I’m Too old! & andere Alters-Stereotypen

Hast du dir schon einmal gedacht oder auch von anderen gehört, dass du „zu alt“ für etwas bist? Ich denke, sehr oft ist das einfach eine Ausrede, etwas nicht mehr zu machen oder machen zu wollen oder auch nur ein Schubladisieren von Senioren. Dabei scheint unsere Gesellschaft hier aber eine Doppelmoral zu haben, denn einerseits wird mit forever young und Anti-Aging der Wunsch nach ewiger Jugend betont und andererseits werden Menschen (z.B. im Arbeitsmarkt) bereits mit 55 als too old! angesehen!

Too old! ist aber nur eine der vielen Stereotypen über das Alter, die uns überall begegnen und uns einschränken!

Natürlich werden wir älter und manches geht irgendwann nicht mehr so wie gewohnt oder wie man es gerne hätte. Und ich will auch keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich durch eine rosarote Brille schaue und das Alter in all seinen Facetten schönreden will. Aber Altersvorurteile und Stereotypen umgeben uns überall und sie tun uns einfach nicht gut – weder zwischenmenschlich, noch gesellschaftlich und schon gar nicht, wenn wir sie bewusst oder unbewusst in unserem inneren Dialog abspielen.

Daher möchte ich hier mit einigen dieser Alters-Stereotypen aufräumen und vor allem zeigen, wie wir den verinnerlichten Vorurteilen auf die Spur kommen, sie loswerden und unseren ganz persönlichen Weg im Alter mit Freude gehen können.

Takeaway

  • Alters-Stereotypen und Vorurteile sind wie eine Hintergrundbeschallung im Kaufhaus. Setz mal bewusst „innere Kopfhörer“ auf und hör dir selber genau zu, welche du verinnerlicht hast.

  • Im Alter gibt es Veränderungen, aber bring das nicht mit too old! in Zusammenhang und vor allem, bleib dort gedanklich nicht hängen. Auch in jungen Jahren triffst du manchmal Entscheidungen etwas nicht mehr oder anders zu tun – das ist einfach Teil unserer permanenten Entwicklung.

  • Etliche Studien zeigen: Wie wir alt werden, beginnt nicht erst mit 60Plus, sondern bereits mit der Lebenseinstellung in den Zwanzigern!

  • Eine Tapping-Anleitung, um einschränkende Denkmuster zu durchbrechen.

 

Foto von Ron Lach auf pexels

 

WIR WERDEN PERMANENT MIT ALTERS-STEREOTYPEN BESCHALLT

Wir sind alle nicht gefeit vor Altersvorurteilen und Stereotypen und sie umgeben uns bereits von klein auf. Viele kommen aus unseren eigenen Familien z.B. „Krankheiten im Alter sind die Gene, das haben Oma oder Opa auch schon gehabt...!“ (was für ein Irrglaube!) oder aus dem Freundeskreis: „Irgendwelche Weh-Wehchen haben wir doch alle über 60!“ (auch einfach falsch!). Aber ganz großen Einfluss haben zusätzlich die Medien, die Arbeitswelt und die Werbung. Immer wieder lese oder höre ich: Alte Menschen sind langsam, umständlich, technologiefeindlich, können sich nicht mehr anpassen, vergessen viel, haben Angst vor Demenz oder anderen Alterskrankheiten, brauchen Pflege, sind einsam etc. etc. All diese schaurigen Geschichten hinterlassen wirklich kein angenehmes Gefühl und tragen schon gar nicht dazu bei, dass wir im Alter selbstbewusst leben.

In den letzten zwei Jahrzehnten kamen aber auch noch ganz andere Stereotypen auf: Coole Alte sind super fit, lebenslustig, hoch aktiv und bringen bis ins hohe Alter Leistung. Klar ist das möglich (Vorbilder, brauchen wir die noch?), aber wenn man dem nicht entspricht, fühlt man sich gleich noch älter.

Die Werbung hat Senioren schon längst als Zielgruppe erkannt und bedient beide Extreme: Sie suggeriert Bilder von Topfitten, die auf Weltreise gehen, Extremsport betreiben u.v.m. und auf der anderen Seite werden schonungslos und tabulos Gebrechlichkeiten thematisiert (von Inkontinenz über Schmerzen und Vergesslichkeit bis zu Gehhilfen), weil es dafür gut verkaufbare Produkte gibt. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Werbung im Fernsehen überhaupt nur von Medikamenten und Produkten für ältere Menschen handelt, bis mein Sohn und Marketingexperte mir schmunzelnd sagte, „das hängt doch nur mit deiner Filmauswahl zusammen, Mom“  Ertappt! In den Social Media ist es noch viel penetranter, denn im Zeitalter der Algorithmen werde ich förmlich bombardiert mit Werbung, die auf mein Alter abgestimmt ist und diese Altersstereotypen bedient.

Das perfide ist: ob sie der Realität entsprechen oder nicht, ist völlig irrelevant, denn allein schon diese Bilder und Worte machen etwas mit uns! Wir sind empfänglicher für sie, als wir es vielleicht gerne hätten. Sie beeinflussen wie wir miteinander umgehen, wie wir uns und andere sehen, mit Veränderungen umgehen und noch viel schlimmer: sie sind eine innere Anleitung für uns – unser inneres Drehbuch – wenn wir nicht verdammt aufpassen!

