension immer mehr Freunde  (z.B. durch neuen Tätigkeiten oder in Vereinen).

Das zumindest zeigen aktuelle Studien über Freundschaften. So heißt es in einer umfangreichen Schweizer Studie: „Im Durchschnitt haben Menschen zwischen 18 und 75 Jahren 4 enge Freunde, 8 Freunde im erweiterten Freundeskreis und rund 35 Bekannte.“ Und diese Zahlen decken sich mit Erhebungen z.B. in Deutschland oder USA. „Mit zunehmendem Alter gibt es allerdings mehr Menschen, die keinen Freund bzw. keine Freundin haben (15%) und rund ein Viertel haben nur einen oder zwei. Gleichzeitig aber gibt es unter Pensionär*Innen einen hohen Prozentsatz (17%), mit einem großen, engen Freundeskreis. Beide Werte sind höher als in jeder anderen Altersgruppe.“ [1]

 

In guter Gesellschaft, 2023, Die grosse Schweizer Freundschaftsstudie [1]

 

Aus meiner Erfahrung war es so, dass während des Berufslebens und mit Kind die Zeit, um Freundschaften zu pflegen, schon recht knapp geworden ist. Manche alten Freunde haben wir so leider etwas aus den Augen verloren. Andererseits sind neue Freundschaften durch Arbeits-kolleginnen und -kollegen und auch die Eltern von Schulfreunden unseres Sohnes dazugekommen.

Aber mit der Pensionierung entsteht eine richtige Zäsur. Viele dieser Kontakte, die das Arbeitsleben ganz automatisch mit sich bringt, fallen weg, die Kinder sind aus dem Haus, alte Freunde hat man vielleicht vernachlässigt und so kann es dann sein, dass man unter Umständen erst einmal alleine dasteht.

Das war auch eine meiner großen Sorgen: wenn ich einmal in Pension bin, treffe ich keine Leute mehr und bekomme auch keine Anregungen mehr.

Aber es kam ganz anders. Ich bin überrascht, wie vielen Menschen ich seither begegne – sowohl alten Bekannten als auch neuen Freunden. Denn eines hat man jetzt: die Zeit, alte und neue Freundschaften zu pflegen. Und Zeit ist es, was Freundschaften brauchen. Zugegeben, man muss sich schon dahinter setzen und aktiv werden! Ohne Eigeninitiative geht nichts!

Eine richtig starke Ansage stammt vom National Council on Aging:  „Wer keine Freundinnen und Freunde hat stirbt früher!“ Und es untermauert diese Aussage damit, dass Einsamkeit so schädlich ist wie der tägliche Konsum von 15 Zigaretten und sogar noch schädlicher als Alkoholkonsum.[2] 

EINER GRUPPE ANZUGEHÖREN ERHÖHT DIE LEBENSQUALITÄT

Interessanter Weise geht es aber nicht nur um enge persönliche Beziehungen und beste Freunde, denn offensichtlich ist es auch wichtig, unterschiedlichen Gruppen anzugehören und diese zu pflegen; also neben Familie vielleicht eine Sportgruppe, eine Theatergruppe, Freiwilligenarbeit, Vereine etc. „Über diese Zugehörigkeiten sollte man sich bereits vor Eintritt in die Pension bewusst werden“, meinen die Experten vom Institut für Psychologie des Alters an der Universität Wien. Da der Übergang in die Pension die große Gruppe der Arbeitskollegen von einem Tag auf den anderen auflöst, ist es aus ihrer Sicht wichtig, sich über neuen Gruppen Gedanken zu machen, ihnen beizutreten und in diese zu investieren, weil sie die Beständigkeit und damit die Lebensqualität erhöhen. In ihrem Podcast heißt es, dass diese „Sozialen Faktoren eine noch viel größere Rolle als finanzielle Aspekte spielen! Und diese Betrachtung ist derzeit massiv unterbewertet. Denn es ist die soziale Einbindung, die Lebensqualität ausmacht, mehr als Finanzen.“  [3]

Erst vor kurzem hat mir meine Schwester (die ja in Japan lebt) berichtet, dass sie auf einer Convention der AFWJ (Association of Foreign Wives of Japanese) war, der sie seit vielen Jahren angehört, aber die Veranstaltungen wegen Corona und Pflege lange nicht besuchen konnte. Sie erzählt mir begeistert, wie sehr sie dieses Eingebunden sein in eine so große Gruppe von Menschen erfüllt. Das sind keine besten Freundinnen, aber man ist trotzdem unglaublich aufgehoben und wird inspiriert.

MÄNNER UND IHRE FREUNDE WOLLEN
ETWAS ERLEBEN,
FRAUEN UND IHRE FREUNDINNEN WOLLEN SICH AUSTAUSCHEN

Seit dem Kindergarten wissen wir, dass Freundeskreise, in denen nur Mädels sind, völlig anders funktionieren als die von Burschen. Und ja, das bleibt auch so. Männer wollen etwas gemeinsam erleben oder „die Welt verbessern“, Frauen wollen sich über Persönliches austauschen! [1]

Wenn ich meinen Mann nach seinen Stammtischrunden frage, worüber sie denn geredet haben, erfahre ich jede Menge aktuelle politische Informationen und tiefgreifende Weisheiten und Diskussionsthemen. Wenn ich frage, wie´s den Familien geht, bekomme ich die kurze Antwort: „Alles in Ordnung!“ Ich hingegen weiß alle Neuigkeiten: wie´s dem Mann, der älteren Tochter, dem jüngeren Sohn, der Mutter, dem Hund, der Katze etc. geht, wie sie Weihnachten feiern etc. etc. Und zusätzlich unterhalten wir uns über Jobs, über Ausstellungen und wir helfen uns gegenseitig bei anstehenden Problemen.

Genau deshalb möchten mein Mann und ich unsere getrennten Runden keineswegs missen. Diese Freiräume braucht man in der Pension! Aber genauso wichtig ist es für uns auch, wenn wir mit befreundete Paaren zusammen sind. Und natürlich auch, wenn wir uns zu zweit austauschen, diskutieren oder etwas unternehmen (Schatz, wir müssen reden).

ZOOM & CO MACHEN‘S MÖGLICH!

Im Gegensatz zu unseren Eltern und Großeltern haben wir heute die großartige Möglichkeit, über Video-Kommunikation in Kontakt zu bleiben. Und ich mache davon großen Gebrauch! Nur so war es möglich, aus anfangs flüchtigen Seminar-Bekanntschaften richtige Freundschaften zu machen, mit einem Arbeitskollegen, der nach Berlin gezogen ist, wieder in Kontakt zu kommen oder mit ehemaligen Nachbarn, die jetzt in den USA leben, zu plaudern. Natürlich fehlt es, dass wir uns nicht umarmen oder gemeinsames unternehmen können, aber ich bin trotzdem immer wieder dankbar, wie erfüllend und bereichernd alleine schon diese Gespräche sind. Und es gibt einen wichtigen Vorteil: der Aufwand ist minimal! Mit dem letzten Satz „Wann sehen wir uns wieder?“ entsteht zusätzlich eine Regelmäßigkeit, die die Qualität der Beziehungen ausmacht! Ich finde auch, dass sich diese Form ganz hervorragend eignet, mit jenen Freunden in Kontakt zu bleiben, die noch im Berufsleben stecken und viel weniger Zeit haben als wir, denn eine Stunde „Zoomen“ zwischendurch geht fast immer.

ZEIT, FREUNDSCHAFTEN NEU ANZUGEHEN

Erinnert ihr euch noch an den Post Lebensrhythmen im 7/7-tel Takt? Mit dem 49. Lebensjahr (7 x 7 Jahre) ist unsere erwachsene Persönlichkeit ausgebildet. Ab dem 50. Lebensjahr fängt der Zyklus dann von vorne an! Also die perfekte Zeit, uns auch mit unseren alten Freundschaften zu befassen und ihnen mit unserer ganzen Lebenserfahrung neu zu begegnen.

Mein 50-jähriges Maturatreffen heuer hat mir dazu eine gute Gelegenheit geboten. Wir haben uns in all diesen Jahrzehnten praktisch nie gesehen und mit einigen Mitschülern und Mitschülerinnen gab es trotzdem diese unglaubliche Vertrautheit und wir haben sofort den Faden wieder gefunden. Ich habe aber auch bewusst manche Mitschüler angesprochen, die damals gar nicht auf meiner Wellenlänge lagen und habe sie neu und positiv kennengelernt.

Ähnlich war das beim Semestertreffen meines Mannes (Studienjahrgang 1971). Obwohl sich die Kollegen in den vielen Jahrzehnten regelmäßig getroffen haben, war es dieses Mal aus unserer Sicht anders als früher.  Alle Herren sind inzwischen Anfang 70 und während es früher viel mehr darum ging, zu beweisen, was man geschafft hat, stand jetzt ein liebevoller und respektvoller Umgang miteinander im Mittelpunkt. Und natürlich das Schmunzeln über frühere Studenten-Erlebnisse und -Aktionen. Für mich liegt die Erklärung dafür in der Entwicklung des Herzchakras, die ab dem 70. Lebensjahr verstärkt wird. (Lebensrhythmen - ein Leben im 7/7 Takt).

WIE DEFINIERST DU FREUNDSCHAFTEN?

Was genau gehört für dich dazu, wenn du an deine engeren Freunde, weiteren Freunde oder Bekannten denkst? Entsprechend der Positiven Psychologie sind Vertrauen, Offenheit, Loyalität, Gegenseitigkeit, gegenseitige Hilfe, jemanden zu haben, der oder die immer für einen da ist, Intimität, mit jemandem über alles reden zu können und Spaß zu haben, Humor sowie gemeinsame Freizeitgestaltung die am häufigsten genannte Qualitäten. Freunde sind aber auch eine Quelle positiver Emotionen und eröffnen Gelegenheiten für persönliches Wachstum in jeder Lebensphase.[4]

Für mich können Freundschaften sehr unterschiedlich sein, mit manchen führe ich interessante, aufbauende Gespräche, mit anderen geht es mehr um gemeinsames Erleben und vor allem sind neue Impulse für mich immer sehr wichtig. Aber mir geht es auch noch um etwas anderes: mit Freunden und Freundinnen spüre ich tiefe Verbundenheit (Unsere Herzen sprechen miteinander), sie berühren mich und ich fühle mich in ihrer Gegenwart einfach gut. Und das hält auch noch über das eigentliche Beisammensein hinaus an. Alleine schon an sie denken erfüllt mich!

MIT FREUNDEN SIND WIR AUF EINER WELLENLÄNGE

Für mich ist die energetische Ebene die Basis von Freundschaften. Unabhängig von Worten und Erlebnissen. Und die Redensart „Mit … bin ich auf einer Wellenlänge“  drückt das am besten aus.

  • Unsere Gespräche fließen von einem Thema ins andere und man fühlt sich rundum verstanden.

  • Man trifft jemanden und weiß auf Anhieb, mit dem/der will man sich länger unterhalten.

  • Man triff einen Freund oder eine Freundin nach langer Zeit wieder und hat sofort den Draht dort weiterzumachen, wo man früher aufgehört habt, als ob keine Zeit verstrichen wäre.

  • Man denkt an jemanden und kurze Zeit später meldet er/sie sich am Telefon.

In der Energetik sind das genau die Beispiele, die eine energetische Verbindung über unsere Energiefelder darstellen. Das Faszinierende dabei ist, dass diese Verbindungen unabhängig von Raum und Zeit sind.

„Worte verbinden nur,
wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.“ 
(Max Frisch)

Wenn die Wellenlängen, also unsere persönlichen Schwingungen, übereinstimmen, haben wir das Gefühl von Harmonie, so wie bei guten Musikern, die aufeinander eingestimmt sind (Die Kraft des Strahlens). Wir fühlen uns automatisch durch diese Resonanz erfüllt und energetisiert.

Aber persönliche Wellenlängen können sich über die Zeit auch ändern, da sie primär von Gedanken und Emotionen geprägt sind, die aus der eigenen Entwicklung stammen. Damit ist gut erklärbar, dass sich auch nach längerer Freundschaft die energetische Basis verändern kann, selbst wenn sich nach außen hin nichts geändert hat. Und so können Freundschaften ohne ersichtlichen Grund sogar auslaufen.

Und dann gibt es auch noch die sogenannte Energievampire (Hast du genug Energie?), die uns unbewusst (!) Energie abziehen. Ein klares Zeichen dafür ist, dass man nach einem Treffen mit ihnen das Gefühl hat, erschöpft, ausgelaugt und energielos zu sein, ohne, dass irgendetwas besonderes vorgefallen ist.

Ich habe den Eindruck, dass wir mit dem älter werden diese energetischen Einflüsse immer mehr spüren und auf positive Resonanzen (gleiche Wellenlänge und damit Wohlfühlen) oder sogenannte „destruktive Interferenzen“ (also unterschiedliche Wellenlänge und Energieverlust) intensiver reagieren. Das ist auch kein Wunder, denn der persönliche Energiehaushalt spielt mit den Jahren eine immer entscheidendere Rolle. Und in diesem Zusammenhang haben die Beziehungen und der energetische Austausch einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Daher möchte ich dich anregen, deine Freundschaften auch aus dieser Sichtweise zu betrachten und ehrlich nachzufühlen: mit welchen Freunden fühle ich mich so richtig und wirklich wohl, denn das sind die Freunde, mit denen wir gemeinsam strahlend alt werden.

„Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.“ 
(Aristoteles)

Herzlichst
Helga

[1] Jakub Samochowiec und Johannes C. Bauer: In guter Gesellschaft - Die große Schweizer Freundschaftsstudie; GDI Gottfried Duttweiler Institut 2023

[2] Lisa Wagner - Freundschaften verlängern das Leben - Metaanalyse der US-amerikanische Psychologieprofessorin Julianne Holt-Lunstad (2010)

[3] Institut für Psychologie des Alters – Universität Wien: Podcast
Pflege deine Freundschaften - Die Bedeutung von sozialen Beziehungen beim Übergang in den Ruhestand

[4] Lisa Wagner – Persönlichkeitspsychologin: Freunde machen glücklich und gesund, Freundschaften verlängern das Leben

Der Letzte-Hilfe-Kurs

Im späten Herbst, wenn die Natur sich bei uns langsam zurückzieht, ist es auch Zeit, nachdenklicher zu werden. Ich nütze diese Zeit gerne, um über besinnlichere Themen zu schreiben. Letztes Jahr war das der Post Reden wir über Sterben und Tod und heuer möchte ich euch etwas über den LETZTE-HILFE-Kurs [1] erzählen, den ich vor kurzem gemacht habe.

Während wir vermutlich alle einen oder mehrere ERSTE-HILFE-Kurse absolviert haben, ist den meisten, mit denen ich gesprochen habe, dieser Kurs gänzlich unbekannt.

Er wurde 2012 von einem deutschen Palliativmediziner entwickelt, weil er fand, dass unser Allgemeinwissen über die letzte Lebensphase viel zu gering ist und diese in unserer Gesellschaft auch kaum thematisiert wird. In diesen Kursen erhält man daher Basiswissen über 4 Themenkreise: Sterben ist ein Teil des Lebens – Vorsorgen und Entscheiden – Leiden lindern – Abschied nehmen.

Einige der Inhalte waren mir bekannt, denn ich habe mich ja im vorigen Jahr für den Post intensiv damit auseinandergesetzt und wir mussten uns auch in den letzten Jahren sowohl in der Familie als auch im Freundeskreis von lieben Menschen verabschieden. In diesem Kurs aber gab es auch noch viele andere interessante Informationen, die mir ein besonderes Gefühl von Sicherheit im Umgang mit dem Sterben gegeben haben. Ich fand diesen vierstündigen Kurs in jedem Fall lohnenswert!

Take away

  • Ein Kurs in LETZTE HILFE? Das macht man doch nicht freiwillig? Oder gerade dann erst recht!

  • Die Vortragenden und der Inhalt nehmen einem vieles an Unsicherheit und schaffen einen geschützten Raum, sich mit dem Thema intensiver auseinander zu setzen.

  • Das Lebensende von Angehörigen, Freunden oder anderen nahestehenden Menschen -  und nicht zuletzt von einem selbst - macht oft hilflos. Da helfen Basiswissen und Orientierungshilfe von denjenigen, die das regelmäßig (mit)erleben. 

 

cottonbro studio auf pexels

 

LETZTE HILFE KURS – DU MACHST DAS FREIWILLIG?

„Ist bei euch wirklich alles in Ordnung?“ Als ich Freunden erzählte, dass mein Mann und ich so einen Kurs besuchen werden, war die Bestürzung in ihren Gesichtern zu lesen. Ob denn etwas Schreckliches passiert ist? Ob wir beide doch eh gesund wären ? Wenn es keinen aktuellen Grund gibt, wieso macht ihr das überhaupt?

Ich habe von diesem Kurs von meiner Freundin Renate gehört, die Hospizleiterin in der Steiermark ist und seit einigen Jahren diese Kurse abhält. „Sie sind außergewöhnlich erfolgreich“, meint sie. „Oft gibt es so viele Anmeldungen, dass wir mehrere zusätzliche Termine anbieten müssen. Und inzwischen sind wir auch in Schulen gefragt. Es ist Allgemeinwissen, das wir unterrichten, denn Sterben und der Umgang damit gehören nun einmal zu jedem Leben“. Das hat mich neugierig gemacht. Nach einem Interview mit Renate habe ich schließlich auch den Kurs besucht.

Geleitet wurde er bei unserem Termin von zwei Krankenschwestern, die im Palliativbereich arbeiten. Sie haben mich schon alleine durch ihre Ruhe, ihre Ausstrahlung und die Art, wie sie voll unaufgeregter Zuwendung über all diese – für uns oft schwierigen - Themen gesprochen haben, begeistert. Die zweite Überraschung waren die Teilnehmer selbst: alle kamen aus Interesse, nicht aus aktuellem Bedarf (ich denke, das kann jedoch von Kurs zu Kurs unterschiedlich sein). Überrascht haben mich auch die vielen jungen Menschen, die sich informieren wollten, weil z.B. ihre Eltern älter werden, oder sie sich vorstellen können in diesem Bereich zu arbeiten oder auch, weil sie einen Abschied schon hinter sich hatten. 

DIE IDEE DES KURSES: EINE GEMEINSCHAFT BRAUCHT ALLGEMEINWISSEN ÜBER PALLIATIVE CARE

Die Idee stammt von Dr. Georg Bolling, der sich in seiner Masterthesis in Palliative Care mit Möglichkeiten befasste, wie man Laien mehr Information und Rüstzeug geben kann, Menschen in ihrer letzten Phase zu begleiten. Denn aufgrund des demographischen Wandels und der stetig wachsenden Anzahl hochbetagter Menschen, muss es eine neue Form von Caring Community geben, weil professionelle Hilfe (Palliativ-Medizin und -Pflege) nicht ausreichend ist, den Bedarf an Begleitung abzudecken.

Inzwischen ist daraus ein internationaler Verein (last aid) geworden und die Kurse werden in vielen europäischen Ländern, aber auch z.B. in Kanada, Australien und Brasilien angeboten. Seit 2017 gibt es Kurse auch in Österreich. (Letzte Hilfe Österreich)

Kurz zusammengefasst sehe ich das Ziel dieses Kurses darin, dass man einiges an Scheu vor dem Tod und endgültigem Abschied verliert, indem man sich damit auseinandersetzt und Grundkenntnisse dazu bekommt. Denn Angst entsteht vielfach aus dem Unbekannten. Das sagen uns bereits viele Zitate:

Kein Übel ist so groß, wie die Angst davor!
(Seneca)

Angst liegt nie in den Dingen selbst,
sondern darin, wie man sie betrachtet.
(Anthony de Mello)

Angst vor dem Leid ist schlimmer, als das Leiden selbst.
  (Sprichwort)

DER INHALT: MENTAL – EMOTIONAL – SPIRITUELL - PRAKTISCH

Modul 1: Sterben ist ein Teil des Lebens
Der Kurs beginnt mit der eigenen Einstellung zu dieser Thematik und die ist natürlich so persönlich wie kaum etwas anderes. Wir erfahren aber auch einiges über körperliche, psychische und soziale Veränderungen, über Anzeichen und Symptome. Und auch, dass das Sterben viele Gesichter hat. Es ist so individuell und persönlich wie das eigene Leben. Auch das, was an Lebensqualität empfunden wird, ändert sich permanent und kann nicht von Außenstehenden definiert werden. Was aber immer geht ist Zuwendung! Also einfach für jemand anderen da sein!

Modul 2: Vorsorgen und Entscheiden
„Wenn du eine Bergtour machst bist du darauf vorbereitet, dass sich das Wetter manchmal schlagartig ändern kann und du sorgst vor. Im Leben tun wir das oft nicht!“  In diesem Modul geht es nicht um Begleitung, sondern um uns selbst. Wir gehen den Fragen nach:

  • WAS macht für mich Lebensqualität aus? Sie ändert sich in jeder Phase unseres Lebens und muss immer wieder neu definiert werden.

  • WAS ist mir wichtig am Lebensende?

  • WER soll für mich entscheiden, wenn ich nicht kann?

  • WO & WIE würde ich gerne sterben?

  • WANN hat das Leben für mich noch einen Sinn?

Viele dieser Fragen klärt man, wenn man eine Patienten- und Vorsorgeverfügung unterzeichnet und sich daher intensiv damit beschäftigt bzw. beschäftigen muss (mein Mann und ich haben das bereits vor einiger Zeit gemacht und es war für uns ein wertvoller und wichtiger Prozess). Umso überraschter war ich, als wir erfahren haben, dass nur ca. 8% der Österreicher zwischen 25 und 70 Jahren und nur etwa 17% (!) der über 60-Jährigen diese haben. [2]

Modul 3: Leiden lindern
Niemand muss heute in unserer westlichen Gesellschaft mit ihren hohen medizinischen Standards beim Sterben physisch leiden! Das hört sich nicht nur beruhigend an, unsere Vortragenden haben dieses Statement auch vielfältig durch einen guten Überblick über medizinische Möglichkeiten bei unterschiedlichen Herausforderungen untermauert. Darüber hinaus erfahren wir aber auch viele nichtmedikamentöse Maßnahmen, die man als Begleitender ohne jegliche Fachausbildung praktisch immer machen kann. Dazu gehören Berührungen, Gerüche, Musik, Lieblingsspeisen in minimalen Dosen oder wissen wie man Durst löschen kann ohne etwas zu trinken zu geben. Und interessant ist auch: Meist brauchen die Sterbenden weniger als die Angehörigen!

Auch wenn es klar ist, dass medizinische Fach- und Pflegekräfte aus Zeitmangel nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Betreuung von Sterbenden leisten können, wie gering der Anteil aber tatsächlich ist, hat mich dennoch überrascht. Der überwiegende Anteil an Zuwendung kommt von Angehören oder Begleitern. Da sein, auch ohne etwas zu tun (!) und einfach nur zuhören, das ist es, worum es in dieser Begleitung geht - und das machen nicht Ärzte oder Pflegepersonal.

