Vitalität

Mehr Wasser bitte! Anregungen für Wassermuffel

Du musst mehr Wasser trinken, Helga!  Diese Aufforderung und viele Argumente dazu begleiteten mich über Jahrzehnte und waren auch einleuchtend, aber so oft ich auch den Versuch gestartet habe, dem nachzukommen, es ist nie meine Routine geworden! Du brauchst doch nur eine Flasche mit Wasser neben deinen Computer stellen und auffüllen, sobald sie leer ist. Das war einer der vielen, gut gemeinten Ratschläge - nur bei mir hat´s nicht funktioniert, ich hab die ganze Flasche am Ende des Arbeitstages immer erfolgreich ausgeleert! 😄

In meinen energetischen Ausbildungen habe ich gelernt, dass man auf den Körper hören soll: Warum soll ich also trinken, wenn ich keinen Durst habe?  Das war immer mein Credo. Und den Trend, dass man den Tag mit einer Wasserflasche teilt, habe ich immer eher als einen Hype angesehen.

Aber ich bin neugierig und veränderungsbereit und so möchte ich euch heute berichten, wie es mir letztlich doch gelungen ist, regelmäßig und ausreichen Wasser zu trinken, auch in dem Bewusstsein, dass es im Alter besonders wichtig ist.

Dieses Beispiel steht für mich auch synonym für die vielen anderen Dinge, von denen man weiß, dass sie gut für einen sind, aber man macht´s einfach nicht. Aber mit der richtigen Belohnungsstrategie geht´s dann doch.

Takeaway

  • Du brauchst etwas, das dich motiviert konsequent zu bleiben, also was dich „bei der Stange hält“ und belohnt, denn ein Verhalten zu verändern gehört zum Schwierigsten. Selbst wenn es nur darum geht, etwas mehr Wasser zu trinken.

  • Durst ist oft ein schlechter Indikator für Wassermangel, der zeigt sich eher als Müdigkeit oder Hunger.

  • Wasser kann Informationen speichern, also lade es bewusst mit positiven Gedanken und Informationen für deinen Körper auf.

 

Foto Helga Pražak

 

KEINE FRAGE, WIR BRAUCHEN WASSER UM ZU FUNKTIONIEREN

Für mich gibt´s immer drei Gründe etwas Neues zu beginnen: es ist ein Bedürfnis, pure Neugierde oder mein Verstand sagt mir, ich soll das machen. Für meine neue Routine, „Trink mehr Wasser, Helga!“, haben alle drei Gründe eine Rolle gespielt:

  • Das Bedürfnis - weil meine Haut trocken geworden ist und ich hoffte, dass sich das bessert.

  • Die Neugierde - weil ich einfach selbst auch spüren wollte, was all die vielen Leute in meinem Umfeld mit ihrer Wasserflasche verbindet.

  • Mein Verstand - denn der kennt die lange Liste, warum man gerade im Alter darauf achten soll, genug Wasser zu trinken.

Man hat es schon oft gehört, aber ich finde es immer wieder gut sich das vor Augen zu. führen: Wir bestehen überwiegend aus Wasser!  Wasser macht die Hälfte bis zwei Drittel des durchschnittlichen Gewichts eines Menschen aus und unser Gehirn besteht sogar zu 90% aus Wasser! Bei einem Mann beträgt der Wasseranteil im Körper ca. 60-65%, und bei einer Frau etwa 50-55%. Wenn du gut trainiert bist und viel Muskelmasse hast, dann ist es etwas mehr, wenn du übergewichtig bist, ist der Wasseranteil deutlich weniger.

Im Alter kann der Wasseranteil aber sogar auf 40-45% zurückgehen! Und das kann dann wirklich zu vielen körperlichen Problemen führen. Bei zu geringer Flüssigkeitsaufnahme kann der Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten, auch Verstopfung kann eine Folge sein, es können Kreislauf- und Nierenprobleme, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auftreten und viele andere Zustände, die man alle nicht wirklich gerne haben möchte. Dem gilt es entgegenzuwirken, um den Körper in seiner Funktion bestmöglich zu unterstützen - selbst wenn man keinen spürbaren Durst hat.