TOO OLD! ZU ALT?

Diese zwei Worte stellen aus meiner Sicht eine ganz eigene Kategorie dar, denn sie haben etwas Finales! Sie sind wie ein Stempel, den man sich selber gibt oder den einem jemand aufdrückt und der ausdrückt „etwas Bestimmtes ist vorbei - für immer!“

Dabei lernen wir das bereits ganz früh in unserem Leben. Ich glaube eine der ersten bewussten „dafür bist du zu alt“-Zurechtweisungen, ist der Schnuller. Wie oft haben wir das gehört! Und wie schwierig war es für manche, sich davon zu verabschieden! Und doch haben wir gelernt: es gibt ein gutes Leben ohne Schnuller 😀! Ich kann mir vorstellen, einige von euch werden mir jetzt entgegenhalten, dass das ja kein tragfähiger Vergleich ist, denn jetzt im Alter geht es ja um viel mehr. Klar tut es das, aber wir können ja auch mit viel mehr erfolgreich umgehen.

Wenn es z.B. um sportliche Aktivitäten geht, kann man natürlich immer beschließen, etwas nicht mehr zu machen, aus welchen Gründen auch immer (Kondition, Risiko,...). Egal was es ist, bleib bitte nicht bei „zu alt dafür“ hängen, sondern geh einfach weiter und such dir etwas anderes. Sag deinem inneren Navi einfach „die Route wird neu berechnet“ – denn das Ziel bleibt ja gleich: strahlend alt werden!

Manchmal stimmt „zu alt dafür“ auch schlicht nicht. Ich zum Beispiel habe geglaubt, meine Finger sind jetzt zu ungeschickt für feine Arbeiten geworden. Dann bescherte mir mein Geburtstag unerwartet eine neue Nähmaschine und – ich hätte es nie geglaubt – plötzlich macht es mir wieder Spaß, selbst komplizierte Dinge zu nähen. Ich war schlicht und einfach nur aus der Übung!

Um mir ein Bild zu verschaffen, was man gegen das Vorurteil too old! für den Arbeitsmarkt tun kann, habe ich mich mit einer HR-Managerin und Personalentwicklerin unterhalten. Und von ihr die überraschenden Informationen bekommen, dass es zwar schwierig sein kann, mit Mitte/Ende 50 einen neuen Job zu bekommen, aber keinesfalls so aussichtslos ist, wie man oft glaubt. Immer öfter betrachten es Unternehmen sogar als Vorteil, wenn sie jemanden rekrutieren, der nur mehr wenige Jahre bis zur Pension hat! Wie in allen anderen Bereichen spielt die persönliche Einstellung eine unglaublich große Rolle, und man soll sich auch hier nur ja nicht in Schubladen stecken (lassen).

WIE UNSERE SICHT AUFS ÄLTERWERDEN UNSER EIGENES ALTERN BEEINFLUSST

Schon 55 Millisekunden (das ist weniger als ein Wimpernschlag!) Konfrontation mit Altersstereotypen haben Auswirkungen auf unseren Körper! Studien haben gezeigt, dass Testpersonen, die negative Altersstereotypen auf einem Computer aufblitzen sahen, eine deutlich zittrigere Handschrift hatten und langsamer gegangen sind, als die Versuchspersonen aus der Gruppe, denen positive Wörter wie gezeigt wurden.[1] Wenn das alleine schon bemerkbar ist, wie sehr muss sich die permanente Hintergrundbeschallung des Alltags auswirken?

Dazu passen auch die Ergebnisse aus folgenden Studien, die ich richtig faszinierend finde.

×        In einer wurden jüngere Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren gefragt, was Altern für sie bedeutet und dann wurde die Gesundheit dieser Erwachsenen über fast vier Jahrzehnte beobachtet. Diejenigen, die in jungen Jahren eine negative Sicht auf das Älterwerden hegten, hatten später ein doppelt so hohes Risiko, einen ernsthaften Herz-Kreislauf-Vorfall zu erleiden![2]

×        Die sogenannte Nonnenstudie[3] zeigte: jene Nonnen mit positiver Lebenseinstellung bereits im Alter von 25-35, hatten keine Demenzsymptome, selbst wenn ihr Gehirn z.T. Ablagerungen zeigte.

×        Und eine Studie  mit über 50-jährigen Teilnehmern ergab: Hatten diese eine positive Sicht auf das Älterwerden, so zeigten sie nicht nur eine bessere Gesundheit während der 20 Jahre dauernden Studie, sondern sie lebten auch im Durchschnitt siebeneinhalb Jahre länger als Teilnehmer mit einer negativen Sicht auf das Älterwerden.[4]

Nicht die bessere Gesundheit führt zu einer positiven Sicht auf das Älterwerden, sondern umgekehrt,
eine positive Sicht auf das Älterwerden schützt vor Erkrankungen!
[4] Martin Tomasik
(Psychologisches Institut der Universität Zürich)