Mit all dem, das man in diesem Kurs erfährt, fällt es leichter, die Unsicherheit oder Sorgen abzulegen, etwas falsch zu machen.

Modul 4: Abschied nehmen
Alle Sterbebegleiter, mit denen ich bisher gesprochen haben, bestätigen, dass der unmittelbare Augenblick des Todes ein besonderer Moment ist, der immer viel Frieden und Entspannung verbreitet. Allein schon diese Erfahrungen sind aus meiner Sicht hilfreich! Aber zurück bleibt natürlich die Trauer und wir haben daher ausführlich über die Möglichkeiten und Rituale gesprochen, wie man damit umgehen kann.

Denn der Tod beendet das Leben, aber nicht die Beziehung!
Und in der Trauer lebt die Liebe weiter
.

MEINE GANZ PERSÖNLICHEN EINDRÜCKE

Wieder einmal hat mich tief berührt, mit wie viel Würde und Respekt Profis von dieser letzten Lebensphase sprechen. Dieses Zulassen von persönlichen Wünschen und Vorlieben, das Eingehen auf den Menschen mit all seinen Bedürfnissen und Eigenheiten in dieser letzten und damit ganz speziellen Lebensphase gibt mir ein Gefühl von Ruhe. Ich wünschte mir, dass wir uns auch für unser Leben ganz viel davon abschauen könnten!

Es ist wie bei allem, das einem Sorgen bereitet: die bewusste Auseinandersetzung mit einem Thema, in diesem Fall dem Sterben, nimmt einen großen Teil dieser Sorgen. Dieser Kurs schaffte für mich einen Raum dafür, bringt vieles an Klarheit und spricht unverblümt und wertschätzend auch Tabus an.

Menschen, die sterben, brauchen primär Zuwendung, Achtsamkeit und Ruhe. Weniger scheint oft mehr zu sein. Aber genau das ist es - wie ich es selber erlebt habe - was uns in der manchmal hilflos hoffenden Dramatik des Geschehens so schwer fällt. Denn, vielleicht kann man ja doch noch etwas machen?

Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen. Wie oft habe ich diesen Spruch schon gehört! Aber erstmals habe ich den tieferen Sinn weiter verfolgt. Was ist, wenn sich Leib und Seele trennen wollen und werden? Dann stellt der Sterbende das Essen und Trinken ein, um der Seele und dem Leib die Trennung zu erleichtern! Und das muss man dann einfach respektieren, auch wenn es für Angehörige und/oder Begleitende oft sehr schwer ist!

Eine weitere Aussage hat mich persönlich berührt und mir nach Jahrzehnten Klarheit verschafft: „Wenn ihr mit Kindern sprecht, sagt niemals, dass jemand „eingeschlafen“ oder „fortgegangen“ ist. Verwendet immer das Wort „sterben“. Es könnte passieren, dass Kinder durch solche Assoziationen Angst vor dem Schlafen oder vor Trennungen entwickeln.“ Kinder kommen mit klaren Aussagen viel besser zurande, als mit solchen Umschreibungen. Ich erinnere mich genau, dass ich, nachdem mein Opa gestorben (mir als Kind wurde gesagt „eingeschlafen“) war, wochenlang nicht schlafen wollte und konnte…

Das waren meine ganz persönlichen Eindrücke von einem wirklich gut gemachten Kurs über ein schwieriges Thema und ich habe viel für mich mitgenommen. Das wollte ich einfach mit euch teilen.

Herzlichst
Helga

[1] Dr. Georg Bollig: Der Letzte Hilfe Kurs – Praxis Palliativ Care 2017/27
 https://www.hospizakademie-nuernberg.de/fileadmin/user_upload/PDF/Bollig_Letzte_Hilfe_Kurs_Prax_Pall_Care_2015.pdf

[2] Vorsorge-Studie 2021  Österreichische Notariatskammer
https://ihr-notariat.at/informationen/aktuelle-infos-veranstaltungen/vorsorge-studie-2021/#:~:text=Acht%20Prozent%20haben%20mit%20einer,%25%20auf%204%2C4%25.
https://www.notariatskammer.at/studie-vorsorge-fuer-oesterreicher-ist-wichtig/

Podcast: Ausmisten für mehr Freiheit

Judith Schneider von Zeitpolster hat mich im Rahmen ihrer Podcast-Serie „Cleveres älter werden“ eingeladen, über das Thema „Ausmisten“ zu sprechen. Genau darüber gibt es ja auch schon ein Post Ausmisten, eine Pflichtübung in der Pension  in meinem Blog und der Podcast baut natürlich darauf auf. Aber inzwischen sind wieder etliche neue Ideen dazugekommen.

Take away

  • Wenn du deinen Kindern einen Gefallen tun willst, schaff Ordnung in deinen Sachen.

  • Auch Gegenstände haben Energie! Mit welcher Energie möchtest du dich umgeben?

  • Daher: „Bleiben darf, was mich glücklich macht!“

  • Selbst ausmisten kann Spaß machen!

 

Helga Pražak

 

IN DIESEM PODCAST SPRECHEN WIR DARÜBER,

  • welche Erkenntnisse wir aus Wohnungsauflösungen für uns selber ziehen können: z.B. rechtzeitig ausmisten und eine bessere Kennzeichnung zwischen Wichtigem und rein Persönlichem.

  • dass wir regelmäßig unsere Sachen durchforsten sollen, denn mit 90 und darüber ist das vielleicht zu anstrengend oder nicht mehr machbar.

  • welche Rolle Emotionen spielen und wie man sich selbst dazu motivieren kann.

  • dass ein richtig gutes Sortier-Kriterium ist: „bleiben darf, was mich glücklich macht“ , weil alle Gegenstände auch Energie enthalten und sich daher nicht nur Frage stellt, was will ich besitzen sondern auch mit welcher Energie möchte ich mich umgeben?

  • dass Wohnungen von alten Menschen häufig stagnierende Energie ausstrahlen und etwas Bewegung gut täte.

  • wie sich die Ordnung im Außen auch auf die Ordnung im Inneren auswirkt, ebenso wie sich äußere Leichtigkeit auch auf die innere Leichtigkeit auswirkt.

  • dass wir in der Pension so viel mehr Zeit zu Hause verbringen und es daher so angenehm wie möglich sein sollte - vor allem aber auch, dass wir Platz für Neues brauchen (z.B. eine neue Tätigkeit, ein neues Hobby ... ).

Ausmisten schafft eine neue Freiheit!  

Ich wünsche euch viel Freude beim Ausmisten und vergesst nicht, den Erfolg zu feiern!

Hier geht´s zum Podcast

 
 

FÜR ALLE, DIE ZEITPOLSTER NOCH NICHT KENNEN:

Zeitpolster ist ein Sozialunternehmen, das Betreuungsleistungen für ältere Menschen, Kranke oder auch für Familien mit Kindern vermittelt. Es geht um Gesellschaft leisten, Freizeitbegleitung, einkaufen gehen, Hilfe in Haus und Garten u.v.a. Das Besondere an dem Konzept ist aber, dass die Helfenden, die sich für andere Menschen einsetzen, ihre Stunden für später gutgeschrieben bekommen, wenn sie selber Hilfe brauchen. Ich finde diese Idee höchst spannend, denn Netzwerke sind so ein wichtiger Bestandteil, wenn wir älter werden.

Herzlichst
Helga

 

Einen weiterer Podcast, den ich mit Zeitpolster aufgenommen habe findet ihr hier: „strahlend alt werden“

Welcher Pensions-Typ bist du?

Dass jeder die Pension anders erlebt liegt auf der Hand und mir scheint, dass die Bandbreite an Erlebnissen, Gefühlen und Bedürfnissen in diesem Lebensabschnitt noch unterschiedlicher ist als je zuvor. Aber selbst wenn jeder/jede seine/ihre Individualität lebt, ein paar Übereinstimmungen gibt es dann doch.

Ganz zufällig bin ich beim Lesen auf verschiedene Pensionisten (Rentner)-Typen gestoßen und habe danach beim weiteren Recherchieren auch noch viele Persönlichkeitstests für Pensionisten gefunden, die meisten im englischen Sprachraum. Da ich immer schon gerne Persönlichkeitstest gemacht habe - von qualitativ sehr anspruchsvollen im Rahmen von Managementbewertungen bis zu, naja, oberflächlichen in Frauenzeitschriften - habe ich auch etliche gleich selbst gemacht.

Aus all denen habe ich 3 Modelle ausgewählt, die jeweils einen sehr unterschiedlichen Fokus haben und die für mich interessant und aussagekräftig waren.

  • Wie optimistisch oder pessimistisch, planend oder planlos stellst du dich auf die Pension ein?

  • Welche Aktivitäten hast du vor?

  • Wo liegen deine Motivationen? Was treibt dich an?

Ihr seid herzlich eingeladen, hier zu schauen, wo ihr euch am besten wiederfindet, vielleicht auch eure Schlüsse daraus zu ziehen und in jedem Fall eine Gesprächsbasis mit dem Partner oder mit Freunden zu haben (Schatz wir müssen reden).

Take away

  • Drei unterschiedlich Pensionisten-Profile vom Abenteurer bis zum Suchenden.

  • Wie sehe ich mich und wie sieht mich mein Partner? Stoff für ein Gespräch!

  • Anhaltspunkte für all jene, die die Pension noch vor sich haben oder jene, die gerade ein Loch erleben und sich fragen Wo geht´s jetzt weiter?

 
 

ALTERSSTRATEGE - ABENTEURER - ENGAGIERTER - BESORGTER - RELAXTER

Das Meinungsforschungsinstitut Sinus hat im Rahmen einer großen Studie [1] (2017) für die Deutschen Versicherer (Projekt 7 Jahre Länger“) 40 bis 55-Jährige befragt, wie sie die Pension sehen. Dabei kristallisierten sich fünf Pensionisten-Typen heraus, die sich vor allem darin unterscheiden, wie sie auf das Alter blicken:

  • ob optimistisch oder pessimistisch

  • wie aktiv man den Ruhestand bereits plant

  • und welche Bedeutung Familie, Freunde etc. spielen.

Der Fokus dieser Umfrage lag auf den drei Bereichen Gesundheit – Finanzen – soziale Kontakte.

  • Der Altersstratege bereitet sich viele Jahre auf die Pension vor, freut sich auf den letzten Arbeitstag, um anschließend Versäumtes nachzuholen oder Ideen zu verwirklichen. Geplant sind insbesondere die finanziellen Mittel, Nicht so optimistisch ist der Altersstrategie was seine Gesundheit anbelangt.

  • Der Abenteurer denkt wenig an das Alt-Sein und bereitet sich kaum aktiv auf die Pension vor, macht kaum Pläne, denn für ihn gibt es immer etwas Neues zu entdecken, auch im Alter noch. Daher distanziert er sich von den klassischen Altersbildern und ist überdurchschnittlich optimistisch, auch was den körperlichen Zustand angeht.

  • Der Engagierte zeichnet sich durch extrem starke Sozialkontakte aus. Die Familie ist der Sicherheitsanker. Dafür ist er bereit, sich intensiv zu engagieren. In dieser Gruppe halten sich die Optimisten und Pessimisten etwa die Waage.

  • Der Besorgte blickt pessimistisch in die Zukunft. Für ihn ist das Leben in mindestens zwei der oben genannten 3 Bereiche ein ständiger Kampf. Er erwartet nichts Positives von der Pension. Selbst wenn ihm klar ist, dass er bereits heute einiges daran ändern könnte, wird er nicht aktiv.

  • Der Relaxte lebt voll in der Gegenwart und verschwendet kaum einen Gedanken an seinen Ruhestand. Die Zukunft ist ein unbeschriebenes Blatt und er beabsichtigt das Beste aus dem zu machen, was kommt. Das kann eine längere Berufstätigkeit oder Freiwilligenarbeit sein. Diese Unbekümmertheit (Optimismus) überträgt er auch auf die eigene Gesundheit.

Nach dieser Befragung sind jeweils ein Viertel der Bevölkerung Abenteurer oder Besorgte. Mit nur 12% sind die Altersstrategen am wenigsten verbreitet. Und obwohl fast 40% aller Befragten deutliche Einbußen bei Finanzen und Gesundheit befürchten, planen nur etwa 20% ihre Pension auch wirklich. Die Autoren meinen, dass die ernsthafte Beschäftigung mit dem Alter bei den meisten Menschen immer noch Unbehagen auslöst. „Also wird verdrängt, verschoben, vergessen.“

Schon erstaunlich, denn Planung hat im überwiegenden Teil unseres Lebens eine wichtig Rolle gespielt und jetzt soll sie plötzlich nicht mehr wichtig sein? Ich persönlich finde, dass Planung auch mit Selbstverantwortung zu tun hat und immer gut ist, allerdings nur, wenn man sich damit nicht einschränkt. Denn immer wieder kommt es dann trotzdem anders und da braucht man viel Flexibilität.

Ich selbst zähle mich zu den Abenteurern und das passt gut:

Weil älter werden für mich ein Abenteuer ist!

Welcher Gruppe würdet ihr euch zuordnen? Wie seht ihr eure Freunde? Seid ihr Optimisten oder Pessimisten, Planer oder Genießer? Ich glaube, dass man sich anhand der Kriterien ziemlich gut selbst einschätzen kann, aber wenn du tiefer einsteigen willst, hier geht´s zum Test.  

Da ich mein Konzept für Strahlend-alt-werden auf 5 Säulen aufbaue, ist für mich der Fokus auf Gesundheit-Finanzen-Kontakte zu eng. Denn Optimismus hängt nicht nur von diesen 3 Faktoren ab, sondern insbesondere auch davon, ob man einen SINN im Leben sieht, LIEBE und NEUES erfährt und ob man mit einer guten Portion HUMOR die Veränderungen akzeptieren kann. Daher schauen wir uns im nächsten Modell jetzt an, welche Aktivitäten (SINN) Pensionisten gerne ausleben.

GLOBETROTTER – GELEHRTER – SPORTLER – ARBEITSPFERD – BUCKET-LISTER - KÜNSTLER – PHILANTHROP - DIREKTOR

Diese 8 Pensionisten-Typen, die sich primär durch ihre Tätigkeiten unterscheiden, habe ich bei RTOERO [2] gefunden, einer kanadischen Organisation für Pensionäre im Bildungswesen. Hier geht es primär darum, welchen Aktivitäten sich Pensionisten wünschen.

  • Der Globetrotter hat primär vor, in der Pension ausgiebig zu reisen! Reisen wird zum Inhalt.

  • Der Gelehrte ist von Natur aus neugierig und immer auf der Suche, sein Wissen zu vertiefen. Die Pension ist perfekt dafür! Viele wollen studieren, andere aber auch ihr Wissen weitergeben.

  • Der Sportler muss sich bewegen und auf Trab bleiben. Auch wenn teilweise Höchstleistungen erbracht werden ist der Wettbewerb nicht (mehr) das Hauptziel, sondern die Aktivität und die Freundschaften, die daraus entstehen sind der Bonus.

  • Das Arbeitspferd will mit der Arbeit nicht aufhören, sondern weitermachen. Das kann im bisherigen Bereich oder einer zweiten Karriere sein. Es gibt ein Gefühl von Aktivität, Zugehörigkeit und man bleibt am Ball.

  • Der Bucket-Lister (bekannt durch den Film Das Beste kommt zu Schluss [3]) hat ganz klare Vorstellungen von Dingen, die er vor seinem Tod unbedingt noch machen oder erleben will und arbeitet sie nach und nach ab.

  • Der Künstler will die freie Zeit nützen, um (endlich) seine Kreativität auszuleben.

  • Der Philanthrop kann sich (endlich) für jene Anliegen einsetzen, die ihm am Herzen liegen. Dies kann eine formelle Freiwilligenarbeit sein oder auch weniger formelle Projekte beziehungsweise Aktivitäten im persönlichen Umfeld. Ich denke, hier fallen auch Oma & Opa-Engagement hinein.

  • Der Direktor ist der Organisator, der Vermittler und engagiert sich in Vereinen, Kommunen, etc. Für ihn kann die Pension bedeuten, dass der Kalender voller ist als je zuvor.

Entsprechend der letzten Umfrage (2023) unter den mehr als 80.000 Mitgliedern von RTOERO wollen 57% zu  den Globetrottern  werden und 45% ihre Bucket-Liste abarbeiten bzw. Sportler sein (42%), die wenigsten wollen Direktor sein. Das deckt sich mit den Erfahrungen, die ich bereits im Artikel GOGO-SLOWGO-NOGO über die USA beschrieben habe. Offensichtlich verbinden die Vor-Pensionisten die Pension ausschließlich mit den ersten 10 Jahren, also GOGO. Aber der Lebensabschnitt „Alter“ kann 30 oder 40 Jahre lang sein.

Überraschender Weise hat für mich die Bedeutung von Reisen stark abgenommen, obwohl wir das früher sehr intensiv gemacht haben (vielleicht gerade deshalb 🤔?). Dafür „fahre“ ich total auf Gelehrter ab! Lernen und Neues erkunden, sowie Wissen und Erfahrung weitergeben erfüllen mich total, während mein Mann in der Pension wieder seine künstlerische Kreativität zurückgewonnen hat.

Unabhängig davon, wo deine Neigungen hingehen, wichtig ist, dass dich diese Aktivität mit SINN erfüllt. Und Sinn erfahren wir am meisten, wenn es für uns und andere von Bedeutung ist.

WEITERMACHER – SUCHENDER – HELFER – ZURÜCKGEZOGENER -GENIESSER – EWIG JUNGER – BEDENKENTRÄGER – ENTTÄUSCHTER

Im dritten Modell steht die Motivation im Mittelpunkt – was treibt dich an oder hält dich zurück? Diese 8 Pensions-Typen nach den Paar- & Familienberatern Inga & Günther Brenken [4] zeigen ziemlich deutlich auf, wo der Antreiber liegt. Wenn man allerdings zu einseitig oder exzessiv unterwegs ist, können aus meiner Sicht auch Probleme entstehen, weil anderes vernachlässig wird. Daher habe ich meine ganz persönlichen Kommentare kursiv gleich angefügt.

  • Der Weitermacher ist im alten Umfeld tätig, die Partnerschaftsrollen ebenso wie die Freizeitgewohnheiten bleiben unverändert.
    Das kann befriedigend sein, man bleibt im Geschehen und vermeidet größere, persönliche Veränderungen. Andererseits verzichtet man darauf, sich mit jenen Themen zu befassen, die jetzt mit dem Alter interessant werden, insbesondere SINN, LIEBE und GESUNDHEIT, Freiheit, Muße, Spaß etc. 

  • Der Suchende möchte ständig Neues ausprobieren, unerfüllte Wünsche ausleben, studieren, eine neue Tätigkeit aufnehmen oder vielleicht sogar in ein anderes Land übersiedeln.
    Großartig - wenn man nicht hyperaktiv wird, sondern es schafft, daneben auch Zeit für Besinnlichkeit, Genießen, sowie die  Auseinandersetzung mit wichtigen Lebensfragen zu finden und den eigenen Körper nicht außer acht lässt.

  • Der Helfer will Familie, Nachbarschaft, Vereine etc. unterstützen. z.B. als Oma/Opa oder in Organisationen zur Altenbetreuung.
    Helfer haben soziale Netze, sind beliebt, bekommen Wertschätzung und werden wirklich gebraucht. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sie sich für andere verausgaben und weniger auf sich selber schauen!

  • Der Zurückgezogene lebt für sich oder mit dem Partner/Partnerin im erprobten Lebensumfeld, geht den bekannten Hobbies nach und will die Pension ruhig angehen. Es gibt die Tendenz, sich lieber mit der Vergangenheit als mit der Zukunft zu befassen.
    Mit dieser Motivation verzichtet man auf Anregungen durch Neues, das unser Gehirn aber dringend braucht, um sich bis ins hohe Alter zu entwickeln. Statt dessen läuft man Gefahr in alten Mustern stecken zu bleiben.

  • Der Genießer will die freie Zeit ausleben, Träume erfüllen, reisen, konsumieren und macht sich eine schöne Zeit!
    Genießen! Selbstverständlich, genau dafür hat man in der Pension Zeit! Aber exzessiv betrieben kann das dazu führen vor dem Älterwerden zu flüchten und Veränderungen nicht wahrhaben zu wollen. Umso heftiger können sie dann im Leben auftauchen und man ist dafür nicht gewappnet. Ich schlage daher gerne vor, neben dem Genießen auch Innezuhalten und alle 5 Säulen zu betrachten.

  • Der ewig Junge macht große Anstrengungen um jung zu wirken! Das betrifft das Aussehen ebenso wie Aktivitäten, körperliche Fitness und Kontakte.
    Ich kann mir vorstellen, dass das einige Zeit funktionieren kann, aber auch anstrengend ist und am Ende zur Enttäuschung führen kann. Und wenn man gegen das Alter kämpft wird man schwer den Sinn darin finden, den es definitiv gibt.

  • Der Bedenkenträger macht sich immer Sorgen, wagt kaum neue Aktivitäten und der Aktionsradius sowie der Freundeskreis werden immer enger.
    Ängste und Sorgen sind aus energetischer Sicht eine der Hauptursachen für Krankheiten. Das Leben ist damit nicht nur weniger schön, man zieht mit dieser Lebenseinstellung auch negative Situationen an und Krankheiten manifestieren sich. Statt sich Gleichgesinnte zu suchen wäre es viel hilfreicher, sich von den „Relaxten“ anstecken zu lassen.

  • Der Enttäuschte hat das Gefühl, im Leben benachteiligt worden zu sein und vor allem jetzt in der Pension keine angemessene Rolle mehr zu spielen. Es geht häufig um (frühere) Erwartungen, die nicht erfüllt wurden und oft auch um lange zurückliegende Benachteiligungen, die immer wieder aufgewärmt und nicht verziehen werden. Selbstmitleid ist ein treuer Begleiter!
    Die Enttäuschungen können oft ein ganzes Leben lang angehäuft worden sein oder sie treten mit der Pensionierung wie eine Zäsur ein, indem man in das berühmte Pensionsloch fällt! In beiden Fällen rate ich dringen dazu, sich Hilfe zu holen! Enttäuschungen führen zu gesundheitlichen Problemen und das Leben hätte aber doch noch so viel Schönes zu bieten!

WELCHER PENSIONSTYP BIST DU?

Vermutlich findest du dich - so wie ich - in mehreren der Pensionisten-Typen wieder. Wenn du magst, kannst du z.B. eine prozentuale Zuordnung machen und überlegen, welche Motivationen dich antreiben, welche Aktivitäten für dich wichtig sein können und ob das genau richtig ist oder ob vielleicht noch etwas fehlt – vielleicht sogar etwas ganz anderes? Ich selbst finde mich aktuell überwiegend als Suchende wieder und habe beschlossen, meiner Genießerin etwas mehr Raum zu geben. Da ich immer wieder auch Bedenkenträgerin bin, bin ich froh, in meinem Partner einen Relaxten zu haben, von dem ich mich immer wieder gerne vom Optimistischen und Positiven überzeugen lasse.