Wie (lebens-)bedrohlich sich Dehydrierung anfühlen kann, habe ich in Pakistan auf einer Dienstreise bei fast 50° C in der Wüste erlebt. Der Wassermangel schleicht sich ein, ohne dass man wirklich etwas merkt, das Bewusstsein verengt sich mehr und mehr und plötzlich wird es dunkel.... Zum Glück haben mich Kollegen sofort mit isotonischen Getränken versorgt und kurz darauf war ich wieder frisch und klar.

Ich habe dieses Erlebnis bisher aber nie mit meinem Alltag in Verbindung gebracht, also dass wir auch ohne extreme Hitze stark dehydrieren können. Damit bin ich nicht alleine, denn es wird geschätzt, dass heutzutage bis zu 75 % der Menschen in den USA chronisch dehydriert sind (bei uns wird es vermutlich nicht viel anders sein) [1]. Das kommt vermutlich daher, dass der Wassermangel, wie ich das erfahren habe, nicht als Durst empfunden wird, sondern als Müdigkeit und Hunger.

MEIN NEUE ROUTINE

Ich will definitiv keine „vertrocknete Alte“ werden! Also wollte ich diesmal auf Nummer sicher gehen und habe etwas gesucht, das mich auffordert, konsequent zu trinken - bis es zu meiner täglichen Routine gehört. Als erstes habe ich mir eine Smartwatch zu Weihnachten gewünscht, die jede Stunde leicht vibriert und mich erinnern soll. Ich trage sie gerne, nur das feine, zarte Vibrieren, war einfach nicht genug Aufforderung und ich habe es auch immer wieder mal überhört. Daher bin ich über meinen Schatten gesprungen (ich lass mich doch nicht von einer App steuern! Oder doch? 🤔) und habe zusätzlich eine App herunter geladen, die mich stündlich durch ihr Gebimmel nervt und zum Trinken auffordert.

Aber noch viel wichtiger ist für mich die Dokumentation. Es macht tatsächlich einen großen Unterschied, ob man nur der Aufforderung nachkommt oder die getrunkenen Mengen auch dokumentiert. Das gibt einfach einen guten Überblick und am Ende des Tages oder der Wochen und Monate sieht man das Erfolgserlebnis.

Aber die App zeigt dir auch schonungslos: Heute hast du nur 700 ml getrunken! Diese Dokumentation hat mich tatsächlich die letzten Monate bei der Stange gehalten. Man könnte das natürlich ausreizen und neben Wasser auch viele verschiedene Getränken und auch Speisen auswählen, aber so weit geht meine Ambition nicht.

Basierend auf Gewicht, Alter, Bewegung, Umgebung etc. hat meine App ausgerechnet, dass ich 1.850 ml Wasser pro Tag trinken soll. Niemals zuvor bin ich auf so viel Wasser gekommen! Bei meinem Mann, der sich mir angeschlossen hat, sind es sogar 3 Liter!

Anfangs kam ich mir vor wie ein Durchlauferhitzer! Aber überraschenderweise legt sich dieses Gefühl nach kurzer Zeit. Selbst wenn ich am späteren Abend mein Tagessoll noch auffülle, heißt das nicht, dass meine Nachtruhe gestört ist.

WASSER TRINKEN WAR FÜR MICH KEIN SELBSTLÄUFER

Es heißt, für eine nachhaltige Verhaltensänderungen muss man eine Handlung mindestens 90 Tage lang konsequent durchhalten, bis sie schließlich auch im Unterbewusstsein verankert ist. Also habe ich erwartet, dass ich nach 3 Monaten meine App wieder löschen kann, weil das Trinken zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Nun, ganz so automatisch ist es auch nach jetzt 5 Monaten noch nicht geworden, also will ich mich noch einige Zeit von meiner App begleiten lassen. 😀

Einer meiner persönlichen Erfolge ist, dass ich heute überwiegend normales Leitungswasser trinken möchte. Früher hätte man mich mit diesem „langweiligen Zeugs“ fast jagen können! Auch Sodawasser muss es nicht mehr sein und schon gar keine Säfte oder Limonaden! Und nicht zuletzt: während ich früher nur schluckweise getrunken habe, kann ich jetzt tatsächlich ein ganzes Glas auf einmal austrinken!