Der Wirkungsmechanismus von verinnerlichten, negativen Alters-Stereotypen (Ageismus) läuft einerseits unbewusst über die typischen self-fulfilling prophecies ab (aus meiner Sicht definitiv energetisch), aber natürlich auch über das bewusste (Gesundheits-)Verhalten. Jemand mit negativer Sicht auf das Älterwerden wird sich entweder körperlich weniger bewegen, sich vernachlässigen oder im anderen Fall extrem überfordern. Allein der Glaube, dass man etwas aufgrund des eigenen Alters nicht (mehr) kann oder sollte, kann einen so einschränken, dass man es gar nicht erst probiert, neue Lernmöglichkeiten nicht mehr wahrnimmt oder sich gegen Veränderungen wehrt. Ageismus kann die persönlichen Ängste vor Krankheiten verstärken; diese lösen dann Stress aus, der sich schließlich gesundheitlich bemerkbar macht. [2] Die Autorin Becca Levin (Yale University) unterstreicht den Einfluss von Alter-Stereotypen „Während überwiegend angenommen wird, dass der Alterungsprozess ausschließlich ein physiologischer Prozess des unvermeidlichen Verfalls ist, gehen wir davon aus, dass der Alterungsprozess zu einem wesentlichen Teil auch ein soziales Konstrukt ist.“[1]

Verinnerlichter Ageismus schadet dem individuellen Selbstwertgefühl und reduziert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten! [5]

Für mich ergeben sich daraus gleich mehrere Verantwortungen

  1. Ich möchte mich von dieser Hintergrundbeschallung abkoppeln, meinem inneren Drehbuch auf die Schliche kommen und es nach meinen Vorstellungen ausrichten!

  2. Ich muss mir klar sein, wie mein persönliches Altersbild ist und wie ich alt sein möchte!

  3. Ich möchte mit meiner Einstellung und meinem Verhalten ein Vorbild für junge Menschen sein, sodass sie bereits früh ein gutes Bild vom Altwerden haben.

JEDE VERÄNDERUNG BEGINNT MIT SELF-AWARENESS – ALSO EIGENWAHRNEHMUNG DURCH ACHTSAMKEIT

Nur wenn es einem gelingt, sich aus einer neutralen Position, ohne sofortige Bewertung und Kritik, zu beobachten, wird man herausfinden, welche Stereotypen einen am meisten beeinflussen. Das ist überhaupt nicht einfach, weil wir ja immer glauben, das, was wir denken sei das Wahre.

Erinnerst du dich noch an das innere Kernteam? (Höheres Selbst – Seele – neutraler Beobachter - Verstand – Ego – Herz – Innere Kinder). Während die permanente innere Stimme im Kopf aus einer Kombination von EGO und Verstand kommt, die dir alles mögliche einreden will (z.B.: Aber die Realität zeigt doch, dass wir vergesslich, langsam, umständlich etc. werden!), kann dir der innere, neutrale Beobachter helfen, diese Muster aufzudecken, denn es ist primär ein Glaubenssatz, nicht unbedingt aber die Realität sein. Den inneren Beobachter allerdings muss man trainieren und ihm Raum geben, indem man langsamer und achtsamer wird. Zum Beispiel durch Meditation. Dann wird er dir helfen, deiner Gedankenflut weniger Bedeutung zu geben, sie in den Griff zu bekommen und in eine Richtung zu lenken, die DU möchtest statt dich limitierenden Gedanken unterzuordnen.

Nimm dir einen Zeitraum, z.B. ein oder 2 Wochen, und hör dir selber und anderen aufmerksam zu. Welche Sätze kommen häufig vor (negative wie positive, aber auch vermeintlich neutrale). Welches Gefühl lösen sie aus? Was triggert dich? Schreib dir diese Sätze unreflektiert auf und ich bin sicher, du wirst einige Muster erkennen.

MIT DEM FOLGENDEN TAPPING KANNST DU INNERE VORURTEILE LEICHT VERÄNDERN

Tapping eignet sich nicht nur, um Stress abzubauen, sondern hilft auch, Denkmuster zu durchbrechen und neue zu verankern. Genau das, was wir brauchen, um Stereotypen nachhaltig zu verändern.

Zu diesem Tapping hat mich Brad Yates inspiriert, einer der bekanntesten EFT Emotional Freedom Technique Trainer. Von ihm gibt es unzählige YouTube-Beiträge, unter anderem auch zum Thema Alter z.B. Getting Older – Aging More Gracefully oder I´m Too Old!

Ich habe diese in einer deutschen Version zusammengefasst und mit meinen Ideen ergänzt. Alle Statements die ich darin anspreche, sind natürlich nur Vorschläge, die ich immer wieder höre. Noch wirkungsvoller ist es, wenn du dich nur an das Schema und den Rhythmus anlehnst und dazu deine eigenen Glaubensmuster sowie deine eigenen Wünsche ansprichst, die für dich in diesem Moment passend sind.

Wenn du jetzt Lust hast, einige Stereotypen rund ums Alter loszuwerden und damit auch dein körperliches Wohlbefinden zu unterstützen kannst du HIER mit mir tappen (dauert ca. 20 Minuten).

 

Foto: Md Abdul Halim auf pexels

 

Herzlichst
Helga


[1] Becca Levy (Division of Social and Behavioral Sciences, School of Public Health, Yale University)
Stereotype embodiment: A psychosocial approach to aging.  NIH National Library of Medicine (2010) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2927354/

[2] Becca Levy: (2009). Stereotype embodiment: A psychosocial approach to aging. Current Directions in Psychological Science, 18, 332-336.