Ich finde, dass alle drei Listen gute Anhaltspunkte für all jene enthalten, die die Pension noch vor sich haben oder jene, die gerade ein Loch erleben und sich fragen Wo geht´s jetzt weiter?

Und natürlich eignen sich diese drei Listen ganz hervorragend für ein Gespräch mit dem Partner über Erwartungen, Wünsche und neue Rollen (siehe Schatz, wie müssen reden). Oder du schaust dir an, wie deine Eltern die Pension gestaltet haben und was du vielleicht übernommen hast (und anders machen möchtest!).

Herzlichst
Helga

[1] Die Rentner von morgen: 5 Typen - Studie des Sinus-Instituts im Auftrag der Initiative 7 Jahre länger
https://www.7jahrelaenger.de/7jl/unsere-rechner/rentnertypen  und https://docplayer.org/70809308-Die-rentner-von-morgen-5-typen-studie-des-sinus-instituts-im-auftrag-der-initiative-7-jahre-laenger.html

[2] https://rtoero.ca/what-is-your-retirement-personality/

[3] The Bucket-List (dt: das Beste kommt zu Schluss) Film 2007 mit Jack Nicholson und Morgan Freeman

[4] Inga und Günther Brenken: Aufbruch in den Ruhestand. Anleitung zum Gestalten und Genießen. Ernst Reinhardt Verlag 2010 

Eure Fragen: von Sex über Sinn bis KI - Zwischenbilanz Teil 2

Nach zwei Jahren intensiven Bloggens und über 50 Artikel zum „Strahlend-alt-werden“ habe ich eine kleine Zwischenbilanz gemacht. Im letzten Posting (Teil 1) ging es um eure und meine Erfahrungen mit den bisherigen Beiträgen und in diesem 2. Teil geht es um die Themen und Fragen, die euch zusätzlich interessieren.

Um es gleich vorwegzunehmen, mit euren Themenwünschen fordert ihr mich ganz schön heraus! Einige dieser Fragen will ich gleich beantworten, aber andere für kommende Postings aufheben, weil die Antwort einfach nicht in ein paar Zeilen erledigt ist oder ich mehr dazu nachdenken bzw. recherchieren möchte oder weil sie schon auf meiner Posting-Liste stehen.

Take away

  • Viele Fragen drehen sich um SINN-Findung

  • Lass dich nicht davon beeindrucken, wie andere ältere Menschen sind oder alt werden, sondern kreiere DEIN EIGENES inneres Bild dazu! Wie willst du sein oder werden/sein?

  • Es gibt noch so vieles, worüber ich schreiben möchte und werde! Ein Ende ist noch nicht in Sicht. 😀

 

Welche Themen haben euch besonders angesprochen?

In der Website-Statistik waren es die Beiträge die 5 Säulen; etwas machen, das Sinn macht; die Kraft des Strahlens; der Sinn im Alter; der Schlaf, der graue Haare bekommt  und Begeisterung, die die meisten Aufrufe hatten.

Wenn ich mir aber eure persönlichen Rückmeldungen anschaue, dann wurde praktisch jeder Beitrag zumindest einmal genannt, denn jede und jeden hat etwas anderes angesprochen. Genau das freut mich am meisten! Auch, dass ihr bei den schweren, ernsten Themen genauso mitgegangen seid, wie bei den fröhlichen (let´s celebrate, putzen ..), denn genau das macht unser Leben aus – eine permanente Mischung aus Herausforderung und Glück!

Diese Themenwünsche und Fragen habt ihr mir gestellt

·  Ganz spannend fände ich einen Beitrag über Sex/Erotik im Alter
Oh ja, ich denke auch, dass das ein wichtiges Thema ist, über das es viel zu wenig Austausch gibt. Aber so etwas Persönliches zu thematisieren fällt auch mir nicht leicht. Mal sehen, ob und wann es soweit ist. 😀

·  Ein Thema, das mich und meine Freunde am meisten beschäftigt (wir stehen alle ein paar Jahre vor der Pension), ist die Frage des Loslassens. Was ist besser, den Job „Knall und Fall“ zu verlassen und dann etwas ganz anderes zu machen oder sich nach und nach davon zu trennen? Vor allem aber, wie kann man Loslassen, ohne das Gefühl von Verlust zu haben?
Dazu gibt es keine „one fits all“ Antwort! Aber Loslassen und mit Veränderungen positiv umzugehen, ohne das Gefühl von Verlust, gehören für mich generell zu den wichtigsten Disziplinen im Alter. Nicht nur, was den Job angeht. Da komme ich definitiv noch genauer darauf zurück!

·  Wie kommt man nach dem Job in der Pension zu einem neuen Sinn und damit zu einer neuen Identität?
Es liegt sehr viel daran, wie du Sinn definierst. Ich finde die Sinndefinition nach Viktor Frankl sehr hilfreich; er unterscheidet Schaffenswerte, Erlebniswerte und Einstellungswerte. Ich habe den Eindruck, dass wir oft bei den Schaffenswerten hängen bleiben, weil wir uns darüber Jahrzehnte lang identifiziert haben. In der Pension treten die beiden anderen aber dann mehr in den Vordergrund.
Bevor du etwas Neues beginnst, schau jedenfalls, was du nach den 5 Säulen zu tun hast, um sie zu balancieren. Darin alleine kann vorerst schon dein neuer Sinn liegen. Definitiv brauchst du dann auch neue Rollen, wenn die Rolle des Erwerbstätigen wegfällt. Und das mit der Identität ist eine längere Geschichte, da hab ich selbst auch meine Erfahrungen gemacht und darüber schreibe ich lieber in einem eigenen Posting.

·  Reicht es, einem Hobby intensiv nachzugehen (Studium, Haus renovieren, reisen ...), um in der Pension mit Sinn erfüllt zu sein? Oder anders gefragt: wenn ich in der Pension mein Hobby zur Haupttätigkeit mache, brauche ich dann ein neues Hobby?
Intensive Hobbys können sehr erfüllend sein und warum sollten die jetzt nicht im Mittelpunkt stehen? Aber ob sie einen mit Sinn erfüllen, hängt nach V. Frankl auch noch von einem zweiten Aspekt ab: „Sinn entfaltet sich nicht, wenn ich nur auf mich selbst schaue, also in der Selbstoptimierung, sondern aus dem Bestmöglichen für mich UND andere. Mein Beitrag für das persönliche Umfeld, für die Familie, Freunde und Kollegen ist für das Sinnempfinden entscheidend“  (Sinn im Alter). Hobbys sind oft sehr selbstfokussiert (z.B. ein Studium ... ), da drängt sich die Frage auf, welchen sinnstiftenden Betrag leistest du damit für dein Umfeld?
Die zweite Frage habe ich mir auch gestellt, nachdem ich die Energetik nach dem Beruf zu meinem Fokus gemacht habe. Und ja, ich denke, dass ich jetzt ein Hobby zum Ausgleich brauche.

·  Wie vermeide ich, dass ich den Jungen „lästig“ bin?   Und: Manche Menschen werden im Alter intoleranter und kleinlicher. Wie kann man das vermeiden?
Für all diese Vergleiche gibt es eine ganz einfache Antwort: kreiere DEIN persönliches inneres Bild, wie DU alt sein möchtest! Gestalte das Bild, wie du z.B. großzügig und tolerant bist, gut zuhören kannst, den richtigen Sensor für die Situation hast und jung und alt gerne deine Gesellschaft genießen. Wie du alt wirst, liegt an dir!

·  Ein ganz wesentliches Thema ist der Verlust des Partners, wenn man in einer sehr langen, engen Beziehung lebt. Schon der Gedanke daran, lässt bei mir jegliches Strahlen verblassen. Kann man außer Verdrängen, bis es allenfalls soweit ist, irgendetwas in diesem Zusammenhang tun?
Mein Mann und ich haben das bei Freunden sehr intensiv miterlebt und im Zuge dessen intensiv darüber gesprochen. Wir fanden es erleichternd, es nicht zu verdrängen, sondern einmal wirklich offen auszusprechen und uns ein paar Gedanken darüber zu machen.
Andererseits teile ich die Meinung von unserem – selbst betroffenen - Freund, der meinte: „So wirklich vorbereiten kann man sich einfach nicht, wenn es dann soweit ist, ist es ganz anders!
Wenn wir dieses Szenario durchdenken und uns damit beschäftigen, machen wir das ja nur mit dem Verstand. aber der Abschied von geliebten Menschen/Partnern fordert nicht das Hirn, sondern das ganze, emotionale, gefühlvolle Wesen und das „kann nicht planen“. (siehe dein inneres Kernteam)
Ich glaube aber, dass wir umso besser damit zurechtkommen können, je mehr wir uns generell mit Spiritualität, Energetik, dem Kernteam, der Seele, dem Umgang mit eigenen Emotionen beschäftigen und Eigenständigkeit bewahren.

·  Kann und soll man Versäumtes in der Pension nachholen? Fast alle meine Freunde haben etwas, das sie vor vielen Jahren einmal leidenschaftlich gerne gemacht hätten: einen bestimmten Sport ausüben, eine Sprache oder ein Musikinstrument lernen, im Ausland leben, mit dem Rucksack durch Südamerika trampen. Kann man das als 70-jähriger wirklich nachholen? Manche sagen ja, die anderen sagen nein! Wie siehst du das?
Ich glaube, dass man sich Träume erfüllen kann und soll, aber in einer Weise, wie es heute zu uns passt! Nicht als 18-jähriger, sondern mit deiner ganzen heutigen Erfahrung. Manche Erfahrungen, die damals von Bedeutung gewesen wären (der Trip nach Südamerika war vielleicht wichtig, um sich abzunabeln oder selbst zu finden), sind schlicht nicht mehr notwendig; ich wäre vorsichtig, ob das noch den gleichen Kick geben würde.

·  Wie wichtig ist die Kraft des Glaubens im Alter? In unserer heutigen Zeit scheint mir der Glaube eher ein Schattendasein zu haben, obwohl ich selbst sehe, wie sehr er z.B. meinem Vater im hohen Alter hilft. - Was bedeutet Spiritualität im Alter?
Großartiges Thema und für mich geht gutes Alter ohne Spiritualität nicht, weil es uns ermöglicht, mit unserer materiellen Endlichkeit Frieden zu finden! (unser Leben im 7/7-Takt) Daher will ich definitiv in einem Posting darauf näher eingehen.

·  In meinem Bekanntenkreis gibt es sehr viele Single-Frauen. Alleinsein, aber nicht einsam sein ist sicherlich ein großes Thema.
Dass Einsamkeit ein großes Thema ist, höre ich von vielen Seiten und ich bin glücklich und dankbar, dass ich das bisher nicht kenne. Daher kann ich dazu auch nicht viel sagen, würde aber gerne alle ermutigen, aktiv alles auszunützen, was unsere moderne Welt so zu bieten hat. Ich höre z.B. von mehreren Seiten, dass sie auch in unserem Alter neue und gute Beziehungen über Internet-Plattformen gefunden haben. Und über die Wichtigkeit von Freundschaften und Netzwerken schreibe ich sehr gerne einmal.

·  Künstliche Intelligenz, was bedeutet das fürs Alter?
Was für eine interessante Frage! Ich glaube, dass Teile davon ganz selbstverständlich in unser Leben einziehen werden und wir uns dem daher nicht verschließen sollten und höchstwahrscheinlich auch nicht können! Allerdings hoffe ich sehr stark, dass ich niemals einem Pflegeroboter begegnen werde. Im Allgemeinen denke ich, dass wir Menschen noch ganz andere und viel bessere Fähigkeiten haben als KI, denn KI tangiert vom Kernteam nur den Verstand – alle anderen Mitglieder (Seele, Höheres Selbst, Ego, ...) sind davon unbeeindruckt! Und keineswegs kann KI unsere Intuition ersetzen! Genau darüber geht eines meiner nächsten Postings.

Ich danke euch für all diese Fragen, denn sie treffen den Kern meines Blogs und sind ganz entscheidend, wie wir das Alter erleben. Also worin und wie wir Sinn finden, wie wir uns Tabu-Themen öffnen usw. Und wir können so viel voneinander profitieren, denn es geht nicht mehr um richtig oder falsch, es geht nur darum, wie wir es erleben.

Einige der übermittelten Themen möchte ich ehrlicherweise nicht bearbeiten. Z.B. alternative Wohnformen im Alter oder Altersarmut etc. Ich weiß auch, dass ich einige Themenbereiche, die für das Alter eine wichtige Rolle spielen überhaupt nicht anspreche, etwa im Bereich RESSOURCEN, wo es um Geld, Vererben, alles Materielle, aber auch um Pflege etc. geht. Hier habe ich nicht ausreichend Erfahrung und es gibt bereits unendlich viel Information dazu. Wenn es allerdings um die Einstellung dazu geht, um Emotionen, die damit verbunden sind, dazu könnte ich sehr gerne tiefer eintauchen.  Ähnlich ist es auch im Bereich GESUNDHEIT: Ich werde natürlich keine Artikel schreiben, die in den medizinischen Bereich fallen. Aber ich habe vor, euch hier mehr aus der Sicht der Energetik zu berichten, da ich darin besonders auch im Alter eine gute Möglichkeit sehe, unseren Körper gut zu unterstützen. 

Nochmals danke, dass ihr auf meinem Blog seid und danke dass ihr mich darin begleitet – denn gemeinsam können wir der Welt zeigen, wie man im Alter strahlend ist und alleine schon dadurch einen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet.

Strahlende Menschen sind überall gerne gesehen!

Herzlichst
Helga

Strahlend-alt-werden: eine Zwischenbilanz (Teil1)

Nach zwei Jahren intensiven Bloggens und über 50 Artikeln, möchte ich heute eine kleine Zwischenbilanz ziehen. Ich danke euch herzlich für die inspirierenden Gespräche und die vielen Kommentare und Ideen, die ich inzwischen von euch bekommen habe und ich sag´s gleich vorweg: das ist ein längeres Posting, denn ich will vieles davon wiedergeben.

Außerdem wird es zwei Teile geben. In diesem 1. Teil geht es um eure und meine Erfahrungen mit den bisherigen Beiträgen und im nächsten Posting (2. Teil) geht es um Themen, die euch noch wichtig sind und ich beantworte die Fragen, die ihr mir gestellt habt.

Take away:

  • Euch hat gefallen: Die ungewöhnlichen Themen, die „Alter völlig neu interpretieren“, die Vielfalt, Leichtigkeit, persönlichen Beispiele, Tipps und Links. Für manche hat sich die Einstellung zum  Älterwerden total positiv verändert und selbst viele jüngere Leser/-innen finden sie spannend.

  • Für mich ist es ein echtes Anliegen geworden, für ein strahlendes Alter einzutreten! Und es ist unglaublich spannend mehr und mehr Facetten dazu auszuarbeiten und mit euch zu teilen.

 
 

Als ich vor zwei Jahren mit meinen Blog und den ersten Postings begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, wie sehr mich dieses Thema fesseln wird. Anfangs wollte ich nur das Konzept meiner 5-Säulen intensiver ausführen. Danach ist echte Leidenschaft daraus geworden, etwa alle 2 Wochen eine neue, schöne Facette des Älterwerdens aufzuzeigen. Plötzlich wurde der Claim, den ich damals eher salopp formuliert habe „Weil alt werden ein Abenteuer ist“ für mich immer wahrer und dieser Blog hat einen fixen Platz in meiner Säule SINN.

In diesen zwei Jahren ist auch so viel Material entstanden, dass ich das gerne in (online) Kurse oder Vorträge einfließen lassen möchte – konkrete Pläne dazu gibt es schon.

Das hat MIR das Schreiben gebracht

Ich hab eine richtige Freude entwickelt, mein Alter zu erkunden und herauszufinden, was „gerade jetzt dran ist“ und über die Vielfalt im Alter nachzudenken, also mit offenen Augen diese Zeit zu erleben und richtig auszukosten! Inzwischen finde ich Informationen zum Alter an allen Ecken. Dabei fällt mir auf, dass vor allem die Medien eigentlich nur zwei Extreme kennen: die Super-Alten (geliftete oder sportliche Heroes) oder die unausweichlichen (!) Pflegefälle (die in Zukunft kaum finanzierbar sind). Diese Polarisierung ist doch Bullshit! Ich will zeigen, dass man wirklich viel dafür tun kann, das Alter zu akzeptieren, das Besondere darin zu finden und dabei strahlend zu sein. Das tut nicht nur uns selbst, sondern auch unserer Gesellschaft gut, denn strahlende Leute sind “ansteckend”.

Das Konzept mit Vision (dem inneren Bild), den 5 Säulen und dem Pensions-Job-Profil finde ich heute noch genauso gültig, wie zu Beginn. Ich stelle immer wieder an mir selbst fest, dass es mir gut tut, mich an die Balance der 5 Säulen zu halten. Denn ich kann mich total in eine Sache hineinsteigern (SINN) und dann auf vieles andere vergessen, z.B. Zeit zum Ausruhen (GESUNDHEIT), Zeit für andere (LIEBE), Zeit für Spaß (VERGNÜGEN) und die RESSOURCEN kommen bei mir auch oft zu kurz.

Das Beste ist, dass Robert nicht nur mein Lektor, sondern auch mein Sparringpartner ist. Wir diskutieren oft lange über die jeweiligen Themen, die nicht auf der alltäglichen Tagesordnung stehen oder die wir sonst nur gestreift hätten. Nicht selten kommen wir drauf, dass wir manches unterschiedlich interpretieren oder natürlich auch auf unterschiedliche Erfahrungen zurückgreifen, obwohl wir bereits 35 Jahre verheiratet sind! Oder wir haben schlicht andere Ansichten dazu. Das macht es nicht immer einfach, aber spannend. Ganz besonders hat uns das Thema Tod & Sterben gefordert, denn darüber redet man nicht einfach so zwischen Mittag- und Abendessen. Ich bin Robert für seine Geduld, sein Interesse und all seinen Input unendlich dankbar!

Jedes einzelne Posting ist mir ans Herz gewachsen und da sie alle aus meinem aktuellen Leben oder Umfeld stammen, war es auch immer der richtige Zeitpunkt, mich tiefer damit zu befassen. Es gibt natürlich Postings, die mir besonders Spaß gemacht haben – z.B. The Soundtrack of my life (wir haben wochenlang in unserer Musik gebadet!), Comfort Food  (haben ordentlich geschwelgt) und Humor (wir haben Witze und das Heitere im Alltag gesucht). Blödeln und Lachen ist ein Tagesbestandteil geworden!

Eines meiner größten Aha-Erlebnisse hatte ich selber beim Posting über den Schlaf und vielen von euch ist es ähnlich gegangen. Was für eine Erleichterung zu wissen, dass es jetzt eben anders ist und so lange ich untertags nicht müde bin, ist alles OK! Wie einfach ist das! Für mich wieder einmal ein Beweis dafür, wieviel unsere Einstellung ausmacht!

Über Sterben und Tod zu schreiben war hingegen eine echte Herausforderung! Ich habe lange im Vorfeld recherchiert und gelesen und mir Wissen und Erfahrung von befreundeten Sterbebegleitern geholt. Und nicht zuletzt lange Diskussionen mit Robert geführt. Daher war dieser Beitrag, neben dem Konzept Strahlend-alt-Werden, vermutlich der größte „Quantensprung“ in meinem eigenen Prozess.

Einen neuen Blick auf diesen Lebensabschnitt hat mir auch die Diskussion mit Daniela Philipp über den Sinn im Alter gegeben. Vor allem die Erkenntnis, dass alleine im Alt-Sein bereits ein Sinn steckt. Und der Sinn nicht darin liegt, top-fit und wie ein Zwanzigjähriger bis zum Schluss „Bäume“ auszureißen, sondern sich immer wieder zu fragen: Wozu fordert mich die Situation jetzt auf! Genial! Vor Kurzem habe ich diesen lustigen Spruch gehört, der das treffend ausdrückt:

Wenn du mit 70 noch genauso denkst, wie mit 20,
hast du 50 Jahre umsonst gelebt!

Die meisten meiner Postings bauen natürlich auf meinen Coachings- und Energetik-Erfahrungen auf. Und wirklich stolz bin ich auf jene Artikel, die richtiges Neuland beschreiben, wie: Die 5 Säulen, Jour fixe mit dem inneren Kernteam, ein neues Weltbild, die. Kraft des Strahlens, Detox für den Energiekörper oder die Lebensrhythmen – ein Leben im 7/7-tel Takt. Das Letztere hat z.B. ganz einfach begonnen, denn Entwicklungsschritte von Kindern und Jugendlichen sind uns ja geläufig, aber die Entwicklungsschritte zwischen 50 und 100, die keinesfalls nur negativ und deprimierend sind, darüber gibt´s wenig bis gar nichts zu lesen, die musste ich selbst entwickeln.

Ich liebe den Moment, wenn ein Beitrag fertig ist und ich ihn online stelle. Und danach bin ich natürlich auch immer gespannt, wie euch meine Gedanken gefallen und welche Ideen ihr dazu habt. Das rundet das Thema für mich erst ab und vor allem - das verbindet uns!

Was hat EUCH bisher besonders gefallen?

Vielen Dank für eure vielen persönlichen Worte und Eindrücke, jedes einzelne Feedback hat mir sehr viel Freude gemacht! Da sich einige Inhalte jedoch auch ähnlich sind, möchte ich jetzt die wesentlichen zusammenfassen und dann ein paar Originaltexte zitieren.

Das hat euch gefallen: die ungewöhnlichen Themen, die man nicht so leicht wo anders findet, kein Mainstream, sondern „Alter völlig neu interpretiert“, die Vielfalt, dass es gut recherchiert ist, mit vielen Links zum Weiterlesen, meine eigenen Erfahrungen, immer ein persönlicher Bezug sowie viele Beispiele, auch dass Ernstes und Heiteres abwechselt sowie zum Nachdenken und Diskutieren anreget und vor allem, weil sie leicht, kurzweilig, humorvoll und manchmal auch spannend zu lesen sind.

  • Ich mag die Art Deines Schreibens sehr, die Vielfalt der Themen, den Witz und die Ernsthaftigkeit. Man merkt, wie intensiv Du Dich mit den einzelnen Themen beschäftigst, Du bist im Detail, beleuchtest von allen Seiten und jeder Beitrag ist in sich ausführlich, stimmig, profund, mit einem roten Faden und Deiner persönlichen Note und Meinung. Man merkt, Du nimmst Dir viel Zeit für jeden Beitrag und bringst damit dem Thema und den LeserInnen sehr viel Wertschätzung entgegen. 

  • Ich schätze an deinem Blog, dass ich mich kontinuierlich mit dem Thema Alter beschäftige. Nicht wie bei einem Buch, das man schnell einmal gelesen hat und dann weglegt. Seit es deinen Blog gibt, befasse ich mich viel intensiver mit diesem Thema und diskutiere ich auch viel mehr mit Freunden darüber.

  • Deine Beiträge lesen sich unglaublich leicht und oft fliege ich drüber mit einem bestätigenden „ja, genau“ . Wenn ich sie dann aber ein zweites Mal lese, fällt mir die Tiefe deiner Botschaften auf und dass ich mich damit ernsthafter auseinandersetzen möchte.