Körperlich gesehen fand ich die Veränderungen nicht so stark wie Berichte von Freunden, die sich fitter gefühlt und auch etwas abgenommen haben. Bei mir hat sich zwar die Verdauung verbessert, aber auf eine geschmeidigere Haut warte ich noch. Trotzdem bleibe ich jetzt gerne dran.

Regelmäßig Wasser trinken ist für mich nur die Pflicht,
das Wasser dabei aber auch positiv aufzuladen ist die Kür!

DEM WASSER ETWAS MAGIE MITGEBEN

Wasser hat im Körper viele Funktionen, es unterstützt z.B. den Blutkreislauf beim Transport lebenswichtiger Stoffe in die Körperzellen, ist für den Abtransport von Stoffwechselprodukten und zellulärer Abfallstoffe verantwortlich, regelt die Körpertemperatur, trägt zur Körperbildung und zur Zellregeneration bei (z.B. erhalten Bandscheiben, die ja im Alter oft Probleme machen, die notwendigen Nährstoffe zur Reparatur über das Transportmittel Wasser), ist Reaktionspartner im chemischen Körperhaushalt u.v.m. Aber Wasser hat auch andere Eigenschaften, die erst langsam ins Allgemeinwissen vordringen und zwar die Fähigkeit, Informationen zu speichern und zu transportieren. Ich nenne das die Magie des Wassers.

Bekannt geworden ist diese Eigenschaft durch homöopathischen Mitteln und Bachblüten. Hier ist kein Molekül der jeweiligen Substanz mehr vorhanden, sondern nur die Information als Clusterbildung der Dipolmoleküle. Nach vielen persönlichen, positiven Erfahrungen mit diesen Mitteln habe ich keine Zweifel an der Tatsache und Wirksamkeit.

Der japanische Alternativmediziner und Wasserforscher Masaru Emoto fotografierte gefrorene Wasserkristalle unter dem Mikroskop und konnte zeigen, dass Wasser sensibel auf Frequenzen reagiert. Es speichert fokussierte Gedanken, Gefühle und Musik als Information, die dann in Form von Kristallen sichtbar wurden. [2]

Welche Rolle Wasser energetisch spielt, ist noch ein heiß diskutiertes Thema und man könnte sich in den Kontroversen zwischen Wissenschaft und Parawissenschaft verlieren. Daher will ich nur eine Erkenntnis anführen, die ich besonders für unser Thema „strahlend alt werden“ interessant finde: Dr. Henry Coandă, Physiker und bekannt als „Vater der Flüssigkeitsdynamik“, analysierte Wasser aus jenen Gebieten der Erde, in denen Menschen ein ungewöhnlich hohes und gesundes Lebensalter erreichen, u.a. im Hunza Tal in Pakistan. Er fand, dass es das Wasser ist, das die Gesundheit mehr beeinflusst, als jedes andere Lebensmittel und auch für den Alterungsprozess entscheidend ist. Dieses Wasser aus den umgebenden Gletschern hat besondere Charakteristika, einen hohen Anteil von Quarzmineralien in besonders kleiner, kolloidaler, also ungelöster Form und die ermöglichen den Wassermolekülen besondere geometrische Strukturen. Außerdem enthält es eine große Menge an negativ geladenen Wasserstoffionen, hat also hohe antioxidative Eigenschaften. Es ähnelt mehr dem Wasser in lebenden Organismen, also dem Wasser, das unsere Zellen umgibt, als dem gewöhnlichen Trinkwasser. Aus diesem Grund nannte es Coandă "lebendiges Wasser".  

Water is the most important thing you put in your body,
but not all water is equal.

You are what you drink!
Dr. Henri Coandă [3]

Nun haben wir in unseren Gegenden keinen Zugang zu derart quellfrischem, völlig unbehandeltem Wasser mit kolloidalen, antioxidativen Eigenschaften. Wir können zwar dankbar sein, überhaupt so gute Trinkwasserqualität aus der Leitung in unserer Gegend zu bekommen, wie sie in vielen anderen Regionen der Welt nicht vorhanden ist, aber entscheidend sind eben nicht nur die biologische und chemische Reinheit, sondern auch die biophysikalische Struktur, also die geometrische Anordnung der Wassermoleküle.