[3] Deborah D. Danner et all: Positive Emotions in Early Life and Longevity: findings from the Nun Study      https://www.apa.org/pubs/journals/releases/psp805804.pdf

[4] Dr. Martin Tomasik: Wie unsere Sicht aufs Älterwerden unser eigenes Altern beeinflusst – Universität Zürich: Psychologisches Institut https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/dev/lifespan/erleben/berichte/altern.html

[5] Annika Reketat: Ageism: Was die Altersdiskriminierung bedeutet; UTOPIA 2023 https://utopia.de/ratgeber/ageism-was-die-altersdiskriminierung-bedeutet_496285/

 

Welcher Pensions-Typ bist du?

Dass jeder die Pension anders erlebt liegt auf der Hand und mir scheint, dass die Bandbreite an Erlebnissen, Gefühlen und Bedürfnissen in diesem Lebensabschnitt noch unterschiedlicher ist als je zuvor. Aber selbst wenn jeder/jede seine/ihre Individualität lebt, ein paar Übereinstimmungen gibt es dann doch.

Ganz zufällig bin ich beim Lesen auf verschiedene Pensionisten (Rentner)-Typen gestoßen und habe danach beim weiteren Recherchieren auch noch viele Persönlichkeitstests für Pensionisten gefunden, die meisten im englischen Sprachraum. Da ich immer schon gerne Persönlichkeitstest gemacht habe - von qualitativ sehr anspruchsvollen im Rahmen von Managementbewertungen bis zu, naja, oberflächlichen in Frauenzeitschriften - habe ich auch etliche gleich selbst gemacht.

Aus all denen habe ich 3 Modelle ausgewählt, die jeweils einen sehr unterschiedlichen Fokus haben und die für mich interessant und aussagekräftig waren.

  • Wie optimistisch oder pessimistisch, planend oder planlos stellst du dich auf die Pension ein?

  • Welche Aktivitäten hast du vor?

  • Wo liegen deine Motivationen? Was treibt dich an?

Ihr seid herzlich eingeladen, hier zu schauen, wo ihr euch am besten wiederfindet, vielleicht auch eure Schlüsse daraus zu ziehen und in jedem Fall eine Gesprächsbasis mit dem Partner oder mit Freunden zu haben (Schatz wir müssen reden).

Take away

  • Drei unterschiedlich Pensionisten-Profile vom Abenteurer bis zum Suchenden.

  • Wie sehe ich mich und wie sieht mich mein Partner? Stoff für ein Gespräch!

  • Anhaltspunkte für all jene, die die Pension noch vor sich haben oder jene, die gerade ein Loch erleben und sich fragen Wo geht´s jetzt weiter?

 
 

ALTERSSTRATEGE - ABENTEURER - ENGAGIERTER - BESORGTER - RELAXTER

Das Meinungsforschungsinstitut Sinus hat im Rahmen einer großen Studie [1] (2017) für die Deutschen Versicherer (Projekt 7 Jahre Länger“) 40 bis 55-Jährige befragt, wie sie die Pension sehen. Dabei kristallisierten sich fünf Pensionisten-Typen heraus, die sich vor allem darin unterscheiden, wie sie auf das Alter blicken:

  • ob optimistisch oder pessimistisch

  • wie aktiv man den Ruhestand bereits plant

  • und welche Bedeutung Familie, Freunde etc. spielen.

Der Fokus dieser Umfrage lag auf den drei Bereichen Gesundheit – Finanzen – soziale Kontakte.

  • Der Altersstratege bereitet sich viele Jahre auf die Pension vor, freut sich auf den letzten Arbeitstag, um anschließend Versäumtes nachzuholen oder Ideen zu verwirklichen. Geplant sind insbesondere die finanziellen Mittel, Nicht so optimistisch ist der Altersstrategie was seine Gesundheit anbelangt.

  • Der Abenteurer denkt wenig an das Alt-Sein und bereitet sich kaum aktiv auf die Pension vor, macht kaum Pläne, denn für ihn gibt es immer etwas Neues zu entdecken, auch im Alter noch. Daher distanziert er sich von den klassischen Altersbildern und ist überdurchschnittlich optimistisch, auch was den körperlichen Zustand angeht.

  • Der Engagierte zeichnet sich durch extrem starke Sozialkontakte aus. Die Familie ist der Sicherheitsanker. Dafür ist er bereit, sich intensiv zu engagieren. In dieser Gruppe halten sich die Optimisten und Pessimisten etwa die Waage.

  • Der Besorgte blickt pessimistisch in die Zukunft. Für ihn ist das Leben in mindestens zwei der oben genannten 3 Bereiche ein ständiger Kampf. Er erwartet nichts Positives von der Pension. Selbst wenn ihm klar ist, dass er bereits heute einiges daran ändern könnte, wird er nicht aktiv.

  • Der Relaxte lebt voll in der Gegenwart und verschwendet kaum einen Gedanken an seinen Ruhestand. Die Zukunft ist ein unbeschriebenes Blatt und er beabsichtigt das Beste aus dem zu machen, was kommt. Das kann eine längere Berufstätigkeit oder Freiwilligenarbeit sein. Diese Unbekümmertheit (Optimismus) überträgt er auch auf die eigene Gesundheit.