  • Manche Beiträge nehme ich immer wieder zur Hand, wie z.B. den über den Umgang mit verschiedenen Emotionen und klicke die Links zu den Videos an. In manchen Situationen fällt mir dann ein „.. die Helga wüsste jetzt sicher einen Punkt auf den man klopfen muss, damit z.B. der Ärger vergeht“ und dann lese ich abends nach.

  • Was ich auch sehr schön finde, dass Du Probleme ansprichst, mit denen man im Alter konfrontiert ist, dass es aber immer einen positiven Ausblick gibt und viele gute Tipps alles mit Humor, guter Laune und positiven Denken anzugehen. Man hat das Gefühl, dass alles zu meistern ist. 

Was hat sich bei euch getan? Hat sich eure Einstellung zum Älterwerden verändert?

Hier möchte ich ein paar Originalzitate aus euren Rückmeldungen bringen, die inhaltlich ähnlich mit vielen anderen sind. Und nochmals vielen Dank dafür, denn viel besser hätte ich meine Zielsetzung nicht ausdrücken können.

  • Ja! Was ich mir als veränderte Sicht mitgenommen habe und seither auch so vertrete, ist der Gedanke, dass die Zeit von Pension bis zum Lebensende auch rund ein Drittel (des Lebens, Anm.) ist und genauso Aufmerksamkeit, Gestaltung, Aktivität und Sinn bedarf, wie die beiden Drittel davor. Das ist so eine wichtige Erkenntnis und verändert den gesamten Blick auf das Alter! Es fordert dazu auf, das Leben wirklich als so lange, wie es ist, zu sehen und nicht als „Leben bis zur Pension und danach warten wir auf’s Sterben und schauen, dass uns dabei nicht urfad ist“. Beste Erkenntnis – danke!! ❤️.

  • Das Lesen deines Blogs hat meine Ansichten wesentlich geändert. Ich war davor der Meinung, dass das Alter im Wesentlichen ein Prozess ist, bei dem die körperlichen und geistigen Funktionen immer mehr und mehr nachlassen und ich das eben so zu akzeptieren habe und ich eigentlich nicht besonders alt werden möchte. Durch das Lesen deines Blogs habe ich verstanden, dass ich an dieses Thema mit der von dir dargestellten Überzeugung „strahlend alt werden zu wollen“ herangehen muss. Dies hat viele Vorteile, allerdings gibt es keine Garantie. Das stellt einen aber auch nicht schlechter, als wenn man nicht so herangegangen wäre. Und das Bild des „strahlenden Alten“ ist eine Identität, die mir mittlerweile sehr erstrebenswert erscheint.

  • Das Älterwerden hat mich eigentlich nie in abgeschreckt. Natürlich gibt es Tage, wo ich meine 79 Jahre spüre und mich mit leichter Wehmut daran erinnere, wie schnell, energiegeladen oder ausdauernd ich in meinen jungen Jahren war. Aber für manche Dinge, die ich jetzt tun kann und die mir Freude machen, hatte ich früher einfach keine Zeit und Muße. Auch das Verständnis dessen, was wirklich wichtig ist im Leben, ist mit zunehmendem Alter gewachsen, und das freut mich. Dein Blog, Helga, den ich immer sofort lese, sobald ich sehe, dass es einen neuen Beitrag gibt, bekräftigt oft meine Ansichten oder gibt mir neue Denkanstöße, die ich sehr schätze. Aber nichts ist so ein Fixpunkt geworden, wie das Bild vom „Stoppelfeld und der vollen Scheune“ von Viktor Frankl (Sinn im Alter). Dieses Bild begleitet mich wirklich jeden Tag und ich habe es an zahlreiche Freunde weitergegeben. Ich glaube ja, dass auf meinem Stoppelfeld noch immer genug wachsen wird, aber vor allem sind in meiner Scheunen ausreichende Vorräte und die Kunst liegt einfach im guten Lebensrückblick.

  • Ich bin Mitte 40 und du hast mir mit deinem Blog viel Stress genommen. Bisher dachte ich immer, ich muss unendlich viel in meine derzeitige Lebensphase hineinpacken, damit ich nichts versäume, das mir später leid tut. Aber, all die Lebensfreude und Vielfalt, die ich aus deinen Artikeln herauslese, macht mir klar, dass ich mich vor dem Alter überhaupt nicht fürchten muss; das hat mein Bild total verändert.

  • Ich bin nicht gerade deine Zielgruppe, aber vieles worüber du schreibst, ist eben auch für Jüngere spannend und wertvoll.  Für mich gliedern sich die Erfahrungen, Tipps und Informationen, die du mit uns teilst in drei Aspekte:
    1. Was kann ich draus heute schon in mein Leben integrieren und so zu positiven Veränderungen im Hier und Jetzt finden?
    2. Was kann ich schon jetzt tun um mein Alter strahlend zu gestalten?
    3. Wie geht es den älteren Menschen in meinem Umfeld? Was ist für sie (besonders) anders als für mich?

Ich möchte euch nochmals aufrichtig danken, denn aus eurem Feedback, den Ideen und Fragen geht für mich hervor, dass ihr euch intensiv mit den Beiträgen und deren Inhalten auseinandergesetzt habt. Und das erfüllt und beflügelt mich sehr!

Im nächsten Posting möchte ich euch im 2. Teil der Zwischenbilanz jene Themen und Fragen vorstellen, die ihr mir gestellt habt.

Herzlichst
Helga

Begeisterung ist Dünger für´s Gehirn!

Dieser Ausspruch von Gerald Hüther ist ebenso plakativ, wie passend, denn Begeisterung und Neugierde lassen uns jung bleiben!

Das ist mir jetzt im Sommer wieder richtig klar geworden, als uns meine Nichte und ihre beiden größeren Kinder besucht haben. Wir waren quasi Großeltern auf Zeit. Es war großartig zu erleben, mit welcher Offenheit, Neugierde und Begeisterung Kinder durch den Tag gehen. Sie haben uns damit richtig angesteckt und auf viele neue Ideen gebracht.

Als Erwachsene haben wir im Laufe unseres Leben gelernt Dinge durchzuplanen, Konsequenzen zu bedenken, Vor- und Nachteile abzuwägen und Risiken einzuschätzen, bevor wir etwas machen. All das ist natürlich gut, hat uns aber auch viele Filter beschert, mit denen wir das Leben betrachten. Und insbesondere können sie unsere Begeisterungsfähigkeit ordentlich einschränken. Vielleicht ist mir deshalb so zu Bewusstsein gekommen, wie sehr Kinder im Moment leben, voll Entdeckerfreude und Spontaneität stecken.

Daher möchte ich mein heutiges Posting der Neugierde und der Begeisterung widmen. Denn beides ist nicht nur in jungen Jahren wichtig, sondern ganz besonders auch in unserem Alter unverzichtbar.

Während ich dieses Posting geschrieben habe und in die Begeisterung eingetaucht bin, haben mich gleich mehrere deprimierende Nachrichten von Freunden und Verwandten erreicht und mir gehörige Dämpfer versetzt. Mir ist also sehr bewusst, dass genau dieses Posting manchmal im totalen Gegensatz zu Lebenssituationen stehen kann, in denen es sehr schwer -  vielleicht sogar unmöglich ist -  Begeisterung zu empfinden. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass wir genau dann, wenn wir gut drauf sind, möglichst viele Methoden und Einstellungen (kennen-)lernen sollten, die uns danach helfen, mit Tiefschlägen besser umgehen zu können. Genau in diesem Sinne verstehe ich dieses und auch alle meine Postings.

Also lassen wir uns heute auf die Begeisterung ein!

Take away:

  • Unser Gehirn bleibt bis ins hohe Alter aktiv und “verrostet” nicht, wenn es mit überdurchschnittlichen positiven Emotionen, sprich Begeisterung, überschwemmt und mit Herausforderungen durch Neues konfrontiert wird.

  • Kinder erinnern uns daran, wie Begeisterung geht und wie man voll Intensität im Moment lebt.

  • Meine 4 Ideen, wie du deine Begeisterung (wieder) erwecken kannst.

 

Emily Suzuki

 

KINDER LEBEN BEGEISTERUNG

Meine Nichte ist in Japan zu Hause und hat mit ihren beiden Kindern (14 und 11) zwei Wochen Ferien bei uns gemacht. Es war für uns - nicht übertrieben - wie ein Jungbrunnen, ihnen u.a. Wien und den österreichischen Way-of-life zu zeigen, sowie österreichisches Essen gemeinsam zu kochen. Egal was es auch war – von den selbst gebackenen Salzstangerln über die Mithilfe auf einem Biobauernhof, die Straßenbahn oder das Schwimmen in der Alten Donau (und natürlich vieles andere mehr) - sie waren mit voller Präsenz und Begeisterung dabei! Durch ihre Augen haben auch wir für uns Alltägliches wieder bewusst erlebt und selbst „unser Wien“ wieder einmal neu und fasziniert gesehen.

Die Freude, die sie an all dem Neuen hatten, hat mich sehr an meinen ersten Aufenthalt in England in den 1960ern erinnert. Damals war ich 12 und das Leben in England war so anders, als bei uns zu Hause (von Minirock und den Beatles bis zu Fruchtjoghurt - all das gab es bei uns noch nicht). Ich weiß heute noch sehr gut, wie großartig ich mich damals gefühlt habe und wie es mich langfristig positiv beeinflusst hat. Selbst heute kann ich daran anschließen.

„BEGEISTERUNG IST DER DÜNGER FÜR UNSER GEHIRN“ (Gerald Hüther) [1]

Als ich die beiden so beobachtet habe, sind mir wieder viele Zitate von Gerald Hüther, dem bekannten deutschen Hirnforscher, eingefallen.

Er spricht davon, dass es die freudigen Emotionen sind, die unser Gehirn maßgeblich dazu anregen, aktiv zu sein. Kinder erleben Glücksgefühle sehr häufig am Tag und jedes Mal bekommt das Gehirn einen Wachstumsschub, das es zur Entwicklung braucht. Und wie oft überwältigt uns Ältere noch ein Sturm der Begeisterung? Oder tun wir nicht auch Sachen ab mit „Geh bitte, kenn ich eh schon!“

Unser Gehirn ist lebenslang lernfähig, denn es kann sich bis zum Lebensende durch Umbauprozesse weiter ändern. Allerdings ist es weder eine Maschine, noch kann man es wie einen Muskel trainieren, sondern es braucht eine emotionale Stimulierung. Nur dadurch werden die Nervenzellengruppen im Mittelhirn aktiv, schütten neuroplastische Botenstoffe aus und wirken damit wie ein Katalysator oder, bildlich gesprochen, wie Dünger, der die Umbauprozesse unterstützt. Wir können also bis ins hohe Alter neue Netzwerke im Gehirn aufbauen, vorausgesetzt, dass wir etwas machen, dass unsere positiven Emotionen in Gang setzt.

Im Umkehrschluss ist es wohl so, dass negative Emotionen zu Blockaden führen. Ihr kennt das sicher, wenn man z.B. Angst hat, scheint man im Kreis zu denken und es ist schwer neue, kreative Lösungen zu finden (mehr über Emotionen siehe Ärger, Wut, Nervosität & Co).

G. Hüther: „Wer das volle Potenzial seines Gehirns nutzen will, der muss seine Begeisterungsfähigkeit zurückgewinnen. Das Gehirn braucht die Anreize von Entdeckerfreude und Gestaltungslust. Begeisterung ist Doping für das Gehirn![1] Menschen, die lustlos in eingefahrenen Verhaltensmustern leben, immer dasselbe machen oder sich mit einer Vielzahl von Konflikten konfrontiert sehen, erzeugen keine neuen Netzwerke im Gehirn und ihre Gedanken verfestigen sich mehr und mehr. Lebendigkeit erfährt man, wenn man etwas macht, das neu ist und einen berührt, z.B. wenn man sich um etwas kümmert, das einem am Herzen liegt. Das regt das Gehirn an!

WENN WIR UNS DEM NEUEN VERSCHLIESSEN, SIND WIR ALT

Auch Michael Lehofer (Psychiater und Psychotherapeut) [2] meint, dass Alt-Sein darin liegt, zu glauben, eh schon alles zu wissen. Wenn man bis ins Alter jung bleiben will, muss man vorgefasste Meinungen immer wieder beiseite schieben und sich neu auf etwas einlassen. Dafür sind Diskussionen mit jungen Menschen so inspirierend. Nicht nur Kinder brauchen eine anregende Umgebung, auch Erwachsene und Senioren müssen immer wieder gefordert werden, denn das Gehirn will benützt werden.

Neues anzugehen ist allerdings auch eine Frage der Energie! Denn unser Gehirn verbraucht unglaublich viel Energie und Denken ist anstrengend. „Schon im Ruhezustand, wenn man gar nichts denkt, saugt das Gehirn etwa 20% der vom Körper bereitgestellten Energie weg. Sobald wir die Augen öffnen, zu denken anfangen oder gar ein Problem haben, steigt dieser Energiebedarf massiv an.“[3]

Daher ist es nicht verwunderlich, dass man mit dem Alter manchmal dazu neigt, Problemen aus dem Weg zu gehen, eingefahrenen Wegen zu folgen oder so weitermacht wie bisher, auch wenn es vielleicht keinen Spaß mehr macht. Um diese Komfortzone zu verlassen, muss daher etwas so wichtig sein, dass es den zusätzlichen Energieaufwand wert ist. Am Ende aber zahlt sich dieser Aufwand immer aus! Es ist offensichtlich ähnlich wie mit Bewegung, man weiß, dass sie einem gut tut, aber zuerst muss der innere, bequeme „Schweinehund“ überwunden werden.

Es sind also nicht die Sudokus, Kreuzworträtsel oder „Gehirnjoggings“, die unser Gehirn frisch und aktiv halten, sondern das „Sich-immer-wieder-auf-Neues“ einlassen! Und natürlich, viel Zeit mit z.B. Fernsehen, den ewig gleichen Computerspiele etc. zu verbringen wird selten Begeisterungsstürme auslösen, denn dabei ist unser Gehirn im Energiesparmodus und auf Stand-By. Und wir sagen dann manchmal auch, ich will eigentlich nur abschalten.

WIE DU IM ALTER WIEDER BEGEISTERUNG ENTFALTEST

Mit all diesen Informationen steht für mich außer Zweifel, dass wir uns wieder mehr und auch überschwängliche Begeisterung gönnen sollen, weil sie ein essentieller Bestandteil der Verantwortung uns selbst gegenüber ist. In unserem Alter muss man vielleicht etwas dafür tun, weil einem das „Be-Geisternde“ nicht mehr automatisch wie früher in den Schoß fällt.

Hier sind daher meine 4 Ideen, wie wir (wieder) mehr Begeisterung in unser Leben bringen:

  • Neues und Begeisterung erleben gehören an die Spitze deiner To-Do Liste!
    Früher waren auf meiner To-Do Listen fast nur jene Dinge drauf, die ich unbedingt machen musste. Der Rest hat sich halt so ergeben. Jetzt aber steht ganz oben: Was mache ich heute, das mein Gehirn mit Begeisterung füllen wird?

  • Schenk auch den kleinen Dingen Beachtung.
    Natürlich ist es toll etwas zu machen, das deine Sinne völlig überrascht. z.B. reisen oder im Windkanal „Fliegen“ ausprobieren (Darum brauchen wir Vergnügen, Humor und Spaß). Aber Momente der Begeisterung findest du viel öfter, wenn du kleinen Dingen Beachtung schenkst. Nur weil man einmal im Job vielleicht große Verantwortung für viele Menschen, Geld oder Projekte hatte, heißt das nicht, dass man jetzt am Selber-Salzstangerl-Backen keine Begeisterung entwickeln kann.

  • Egal in welchem Alter: hab keine Angst vor Neuem.
    Vor kurzem hat mir ein Freund (75) erzählt, dass er mit seiner Partnerin zum ersten Mal in seinem Leben mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Sich so etwas spontan trauen, was man noch nie gemacht hat, das finde ich sehr cool! (Neues erleben, das Spaß macht)

  • Und nur ja nicht aufgeben! Das Gehirn liebt neue Lösungen!
    Wenn man Neues erlebt oder lernt kann es natürlich auch zu ungeplanten Schwierigkeiten kommen. Und das wollen viele heute ungern wahrhaben und vermeiden gerne die Konfrontation. („Da kann man halt nichts machen! Da kann man nichts ändern! Ist halt so“). Genau da sind Kinder unsere besten Lehrmeister! Sie bleiben trotzdem dran, auch wenn es manchmal Rückschläge gibt. Und wir konnten das auch. Denn wenn wir im Alter von ein oder zwei Jahren so schnell aufgegeben hätten, wie wir das jetzt manchmal tun, dann hätten wir nie gehen und sprechen gelernt! 😀

 Begeisterungsfähigkeit ist kein netter, kindlicher Zustand,
sondern die Voraussetzung für ein erfülltes Leben
bis ins hohe Alter.

Herzlichst
Helga

[1]    Hüther, Gerald: Begeisterung – Doping für das Gehirn; https://www.coaching-db.ch/2015/09/01/begeisterung-doping-f%C3%BCr-das-gehirn-prof-dr-gerald-h%C3%BCther/

[2]  Michael Lehofer: Alter ist eine Illusion. Wie wir uns von den Grenzen im Kopf befreien; GU 2020

[3]  Gerad Hüther: WÜRDE https://www.kulturvision-aktuell.de/gerald-huether-komfortzone-verlassen-vortrag-2017/

Wenn auch der Schlaf graue Haare bekommt

Mit zunehmendem Alter kommt immer öfter auch die Klage Ich kann nicht mehr gut schlafen! Gefühlt hab´ ich heute Nacht kein Auge zugemacht! Ich bin stundenlang wach gewesen! ... Auch ich kenne das, manche Freunde klagen darüber und die Statistik sagt dazu, dass etwa die Hälfte aller über 60-Jährigen über chronisch schlechten Schlaf klagt [1]. Also Grund genug, mehr in dieses Thema einzusteigen, das für unseren Körper und unsere Vitalität so wichtig ist.

Inzwischen habe ich in meinem Leben etwa 200.000 Stunden geschlafen, daher ist es fast absurd, wenn ich jetzt die Frage stelle: wie geht schlafen? 😀

Trotzdem möchte ich euch ein paar der Fakten zeigen, wie sich der Schlaf im Alter ändert, die ich spannend fand, und zusätzlich gebe ich euch meine Tipps was man tun kann, wenn man ungewollt in der Nacht wach ist.

Es gibt über 120 Ein- und Durchschlafstörungen und dafür viele verschiedene Ursachen von einfachen persönlichen bis ernsthaften medizinischen Gründen [1]. Wenn Schlafen zur chronischen Belastung wird, sollte man ihr auf jeden Fall sorgfältig nachgehen und sie behandeln lassen.

Take away:

  • Auch der Schlaf bleibt nicht jung und ändert sich mit dem Alter, wie die Farbe unserer Haare. Na und?

  • In der Nacht ein paar Mal aufwachen ist OK, aber wir denken, dass es schlimm ist.

  • Schlafen kann man nicht willentlich herbeiführen, wohl aber verhindern – z.B. durch schlechte Gewohnheiten.

  • Meine 8 Tipps zum guten Einschlafen, beziehungsweise wenn du mitten in der Nacht wach bist.

 

Adobe Stock 177401734; Monkey Business

 

UNSERE VORSTELLUNGEN VOM GUTEN SCHLAF SIND AUSSCHLAGGEBEND

 

© meta bene

 

Dass der Schlaf im Alter unruhiger wird, ist an sich keine Katastrophe. Warum ist es so schlimm, nachts ein- oder zweimal aufzuwachen? Weil wir denken, dass es schlimm ist!“ meint Prof. Dr. Frohnhofen, ein bekannter Schlafforscher in Deutschland. „Sicher, wenn Schlaf langfristig fehlt, kann das krank machen, aber die entscheidende Frage bei Schlafstörungen ist: Wie fühlen Sie sich tagsüber?“[2]

Veränderungen beim Schlafen wollte ich bisher nicht wahrhaben. Allerdings merke ich seit einiger Zeit, dass ich leichter schlafe und auch öfter aufwache als früher. Da hatte ich mich zwar auch manchmal im Bett gewälzt, weil ich bei meinen stressigen Beruf nicht ausreichend abschalten konnte, aber ich wusste wenigstens warum. Aber heute scheine ich grundlos aufzuwachen und das war anfangs nervig, bis ich das Statement von oben gelesen habe. 

Personen mit Insomnie (Schlafstörung) geraten schnell in einen Teufelskreis! Sie sorgen sich um den Schlafmangel, grübeln und lösen eine negative Denkspirale aus, bei der das Bett schließlich mit Nicht-Schlafen-Können assoziiert wird. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden!

Mein Mann hatte jahrelang über schlechtes Schlafen geklagt, vieles ausprobiert, war aber nie zufrieden. Dadurch haben sich eine negative Haltung und negative Selbstgespräch eingeschlichen. Z.B. „Wie lange werde ich diese Nacht wohl wieder wach liegen“. Schließlich hat er seine Einstellung dazu geändert und steht heute dem Thema völlig gelassen gegenüber. Er geht mit Freude und Zuversicht schlafen, egal ob er durschlafen wird oder nicht und hat seine persönlichen Rituale gefunden, die er anwendet, falls er aufwachen sollte (einige davon findet ihr weiter unten). Wenn es dann so ist, freut er sich über die Zeit, die z.B. für Ideen, Affirmationen und Wünsche außergewöhnlich gut geeignet ist. Genau in diesen Halbschlafperioden haben wir nämlich Zugang zu unserem Unterbewusstsein und können neue Impulse bekommen, die mit rationalen Gedanken nicht erzielbar sind.

SCHLÄFST DU GERNE? KANNST DU DICH RICHTIG FALLEN LASSEN?

Schlafen ist eine autonome, physiologische Funktion, die wir nicht willentlich herbeiführen können. Schlaf kann man nicht erzwingen, sondern er tritt ein! Und das hat etwas mit sich fallen lassen zu tun.

Aber man kann ihn behindern, abstellen oder vermeiden. Wir sind darauf programmiert, alles unter Kontrolle halten zu wollen und die Zeit maximal auszunützen, sodass die völlige Entspannung und die Hingabe für unseren unermüdlichen Verstand enorm schwer sind. Je mehr du lernst, dich bewusst zu entspannen, je besser du dich von Alltagsemotionen wie Sorgen, Angst und Ärger trennen kannst (siehe Ärger, Wut, Nervosität & co), je besser du deinen Verstand mit seinen kreisenden Gedanken zur Ruhe bringen kannst, umso mehr kommst du in den Modus, der guten Schlaf ausmacht (siehe Entspannung hoch3)

DER SCHLAF WIRD GRAU – WIE MEINE HAARE!

Wenn sich die Schlafqualität schon ändert, ist es sinnvoll, sich schlau zu machen, was sich physiologisch mit zunehmendem Lebensalter tatsächlich tut.