Ich liebe es Energetik und Naturwissenschaften zu kombinieren und so habe ich begonnen, dem Wasser zumindest jene Eigenschaften gedanklich „aufzuschwingen“, die die Zellen brauchen um möglichst gut zu funktionieren. Wenn ich also meine Wasserflasche oder ein Glas in die Hand nehme, halte ich kurz inne und gebe dem Wasser folgende Infos nd Gefühle mit:  “Dieses Wasser ist lebendig! Es schützt und ernährt meine Zellen und meinen Körper optimal!” Alleine schon der Begriff lebendig enthält alle die oben genannten positiven Eigenschaften. Aber natürlich kannst du stattdessen auch deine eigene, persönliche Affirmation verwenden.

Mir persönlich ist es egal, ob man das wissenschaftlich nachweisen kann oder nicht, dieses Ritual alleine bewirkt schon Positives.

Also, wenn ihr Wassermuffel seid, wie ich auch einer war, verlasst euch nicht auf das Durstgefühl, besorgt euch eine App und macht vor allem ein Ritual für eure Körpergesundheit daraus.

Herzlichst
Helga

[1]  Iztok Ostan HUNZA WATER and its re-creation by means of the FHES mineral powder Summary of Research Studies; Koper Institute 2018
https://www.institut-o.com/wp-content/uploads/2020/02/Brosura-Hunza-voda-ENG.pdf

[2] Masaru Emoto: The Hidden Messages in Water, 2004

[3] Dr. Patrick Flanagan: Elixir of the Ageless: You Are What You Drink: (2016) https://www.amazon.de/Elixir-Ageless-Drink-Flanagan-Revelations/dp/1533074364

 

Ernährung im Alter - worauf es ankommt!

Älter werden ist ein aufregender Prozess in dem auch Ernährung eine zentrale Rolle spielt um sich vital und glücklich zu fühlen. Daher möchte ich Euch heute, nach meinem Post Essen im Alter- eine Lovestory, auch das Video über das Gespräch mit meiner Freundin und Ernährungsexpertin Alina Leitinger zeigen, in dem Ihr viele Tipps dazu findet.

Take away

  • Sei dir immer bewusst: Alles, was wir essen hat eine Auswirkung! Und der Körper muss mit jedem Bissen zurecht kommen!

  • Iss nicht nur mit dem Kopf! Man kann auch das Essen virtuell probieren und dabei spüren, wie der Körper darauf reagiert. Stell Dir z.B. vor, Du würdest gerne eine Eierspeise oder eine Leberkässemmel essen und fragst den Körper, was er dazu meint. Mit ein bisschen Übung bekommst Du ganz klare Ja- oder Nein-Antworten.

  • Hör dem Körper mehr zu und akzeptiere, dass sich etwas ändert. Sieh es nicht als Verzicht, wenn Du etwas nicht mehr verträgst, sondern probiere neugierig aus, was Dir jetzt gut tut.

  • Der Grundumsatz sinkt mit jeder Lebens-Dekade und wir brauchen immer weniger Kalorien, aber dafür mehr Nährstoffe, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, gesunde Fette, wie Omega-3 Fettsäuren etc. damit die Zellen optimal arbeiten und repariert werden können. Daher sind einige Nahrungsergänzungsmittel nicht nur „nice to have“, sondern essentiell.

  • Wenn man die Ernährungsgewohnheiten über die Jahre beibehält, setzen sich unweigerlich mehr Kilos an.

  • Mit Liebe kochen und mit Freude essen ist die Basis für jede gute Ernährung. Diese Schwingungen übertragen sich auf das Essen und Liebe geht dann, nicht nur sprichwörtlich, durch den Magen.

  • Außerdem bereitet sich der Körper beim Kochen auf die Verdauung vor. Wenn man hingegen Fast Food oder To-Go-Food isst, braucht man mehr, um ein Sättigungsgefühl zu bekommen und isst so automatisch mehr.