Nach dieser Befragung sind jeweils ein Viertel der Bevölkerung Abenteurer oder Besorgte. Mit nur 12% sind die Altersstrategen am wenigsten verbreitet. Und obwohl fast 40% aller Befragten deutliche Einbußen bei Finanzen und Gesundheit befürchten, planen nur etwa 20% ihre Pension auch wirklich. Die Autoren meinen, dass die ernsthafte Beschäftigung mit dem Alter bei den meisten Menschen immer noch Unbehagen auslöst. „Also wird verdrängt, verschoben, vergessen.“

Schon erstaunlich, denn Planung hat im überwiegenden Teil unseres Lebens eine wichtig Rolle gespielt und jetzt soll sie plötzlich nicht mehr wichtig sein? Ich persönlich finde, dass Planung auch mit Selbstverantwortung zu tun hat und immer gut ist, allerdings nur, wenn man sich damit nicht einschränkt. Denn immer wieder kommt es dann trotzdem anders und da braucht man viel Flexibilität.

Ich selbst zähle mich zu den Abenteurern und das passt gut:

Weil älter werden für mich ein Abenteuer ist!

Welcher Gruppe würdet ihr euch zuordnen? Wie seht ihr eure Freunde? Seid ihr Optimisten oder Pessimisten, Planer oder Genießer? Ich glaube, dass man sich anhand der Kriterien ziemlich gut selbst einschätzen kann, aber wenn du tiefer einsteigen willst, hier geht´s zum Test.  

Da ich mein Konzept für Strahlend-alt-werden auf 5 Säulen aufbaue, ist für mich der Fokus auf Gesundheit-Finanzen-Kontakte zu eng. Denn Optimismus hängt nicht nur von diesen 3 Faktoren ab, sondern insbesondere auch davon, ob man einen SINN im Leben sieht, LIEBE und NEUES erfährt und ob man mit einer guten Portion HUMOR die Veränderungen akzeptieren kann. Daher schauen wir uns im nächsten Modell jetzt an, welche Aktivitäten (SINN) Pensionisten gerne ausleben.

GLOBETROTTER – GELEHRTER – SPORTLER – ARBEITSPFERD – BUCKET-LISTER - KÜNSTLER – PHILANTHROP - DIREKTOR

Diese 8 Pensionisten-Typen, die sich primär durch ihre Tätigkeiten unterscheiden, habe ich bei RTOERO [2] gefunden, einer kanadischen Organisation für Pensionäre im Bildungswesen. Hier geht es primär darum, welchen Aktivitäten sich Pensionisten wünschen.

  • Der Globetrotter hat primär vor, in der Pension ausgiebig zu reisen! Reisen wird zum Inhalt.

  • Der Gelehrte ist von Natur aus neugierig und immer auf der Suche, sein Wissen zu vertiefen. Die Pension ist perfekt dafür! Viele wollen studieren, andere aber auch ihr Wissen weitergeben.

  • Der Sportler muss sich bewegen und auf Trab bleiben. Auch wenn teilweise Höchstleistungen erbracht werden ist der Wettbewerb nicht (mehr) das Hauptziel, sondern die Aktivität und die Freundschaften, die daraus entstehen sind der Bonus.

  • Das Arbeitspferd will mit der Arbeit nicht aufhören, sondern weitermachen. Das kann im bisherigen Bereich oder einer zweiten Karriere sein. Es gibt ein Gefühl von Aktivität, Zugehörigkeit und man bleibt am Ball.

  • Der Bucket-Lister (bekannt durch den Film Das Beste kommt zu Schluss [3]) hat ganz klare Vorstellungen von Dingen, die er vor seinem Tod unbedingt noch machen oder erleben will und arbeitet sie nach und nach ab.

  • Der Künstler will die freie Zeit nützen, um (endlich) seine Kreativität auszuleben.

  • Der Philanthrop kann sich (endlich) für jene Anliegen einsetzen, die ihm am Herzen liegen. Dies kann eine formelle Freiwilligenarbeit sein oder auch weniger formelle Projekte beziehungsweise Aktivitäten im persönlichen Umfeld. Ich denke, hier fallen auch Oma & Opa-Engagement hinein.

  • Der Direktor ist der Organisator, der Vermittler und engagiert sich in Vereinen, Kommunen, etc. Für ihn kann die Pension bedeuten, dass der Kalender voller ist als je zuvor.

Entsprechend der letzten Umfrage (2023) unter den mehr als 80.000 Mitgliedern von RTOERO wollen 57% zu  den Globetrottern  werden und 45% ihre Bucket-Liste abarbeiten bzw. Sportler sein (42%), die wenigsten wollen Direktor sein. Das deckt sich mit den Erfahrungen, die ich bereits im Artikel GOGO-SLOWGO-NOGO über die USA beschrieben habe. Offensichtlich verbinden die Vor-Pensionisten die Pension ausschließlich mit den ersten 10 Jahren, also GOGO. Aber der Lebensabschnitt „Alter“ kann 30 oder 40 Jahre lang sein.

Überraschender Weise hat für mich die Bedeutung von Reisen stark abgenommen, obwohl wir das früher sehr intensiv gemacht haben (vielleicht gerade deshalb 🤔?). Dafür „fahre“ ich total auf Gelehrter ab! Lernen und Neues erkunden, sowie Wissen und Erfahrung weitergeben erfüllen mich total, während mein Mann in der Pension wieder seine künstlerische Kreativität zurückgewonnen hat.