In der Wissenschaft spricht man von einer zunehmenden Fragmentierung der Nachtruhe [3] und die sieht so aus:

 

Typische Hypnogramme eines jungen sowie eines alten Menschen zeigen die zyklischen Übergänge zwischen den Schlafstadien (N1 und N2 stehen für leichten Schlaf, N3 und N4 für Tiefschlaf) [3]

 

Als ich diese Grafik gesehen habe, war mir klar, was ich selbst gerade erlebe. Bei Weitem nicht so stark, aber so ähnlich fühlt es sich manchmal an.

Bei meinen Recherchen fand ich viele Zitate mit übereinstimmenden Fakten: (u.a. [1])

  • Auch wenn die Gesamtschlafzeit zwischen 40 und 70 Jahren um rund 30 Minuten zurückgeht, der Bedarf an Schlaf ändert sich eher wenig, der Tiefschlafanteil allerdings verringert sich deutlich.

  • Die Wachliegezeiten nach dem Einschlafen erhöhen sich, aber selbst wenn diese zwei Stunden betragen, liegen sie bei 70+ noch im Normalbereich!

  • Auch zwei bis vier Mal Aufwachen pro Nacht gelten als normal!

  • Entscheidend ist bei allem aber immer die Tagesbefindlichkeit! Müdigkeit und ungewolltes Einschlafen am Tag weisen auf eine Störung hin.

Wenn ich das so lese, ist für mich eigentlich alles klar und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Trotzdem möchte ich noch einige weitere Hintergründe aufzählen, weil ich sie interessant finde. Eine der wesentlichsten Veränderungen ist unsere innere Erregbarkeit, die sich im Alter erhöht. Aktivitätsneuronen im Gehirn feuern ungehemmter und unterbrechen den Schlaf älterer Menschen häufiger. Zusätzlich tickt unsere innere Uhr nicht mehr so laut und die Tag- Nach-Rhythmen nehmen ab. Der sogenannte zirkadianische Rhythmus, der unsere Physiologie im 24-Stunden Rhythmus steuert (z.B. schlafen, wach sein, Hunger haben, Hormone ausschütten) wird schwächer.

All diese Infos geben mir eine sinnvolle Erklärung, warum ich mich heute anders fühle, wenn es ums Schlafen geht.

Und natürlich gibt es auch noch viele andere Gründe (z.B. häufiger Harndrang, Schmerzen, restless legs, Apnoe) die die Nachtruhe beeinträchtigen können, aber auf die gehe ich hier nicht ein, denn sie sind Thema eines Arztbesuches.

GUTE SCHLAFHYGIENE BRINGT‘S!

Zum Glück kann man selber sehr viel machen, um nachts genügend Erholung zu bekommen.

Viele Experten raten an erste Stelle zu kognitiven Verhaltens-veränderungen[4] [5], die wirksamer sind als Schlaftabletten und vor allem langfristig helfen. Es geht darum, negative Einstellungen und falsche Überzeugungen zum Thema Schlaf zu erkennen und diese dann durch eine positivere Denkweise zu ersetzen. Ebenso gehören Entspannungsmethoden, Yoga, Meditation etc. dazu, sowie Regeln zur Schlafhygiene, also Umgebung und Gewohnheiten. Zum Beispiel sollte man einen festen Zeitplan haben, bestimmte Routinen vor dem Schlafengehen einhalten, nicht im Bett an elektronischen Geräten hängen, tagsüber keine langen Nickerchen machen, sich am Tag körperlich und mental anstrengen, aufstehen, wenn man nicht mehr schlafen kann und nicht krampfhaft versuchen wieder einzuschlafen. Auch Gehörschutz kann eine gute Option sein, denn das Gehör adaptiert im Schlaf nicht und selbst leichte Geräusche werden wahrgenommen, stören damit das autonome Nervensystem und erzeugen Stress.

Wenn ich mir die Liste der Schlafhygiene![6] [7]  durchlese, fühle ich mich ertappt. Zwei No-Go´s stechen für mich persönlich dabei heraus: Einschlafen beim Fernsehen und Streamen im Bett.

Immer wieder mal schlafe ich beim Fernsehen oder bei Filmen ein, bin aber zu träge um aufzustehen und ins Bett zu gehen. Wenn ich es dann endlich mache, bin ich putzmunter und kann nicht weiter schlafen. Und das Streamen im Bett ist gemäß Schlafhygiene sowieso ein absolutes No-Go! Erstens beeinträchtigt das blaue Licht die Melatoninproduktion und stört damit den Schlaf (das bekommt man durch die Farbänderung am Monitor vielleicht noch hin), aber die flimmernden Lichtreize und vor allem die meistens anregende Handlung halten wach. Wenn man z.B. einen Krimi sieht, darf man sich nicht wundern, wenn man keine Ruhe findet, denn die gezielt dramatischen Handlungen wirken im Schlaf nach. Also, mindestens 30 Minuten cool-down Phase wären gut. Ich arbeite dran!

MEINE PERSÖNLICHEN „SCHLAFMITTEL“

Das überzeugendste Argument ist für mich zu wissen, dass Regeneration und Heilung überwiegend während des Schlafens stattfinden. Das geht wiederum nur, wenn wir das Alltagsdenken und all das, was uns wichtig erscheint, hinter uns lassen, den galoppierenden Verstand zur Ruhe bringen und unsere Gehirnaktivitäten auf Frequenzen absenken, die traumlosen Tiefschlaf ermöglichen. Dann kann sich der Körper intensiv den inneren Prozessen widmen, z.B. der Zellerneuerung und dem Ausschütten des Wachstumshormons Somatropin, das für die körperliche Erholung essentiell ist. Zusätzlich sind bei gutem Schlaf längere Traumschlaf/REM-Schlafphasen möglich, die unersetzlich für unsere geistige und psychische Erholung sind! Also alles gute Gründe, sich jeden Abend auf den Schlaf zu freuen!

 Rituale zum Einschlafen

  1. Reflektiere den Tag. Was ist gut gelaufen? Wofür und wem willst du heute dankbar sein? Wenn du nicht zufrieden warst, ändere die Situation in deinem inneren Film so, wie es gut gewesen wäre. Was wirklich Schlaf raubt sind oft innere Selbstvorwürfe oder Verurteilungen.[8]

  2. Geh niemals emotional geladen schlafen. Mach lieber noch eine Runde Tapping (siehe Stress-Release mit T’apping)

  3. Stimm dich mit einem positiven Selbstgespräch ein: z.B. Ich freue mich auf die kommenden Stunden Schlaf, in denen sich mein Körper maximal regeneriert und verjüngt. Ich lasse mich bewusst fallen und freue mich auf eine gute Nacht und auf morgen.

  4. Wenn du Probleme mit dem Einschlafen hast, sind Atemübungen angesagt, die dich aus dem Sympathikus-Zustand (Fight-or-Flight-Modus) in den parasympathischen Zustand (Ruhemodus) bringen. Mit dem bewussten Atmen bringst du auch deine Gedanken zur Ruhe.

Wenn Du in der Nacht aufwachst und munter bist

  1. Nimm es als das normalste der Welt hin. Es ist einfach so.

  2. Du kannst die Zeit nützen und zum Beispiel Meditieren. Ich nehme gerne Kopfhörer und lasse meine Gedanken den Worten einer entspannenden Meditation folgen.

  3. Oder du stehst auf und machst etwas Kreatives. Eine Freundin schrieb ihre Bücher immer in dieser Zeit, ein anderer Freund malt Bilder.

  4. Wenn dich im Halbschlaf kreisende Gedanken quälen, nimm einen Notizblock und schreib sie auf. Damit entlastest du deinen Kopf.

Natürlich solltest du deine nächtlichen Aktivitäten auch mit deinem Partner besprechen, damit er oder sie in ihrem Rhythmus nicht gestört wird (sehe Schatz, wir müssen reden).

Noch ein Wort zum Schlafplatz

Wir verbringen ein Drittel unserer Zeit im Bett, unverändert an einem Ort. Vielleicht ist es eine gute Idee deinen Schlafplatz von einem Raumenergetiker[9]  genauer unter die Lupe nehmen zu lassen. Wir haben das vor vielen Jahren gemacht und einiges umgestellt, mit wirklich gutem Erfolg.

Mir hat die Recherche zum Schlaf im Alter viele neue Einblicke und vor allem eine angenehme Gelassenheit gebracht, falls ich jetzt in der Nacht aufwachen sollte.

Ich hoffe, es ist auch für dich etwas dabei, das dem ganzen Thema den Stress nimmt und dir einen guten Schlaf bringt. Nun wünsche ich dir

Schlaf gut!
(ganz ohne Leistungsdruck
😀 )

Herzlichst
Helga

[1] Prof. Dr. Helmut Frohnhofen; https://www.cme-kurs.de/kurse/schlaf-und-schlafstoerungen-im-hoeheren-lebe

[2] https://juliaschuetze.at/joomla/index.php/talk2me/gesundheit-natur-sport/316-gesunder-schlaf-prof-dr-med-helmut-frohnhofen-124

[3] https://www.spektrum.de/news/chronobiologie-warum-man-im-alter-schlechter-schlaeft/2094525

[4] Deximed: https://deximed.de/home/klinische-themen/psychische-stoerungen/patienteninformationen/schlafstoerungen/schlaflosigkeit-bei-aelteren-menschen

[5] Sleep Foundation - Cognitive behavioral therapy for insomnia (CBTI) https://www.sleepfoundation.org/insomnia/treatment/cognitive-behavioral-therapy-insomnia

[6] DAK Gesundheit https://www.dak.de/dak/gesundheit/schlafstoerungen-2073810.html#/

[7] cme-Kurs: https://www.cme-kurs.de/kurse/schlaf-und-schlafstoerungen-im-hoeheren-lebensalter/

[8] Colleen Carney und Rachel Manber: Goodnight Mind: Turn Off Your Noisy Thoughts and Get a Good Night's Sleep (2013) https://www.amazon.de/Goodnight-Mind-Noisy-Thoughts-Nights/dp/160882618X

[9] Raumenergetiker & Geomantische Beratung (Feng-Shui): siehe Berufsbild der WKÖ. Erhebung des energetischen Zustands des Schlafbereiches, Untersuchung radiästhetischer Phänomene wie Wasseradern, Erdmagnetfeldern, Erdmagnetgitter,
https://www.wko.at/branchen/noe/gewerbe-handwerk/persoenliche-dienstleister/Raumenergetiker.html

Schatz, wir müssen reden!

Wenn von Pension die Rede ist, denkt man wohl in erster Linie daran „Was werde ICH jetzt machen?“ Und ein großer Teil meines Blog geht genau darum.

Aber mir ist auch schnell klar geworden, dass sich nicht nur mein eigenes Leben dadurch geändert hat, sondern natürlich auch das meines Mannes, ebenso wie unser gemeinsames. Egal welche neuen Aktivitäten ich jetzt setze, was ich mit meiner Zeit anfangen möchte, es betrifft auch meinen Mann.

Jahrzehnte lang bestimmten die Jobs und die Schule den Tagesablauf. Der Alltag war durchoptimiert und mit der Familie abgestimmt. Und von einen Tag auf den anderen ist alles anders! Diese neue Situation verändert auch alte Muster! Vor allem muss die viele freie Zeit neu geplant werden und das betrifft nicht nur den/die „neue/n“ Pensionisten/Pensionistin selbst, das betrifft immer beide!

Den Satz „Schatz, wir müssen reden!“  kennt ihr sicher aus Filmen oder auch aus dem echten Leben und er verheißt meist nichts Gutes. Aber so wie ich ihn meine, ist er genau das Richtige und unvermeidlich, wenn einer von den Partnern in Pension geht.

So vieles muss ausgeredet werden! Vor allem die Wünsche, Pläne, neuen Ideen und natürlich auch Erwartungen, die vielleicht noch nicht einmal richtig bewusst sind. Mit so einer Veränderung sind auch viele Emotionen wie Ängste und Unsicherheiten im Spiel und auch das gehört ausgesprochen. All das birgt auch die perfekte Chance neue Seiten am Partner kennen zu lernen, für die vielleicht Jahrzehnte lang kein Raum war. Das ist nicht unbedingt immer einfach und für manche kann es zur Zerreißprobe werden, wie die Scheidungs-Statistiken leider zeigen. Aber ich glaube, wenn man sich über das Potenzial bewusst ist, das in dieser neuen Zeit liegt, kann auch ein Honeymoon 2.0 dabei herauskommen!

Take away:

  • Wenn einer in Pension geht, sind immer beide Partner betroffen und diese Veränderungen gehören ausgiebig besprochen.

  • Es sind immer drei Rollen, die neu zu definieren sind: die eigene, die Partnerrolle und die Paarrolle.

  • Vereinbart einen Pensions-Jour-Fixe!

 

Laurenz Vavrovsky

 

IN PENSION MUSS MAN DIE ROLLEN NEU DEFINIEREN!

Nach vielen Jahren Partnerschaft hat man natürlich auch Erfahrung, wie man mit Veränderungen am besten umgeht. Ich kenne auch viele, die einfach ohne großes Brimborium in Pension gehen und es sich einfach mal gut gehen lassen. Aber dieses Dauerurlaubsgefühl ist tückisch und nach einiger Zeit möglicherweise abgenutzt. Und auch der Satz Es wird sich schon einspielen! bedeutet ja nur, dass man sich nicht wirklich mit den Veränderungen beschäftigen mag. Ich glaube, dass die Zeit der Pension und des Alters die große Zeit der Selbsterkenntnis ist und zu dieser gehört die Beziehung zu meinem Partner definitiv dazu.

In der Pension muss die Beziehung
wieder ganz neu erfunden werden!

Also habe ich mich auf die Suche gemacht, welche Anregungen in der Literatur oder im Internet dazu zu finden sind.

Am besten gefiel mir die Studie Das Paar beim Übergang in den Ruhestand von Sabine Buchebner-Ferstl vom Institut für Familienforschung der Universität Wien[i]. Sie beschreibt darin so klar und unverblümt, dass die Veränderungen beim Übergang in diesen neuen Lebensabschnitt oft unterschätzt werden. Denn sie sind nicht nur für den Einzelnen groß, sondern immer auch für den Partner und das Paar gemeinsam. Nachdem viele der alten Rollen und Rituale wegfallen, müssen sie neu ausgehandelt werden.

Hier sind ein paar Erkenntnisse aus dieser Studie, die mir besonders gefallen haben

•       Die eigenen, neuen Rollen in der Pension
Jeder, der in Pension geht, muss sich von den vielen Rollen trennen, die mit dem Beruf verbunden waren (z.B. der Rolle als Erwerbstätiger, als Chef, Mitarbeiter, Kollege, Experte ...) und die freiwerdende Zeit neu füllen. Das bedeutet, dass man für diese viele Zeit nicht nur Tätigkeiten sondern vor allem auch neue Rollen finden muss. Es reicht also nicht zu sagen „Mir wird nie fad, ich weiß mir immer etwas zu tun“, man muss auch in neue Rollen schlüpfen und diese müssen einen erfüllen, also einem etwas bedeuten (Sinn im Alter). Z.B. kann man bisherige Rollen ausbauen (Handwerker, Künstler, Sportler  ...) oder in neue hineinwachsen (Oma/Opa, freiwilliger Mitarbeiter ...) oder einen Teil der alten Rolle behalten (z.B. Senior Advisor).

•       Die Partnerrolle
Egal wofür man sich entscheidet, jede neue Rolle und Beschäftigung hat Auswirkungen auf den Partner/die Partnerin und der/die kann das unterstützen, hinnehmen oder auch ablehnen!  
Ich finde, dass gerade in dieser Neufindung die Chance liegt, neue Seiten am Partner kennenzulernen. Mich jedenfalls hat mein Mann mit seinen neuen kreativen Talenten, die bisher nie gefragt waren, überrascht und begeistert.
Ebenso kann der/die PartnerIn offene oder unausgesprochene Wünsche oder Erwartungen haben, wie z.B. Dann machen wir endlich viel gemeinsam. Bleiben die Erwartungen unausgesprochen, sind Enttäuschungen und Missverständnisse vorprogrammiert. Während ein Partner vielleicht darauf hofft, endlich gemeinsam ausgedehnte Reisen unternehmen zu können, träumt der andere davon, ein Studium zu beginnen.

•       Die Paarrolle
Manche Sachen kann man nur gemeinsam entscheiden. Die wichtigsten sind: Wie teilen wir uns ab jetzt die Hausarbeit auf? Soll sich etwas ändern und wenn ja, was? Wie schaut es mit Distanz und Nähe aus? Wie viel wollen wir gemeinsam machen, wie viel Freiraum wünscht sich jeder? Wie gestaltet man gemeinsame Zeit? Es geht auch darum, neue passende Paarrituale zu finden. Und schließlich natürlich auch, wie gehen wir mit dem (oft) geringeren Budget um.

Ihr seht, es gibt wirklich viel Kommunikationsbedarf! Die wichtigsten Themen, die neu „verhandelt“ werden müssen, sind daher gemäß Sabine Buchebner-Ferstl

  • Zeitgestaltung – individuell und gemeinsam

  • Aufgabenverteilung – speziell im Haushalt

  • Gemeinsamkeiten und Freiräume

  • Wünsche, Erwartungen, Möglichkeiten, Pläne, ....

 

MACHT EINEN PENSIONS-JOUR-FIXE!

In vielen Partnerschaften ist auch die gemeinsame Kommunikation über die langen Jahren mehr und mehr erstarrt und gehört auf den Prüfstand! Denn oft hat sie sich auf die Organisation des Alltags reduziert und manchmal will man schlicht Konflikten ausweichen. Ich weiß eh schon, was er/sie darauf sagen wird! - und bringt daher das Thema gar nicht mehr zur Sprache. Das vermeidet zwar Konflikte, engt allerdings auch sehr ein.

Um grundlegende Dinge zu besprechen - wie ich oben gezeigt habe – braucht es eine große Portion Offenheit. Und das erfordert vielleicht auch eine neue Art miteinander zu sprechen. Es geht hier nämlich nicht um das schnelle abarbeiten von irgendwelchen ToDo-Listen, sondern wirklich darum, dass innige Wünsche ausgesprochen und als solche respektiert werden.

Dafür muss man zuerst einmal den Raum schaffen und aktiv zuhören. Wir haben auf eine Form zurückgegriffen, die uns beiden aus dem Job bekannt war, einen Jour Fixe! Manche Freunde habe diese Herangehensweise belächelt, so im Sinne „Na, ihr könnt euch gar nicht von eurem Managementdasein trennen.“ Aber für uns war das genau richtig, denn, wie ihr in meinem Posting schon findet, Pension und Alter sind ein Job!

Jede Woche gab und gibt es an einem vereinbarten Tag definierte Zeit, wo über nichts anderes gesprochen wird, als

Was braucht es jetzt, damit diese Zeit für uns beide so richtig gut ist
und
wir gemeinsam strahlend alt werden!

Manchmal steht ein konkretes Thema auf der Agenda, manchmal Emotionen und manchmal auch nur Wie geht´s dir gerade. Denn selbst, wenn man viel Zeit miteinander verbringt, ist nicht gesagt, dass man über die wichtigen Dinge redet.

Wie in einem guten Jour-Fixe gibt´s ein paar Regeln einzuhalten. Als erstes ist es vorteilhaft sich vorzubereiten. Klingt vielleicht komisch, aber zu wissen, was man selber will, ist schon mal eine gute Ausgangsbasis. Und dann ist aktiv zuhören das Um-und-Auf! Das bedeutet ausreden lassen, ohne Kommentar, ohne vorschnelle Beurteilung und Stellungnahme und auch nicht nonverbal. Sondern mit der inneren Haltung der Neugierde (auch wenn man die Dinge eh schon kennt – vielleicht ist doch ein neuer Aspekt dabei?), mit Interesse (was steckt wirklich dahinter?) und vor allem voller Wertschätzung!
Anregung dazu findest du im Posting Unsere Herzen sprechen miteinander).

Wenn man so heran geht, kann es sogar sein, dass man Dinge löst, die unvereinbar scheinen, z.B. dass man den Partner bei seinem Wunsch unterstützt, obwohl man selber nicht mitmacht (siehe Beispiel – einer will reisen, der andere studieren – wie wär´s mit einer Studienreise ?)

Probiert es einfach aus, vereinbart euren Pensions-Jour-Fixe und vielleicht ist das auch für euch ein guter Weg, gemeinsam das Bestmögliche zu finden.

GESPRÄCHSTOFF GIBT´S GENUG

Ich habe das besondere Glück, dass all die Themen, die ich in diesem Blog mit euch bespreche – bisher sind es bereits 49 Postings - zuerst einmal bei meinem Mann landen. Er ist mein Lektor und daher werden die Artikel gemeinsam durchbesprochen. Und es war nicht nur einmal, dass wir auf sehr unterschiedliche Ansichten oder Auslegungen gestoßen sind. Besonders lange hat uns das Thema Reden wir über Sterben und Tod beschäftigt, denn darüber spricht man normalerweise am wenigsten. Aber auch über Sinn, Glück, Comfort Food, Lebensrhythmen ... etc. zu diskutieren hat uns näher und näher gebracht - und das nach über 30 Ehejahren!

AKZEPTANZ – EINE QUALITÄT DIE IM ALTER NOCH WICHTIGER WIRD

Als mein Vater 70 war, hatte er einen Herzinfarkt, von dem er sich gut erholte und er fing sofort wieder an viel zu rauchen. Sein Rauchen wurde in unserer Familie zu einem endlosen, negativen Thema, das fast alles andere überschattete. Über wenig anderes wurde geredet. Permanente Vorwürfe standen im Raum Das sollst du doch nicht, und du weißt doch, das schadet dir,  und so geht das nicht... Auf einer Dienstreise hatte ich damals die Gelegenheit einem Kollegen und Arzt mein Herz auszuschütten. Nach einiger Zeit sagte er: „Meinst du nicht, dass dein Vater mit 70 Jahren das Recht hat genau so zu leben, wie er möchte, selbst auf die Gefahr hin, dass er es dadurch verkürzt?“  Ich werde diesen Satz nie vergessen, denn er änderte unser Leben! Ich habe ihn mit meiner Mutter besprochen und ab diesem Zeitpunkt war Rauchen kein Thema mehr. Unser ganzer Fokus lag auf all dem Schönen, das wir gemeinsam erlebt haben! Wir haben mit meinem Vater vereinbart, dass er rauchen kann, wie er das möchte, nur bitte nicht dort, wo wir in seiner Rauchwolke sitzen. Wir hatten daraufhin noch zwei wundervolle gemeinsame Jahre.

Nicht für alles muss eine perfekte Lösung gefunden werden,
manchmal reicht es, zu akzeptieren,
dass der andere über sein Leben bestimmt,
auch wenn ich eine andere Meinung dazu habe.

Versteht mich bitte richtig, es geht hier keineswegs um Resignation. Aber manche Dinge kann man ganz einfach akzeptieren, weil man diesen Menschen liebt.