  • Ernährungsberatung ist nicht nur zum Abnehmen sinnvoll, sondern immer, wenn sich etwas nicht stimmig anfühlt.

  • Und wenn man sich unsicher ist, EnergetikerInnen können mit kinesiologischen Test oder z.B. dem Tensor aktuelle Verträglichkeiten von Lebensmitteln austesten.

 
 

Hier zusammengefasst die 5 wichtigsten Tipps von Alina für Ernährung, wenn man älter wird:

  1. Das Essen soll so natürlich wie möglich sein und so wenig Zusatzstoffe wie möglich enthalten, weil die Zellen „sensibler“ werden.

  2. Dein Essen soll so bunt wie ein Regenbogen sein! Und schau auch, dass die Zusammensetzung vielfältig ist.

  3. Einige Nahrungsergänzungsmittel sind praktisch unverzichtbar, weil sie einerseits in der normalen Nahrung nicht ausreichend enthalten sind (z.B. Omega-3 Fettsäuren) und andererseits der Bedarf an Nährstoffen und Mineralstoffen steigt, während man generell weniger Nahrung braucht.

  4. Hör auf Deinen Körper! Er zeigt sowieso an, was er gut verträgt und was nicht.

  5. Führe ein Ernährungstagebuch und notiere über einen Zeitraum: Wie fühle ich mich nach welchen Lebensmitteln? oder Wie, wann und warum esse ich was?

Wenn Ihr Fragen zum Thema Ernährung habt, schreibt diese bitte in den Kommentar, wir werden sie gerne beantworten.

Herzlichst
Helga

ANTWORTE AUF EURE FRAGEN

Ihr Lieben, inzwischen sind einige Fragen zu mir gekommen, die Alina für Euch mit dem folgenden Video beantwortet. Es geht um Unverträglichkeiten, Laktoseintoleranz und Heißhunger vor dem Schlafen gehen.

 
 

Essen im Alter - eine Lovestory

Nachdem ich zu einem Interview über Essen und Ernährung im Alter von meiner Freundin und Ernährungsexpertin Alina Leitinger eingeladen wurde, habe ich mich ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt. Die interessantesten Gedanken, die sich daraus ergeben haben, möchte ich Euch in diesem Post weitergeben, weil Essen das A&O für ein gutes Leben ist und wir täglich jede Menge Entscheidungen dazu treffen. Und weil sich im Alter doch einiges verändert.

Es geht mir aber keineswegs um Ernährungskonzepte, Rezepte & Co, denn die findet man in Massen, sondern vielmehr darum, warum und wie Ernährung ab 60 zu einer echten Love-Story wird.

Take away

  • Mit 65 sollten wir „einen Hamburger“ täglich weniger essen, aber dafür mehr Nährstoffe: wie geht das?

  • Wenn man manches nicht mehr verträgt, ist das ein Anlass, kreativ Neues auszuprobieren.

  • Speisen transportieren Schwingungen – daher koch und iss mit Liebe!

 

Foto: Robert Pražak

 

BEIM ESSEN IST JEDER SEIN EIGENER EXPERTE

Im Vorfeld habe ich mit vielen Freunden und Alina darüber gesprochen, was sich an der Ernährung mit steigendem Alter verändert und worauf man achten sollte. Dabei hat sich eines sehr deutlich gezeigt: Jeder und jede ist anders! Wie groß die Unterschiede sind merkt man ganz besonders bei Einladungen, wenn man nachfragt wer was verträgt oder auch nicht. Und natürlich spielen auch Krankheiten, und dadurch erforderliche Diäten, eine größere Rolle als früher.

Die individuellen Bedürfnisse sind auch verständlich, denn jeder konditioniert den eigenen Körper über Jahrzehnte durch Essen, Gedanken, Glaubenssätze, Emotionen und viele andere äußere Umwelteinflüsse. Dieses Potpourri ist einzigartig und die .Reaktionen darauf kommen mit dem Alter stärker heraus. Natürlich gibt es Grundregeln und wissenschaftliche Ernährungspläne (so einen findet Ihr in den Fußnoten), aber im Grunde genommen ist jeder Experte für sich selber - und das mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Daher lasst Euch nicht auf irgendwelche Allgemeinplätze in Magazinen oder im Internet ein, oder was man essen soll oder nicht, sondern findet Eure persönliche Lovestory zwischen Körper und Ernährung und schaut bewusst auf Eure persönlichen Bedürfnisse. Was fühlt sich gut an?