Unabhängig davon, wo deine Neigungen hingehen, wichtig ist, dass dich diese Aktivität mit SINN erfüllt. Und Sinn erfahren wir am meisten, wenn es für uns und andere von Bedeutung ist.

WEITERMACHER – SUCHENDER – HELFER – ZURÜCKGEZOGENER -GENIESSER – EWIG JUNGER – BEDENKENTRÄGER – ENTTÄUSCHTER

Im dritten Modell steht die Motivation im Mittelpunkt – was treibt dich an oder hält dich zurück? Diese 8 Pensions-Typen nach den Paar- & Familienberatern Inga & Günther Brenken [4] zeigen ziemlich deutlich auf, wo der Antreiber liegt. Wenn man allerdings zu einseitig oder exzessiv unterwegs ist, können aus meiner Sicht auch Probleme entstehen, weil anderes vernachlässig wird. Daher habe ich meine ganz persönlichen Kommentare kursiv gleich angefügt.

  • Der Weitermacher ist im alten Umfeld tätig, die Partnerschaftsrollen ebenso wie die Freizeitgewohnheiten bleiben unverändert.
    Das kann befriedigend sein, man bleibt im Geschehen und vermeidet größere, persönliche Veränderungen. Andererseits verzichtet man darauf, sich mit jenen Themen zu befassen, die jetzt mit dem Alter interessant werden, insbesondere SINN, LIEBE und GESUNDHEIT, Freiheit, Muße, Spaß etc. 

  • Der Suchende möchte ständig Neues ausprobieren, unerfüllte Wünsche ausleben, studieren, eine neue Tätigkeit aufnehmen oder vielleicht sogar in ein anderes Land übersiedeln.
    Großartig - wenn man nicht hyperaktiv wird, sondern es schafft, daneben auch Zeit für Besinnlichkeit, Genießen, sowie die  Auseinandersetzung mit wichtigen Lebensfragen zu finden und den eigenen Körper nicht außer acht lässt.

  • Der Helfer will Familie, Nachbarschaft, Vereine etc. unterstützen. z.B. als Oma/Opa oder in Organisationen zur Altenbetreuung.
    Helfer haben soziale Netze, sind beliebt, bekommen Wertschätzung und werden wirklich gebraucht. Es besteht allerdings die Gefahr, dass sie sich für andere verausgaben und weniger auf sich selber schauen!

  • Der Zurückgezogene lebt für sich oder mit dem Partner/Partnerin im erprobten Lebensumfeld, geht den bekannten Hobbies nach und will die Pension ruhig angehen. Es gibt die Tendenz, sich lieber mit der Vergangenheit als mit der Zukunft zu befassen.
    Mit dieser Motivation verzichtet man auf Anregungen durch Neues, das unser Gehirn aber dringend braucht, um sich bis ins hohe Alter zu entwickeln. Statt dessen läuft man Gefahr in alten Mustern stecken zu bleiben.

  • Der Genießer will die freie Zeit ausleben, Träume erfüllen, reisen, konsumieren und macht sich eine schöne Zeit!
    Genießen! Selbstverständlich, genau dafür hat man in der Pension Zeit! Aber exzessiv betrieben kann das dazu führen vor dem Älterwerden zu flüchten und Veränderungen nicht wahrhaben zu wollen. Umso heftiger können sie dann im Leben auftauchen und man ist dafür nicht gewappnet. Ich schlage daher gerne vor, neben dem Genießen auch Innezuhalten und alle 5 Säulen zu betrachten.

  • Der ewig Junge macht große Anstrengungen um jung zu wirken! Das betrifft das Aussehen ebenso wie Aktivitäten, körperliche Fitness und Kontakte.
    Ich kann mir vorstellen, dass das einige Zeit funktionieren kann, aber auch anstrengend ist und am Ende zur Enttäuschung führen kann. Und wenn man gegen das Alter kämpft wird man schwer den Sinn darin finden, den es definitiv gibt.

  • Der Bedenkenträger macht sich immer Sorgen, wagt kaum neue Aktivitäten und der Aktionsradius sowie der Freundeskreis werden immer enger.
    Ängste und Sorgen sind aus energetischer Sicht eine der Hauptursachen für Krankheiten. Das Leben ist damit nicht nur weniger schön, man zieht mit dieser Lebenseinstellung auch negative Situationen an und Krankheiten manifestieren sich. Statt sich Gleichgesinnte zu suchen wäre es viel hilfreicher, sich von den „Relaxten“ anstecken zu lassen.

  • Der Enttäuschte hat das Gefühl, im Leben benachteiligt worden zu sein und vor allem jetzt in der Pension keine angemessene Rolle mehr zu spielen. Es geht häufig um (frühere) Erwartungen, die nicht erfüllt wurden und oft auch um lange zurückliegende Benachteiligungen, die immer wieder aufgewärmt und nicht verziehen werden. Selbstmitleid ist ein treuer Begleiter!
    Die Enttäuschungen können oft ein ganzes Leben lang angehäuft worden sein oder sie treten mit der Pensionierung wie eine Zäsur ein, indem man in das berühmte Pensionsloch fällt! In beiden Fällen rate ich dringen dazu, sich Hilfe zu holen! Enttäuschungen führen zu gesundheitlichen Problemen und das Leben hätte aber doch noch so viel Schönes zu bieten!

WELCHER PENSIONSTYP BIST DU?