 

Herzlichst
Helga

[i] Sabine Buchebner-Ferstl: Das Paar beim Übergang in den Ruhestand.  (2004) Österreichisches Institut für Familienforschung; Universität Wien https://www.oif.ac.at/fileadmin/user_upload/p_oif/Working_Paper/wp_41_Paar_Uebergang_Ruhestand.pdf

 

Ärger, Wut, Nervosität & Co

Ich werde mich doch noch ärgern dürfen!
hat einmal ein Kollege zu mir gesagt. Ja, sicher, wenn der Ärger dir den Mut und die Energie dafür bringt, die Entscheidung für eine positive Veränderung zu treffen. Und dann “schlaf nochmal drüber” und handle erst, wenn du wieder entspannt und gelassen bist. Wenn du dich aber nur ärgerst, ohne eine positive Handlung zu setzen schadest du ausschließlich dir selbst. Dazu kommt noch, dass oft der der Grund deines Ärgers (z.B. “ein Autofahrer”, “die Politik”, “die anderen“) davon nicht einmal weiß und du bleibst mit deinem Ärger allein.

Negative Emotionen wie Ärger, Wut, Nervosität, Anspannung, Sorgen, Frustration, Scham, Schuld etc. kommen natürlich immer wieder vor und haben einen Grund. Man sollte sie aber definitiv nicht anstehen lassen oder zur Gewohnheit machen sondern sie bewusst annehmen und dann auflösen.

Sich mit Emotionen auszukennen, zu verstehen, wie sie entstehen oder auch warum die anderen nicht „schuld“ an meiner Emotion sind, sollte zum Grundrepertoire von uns allen gehören. Ebenso sollte jeder und jede ein paar Methoden auf Lager haben, wie man aus negativen Emotionen möglichst rasch wieder herauskommt. Denn eines ist sicher: negative Emotionen beeinträchtigen nicht nur unsere aktuelle Situation, unsere Beziehungen und unsere Konzentration, sondern sie belasten auch den Körper massiv.

Für die Lebensqualität im Alter ist der Umgang mit Emotionen genauso wichtig wie gute Ernährung und Bewegung!

Denn heute geht man davon aus, dass etwa 90 Prozent aller Krankheiten, insbesondere chronische Erkrankungen, langandauernde und nicht gelöste, emotionale Hintergründe haben [1] [2] [3] . Daher gehört zumindest jetzt, in der 2. Lebenshälfte, die Beschäftigung mit den eigenen Emotionen zu einem der Top Themen. Und deshalb komme ich auch in meinen Postings immer wieder darauf zurück.

 

Adobe Stock: Andrii Zastrozhnov

 

VIDEOSERIE - ÜBER EMOTIONEN IM ALLTAG

Dr. Cornelia Martens, CEO des eap Instituts, hat mich eingeladen, meine Gedanken und Anregungen darüber für die eap wellbeing Plattform aufzuzeichnen. Eap steht für Employee Assistance Program und ist ein psychologisches Beratungsservice, das Unternehmen ihren MitarbeiterInnen zur Verfügung stellt. Ich finde die Möglichkeit, dass Mitarbeiter bei gesundheitlichen, beruflichen oder selbst privaten Problemen so eine individuelle Unterstützung bekommen großartig und es ist sowohl für den Einzelnen als auch für das Unternehmen von Vorteil. Neben den individuellen Beratungen gibt es auf der neuen eap wellbeing Plattform zusätzlich jede Menge Informationen zu Themen die Menschen belasten und damit ihre Leistungsfähigkeit einschränken können: .z.B. der Umgang mit Fehlern, „Verschieberitis“ (Prokrastination), Schlafhygiene, Panik, Mobbing, Burnout, negative Emotionen

Take away:

  • In den 8 kurzen Videos erfährst du, wie Emotionen entstehen,

  • warum sie so einen Einfluss auf unseren Körper haben und

  • wie man mit ein paar einfachen Übungen und Tipps in jeder, auch noch so aufgeladenen Umgebung, zur eigenen emotionalen Balance findet.

Nachdem der Videokurs für MitarbeiterInnen in Unternehmen gedacht ist, habe ich die Beispiele und Tipps auf diese Alltagssituationen ausgerichtet. Aber auch, wenn sich die Umstände in der Pension ändern und etliche berufliche Stressoren wegfallen, bleiben genug andere übrig und es kommen natürlich auch neue hinzu. Umfragen der deutschen Krankenkasse DAK-Gesundheit[4] ergaben, dass 50% -70% Angst vor Krankheiten im Alter haben (Krebs, Demenz und Schlaganfall führen dabei die Liste an), dazu kommen auch noch die Ängste vor Einschränkungen, Einsamkeit, Trauer, Verlust und viele andere.

Für positive und negative Emotionen ist man nie zu alt,
sie begleiten uns bis zum letzten Atemzug!
Es geht aber immer nur darum, wie wir damit umgehen.

Videos

Wenn du auf das Bild klickst und auf der Videoseite den Ordner rechts unten wählst, kannst du alle Videos nacheinander ansehen. Du kannst aber auch im Text unten einzelne Themen auswählen.

 

LIFESTYLE TV Andreas Wukics-Hagen

 

Emotionen geben uns die Kraft und Richtung zu handeln, aber nicht immer sind sie angenehm. In diesem Video-Kurs geht es um die Belastung durch die vielen kleinen, unangenehmen Situationen im Arbeitsalltag, die in Summe die Freude an der Arbeit beeinträchtigen und Kraft kosten.

Im Arbeitsleben werden Emotionen oft verdrängt. Vermeintlich emotionsloses, rationales Handeln wird mit Professionalität gleichgesetzt. Aber Emotionen lösen auf der Körperebene Veränderungen aus, die auch dann bleiben, wenn man sie unterdrückt. Unreflektiertes Ausleben ist aber auch keine Option.

Emotionen sind die Energie, die uns in bestimmten Situationen spontan handeln lässt. Sie werden in der Amygdala im Gehirn gebildet und von einer realen Situation oder auch nur Gedanken ausgelöst (so genannte Trigger). In der Folge bewirken sie chemische und energetische Reaktionen im Körper

Ärger ist im aktuellen Arbeitsleben weit verbreitet. Und abgesehen von den wenigen Fällen, wo er dir den Mut und die Kraft verleiht, etwas zu verändern schadet häufiger und heftiger Ärger meist nur dir selbst. Deine Trigger aufzulösen ist das Beste, was du machen kannst.

Unser elektromagnetisches Herzfeld, das weit über unseren Körper hinausreicht, trägt die Informationen unserer aktuellen Emotionen und auf diese Weise beeinflussen wir uns gegenseitig – immer und auch ohne Worte! (siehe auch Posting Unsere Herzen sprechen miteinander )

Durch bewusste Atemtechniken und die Einstellung auf eine positive Emotion kann man die Frequenz des eigenen Herzfeldes steuern. Das ist nicht nur gut für dich, sondern auch für alle anderen in deinem Umfeld.

Hier erfährst du, wie man gut reagieren kann, wenn jemand anderer stark emotional reagiert und auch, wenn du selbst merkst, dass dich etwas stark triggert.

 

Vielen Dank an Cornelia Martens und das eap institut für die Möglichkeit, diese Videos machen zu können und auch besonders dafür, dass ich sie euch hier kostenlos zur Verfügung stellen kann. 

Herzlichst
Helga

[1] Christiane Northrup MD: Goddesses never age. The Secret Prescription for Radiance, Vitality, and Well-Being; Hay House 2015

[2] Dr. Roy Martina, OMEGA Health Coaching - www.omegahealing.com

[3] Horizonworld News.de, 2017, Filmdokumentation e-motions. https://www.horizonworld.de/sind-emotionen-der-schluessel-zur-gesundheit-emotion-der-film-auf-dvd/

[4] DAK-Gesundheit und Forsa Institut – 2018:  https://www.dak.de/dak/bundesthemen/angst-vor-krankheiten-2112772.html#/;  2021: https://www.dak.de/dak/download/forsa-ergebnisbericht-2510212.pdf

Lebensrhythmen - Das Leben im 7/7 Takt

Unser ganzes Leben folgt bestimmten Rhythmen! Denn alle 7 Jahre ändern sich die Lebensthemen, denen wir uns stellen sollten, um daran persönlich zu wachsen.

Am Anfang des Lebens ist uns klar, bis 7 ist Kindheit, danach Schule und Pubertät bis 14, Selbstfindung und Wahl des Berufsweges bis 21, dann Partnerschaften, Beruf und oft Familiengründung usw. Man geht davon aus, dass wir schließlich mit 49 ein vollständiges Erwachsenenprofil haben[1]. Und was ist dann? Wie geht die Entwicklung bis ins hohe Alter weiter? Welche Lebensthemen stehen in diesen Septennien (7-Jahresphasen) an?

Als ich das Posting geschrieben habe war ich ehrlich überrascht, wie sehr die Septennien in meiner Rückschau zutreffen. Daher habe ich sie für die Zeit von 50 bis 100 weiter entwickelt, um die aktuellen und kommenden Rhythmen besser zu verstehen.

Wenn wir uns dem Rhythmus nicht anpassen, könnte es passieren, dass wir Boogie tanzen möchten, während gerade Walzer gespielt wird - und das wäre echt anstrengend.

Take away

  • Auch im Alter stehen ganz bestimmte Entwicklungsschritte an, denen man besser folgen sollte.

  • Meine Erkenntnisse und Vorschläge für die Septennien von 50 bis 100.

  • Sich den Lebensthemen zu stellen, verhindert mögliche Alterserscheinungen wie Rückzug, Frustration, Bitterkeit u.a.

 

pexels: Kampus Production

 

ALLE 7 JAHRE EIN NEUER SCHWERPUNKT

Bei meinem Interview über den Sinn im Alter, gab mir Daniela Philipp das Buch von Penny McLean[2]Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen“. Es hat mich sehr angesprochen und ich habe neugierig auf einer Zeittabelle alle wichtigen Erlebnisse und Entscheidungen meines Lebens eingetragen, sowie die schönen und auch die weniger schönen Jahre. Und tatsächlich, ich fand Gesetzmäßigkeiten, die mir bisher nicht bewusst waren.

Auf der Suche nach mehr Informationen zu Lebensrhythmen oder -zyklen fand ich mehrere ähnliche Konzepte. Bereits der griechische Politiker Solon (640-560 v.Chr.), dem wir den Grundgedanken der Demokratie verdanken, sprach von 10 Lebensphasen zu je 7 Jahren und gab jeder ein spezifisches Entwicklungsthema. Auch Rudolf Steiner (Begründer der Anthroposophie) war davon überzeugt, dass das Leben in Wachstumsschritten vor sich geht, wobei jede 7-Jahresperiode direkt mit körperlichen und geistigen Entwicklungen korreliert. Neueste Zellforschung zeigt, dass sich tatsächlich praktisch der gesamte Körper in 7-Jahresperioden erneuert[3] Und auch in meinen Energetik-Ausbildungen habe ich über die Entwicklung der Energiezentren (Chakren) gelernt, die ebenfalls einem 7er Rhythmus folgen.

DIE ENTWICKLUNGSZYKLEN DER 7 CHAKREN

Die 7 Chakren sind Energiezentren, die bestimmte Körperregionen mit feinstofflicher Energie versorgen. Sie enthalten und speichern aber auch emotionale und geistige Informationen. Man könnte sie auch als Bewusstseinsebenen der Persönlichkeit[4] betrachten. Wenn sie durch negative Erlebnisse oder Gedanken „blockiert“ werden, wirkt sich das auf den Energiefluss aus und führt schließlich zu körperlichen Beeinträchtigungen. Deshalb ist es selbst im Alter noch wichtig, seelische Verletzungen oder hinderliche Gedankenmuster von früher aufzulösen.

Natürlich arbeiten alle Chakren permanent, aber jeweils 7 Jahren lang ist eines besonders aktiv (etwa so, wie in der EU, in der alle 27 Mitgliedsstaaten immer aktiv sind, aber abwechselnd hat nur eines den Ratsvorsitz). Das fördert körperliche, emotionale und geistige Entwicklungssprünge (siehe Tabelle).

 
 

Mit dem 49. Lebensjahr (7 x 7 Jahre) ist unsere erwachsene Persönlichkeit ausgebildet. Mit dem 50. Lebensjahr fängt der Zyklus dann von vorne an!

Es ist so, als ob man die gleichen Stücke nochmals spielen würde. Und so wird man unbewusst auf Themen und Situationen gestoßen, die man früher vermisst oder verdrängt hat. Aber heute kann man ihnen mit der ganzen Lebenserfahrung neu begegnen.

Sollten wir das nicht tun, kann das unangenehme Folgen haben. Denn inzwischen ist bekannt, dass viele der sogenannten Alterserkrankungen tatsächlich ihre Wurzeln in bisher nicht verarbeiteten emotionalen Problemen haben, die bis in die Kinderzeit zurückreichen können. Ab 50 kann man also die Chakren mit der ganzen bisherigen Lebenserfahrung neu prägen und so für mehr Energie bis ins hohe Alter sorgen.

VON 49-56: SICHERHEIT UND GEBORGENHEIT

Das Wurzelchakra unterstützt die körperlichen Veränderungen, die jetzt bei Frauen, aber auch bei Männern, einsetzen. Damit klar zu kommen kann eine Herausforderung sein. Will man den Körper in seiner neuen Form annehmen und lieben oder nicht? Hier zeigt sich z.B., ob man mit dem Altern zurechtkommt oder dagegen kämpft. Die ganze Schönheitsbranche lebt davon!

Auch existentielle Fragen rücken in den Mittelpunkt. Genau in diesen Jahren hatte mein Mann einen Karriereknick und ich war im Burnout. Jeder von uns war also gezwungen, sich besonders mit den Themen Sicherheit, Urvertrauen und Durchhaltevermögen auseinanderzusetzen. Und das war, aus heutiger Sicht, sehr gut so.

VON 56-63: BEZIEHUNGEN & EMOTIONEN

Das Sakralchakra steht für Sexualität, Kreativität, Emotionalität, Vergangenheitsbewältigung sowie sinnlich und lustvoll durch die Welt zu gehen. All das ist in dieser Zeit angesagt. Klar, dass wir nach den ganzen hormonellen Veränderungen der letzten Jahre Sexualität neu erleben. So können auch manche Erlebnisse aus der Vergangenheit, Tabus oder Unsicherheiten jetzt neu bewertet oder aufgelöst werden.

Beziehungsthemen erscheinen in vielen Fassetten (z.B. steigt die Scheidungsrate in dieser Zeit) und Emotionen spielen eine große Rolle. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Emotionen ist immer ein Zeichen unbewältigter Themen der Vergangenheit. Jetzt ist also eine gute Gelegenheit für Vergangenheitsbewältigung. In dieser Zeit haben mein Mann und ich mit energetischen Ausbildungen begonnen und dabei unzählige Glaubenssätze oder negative Emotionen aus der Kindheit und Jugend aufgelöst. Aus unserer Sicht war das die beste Investition in die Zukunft und hat uns auch enger zusammengeführt.

VON 63-70: NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN

Mit der Pension kommt es zwangsläufig zur Neuorientierung. Jetzt kommen nochmals alle Themen der Selbstfindungsphase (15-21) hoch, die zum Solar Plexus gehören Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, der Umgang mit Macht und Ohnmacht und das „Grenzen-setzen“.

Jetzt entscheidet sich, ob diese Werte aus der eigenen Persönlichkeit kommen oder ob man sich über die berufliche Position definiert hat. Das ist auch eine Erklärung dafür, ob einem der Schritt in die Pension schwer oder leicht fällt. Möglicherweise muss man ein neues Selbstbewusstsein finden, das vom Beruf oder äußerer Anerkennung unabhängig ist.

Auch Ausmisten (Ausmisten - eine Pflichtübung in der Pension) steht auf dem Programm und zwar auf allen Ebenen! Dazu zählen Gegenstände ebenso wie überholte Gewohnheiten.

Die Beziehungen müssen ebenso neu organisiert und Grenzen neu definiert werden, wenn ein oder beide Partner in Pension gehen.

Es ist auch die ideale Zeit, Talente und Fähigkeiten vor den Vorhang zu holen und auszuleben. Die meisten Senioren sind heute noch sehr aktiv!(Gewonnene Jahre; Pension und Alter sind ein Job, GO-GO, SLOW-GO, NO-GO, Freiwilligenarbeit: etwas machen das Sinn macht).

Für all das bietet das Solar-Plexus-Chakra die nötige Energie an. Wenn einem das gelingt, ist man mit 70 selbstsicherer und zufriedener denn je. Wenn man diesen Themen allerdings keine Beachtung schenkt, kann das dazu führen, dass man sich nicht mehr wertvoll fühlt oder mit dem Altern nicht zurechtkommst. Das kann zu Rückzug, Depression und Antriebslosigkeit führen. Man wird tatsächlich alt und fühlt sich auch so.

VON 70–77: BEDINGUNGSLOSE SELBSTLIEBE

Bedingungslose Selbstliebe und Liebe für andere sind ein Resultat eines offenen Herzchakras bzw. bewirken es. Je mehr wir lieben, desto mehr wirken wir alleine durch unser Sein. Unsere Anwesenheit beruhigt, erfreut und macht sicher.

Ein starkes Herzchakra stimuliert auch die Selbstheilungskräfte. Sogar chronische Erkrankungen können eine Verbesserung erfahren. Zusammen mit Selbstliebe und Liebe erklärt das auch, warum manche Menschen über 70 jahrelang nicht zu altern scheinen! Meine Schwester ist das beste Beispiel dafür. Obwohl die letzten Jahren wegen der Krankheit ihres Mannes und Corona sehr schwierig waren, scheint sie selber kein bisschen älter zu werden, weder körperlich noch von ihrer Einstellung und Haltung her.

Wenn man das Herzchakra aber verschlossen hält und an den vielen Verletzungen der Vergangenheit festhält, nicht fähig ist zu vergeben oder sich in Schuldgefühlen vergräbt, kann dies zu Einsamkeit, sogar zu Feindseligkeit, Verbitterung oder Misstrauen führen. Das zeigt sich besonders gegen Ende dieser Periode in großen Unterschiede in der Körperhaltung, Physiognomie oder Gangart.

Ob man es hören will oder nicht,
die Alterserscheinungen eines jeden Menschen
sind das Bild seiner persönlichen Innenwelt.
Penny McLean

VON 77–84: SELBSTAUSDRUCK & SELBSTREFLEXION

Die Energie des Halschakras fordert uns auf, authentisch zu sein sowie uns über den Sinn und die Reichhaltigkeit des eigenen Lebens Klarheit zu verschaffen. Diese Selbstreflexion kannst du z.B. durch Biographiearbeit machen oder du schreibst deine Memoiren (Memoiren, mehr als nur Erinnerung).

Selbstausdruck ist u.a. Kommunikation und der klare Ausdruck der eigenen Meinung. Das wollten wir ja immer schon, doch sehr oft mussten wir zu viel berücksichtigen: die Hierarchie, die Karriere, den „Haussegen“, Abhängigkeiten oder anderes. Wenn das Herzchakra aber inzwischen voll ausgebildet ist, gelingt dir das dann in jeder Situation und zwar niemals verletzend, trotzdem voll Wirkung und authentisch.

Wenn man die alten Beschränkungen und Zurückhaltungen von früher nicht überwindet, die das Halschakra blockieren, spürt man Angst, nicht mehr gut genug zu sein oder nicht mehr akzeptiert zu sein. Das kann dazu führen, dass man die eigenen Gefühle und Gedanken nicht mehr ausspricht, sich missverstanden oder gar ausgegrenzt fühlt.

VON 84-92: INTUITION & WEISHEIT

Das aktive Stirnchakra unterstützt uns darin Erkenntnisse aus all den bewussten und unbewussten Erlebnissen und Erfahrungen zu gewinnen, sodass das Leben trotz abnehmender körperlicher Kraft interessant und reichhaltig bleibt. Ich sehe daher diesen Lebenszyklus im optimalen Fall als Zeit, in der das Leben mit Weisheit und gelassener Heiterkeit erfüllt sein kann. Niemand hat einem mehr zu sagen, was man tun und lassen soll.

Gleichzeitig gilt es aber, sich mit Loslassen zu beschäftigen und Frieden in sich selbst zu finden. Wenn man allerdings an Altem rigide festhält und über Vergangenes trauert, dann leben die Menschen in Angst und Sorgen, unruhig, voll Pessimismus und haben wenig oder kein Interesse an anderen Menschen oder Neuem mehr.

VON 92-98: SPIRITUALITÄT

In dieser Zeit ist das Kronenchakra besonders aktiv und steht für Spiritualität und die Verbindung zum Höheren Selbst. Menschen, die sich darauf einlassen strahlen von innen heraus, schauen voll Frieden auf ihr Leben zurück und gleichzeitig voll Vertrauen dem Tod entgegen. Viele hochbetagte Menschen sind gesund und sie haben eine viel gelassenere Art mit den körperlichen Veränderungen umzugehen, als wir uns vorstellen können. Befragungen von Hundertjährige zeigten (Schönheit des Alters), dass ihr Leben voll Glück, Sinn und Leichtigkeit ist, weil sie es geschafft haben nach den Rhythmen des Lebens zu leben. Und das auch, wenn dazwischen schwierige Jahre lagen.

Mir persönlich hat die Klarheit der Lebensrhythmen und deren Entwicklungsthemen im Alter sehr viel gebracht. Obwohl ich weiß, dass wir häufig instinktiv das Richtige machen, sehe ich aber auch, dass sich oft das Ego durchsetzt und man in alten Gewohnheiten und Anforderungen an sich selbst stecken bleibt. Diesen Lebensrhythmen sind daher eine Art Kompass, nach dem ich mich richten kann und sie zeigen mir die Reichhaltigkeit unseres Lebens und dass es bis zuletzt etliches zu tun gibt. Und auch hier passt einer meiner Lieblingssprüche von Viktor Frankl

Wozu fordert mich das Leben jetzt auf?

Herzlichst
Helga


[1] Rudolf Steiner, Penny McLean, Chakrenlehre, etc.

[2] Penny McLean: Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen. KNAUR 2014

[3] Jonas Frisen, Zellbiologe,  Karolinska-Institut Stockholm

[4] Rosalyn Bruyere, Heilerin & energetische Forschung, USA - Ausbildung


Humor im Alter - Echt jetzt?

Wie siehst du Humor? Steht er ganz oben auf deiner Agenda oder nur, wenn es sich gerade einmal so ergibt? Und überhaupt, wieviel Lachen steckt in deinem Alltag?

Für mich ist sicher, wenn wir strahlend alt werden wollen, dann gehört Humor unbedingt dazu! Denn ohne ihn wird man mit ziemlicher Sicherheit griesgrämig oder grantig - und das kann einfach nicht unser Ziel sein!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Humor ist uns angeboren und er hat uns hoffentlich schon ein ganzes Leben begleitet. Allerdings können ihn unser Umfeld und unsere Erlebnisse und Erfahrungen verschüttet haben. Daher geht´s jetzt darum, sich selbst etwas Gutes zu tun, indem wir uns mit dem eigenen Humor beschäftigen. Denn Humor will gepflegt, immer wieder aufgefrischt und gelebt werden. Und ja, Humor kann man auch lernen, vor allem aber üben! In diesem Post zeige ich euch, dass es sich auszahlt, die Humorfähigkeit zu bewahren oder sogar zu erhöhen.