VORLIEBEN UND VERTRÄGLICHKEIT ÄNDERN SICH

Wie haben sich Deine Ernährungsgewohnheiten in den letzten Jahren verändert? Gibt es Lebensmittel, die Du nicht mehr magst oder verträgst? Wie gehst Du damit um?

Ich merke definitiv Veränderungen, während etliche Freunde, mit denen ich gesprochen habe, und teilweise um einiges älter sind als ich, nach wie vor alles essen können. Was ich früher noch locker vertragen habe, selbst Convenience Food, Fertigprodukte, frisches Gebäck oder Fertigkuchen, fühlt sich heute einfach nicht mehr gut an. Mein Verdauungssystem rebelliert zum Teil heftig. Daher habe ich mir angewöhnt, schon beim Einkaufen darauf zu achten. Wenn ich aus reinem Gusto so eine Packung in die Hand nehme, spüre kurz nach, was mein Körper dazu sagt, bevor sie im Einkaufskorb landet. Und nicht selten lege ich sie zurück! Aber auch frischer Knoblauch oder Zwiebel im Salat sind nicht mehr meines – sondern nur mehr blanchiert.

Das Ganze hat aber auch etwas richtig Gutes: ich koche fast nur mehr frisch und backe sogar manchmal. Während meiner Berufszeit habe ich das sehr selten gemacht. Oft wundere ich mich, wie wenig Aufwand es ist frisch zu kochen. Nockerl zum Beispiel, sind wirklich in wenigen Minuten gemacht, die muss ich nicht fertig kaufen. Früher dachte ich schon beim Lesen des Rezeptes, wie aufwendig das sein muss.

Ohne wirkliche Absicht hat sich mein Fleischkonsum allmählich von selbst reduziert und Gemüse ist die Nummer eins am Speiseplan. Die Möglichkeiten, daraus herrliche Speisen zu kreieren sind heute unendlich. Das war zu unserer Kinderzeit ja überhaupt nicht so. Erinnert Ihr Euch noch, Sellerie und Karotten waren oft nur ausgekochtes Suppengrün und Rote Rüben nur eingelegter Salat! Das Schlimmste für mich war damals „Kochsalat mit Erbsen und Einbrenn“. Vor kurzem habe ich einen Kochsalat am Markt gefunden und mir gedacht, dieses Kindheitstrauma werde ich jetzt ausräumen und habe ihn als in 2 Hälften auf dünnen Zitronenscheiben gebraten! Einfach herrlich! Daran hätte früher niemand gedacht!

So gesehen sind Dinge, die wir nicht mehr so gut vertragen oder mögen auch eine Aufforderung Neues zu erkunden und auszuprobieren. Statt sich zu ärgern oder es zu bedauern, kann man es einfach akzeptieren und dem Einfallsreichtum die Tore öffnen.

 

Mit Alina Leitinger im Gespräch über Essen im Alter- eine Lovestory

 

DIE ZWICKMÜHLE: WENIGER ESSEN ABER GLEICH VIELE ODER MEHR NÄHRSTOFFE!

Nachdem wir im Alter weniger Muskelmasse haben, brauchen wir weniger Kalorien. Das war mir klar, aber wieviel das ist, war mir bisher nicht so klar: mit 65 braucht eine Frau täglich um etwa 300 kcal (also 15%) und ein Mann fast 500 kcal (also ca. 20%) weniger als unsere 25 jährigen Pendants. Das wäre so etwa ein normaler Hamburger für die Dame, respektive ein großer Hamburger für den Herren. Oder eine kleine Mahlzeit. Oder, wohl noch besser, einfach das Naschen reduzieren, denn genau das schlägt am meisten an.