Vermutlich findest du dich - so wie ich - in mehreren der Pensionisten-Typen wieder. Wenn du magst, kannst du z.B. eine prozentuale Zuordnung machen und überlegen, welche Motivationen dich antreiben, welche Aktivitäten für dich wichtig sein können und ob das genau richtig ist oder ob vielleicht noch etwas fehlt – vielleicht sogar etwas ganz anderes? Ich selbst finde mich aktuell überwiegend als Suchende wieder und habe beschlossen, meiner Genießerin etwas mehr Raum zu geben. Da ich immer wieder auch Bedenkenträgerin bin, bin ich froh, in meinem Partner einen Relaxten zu haben, von dem ich mich immer wieder gerne vom Optimistischen und Positiven überzeugen lasse.

Ich finde, dass alle drei Listen gute Anhaltspunkte für all jene enthalten, die die Pension noch vor sich haben oder jene, die gerade ein Loch erleben und sich fragen Wo geht´s jetzt weiter?

Und natürlich eignen sich diese drei Listen ganz hervorragend für ein Gespräch mit dem Partner über Erwartungen, Wünsche und neue Rollen (siehe Schatz, wie müssen reden). Oder du schaust dir an, wie deine Eltern die Pension gestaltet haben und was du vielleicht übernommen hast (und anders machen möchtest!).

Herzlichst
Helga

[1] Die Rentner von morgen: 5 Typen - Studie des Sinus-Instituts im Auftrag der Initiative 7 Jahre länger
https://www.7jahrelaenger.de/7jl/unsere-rechner/rentnertypen  und https://docplayer.org/70809308-Die-rentner-von-morgen-5-typen-studie-des-sinus-instituts-im-auftrag-der-initiative-7-jahre-laenger.html

[2] https://rtoero.ca/what-is-your-retirement-personality/

[3] The Bucket-List (dt: das Beste kommt zu Schluss) Film 2007 mit Jack Nicholson und Morgan Freeman

[4] Inga und Günther Brenken: Aufbruch in den Ruhestand. Anleitung zum Gestalten und Genießen. Ernst Reinhardt Verlag 2010 

Eure Fragen: von Sex über Sinn bis KI - Zwischenbilanz Teil 2

Nach zwei Jahren intensiven Bloggens und über 50 Artikel zum „Strahlend-alt-werden“ habe ich eine kleine Zwischenbilanz gemacht. Im letzten Posting (Teil 1) ging es um eure und meine Erfahrungen mit den bisherigen Beiträgen und in diesem 2. Teil geht es um die Themen und Fragen, die euch zusätzlich interessieren.

Um es gleich vorwegzunehmen, mit euren Themenwünschen fordert ihr mich ganz schön heraus! Einige dieser Fragen will ich gleich beantworten, aber andere für kommende Postings aufheben, weil die Antwort einfach nicht in ein paar Zeilen erledigt ist oder ich mehr dazu nachdenken bzw. recherchieren möchte oder weil sie schon auf meiner Posting-Liste stehen.

Take away

  • Viele Fragen drehen sich um SINN-Findung

  • Lass dich nicht davon beeindrucken, wie andere ältere Menschen sind oder alt werden, sondern kreiere DEIN EIGENES inneres Bild dazu! Wie willst du sein oder werden/sein?

  • Es gibt noch so vieles, worüber ich schreiben möchte und werde! Ein Ende ist noch nicht in Sicht. 😀

 

Welche Themen haben euch besonders angesprochen?

In der Website-Statistik waren es die Beiträge die 5 Säulen; etwas machen, das Sinn macht; die Kraft des Strahlens; der Sinn im Alter; der Schlaf, der graue Haare bekommt  und Begeisterung, die die meisten Aufrufe hatten.

Wenn ich mir aber eure persönlichen Rückmeldungen anschaue, dann wurde praktisch jeder Beitrag zumindest einmal genannt, denn jede und jeden hat etwas anderes angesprochen. Genau das freut mich am meisten! Auch, dass ihr bei den schweren, ernsten Themen genauso mitgegangen seid, wie bei den fröhlichen (let´s celebrate, putzen ..), denn genau das macht unser Leben aus – eine permanente Mischung aus Herausforderung und Glück!

Diese Themenwünsche und Fragen habt ihr mir gestellt

·  Ganz spannend fände ich einen Beitrag über Sex/Erotik im Alter
Oh ja, ich denke auch, dass das ein wichtiges Thema ist, über das es viel zu wenig Austausch gibt. Aber so etwas Persönliches zu thematisieren fällt auch mir nicht leicht. Mal sehen, ob und wann es soweit ist. 😀

·  Ein Thema, das mich und meine Freunde am meisten beschäftigt (wir stehen alle ein paar Jahre vor der Pension), ist die Frage des Loslassens. Was ist besser, den Job „Knall und Fall“ zu verlassen und dann etwas ganz anderes zu machen oder sich nach und nach davon zu trennen? Vor allem aber, wie kann man Loslassen, ohne das Gefühl von Verlust zu haben?
Dazu gibt es keine „one fits all“ Antwort! Aber Loslassen und mit Veränderungen positiv umzugehen, ohne das Gefühl von Verlust, gehören für mich generell zu den wichtigsten Disziplinen im Alter. Nicht nur, was den Job angeht. Da komme ich definitiv noch genauer darauf zurück!