Take away

  • Humor will immer neu entdeckt werden.

  • Die  Kunst, über sich selbst zu lachen bzw. lachen zu können kann gelernt werden.

  • So kannst du deine Humorfähigkeit trainieren.

 

Foto: Laurenz Vavrovsky

 

DAMIT WIR ALLE VOM SELBEN REDEN: WAS IST HUMOR?

Humor ist eine Charakterstärke!

Er ist die Begabung und Fähigkeit eines Menschen, den Unzulänglichkeiten der Welt und der Menschen sowie den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.[1] Also etwas, was wir besonders auch im Alter echt brauchen können.

Dazu zählt, über eigene Fehler und Missgeschicke lachen zu können, sowie tolerant und akzeptierend gegenüber anderen und ihren Fehlern zu sein. Humor gilt auch als eine Bewältigungsstrategie, um mit unangenehmen Erfahrungen und Situationen besser umgehen zu können.

Beides klingt super gut - aber ehrlich, da gibt´s doch einigen Aufholbedarf!

Im Grunde handelt es sich bei Humor um eine Umbewertung einer Situation ähnlich wie beim Witz. Man geht von einer bekannten Situation aus und schließt eine unerwartete Wendung an. Das kann ein Perspektivenwechsel sein oder eine sogenannte Bisoziation. Arthur Köstler [2] hat diesen Begriff geprägt, bei dem es um die verblüffende Zusammenführung von zwei völlig unterschiedlichen Gedanken geht. Während die Assoziation aufeinander aufbauende Gedankenketten schafft, verbindet Bisoziation Ideen, die nach unserem üblichen Denken nicht zusammengehören.

Ein Autofahrer hat einen Hahn überfahren. „Ich ersetze ihnen natürlich den Hahn“, sagt er zum Bauern. Der antwortet: „Ich glaub nicht, dass sie das wirklich können.“

Sie beichtet lange und sehr ausführlich. „Wissen Sie, was Sie bei so vielen Sünden verdienen würden?“ fragt der Beichtvater streng. „Schon, aber ich mache mir nichts aus Geld, Hochwürden“.

Genau diese Brüche in unserem logische Denken lösen nicht nur Überraschung aus und erheitern uns, sondern man gewinnt dadurch auch echt Abstand von den üblichen Assoziationen und findet neue, kreative Lösungsmöglichkeiten.

WENN WIR HUMORVOLL SIND ODER WENN WIR LACHEN, DANN...

...   tun wir etwas Gutes für unseren ganzen Körper. Es gibt unzählige Untersuchungen, die nachweisen, wie positiv sich Lachen auf viele Bereiche unsere Gesundheit auswirkt. Besonders auf das Immunsystem! Keine Ahnung, warum Lachseminare nicht auf Krankenkasse verschrieben werden!

...   können wir besser mit Stress umgehen, indem wir Abstand gewinnen.

...   trainieren wir unser Gehirn! Humor ist eine komplex Fähigkeit, die viele Gehirnareale aktiviert und fördert Kreativität.

...   sind wir toleranter! Wir hören auf, uns über alles mögliche zu ärgern, haben weniger Frust, sind weniger aggressiv und kommen schneller in ein angenehmes oder zumindest neutrales, Gefühl zurück.

...   sind wir auch in Krisenzeiten besser dran. Erinnert ihr euch an die vielen Witze und Comics, die ganz am Anfang der Pandemie kursiert sind?

...   sind wir für genau diesen Moment in einem positiven Jetzt und alles andere wird für kurze Zeit unwichtig.

...   ist das Leben einfach schöner!

HUMOR IST SO PERSÖNLICH WIE EIN FINGERABDRUCK

Der Humor jedes Menschen ist ihm oder ihr so eigen wie ein Fingerabdruck. Und nicht selten kommt es vor, dass man sogar mit anderen Familienmitgliedern oder selbst guten Freunden feststellt, dass man einfach nicht dieselben Dinge witzig findet. Denn wir bewerten jeden Witz aufgrund des eigenen inneren Dialoges, der eigenen Erfahrungen, der aktuellen Stimmung, der Grundstimmung u.v.m. Viele Leute mit einem Witz abzuholen ist schon eine echte Kunst! Und wenn du kein Kabarettist bist, ist Toleranz angesagt! Nur weil jemand über deinen Witz nicht lacht, oder du über seinen/ihren nicht, heißt das nicht, dass er, sie oder du weniger oder keinen Humor hat.

Aber eines ist aus meiner Erfahrung unerlässlich, nämlich dass man mit dem Partner oder der Partnerin über dieselben Dinge lachen kann. Ich glaube sogar, das ist eine der ganz wichtigen Grundlagen für eine gute Partnerschaft. Aber man muss es schon auch tun! Gemeinsam blödeln, witzeln, was auch immer und dann gemeinsam lachen!

Die Gründe zu Lachen und das Humorverständnis ändern sich im Laufe des Lebens! Während Jüngere eher über aggressiven Humor lachen, auch über Witze, die auf Kosten anderer gehen, amüsieren wir uns über Humor, der verbindet und der verzeiht. Das ist auch klar, denn im Lauf des Lebens erfährt jeder Rückschläge oder erlebt Veränderung (auch der körperlichen Fähigkeiten), die alles andere als lustig bewertet werden können. Hier hilft ein verbindender Humor, diese Veränderungen leichter hinzunehmen.  

SEHR WITZIG? WO LIEGT DEINE HUMOR-FÄHIGKEIT?

Natürlich passiert uns immer wieder auch einmal etwas, was wir ganz und gar nicht witzig finden! Die Frage ist nur, wie lange ärgerst du dich darüber und wie intensiv? Ab wann kannst du darüber lachen und es humorvoll abschließen?

Bei all meinen Recherchen zu Humor haben mir das Buch[3]  und das Video  [4] Humor in unserem Leben von Vera F. Birkenbihl (Managementtrainerin und Vorreiterin im Bereich gehirngerechtes Lernen) am meisten geholfen, die Mechanismen dahinter zu verstehen. Sie beschreibt die Kunst, über unangenehme Situationen oder sich selbst zu lachen, als Humor-Fähigkeit in 5 Stufen.

 

Die 5 Stufen unserer Humor-Fähigkeit

Vera F. Birkenbihl

 

Stufe Null ist in der Grafik nicht eingezeichnet – das sind die Unversöhnlichen, die Altes immer wieder aufwärmen und hervorziehen. Meine Oma hat in dieser Kategorie hervorragend gespielt, in dem sie sogar noch stolz war darauf, dass sie „nix vergisst!“

Stufe 1 bedeutet: irgendwann kannst du darüber lachen, aber vielleicht erst Jahre später. Ich war Mitte Zwanzig mit Freunden in einem eleganten Restaurant und wir bekamen Gans mit Rotkraut serviert. Als ich es anschneiden wollte, rutschte ich mit dem Messer ab. Das ganze Gansl-Haxl (österreichische Gänsekeule 😀) flog quer über den Tisch und landete auf dem Teller eines Freundes! Das Gelächter über diese „Fluggans“ war groß! Aber für mich war das damals so unvorstellbar peinlich, dass ich es tatsächlich erst Jahre später so lustig finden konnte, wie alle anderen am Tisch.

In Stufe 2 gelingt dir das schon früher. Wenn z.B. auf Reisen etwas schief geht, meint mein Mann immer “Und irgendwann ist es doch nur mehr ein nettes G´schichtl!” Bereits in dem Moment, wenn er das sagt, können wir darüber schmunzeln!

Stufe 3 bedeutet, du ärgerst dich kurz und bereits unmittelbar danach kannst du lachen. Stell dir vor, du schaffst es, kurz nach dem ersten Ärger auf die Uhr zu schauen und dir du denken: „Es ist jetzt 14:03, um 19:45 werde ich mich weiter darüber ärgern, im Moment habe ich Wichtigeres zu tun.“ Ich garantiere dir, dein Ärger ist sofort weg.

Stufe 4. Es gelingt dir bereits in der Situation zu lachen! Das ist natürlich perfekt, denn damit bleibst du souverän und dein Lachen entschärft die Situation sofort. Das funktioniert in allen Lebensbereichen, ist aber nicht in allen gleich einfach! Eine Frage die dir dabei helfen kann lautet: “Was fände ich an dieser Situation komisch, wenn ich nicht selbst betroffen wäre?”

Stufe 5, Du lachst bereits mit, wenn andere über dich oder dein Missgeschick lachen (hätte ich bei meiner „Fluggans“ machen können). Wenn es dir gelingt mitzulachen, nimmst du jeder Situation die Peinlichkeit.

Mir ist aufgefallen, dass es bei mir Bereiche gibt, da fällt mir sogar die Stufe 5 leicht, aber in anderen komme ich gleich nach meiner Oma 😉. Ich stelle da also Aufholbedarf fest und habe beschlossen, mich näher damit zu beschäftigen.

WIE LERNT MAN HUMOR?

Ich habe das 7 Habits Humor Program von Paul McGhee [5], einem der bekanntesten Humorforscher, genommen und damit experimentiert. Die Grundidee ist, an guten Tagen Humor ebenso gezielt zu trainieren, wie z.B. Muskeln. Denn dann hat man ihn parat, wenn man ihn wirklich einsetzen will. Hier sind meine ersten Erfahrungen damit und vielleicht habt ihr auch Lust, das eine oder andere auszuprobieren.

Umgib dich mit Humor und mach Sachen, die dich zum Lachen bringen

Nach 6 oder 7 Jahrzehnten des eigenen Lebens hat man wohl ein gutes Gefühl dafür, worüber man gerne lacht oder schmunzelt und weiß auch ziemlich genau, was man nicht mag. Das ist ja auch ganz wunderbar, aber für die Stufe 5 lohnt sich ein Abstecher in ganz andere Gefilde.

Lachen ist z.B. etwas sehr körperliches und vor allem, es ist ansteckend. Allein schon wenn du Lachende siehst, machst du unweigerlich mit. Schau dir doch einmal dieses Video Happiness starts with a smile an, in dem ein einziger Mann mit seinem Lachen einen vollen U-Bahn-Waggon zum Mitlachen bewegt. Egal wie oft ich dieses Video sehe, ich lache immer wieder mit. Solche Videos gibt es eine ganze Menge, probier´ es einfach aus.

Sammle Lieblingswitze

Ein Tipp sowohl von Birkenbihl als auch von McGhee lautet, dass man die eigenen Lieblingswitze sammeln sollte. Das Spiel mit der Sprache ist die erste echte Humorfähigkeit. Gute verbale Fähigkeiten spielen eine wichtige Rolle bei der Verwendung von Humor, um eine positive Stimmung und Lebenszufriedenheit im Alltag zu fördern. Außerdem nützen sich Lieblingswitze nicht ab und man kann noch Jahrzehnte später darüber lachen oder sie erheitern einen zumindest.

Beim Vorbereiten dieses Post bin ich draufgekommen, dass ich bereits gegen Ende meines Studiums für ein paar Jahre Witze gesammelt habe. Dieses Buch stand seit Jahrzehnten unbeachtet zwischen anderen in einem Bücherregal und ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Und beim Durchlesen bin ich draufgekommen, dass ich sie alle noch mag! 👍

Erzähle Witze und humorvolle Geschichten weiter

Also dafür müsste ich weit über meinen Schatten springen, denn als Kind habe ich es gehasst, wenn mein Vater bei allen möglichen Gelegenheiten, seine (für mich immer gleichen) Witze erzählte. Und ich habe mir vorgenommen „Das machst du nie!“
Allerdings ruft uns ein Freund immer wieder an, nur um einen Witz mit uns zu teilen. Wir lachen gemeinsam und wünschen uns einen schönen, heiteren Tag. So eine nette Geste! Vielleicht springe ich doch noch über meinen Schatten?

Nach einem schönen Abend fragt ein älterer Herr die ältere Dame: „Gehen wir zu dir oder zu mir?“ Sie denkt kurz nach und fragt dann „Kommt darauf an. Was hast du für eine Matratze?“

„Ein Opa fährt langsam auf einer schmalen Bergstraße. Hinter ihm bildet sich eine Kolonne. Sein Enkel dreht sich um und sagt: „Cool, Opa, du hast schon 7 Follower!“ 

Hast du Hunger?“ „Wieso, brauchst du einen?“

 

META BENE [6]

 

Ich habe auch versucht Witze über das Alter zu sammeln. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie überwiegend sarkastisch, zynisch und abwertend mit dem Alter umgehen. Spiegelt das nicht die Wertigkeit des Alters in unserer Gesellschaft wider?

Witzige Situationen im normalen Alltag finden.

Zwei weitere Vorschläge lauten: Frag dich einerseits untertags in unterschiedlichen Situationen immer wieder „Was könnte daran heiter sein?” und andererseits, suche dir ein Bild aus einer Zeitschrift und gib ihm einen völlig anderen, humorvollen Titel.

Als ich mich einige Tage darauf konzentriert habe, ist mir aufgefallen, wie oft ich solche Situationen finde und mit anderen darüber lachen kann.

 

Aus der Ausstellung: Das Alter in der Karikatur Dr. Franziska Polanski [7]

 

Humor im Alter – Echt jetzt? Ja klar!

Herzlichst
Helga

Zu diesem Post passen auch: The soundtrack of my life und Darum brauchen wir Vergnügen

[1] Wikipedia

[2] Arthur Köstler https://de.wikipedia.org/wiki/Bisoziation

[3] Vera F. Birkenbihl: Humor: An Ihrem Lachen soll man Sie erkennen. mvg Verlag 2005

[4] Vera F. Birkenbihl: Humor in unserem Leben; YouTube - https://www.youtube.com/watch?v=osL1MjjTrsw

[5] Ruch, Willibald; University of Zürich, 2018: Training the sense of humor with the 7 Humor Habits Program and satisfaction with life https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/150299/1/%5BHUMOR%5D_Training_the_sense_of_humor_with_the_7_Humor_Habits_Program_and_satisfaction_with_life.pdf

[6] META BENE https://steadyhq.com/de/metabene/posts/866bdb4a-0315-4e16-b561-37707e5d9b7c

[7] Dr. Franziska Polanski  (Universität Heidelberg) https://www.das-alter-in-der-karikatur.de/ausstellung/

Höchste Zeit für ein neues Weltbild!

Was wäre, wenn dir bewusst wäre, dass du im Kern ein Energiefeld bist? Und nicht nur Du, jede und jeder Einzelne von uns allen! Was wäre, wenn du dein Energiefeld mit Gedanken und Beobachtungen verändern könntest? Und sich das auch bis auf Zellebene auswirkt? Welchen Stellenwert würdest du dann negativen Gedanken geben? Was würde es bedeuten, wenn all unsere Gedanken und Emotionen in einem unendlichen Informationsfeld gespeichert wären? Was wäre, wenn du Wissen aus diesem Feld abrufen kannst, das du nie gelernt oder erworben hast? Wie würdest du das einsetzen? Wie würde all das unseren Alltag, unsere aktuellen Probleme und auch die Sicht auf das Alter verändern?

Die Quantentheorie zeigt uns, dass all das möglich ist. Und sie ist bereits seit 100 Jahren bekannt! Sie ist real, denn ohne sie gäbe es die enormen technischen Entwicklungen nicht, die wir seit damals erleben, vom Handy bis zum Laser an der Kasse. Es wird also allerhöchste Zeit, dass wir endlich auch unser Alltagsdenken darauf ausrichten!

In diesem Post, möchte ich euch einige Ideen geben, was das verändern würde und zeigen, warum das gerade jetzt so notwendig ist,

Take away

  • Altersdiskussion – Mehr desselben ist nicht die Lösung!

  • Wie die Erkenntnisse der Quantenphysik im Alltag angewendet werden können.

  • Die Raupe zeigt uns, wie es möglich ist, sich zu entfalten.

 

pexels: Miriam Fischer

 

MEHR DESSELBEN IST NICHT DIE LÖSUNG!

Man kann heute kaum eine Zeitung öffnen, ohne dass uns die Probleme der pilzförmigen Alterspyramide und des demographischen Wandels vor die Nase gehalten werden. Nachdem nun die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge zwischen Mitte 1950-1960, sukzessive in Pension gehen, steigt das Jammern. Wie sollen die 20-40 Jahre Pension finanziert werden? Dieser Mangel an Fachkräften! Wir sollten länger arbeiten! Woher kommen die Pflegekräfte? Altersarmut, Einsamkeit, Demenz ... all diese Themen schwirren ohne wirkliche Antwort in den Medien herum.

Ich lese z.B. gerne das Wirtschaftsmagazin brand eins, weil es zu gesellschaftlichen Schwerpunktthemen nicht nur kritische Analysen bringt, sondern vor allem auch viele positive Beiträge zu Lösungen enthält. Daher war ich auf die Ausgabe „Was, wenn wir alle 100 werden? – Neue Lebensplanung“[1] sehr gespannt. Diesmal allerdings war ich echt enttäuscht, fast sogar verärgert! Es war nicht viel Neues zu finden, sondern fast nur die alte Leier: Mehr Finanzmittel!  Wir müssen alle länger und mehr arbeiten. Wir brauchen mehr Pflegekräfte. Wir brauchen einen medizinischen Durchbruch. Allerdings hat mir der Aspekt gefallen, dass man dann natürlich eine ganz andere Karriereplanung andenken kann, wenn man sicher 100 wird. Also z.B. sich mehr Auszeiten zwischendurch zu gönnen, damit man überhaupt in der Lage ist, länger zu arbeiten.

Ich glaube jedoch, wenn wir alle 100 werden, braucht es tiefergreifende Veränderungen. Mit mehr dieser kleinen Anpassungen wie „Da arbeiten wir halt länger, oder „Wir schaffen Alters-WGs!“ und „Wir brauchen mehr Pflegekräfte!“ etc. ist es nicht getan.

Mit derselben Einstellung und Fortsetzung unserer materialistisch und leistungsorientiert ausgerichteten Lebensweise werden wir diese Herausforderungen nicht meistern. Das sehen wir doch jetzt schon! Die Art, wie wir die Welt verstehen und wie wir daher agieren, hat ausgedient! Es geht um neue Werte und schlicht um ein neues Weltbild!

Probleme kann man niemals
mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.

Albert Einstein

SEIT 100 JAHREN BEKANNT, ABER NICHT INTEGRIERT

Das Zitat von Albert Einstein ist in jeder Hinsicht zutreffend für unser Thema! Denn er hat die Physik auf den Kopf gestellt und fundamentale neue Denkansätze entwickelt. Alles ist Energie! Das war vor 100 Jahren eine Revolution. Und die Quantenphysik ist zum Fundament der technischen Entwicklung geworden, die wir heute überall nutzen. Aber wir haben verabsäumt, auch die philosophischen Erkenntnisse daraus in unseren Alltag und in unser Denken zu integrieren.

Auf dem Kongress Spirit in Business, den ich 2004 (also bereits vor 19 Jahren!) mitveranstaltet habe, hat der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr die Problematik unserer antiquierten Denkweise folgendermaßen auf den Punkt gebracht:

Basierend auf der neuen Physik haben wir die Technik des 20. Jahrhunderts geprägt: Mikroelektronik, Computer, Laser u.s.w. Jetzt wollen wir mit dieser Technik das 21. Jahrhundert gestalten, aber gesellschaftlich haben wir immer noch die Denkweise aus früheren Jahrhunderten. Eine Denkweise, die sich ausschließlich mit dem Materiellen beschäftigt und nicht mit der Energie, die diese Materie ausmacht. Diese Denkweise hat auch mit der ganzen Krise zu tun, die wir heute erleben! Wir glauben, dass die Krise mit Wirtschaft zu tun hat - aber im Grunde ist es eine geistige Krise! Nämlich, dass wir die Wirklichkeit falsch verstehen! Wir haben nämlich immer noch die Denke des 19. Jahrhunderts! Eine mechanistische, materielle Denkweise!“ [2]

Die Darstellung einer neuen Realität von Hans-Peter Dürr hat mich damals so begeistert und fasziniert, dass ich fast 20 Jahre lang nach wissenschaftlichen Erklärungen und spirituellen Erfahrungen dieser Quanten-Dimension gesucht habe. Meine Erkenntnisse, und wie man Quantenphilosophie[3] in den beruflich-wirtschaftlichen Alltag integrieren kann, findet ihr in meinem Buch BUSINESS ENERGETIK [4]. In diesem Post möchte ich das Thema wieder aufgreifen und das Alter beleuchten.

Über Quantenphysik gibt es viel Informationsmaterial, auch solches, das man selbst als “Nicht-Physiker” versteht. Und ich würde euch gerne ermutigen, in diese neue Welt einzutauchen[5], denn es regt unglaublich an, sich selbst und unsere Welt völlig neu zu sehen. Besonders spannend aber finde ich die Fragen, die sich daraus für unseren Alltag ergeben.

DAS NEUE WELTBILD - WORIN LIEGT DER UNTERSCHIED?

Ich unterscheide zwischen diesen beiden Weltbildern:

×      Das herkömmliche, materiell-mechanistische Weltbild (klassisches Weltbild), das wir aus der Schule kennen und die Grundlage für unsere Wissenschaft, Wirtschaft und die klassische Medizin ist.

×      Das holistische-energetisch-spirituelle Weltbild (energetisches Weltbild), das auch auf der Quantenphilosophie aufbaut, zeigt uns ein völlig anderes Bild der Realität.

 
 

Die Unterschiede sind in allen Lebensbereichen zu erkennen, etwa in der Art wie wir wahrnehmen, entscheiden und Lösungen anstreben. Daher möchte ich euch einige dieser unterschiedlichen Zugangsweisen zeigen.

Die Grundzüge der beiden Weltbilder:

×       Das herkömmliche materiell-mechanistische Weltbild ist in der klassischen Physik verankert. Die Welt besteht aus getrennten Objekten und funktioniert wie eine Maschine. Auch wir Menschen sehen uns als Individuen, die voneinander getrennt sind. Mit der Umwelt interagieren wir nur durch unser Handeln. Alle Ereignisse und physikalischen Vorgänge können eindeutig mit entsprechenden Messgeräten gemessen werden. Alles ist determiniert und planbar. Das Handeln ist durch Ratio und Logik, Verstand und Wissen geprägt.

×       Das holistisch–energetisch-spirituelle Weltbild folgt den Erkenntnissen der Neuen Physik (Quantenphysik). Die Grundzüge stimmen in erstaunlichem Maß mit den empirischen Erkenntnissen traditioneller Lehren wie TCM, Ayurveda u.v.m. überein und diese werden so leicht erklärbar. Die Basis von allem sind Energie und Information! Das Bewusstsein und der Beobachter spielen eine wesentliche Rolle, denn alles ist miteinander verbunden. Es gibt keine voneinander unabhängigen Aktionen. Nichts ist festgelegt. In diesem Weltbild sind auch Anwendungen wie Energieübertragungen, Reiki, Fernheilungen, Homöopathie, Akupunktur, Aufstellungsarbeiten u.v.m. verankert und werden sukzessive nachweisbar.