Auch wenn man keine Kalorien zählt, ist weniger essen alles andere als einfach, ganz besonders, wenn man ab der Pension (wie im Homeoffice jetzt auch) viel zu Hause ist und die Kalorien nur so in den (Kühl-)Schränken lauern, um „befreit zu werden“. Mir hat geholfen, radikal vorzugehen und einfach weniger einzukaufen, so dass weniger zu Hause ist. Das Beste ist immer noch keiner Versuchung widerstehen zu müssen. Und wir können jetzt ja viel öfter einkaufen gehen, wenn wir etwas brauchen.

Die beste Möglichkeit um weniger zu essen ist ja hinlänglich bekannt, nur jetzt sollte man es echt auch machen: langsamer essen, länger kauen und wirklich aufzuhören, wenn man satt ist, egal was auf dem Teller ist. Das klingt so leicht, aber da melden sich so viele Prägungen aus der Kindheit und Gewohnheiten aus dem früheren stressigen Alltag. „Alles was auf den Teller kommt wird aufgegessen!“ (kennt Ihr diesen Spruch?) oder hektisches Hinunterschlingen, wenn man nebenbei E-Mails beantwortet. Dieses „neue Essen“ muss man sich erst einmal gönnen und vielleicht sogar neu lernen.

DAS BESTE IST GERADE GUT GENUG!

Unser Körper ist darauf angewiesen, was wir ihm zu essen geben. Denn es sind die Lebensmittel, die den gesamten Stoffwechsel befeuern und das Immunsystem stärken.

Alles, was wir essen das
hat eine unmittelbare  Auswirkung auf den Körper.
Wirklich alles!

Ich bin mir aber nicht sicher, dass wir uns dessen immer bewusst sind. Wie könnte es sonst sein, dass man manchmal so viel Schrott hineinstopft? Dem Körper muten wir damit oft richtig viel zu. Dabei ist er außergewöhnlich robust und hat in den letzten Jahrzehnten vieles verziehen – siehe 50Plus Feiere Deinen Körper! Wenn wir den Körper aber jetzt in seiner Funktion unterstützen wollen, dann heißt es noch bewusster zu essen, denn je!

WO BEKOMME ICH MEHR NÄHRSTOFFE HER?

Weniger essen und mehr Nährstoffe – was für ein Spagat! Alina sagt mir zu diesem Thema, dass die Nährstoffe natürlich von der Auswahl und Qualität der Lebensmittel abhängen, also Gemüse, besonders Bio-Gemüse - hat einfach mehr Vitamine und Mineralstoffe. Aber anderes bleibt trotzdem manchmal auf der Strecke.

 
 

Daher empfiehlt sie sehr individuell zu schauen, was durch Nahrungsergänzungsmittel kompensiert werden kann oder sogar muss. Das erforderliche Maß an OMEGA-3 Fettsäuren deckt man einfach nicht mit Gemüse. Auch Vitamin D, Selen oder Ballaststoffe gehören zu den Klassikern, die für die meisten Menschen im Alter zusätzlich wichtig sind. Aber wie gesagt, wir sind alle unterschiedlich und daher kann man keine Empfehlung „über den Kamm scheren.“ Ich selber nehme seit zwei Jahren regelmäßig OMEGA-3 Fettsäuren und es tut mir in vielerlei Hinsicht gut. Insbesondere haben sich meine Cholesterinwerte signifikant verringert. Ein Besuch bei einer Ernährungsexpertin zahlt sich da definitiv aus.

Alina hat mich besonders darauf hingewiesen, mir wirklich die Nährwerttabellen und Zutatenlisten anzuschauen und Lebensmittel zu wählen, die möglichst wenig Zutaten haben. Das heißt für mich: „geh nie ohne Lesebrille einkaufen“, denn genau das ist meistens unleserlich klein geschrieben ;) 