Interessanter Weise fand ich sowohl für das materialistische Weltbild, das unsere westliche Gesellschaft, Medizin und Wissenschaft prägt, als auch für das energetische Weltbild, das häufig mit fernöstlichen Lehren verbunden wird, Wurzeln im antiken Griechenland, also unserem westlichen, philosophischen Erbe. Während Demokrit (ca. 400 v. Chr.) mit seiner Lehre vom Atom die Materie als Basis unserer Existenz geprägt hat, sprach Sokrates (auch ca. 400 v. Chr.) von einer unsichtbaren Kraft, die der Materie Form verleiht, einer Universalenergie, die vor der Materie da ist und unvergänglich ist. Mit seiner Lehre schließt er direkt an die Philosophie des Ostens an, der Lehre von Chi oder Prana, TCM, die durch die Erkenntnisse der Quantenphysik nun auch eine wissenschaftliche Erklärung bekommen haben.

Welche Auswirkungen diese neuen physikalischen Erkenntnisse für unseren Alltag haben, wurde bisher wohl unterschätzt, weil sie unserem bisherigen „normalen“ Realitätsbild massiv zu widersprechen scheinen. Inzwischen gibt es jedoch mehr und mehr Interpretationen für das tägliche Leben. Etwa, dass Gedanken (ebenfalls eine Energieform) einen wesentlichen Einfluss auf die Realität haben. Auch der Effekt des Beobachters ist neu. Alleine durch bewusstes Beobachten nimmt man Einfluss auf das Geschehen. Wer denkt schon daran im Alltag?.

Hier sind noch ein paar wesentlich Unterschiede, die in unserem Alltag eine Rolle spielen.

×        Während die Wahrnehmung im klassischen Weltbild nur über die 5 Sinne und Messgeräte läuft, kommt im energetischen Weltbild der Intuition eine essentielle Bedeutung zu. Es geht dabei um die Verbindung mit dem universellen Quantenfeld und den darin gespeicherten Informationen, die nur in einem entspannten Zustand möglich ist. Also um Wissen, das der rationale Verstand nicht wissen kann,

Das führt dazu, dass Problemlösungen völlig anders stattfinden.

×        Im klassischen Weltbild geht es um Analysen, die zunehmend auf elektronische Medien verlagert werden, um die Komplexität zu bewältigen. Also z.B. möglichst viele Daten und Details zu sammeln um daraus Handlungsoptionen logisch abzuleiten. Alles baut auf erworbenem Wissen auf.

×        Problemlösungen im energetischen Weltbild eröffnen sich, indem man sich im ersten Schritt durch Ruhe und Intuition einen möglichst ganzheitlichen Überblick verschafft, um energetische Muster und Informationen aufzuspüren, die anschließend auf dieser Ebene auch verändert werden können. Mit dem Blick auf das Ganze erkennt man den Kern des Problems oder „worum geht’s wirklich?“

Ganz wesentlich unterscheiden sich die Weltbilder im Umgang mit Veränderung.

×        Im klassischen-Weltbild werden Veränderungen im Außen gesucht: Die Umstände müssen sich ändern! Die anderen sollen etwas tun!  Auch man selber kann eine Handlung setzen, die das Außen verändert – neuer Job, neuer Partner, neue Wohnung ... Schönheits-OPs!

×        Im energetischen-Weltbild beginnen Veränderungen im Inneren durch Selbsterkenntnis und Neuprogrammierung. Wenn jemand Frieden im außen will, muss er/sie zuerst Frieden im Inneren suchen! Bezogen auf unser Thema – das Alter – bedeutet das, dass das eigene innere Bild, der Sinn und die Einstellung primär entscheidend dafür sind, wie das Alter erlebt wird. (Dein inneres Drehbuch; Schönheit des Alters, Sinn im Alter)

Besonders gravierend ist der Unterschied, wie Körper, Krankheit und die möglichen Hilfestellungen dazu gesehen werden.

Während in der klassischen Medizin der Körper von seiner stofflich-chemischen Seite her betrachtet wird und Interventionen dort ansetzen, geht man im energetischen Weltbild davon aus, dass der Körper im Grunde verdichtete Energie und Information ist. Sie prägt die Form und den Großteil seiner Funktionsweise

×        Die Hilfestellung in der klassischen Medizin erfolgt durch chemische oder mechanische Behandlungen, (Schmerz-) Therapie, Einsatz von Ersatzeilen, Anti-Aging Techniken, Prävention, u.v.m. Chronische Krankheiten werden überwiegend mit Medikamenten behandelt. Speziell im Alter geht es oft nicht mehr um Heilung, sondern um Aufrechterhaltung der Lebensqualität, Schmerzbehandlung und Beherrschung.

×        Die Hilfestellung im energetischen-Weltbild erfolgt mit alternativen, komplementären Methoden wie TCM, Energiemedizin, Homöopathie, Kinesiologie, Energetik etc. Der Fokus liegt in einer holistischen Betrachtungsweise, dem Lösen von Energiemustern hinter dem Symptom im Energiefeld eines Menschen, mit dem Ziel eine energetische Ausgewogenheit, Stärkung des Energiezustandes und Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu bewirken.

Kommen wir nun zum Alter. Es ist völlig anders, ob man den Körper als Maschine betrachtet, der irgendwann aufgrund von Abnützungserscheinungen den Geist aufgibt und daher mit Eingriffen materiell unterstützt werden muss, oder ob man den Menschen als energetisches Wesen betrachtet, mit einer Seele und einem unsterblichen Anteil, das mit seinen Gedanken und Emotionen weitgehend Schöpfer der eigenen Realität ist.

×        Im klassischen Weltbild ist der Alterungsprozess unvermeidbar, mit der Zelldegeneration erklärbar und betrifft alle Körperfunktionen. Wie schnell oder wie langsam das Altern des Körpers fortschreitet, ist unterschiedlich und lässt sich zum Teil durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen.
Da es im klassischen Weltbild um Leistung geht, spielt der Leistungsverlust im Alter eine zentrale Rolle.
Schließlich tritt aufgrund einer Krankheit (in der Todesbescheinigung wird so gut wie immer eine Krankheit als Ursache diagnostiziert, wenn es nicht ein Unfall war) das Ende ein. Vom Menschen bleibt nichts übrig, außer sein Nachruf.

×        Im energetischen Weltbild bedeutet das Alter einen Reifungsprozess des gesamten Menschen. Krankheiten zeigen sich überwiegend aufgrund meistens langandauernder, emotionaler Belastungen und negativer Gedanken und suchen nach Heilung. Das kann man auch als Chance zur Selbsterkenntnis und Selbstreflexion nutzen. Postive Veränderungen im Energiefeld sind bis ins hohe Alter möglich und führen in jedem Fall zu einer Unterstützung der Selbstheilungskräfte.
Alte und selbst Hochbetagte spielen alleine durch ihr Sein und die Verbundenheit mit allen und allem eine Rolle.
Der Tod tritt ein, wenn die Seele den Körper verlässt und stellt einen geistig-spirituellen Übergang in eine andere Dimension dar. Die Essenz des Menschen mit all seinen Erfahrungen bleibt erhalten und ist Teil eines kollektiven Bewusstseins.

DAS OPTIMUM LIEGT IM SOWOHL-ALS-AUCH

Auch wenn diese beiden Weltbilder so unterschiedlich sind, das Optimum liegt definitiv in der Kombination von beiden. Und beide haben ihre Berechtigung. Weder das eine Weltbild, noch das andere ist aus meiner Sicht für sich selbst alleine erstrebenswert.

Der Philosoph Peter Sloterdijk drückt es so aus: „Angesichts der Endlichkeit unseres Wissens ist es vernünftig, den Realismus der positiven Erkenntnisse durch eine transzendentale Seite zu ergänzen“[6] 

Wie sehr alle davon profitieren, wenn man diese beiden Zugangsweisen miteinander verbindet, hat auch mein Arbeitskreis MITEINANDER Ärzte-Psychotherapeuten-Energetiker ergeben[7]. Wir haben einerseits theoretisch die Schnittstellen und Synergien aufgezeigt und konnten anhand von realen Beispielen nachweisen, wie sehr die gemeinsame Behandlung sowohl dem Klienten geholfen hat, als auch dem Gesamtsystem. Denn durch die zusätzliche, holistische, energetische Behandlung konnten Krankheiten in viel kürzerer Zeit geheilt oder verbessert werden. Wir sind zum Schluss gekommen, dass nur die Kombination dieser beiden Weltsichten langfristig unser Sozial- und Gesundheitssystem möglich und finanzierbar macht. Ganz abgesehen davon, dass die Erweiterung um die spirituell-energetische Ebene für jeden Einzelnen eine Bereicherung ist.

Das ist nur ein Beispiel, wie sich die anfangs gestellten Fragen neu denken lassen. Ich bin sicher, dass sich durch die Kombination der beiden Weltbilder auch in vielen anderen Bereichen neue Wege eröffnen. Auch für alle Lebenskonzepte und natürlich auch für „Was, wenn wir alle 100 werden?“

Mit der neuen Weltsicht ist es wie mit dem Lesen, wenn man einmal lesen gelernt hat, sieht man keine Buchstaben mehr, sondern erfasst primär den Sinn des Geschriebenen. Ähnlich ist es hier, sobald man sich für die energetische Sicht geöffnet hat und sie in das eigene Weltbild integriert hat, sieht man nicht mehr nur die materiellen Details, sondern immer auch die energetischen Zusammenhänge. Und denkt daran, die Veränderungen beginnen immer im Inneren!

Dann beginnt die Metamorphose wie bei der Raupe, die, nachdem sie sich satt gefressen hat, ihr Dasein komplett verändert. Jede Zelle erhält neue Informationen, bis sie sich schließlich als Schmetterling neu entfaltet.

Herzlichst
Helga

[1] Brand eins 2023/03: Was, wenn wir alle 100 werden?

[2] Hans-Peter Dürr, 2004, Vortrag: Ein neues Welt- und Menschenbild - Entscheidungsträger im Dienst von Mensch und Welt. B.A.U.M. - Forum 2004: Sustainable Leadership – Spirit in Business - Ethik, Spiritualität und Nachhaltige Entwicklung, Haus der Industrie Wien, http://www.baumaustria.at/

[3] Ulrich Warnke: Quantenphilosophie und Interwelt: Der Zugang zur verborgenen Essenz des menschlichen Wesens, Goldmann 2020

[4i Helga Pražak: BUSINESS ENERGETIK – Wie Sie mit Achtsamkeit und Intuition Ihren Berufsalltag meistern und Grenzen überwinden. Summerhill 2017

[5] Quantenphysik und Quantenphilosophie: Gut erklärt auf YouTube z.B. von Ulrich Warnke, Amit Goswami, Dean Radin u.v.m.

[6] Johannes Huber: Woher wir kommen. Wohin wir gehen. Die Erforschung der Ewigkeit. edition a; 2018 (Seite 15)

[7] Projekt Miteinander 2020-2022: IDEE Initiative für Dynamische Persönlichkeitsentwicklung https://www.idee.co.at/index.php/miteinander-statt-gegeneinander.html

Unsere Herzen sprechen miteinander

Habt ihr schon gehört, dass wir Emotionen nicht nur über Worte, Körpersprache und Reaktionen ausdrücken, sondern dass unser Herz diese auch ausstrahlt? Unsere Herzen kommunizieren miteinander und wir spüren das!

Emotionen sind keineswegs Privatangelegenheit! Das elektromagnetische Feld des Herzens sendet weit über unseren Körper hinaus permanent aus, wie wir uns gerade fühlen. Die Herzfrequenzvariabilität (HRV) bei Angst, Wut oder Sorgen ist völlig anders, als bei Wertschätzung, Freude und natürlich auch bei Liebe. Das beeinflusst nicht nur unseren gesamten Körper und damit unsere Gesundheit sondern es beeinflusst auch unser Zusammenleben.

Egal ob wir im Job mit vielen Leuten in Kontakt stehen oder als Senioren Beziehungen mit dem Partner, der Partnerin, Kindern, Enkeln, Freunden etc. haben, wir sind immer von vielen Leuten umgeben und daher spielen Emotionen von jedem einzelnen von uns ein große Rolle. Ich denke, wenn man sich diese Herzkommunikation immer wieder bewusst macht und weiß, worauf es ankommt, kann man viel dazu beitragen, selbst negative Stimmungen in eine neutrale bis positive Richtung zu bringen. Für mich ist es inzwischen eine wichtige Form der Kommunikation geworden.

Take away

  • Unser elektromagnetisches Herzfeld überträgt die Informationen unserer aktuellen Emotionen!

  • Wann immer wir mit anderen Menschen beisammen sind kommunizieren unsere Herzen miteinander.

  • Jemand, der gut drauf ist, hat gute Chancen, die Stimmung ganz ohne Worte auch bei anderen zu verbessern.

  • Ich zeige dir Atemtechniken, die dir dabei helfen.

 

Foto: HeartMath

HeartMath Institute 2009 [1] Jeder Einzelne beeinflusst das umliegende Feld

 

EMOTIONEN SIND KEINE PRIVATSACHE

Natürlich, Emotionen sind etwas ganz Persönliches, aber wir können sie unbewusst nicht für uns behalten. Wir bilden sie im Gehirn, in der sogenannten Amygdala, die unsere Sinneseindrücke oder unsere Gedanken bewertet und eine Körperreaktion auslöst. Also zum Beispiel die bekannte Fight-or-Flight Reaktion. Aber es ist auch unser Herz, das die aktuellen Emotionen an den Körper sendet. So wie es schlägt, wird unser emotionaler Zustand als elektromagnetisches Feld ausgesendet und das beeinträchtigt oder fördert unsere Gesundheit. Und auch noch 3-5 Meter im Umkreis kann dieses Signal mit feinen Instrumenten noch deutlich gemessen werden. Klar, dass andere Menschen es daher auch mehr oder weniger stark registrieren und ihr Nervensystem darauf reagiert. Das Herz ist Sender und Antenne für diese Schwingungen, wie beim Mobilfunk!

Das erklärt auch, warum man sich in einem Raum, wo Leute schlecht drauf sind, nach einiger Zeit ebenfalls nicht wohl fühlt, obwohl man anfangs eigentlich gut drauf war. Oder auch umgekehrt, dass man sich in Gesellschaft gut gelaunter Menschen automatisch wohler fühlt. Wir sind ständig miteinander verbunden, ob wir wollen oder nicht.

Auch negative Emotionen sind OK, wenn sie einem die Energie dafür geben, eine Aktion oder Handlung zu setzen oder sich zu schützen. Wenn der Ärger z.B. dazu führt, dass du diese Energie verwendest um den Mut zu haben deinen Standpunkt selbst gegen Widerstände klar auszudrücken, dann hat er seine Wirkung erreicht. Wenn du ihn aber nur hinunterschluckst, dann vergiftet er nicht nur dich selbst, sondern überträgt sich unbewusst auch auf andere, die vielleicht gar nichts damit zu tun haben.

Aus den Erkenntnissen der Herzkommunikationsforschung geht klar hervor

Wenn es möglich ist, umgib dich mit Menschen, die Freude, Begeisterung und Wertschätzung bis hin zu Liebe ausstrahlen

Vor allem aber, bring dich selber immer wieder in den Zustand positiver Emotionen und strahle diese auch aus

SO ENTSTEHT DAS HERZFELD

Im Herzen entsteht bei jedem Schlag ein schwacher Strom mit einer Spannung von etwa einem Tausendstel Volt. Diese elektrische Aktivität des Herzens kann mit dem EKG (Elektrokardiogramm) als Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern gemessen werden. Wie mit jeder elektrischen Aktivität, geht dabei auch eine magnetische Aktivität einher. Dieses elektromagnetische Feld durchdringt den gesamten Körper und reicht noch weit darüber hinaus.

Ein gesundes Herz schlägt in einem bestimmten, geordneten Rhythmus. Die Abstände zwischen den jeweiligen Herzschlägen unterscheiden sich jedoch im Millisekunden-Bereich, und diese Unterschiede sind von entscheidender Bedeutung. Sie werden als Herzfrequenz-Variabilität (HRV, heart rate variability) bezeichnet und sind inzwischen ein wichtiger Parameter für Fitness und damit vielen Sportlern, besonders Läufern, gut bekannt. Die Herzvariabilität (HRV) spiegelt aber auch die Emotionen wieder, denn je nach Emotion zeigt sich ein deutlich anderes Bild.

 

HeartMath Deutschland [2]: Einfluss der Emotionen auf die HRV

 

Bei Emotionen wie Ärger, Angst, Zorn oder Wut zeigen sich chaotische Herzrhythmen, also sogenannte inkohärente Herzrhythmen, während Emotionen wie Dankbarkeit, Wertschätzung und Mitgefühl harmonische, kohärente Herzrhythmen erzeugt.

HERZKOHÄRENZ – EIN NEUER BEGRIFF

Wissenschaftlicher Vorreiter auf dem Gebiet der Herzkohärenz ist das HeartMath Institute [3] in Kalifornien, das seit ca. 30 Jahren die Mechanismen und Aktivitäten unseres Herzens erforscht, die unsere Wahrnehmung, Emotionen, Intuition und die eigene Gesundheit beeinflussen. Ihre Methoden zur Steuerung des sogenannten kohärenten Herzfeldes sind mittlerweile vielfach im Einsatz, z.B. in Unternehmen, der Polizei und sogar in Gefängnissen.

Herzkohärenz ist der Zustand, in dem der Herzrhythmus, die Atmung, der Gehirnrhythmus und Emotionen miteinander synchronisiert sind. Sie sind also energetisch aufeinander abgestimmt und schwingen harmonisch. Kohärenz bedeutet Ordnung, Verbundenheit, Stabilität und effiziente Nutzung von Energie. Diesen harmonischen Zustand hat man, wenn man im Flow ist. Mit Herzkohärenz findest du mehr innere Ruhe, emotionales Gleichgewicht, bist konzentrierter und widerstandsfähiger, also lauter gute Gründe, sich damit näher auseinander zu setzen!

MIT ATEMTECHNIK KANNST DU DEIN HERZFELD STEUERN

Von allen Parametern, die bei Herzkohärenz eine Rolle spielen, können wir die Atmung am leichtesten steuern. Daher kann man auch das Feld, das man ausstrahlt, durch bewusstes Atmen verändern.

Das geht alleine dadurch, dass man die Aufmerksamkeit auf die Herzregion legt, langsam und regelmäßig z.B. im 10 Sekunden-Rhythmus atmet – also 5 Sekunden einatmen und dann 5 Sekunden ausatmen und sich dabei vorstellt, der Atem strömt durch die Herzregion. Man nennt das Herzfokussierte Atmung.

 

HeartMath Institute [4] Der Übergang aus einem chaotischen in einen kohärente HRV-Zustand ist jederzeit möglich

 

SCHNELLE HERZKOHÄRENZ [5]

So kommst du in wenigen Minuten in einen kohärente Zustand.

  • Beginne mit herzfokussiertem Atmen indem du dir vorstellst, dass dein Atem in deinen Herzbereich hinein- und hinausfließt.

  • Während du so weiteratmest, denk an jemanden, der dich bedingungslos liebt oder an einen Menschen den du besonders liebst oder an eine Situation, die dich an ein tiefes Gefühl von Wertschätzung oder Fürsorge für jemanden erinnert.

  • Bleib in diesem angenehmen Zustand so lange, wie du möchtest und es gerade möglich ist.

Ich habe diese Atemtechnik in meinem eigenen Arbeitsalltag häufig angewendet und fand es immer beeindruckend, wie schnell die eigene Stimmung steigt. Aber noch mehr beeindruckt war ich jedes Mal, wie groß die Wirkung auf alle um mich herum war. Denn oft hat sich meine kohärente Stimmung auf alle anderen übertragen!

Und heute mache ich die „Schnelle Herzkohärenz-Atmung“ manchmal auch statt einer langen Diskussion, wenn z.B. einmal der „Haussegen schief hängen sollte“.

Herzkohärenz wirkt oft besser und schneller
als etwas auszudiskutieren!

SHIFT AND LIFT TECHNIQUE™

So kannst du anderen helfen.

Manchmal sieht oder spürt man, dass es einem Gesprächspartner nicht gut geht und möchte helfen. Das machen wir normalerweise, indem wir fragen und gute Ratschläge geben. Aber es geht auch anders, alleine durch zuhören und atmen!

Diese "Shift & Lift"-Technik kannst du jederzeit privat oder beruflich einsetzen. Das kann der Partner sein, mit dem man gerade einen Ärger hat, das können die Kinder sein, die man mit Worten einfach nicht erreicht z.B. wenn sie im Teenager Alter sind, das kann aber auch im Job sein, z.B. während einer Teamsitzung, wenn sich Ärgernisse anbahnen. Du und alle anderen werden davon profitieren.

Beim SHIFT erhöhst du zuerst deine eigene Herzkohärenz und beim LIFT wendest du dich der anderen Person zu. Man muss diese Person auch nicht lieben, aber du kannst durch Wertschätzung, Zuwendung, Respekt und Herzkohärenz dazu beitragen, dass sie wieder in Balance kommt und sich wohl fühlt.

  • Beginne wieder mit der herzfokussierten Atmung und halte sie während der ganzen Zeit.

  • Aktiviere ein Gefühl von Liebe (schnelle Herzkohärenz).

  • Dann wende dich der anderen Person zu, indem du mit einem Gefühl von Wertschätzung, Fürsorge und Respekt einfach nur zuhörst. Du brauchst weder zu fragen, noch Ratschläge zu geben. Bleib einfach bei dieser kohärenten Herz-Verbindung.

In Kürze wirst du mit ziemlicher Sicherheit eine Veränderung an der Person wahrnehmen, z.B. an der Körperhaltung oder am Gesichtsausdruck und auch die Energie, die sie verbreitet wird sich verändern. Das gleiche kannst du auch für ganze Gruppen machen. Mit diesem Wechsel aus einem stressigen, emotionalen Zustand in kohärente, gute Stimmung kannst du also aktiv das Gesprächsklima positiv gestalten.

Probier‘ es einfach aus, es funktioniert ganz hervorragend!

Herzlichst
Helga

Dazu passt auch der Post Hast du genug Energie?

[1] https://www.heartmath.org/articles-of-the-heart/global-interconnectedness/each-individual-impacts-the-field-environment/

[2] HeartMath Deutschland https://www.heartmathdeutschland.de/emotionale-zustaende-sind-messbar/

[3] HeartMath Institute - https://www.heartmath.org/

[4] https://www.heartmath.org/articles-of-the-heart/science-of-the-heart/article-explains-importance-of-heart-rate-variability-for-your-health/

[5] Markus Peters: Buch GESUNDHAMCHER HERZ  - Wie es uns steuert, verbindet und heilt. Der geniale Impulsgeber für Körper und Seele; VAK 2016