DEM ESSEN LIEBE UND FREUDE MITGEBEN

Es geht aber nicht nur um die Auswahl hochwertiger Lebensmittel, alleine das Kochen und das Essen sind ein Akt der Liebe für unseren Körper. Beim Kochen und Zubereiten übertragen wir Energie auf die Speisen. Seit den Forschungen von Masaru Emoto (1990) ist bekannt, dass Wasser auf die Schwingungen von Gedanken und Gefühlen reagiert und somit zum Informationsträger wird. Dabei ändert sich natürlich nicht die chemische Zusammensetzung, aber die Form von Clustern, die Wassermoleküle bilden. Nachdem praktisch alle Nahrungsmittel Wasser enthalten und viele sogar über 80 oder 90%, werden sie im wahrsten Sinne zum Überträger von Schwingungen, also zum Beispiel von positiven oder negativen Emotionen. Daher spielt es eine große Rolle, ob das Essen in Eile,  Stress, Frust oder Gleichgültigkeit gemacht wird oder mit Freude und Hingabe. Es fühlt sich immer gut an, ein Essen zu genießen, das mit Vergnügen zubereitet wird und die Liebe und Fürsorge des Kochs oder der Köchin (das kann man auch selber sein) auf den fertigen Speisen einen positiven Abdruck hinterlässt. Der Spruch „Liebe geht durch den Magen“ wird so auf neue Art und Weise relevant.

Früher wurde in vielen Familien vor dem Essen gebetet und Gott für das Essen gedankt. Dieser Akt ist fast völlig abhanden gekommen. Aus energetischer Sicht ist aber eine ähnliche dankbare Einstimmung auf das Essen wirklich sinnvoll. Einerseits stimmt sich der Körper auf die Nahrungsaufnahme ein und andererseits können wir mit schönen Gedanken diese Nahrung aufwerten.

Umgekehrt heißt das, iss‘ niemals etwas zu schlechten Nachrichten! Schau Dir also z.B. keine Nachrichten an, oder stell‘ auch Gespräche beim Essen ab, die negativ oder bedrückend sind. Denn wir schlucken diese Informationen im wahrsten Sinne hinunter und müssen all das verdauen!

Mit Liebe kochen! Mit Liebe essen!
Essen soll Freude bereiten, Spaß machen
und ein emotionaler Genuss sein!

Immer wieder höre ich von alleinstehenden Freunden oder Freundinnen: „Kochen, nur für mich alleine? Das tu‘ ich mir nicht an!“ Wenn sich die Familiensituation nach Jahrzehnten ändert, kann es echt schwierig sein sich umzustellen und Sinn darin zu finden, für sich alleine zu kochen. Manchmal fehlt einfach auch die Lust dazu. Die kleinen Mengen sind vermeintlich mühsam zuzubereiten oder es bleibt viel übrig und man muss das Essen auf mehrere Tage verteilen. Egal, liebe Leserin oder Leser, ich möchte Dich motivieren, Dir selbst nur das Beste zu gönnen. Und dazu gehört eben auch das liebevolle Kochen. Betrachte es als einen Liebesbeweis an Deinen Körper, für den sich jede Mühe lohnt - also eine Lovestory.

Ich denke also, dass es einfach richtig ist, wenn die Auswahl und Zubereitung unseres Essens in der Prioritätenliste ganz oben steht. Und die Verantwortung dafür, wie man sich ernährt, die kann man sowieso weder abgeben noch delegieren! Auch nicht an einen Partner! Denn schließlich sind es genau diese täglichen Entscheidungen, mit denen wir absolute Autorität und Selbstbestimmung über einen großen Teil unserer Gesundheit haben. Essen ist natürlich nicht allheilbringend, aber trotzdem eine enorm wichtige Basis für unsere Gesundheit und Vitalität. Schließlich regt das Essen auch unsere Sinne an, hat mit Freude, Genuss, Spaß und Neuem zu tun. Wie der lachende Buddha, gönn‘ dir das volle Leben und dazu gehört auch gutes und gesundes Essen!

Herzlichst
Helga

 

Die 10 Regeln der ÖGE Österreichische Gesellschaft für Ernährung https://www.oege.at/wissenschaft/10-ernaeherungsregeln-der-oege/

https://www.umweltbildung.at/wp-content/uploads/2021/02/Fotos-sprechen-lassen_phase3_1.pdf

 

Die 10 Regeln der DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung

https://www.dge.de/fileadmin/public/doc/fm/10-Regeln-der-DGE.pdf

https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/