·  Wie kommt man nach dem Job in der Pension zu einem neuen Sinn und damit zu einer neuen Identität?
Es liegt sehr viel daran, wie du Sinn definierst. Ich finde die Sinndefinition nach Viktor Frankl sehr hilfreich; er unterscheidet Schaffenswerte, Erlebniswerte und Einstellungswerte. Ich habe den Eindruck, dass wir oft bei den Schaffenswerten hängen bleiben, weil wir uns darüber Jahrzehnte lang identifiziert haben. In der Pension treten die beiden anderen aber dann mehr in den Vordergrund.
Bevor du etwas Neues beginnst, schau jedenfalls, was du nach den 5 Säulen zu tun hast, um sie zu balancieren. Darin alleine kann vorerst schon dein neuer Sinn liegen. Definitiv brauchst du dann auch neue Rollen, wenn die Rolle des Erwerbstätigen wegfällt. Und das mit der Identität ist eine längere Geschichte, da hab ich selbst auch meine Erfahrungen gemacht und darüber schreibe ich lieber in einem eigenen Posting.

·  Reicht es, einem Hobby intensiv nachzugehen (Studium, Haus renovieren, reisen ...), um in der Pension mit Sinn erfüllt zu sein? Oder anders gefragt: wenn ich in der Pension mein Hobby zur Haupttätigkeit mache, brauche ich dann ein neues Hobby?
Intensive Hobbys können sehr erfüllend sein und warum sollten die jetzt nicht im Mittelpunkt stehen? Aber ob sie einen mit Sinn erfüllen, hängt nach V. Frankl auch noch von einem zweiten Aspekt ab: „Sinn entfaltet sich nicht, wenn ich nur auf mich selbst schaue, also in der Selbstoptimierung, sondern aus dem Bestmöglichen für mich UND andere. Mein Beitrag für das persönliche Umfeld, für die Familie, Freunde und Kollegen ist für das Sinnempfinden entscheidend“  (Sinn im Alter). Hobbys sind oft sehr selbstfokussiert (z.B. ein Studium ... ), da drängt sich die Frage auf, welchen sinnstiftenden Betrag leistest du damit für dein Umfeld?
Die zweite Frage habe ich mir auch gestellt, nachdem ich die Energetik nach dem Beruf zu meinem Fokus gemacht habe. Und ja, ich denke, dass ich jetzt ein Hobby zum Ausgleich brauche.

·  Wie vermeide ich, dass ich den Jungen „lästig“ bin?   Und: Manche Menschen werden im Alter intoleranter und kleinlicher. Wie kann man das vermeiden?
Für all diese Vergleiche gibt es eine ganz einfache Antwort: kreiere DEIN persönliches inneres Bild, wie DU alt sein möchtest! Gestalte das Bild, wie du z.B. großzügig und tolerant bist, gut zuhören kannst, den richtigen Sensor für die Situation hast und jung und alt gerne deine Gesellschaft genießen. Wie du alt wirst, liegt an dir!

·  Ein ganz wesentliches Thema ist der Verlust des Partners, wenn man in einer sehr langen, engen Beziehung lebt. Schon der Gedanke daran, lässt bei mir jegliches Strahlen verblassen. Kann man außer Verdrängen, bis es allenfalls soweit ist, irgendetwas in diesem Zusammenhang tun?
Mein Mann und ich haben das bei Freunden sehr intensiv miterlebt und im Zuge dessen intensiv darüber gesprochen. Wir fanden es erleichternd, es nicht zu verdrängen, sondern einmal wirklich offen auszusprechen und uns ein paar Gedanken darüber zu machen.
Andererseits teile ich die Meinung von unserem – selbst betroffenen - Freund, der meinte: „So wirklich vorbereiten kann man sich einfach nicht, wenn es dann soweit ist, ist es ganz anders!
Wenn wir dieses Szenario durchdenken und uns damit beschäftigen, machen wir das ja nur mit dem Verstand. aber der Abschied von geliebten Menschen/Partnern fordert nicht das Hirn, sondern das ganze, emotionale, gefühlvolle Wesen und das „kann nicht planen“. (siehe dein inneres Kernteam)
Ich glaube aber, dass wir umso besser damit zurechtkommen können, je mehr wir uns generell mit Spiritualität, Energetik, dem Kernteam, der Seele, dem Umgang mit eigenen Emotionen beschäftigen und Eigenständigkeit bewahren.

·  Kann und soll man Versäumtes in der Pension nachholen? Fast alle meine Freunde haben etwas, das sie vor vielen Jahren einmal leidenschaftlich gerne gemacht hätten: einen bestimmten Sport ausüben, eine Sprache oder ein Musikinstrument lernen, im Ausland leben, mit dem Rucksack durch Südamerika trampen. Kann man das als 70-jähriger wirklich nachholen? Manche sagen ja, die anderen sagen nein! Wie siehst du das?
Ich glaube, dass man sich Träume erfüllen kann und soll, aber in einer Weise, wie es heute zu uns passt! Nicht als 18-jähriger, sondern mit deiner ganzen heutigen Erfahrung. Manche Erfahrungen, die damals von Bedeutung gewesen wären (der Trip nach Südamerika war vielleicht wichtig, um sich abzunabeln oder selbst zu finden), sind schlicht nicht mehr notwendig; ich wäre vorsichtig, ob das noch den gleichen Kick geben würde.

·  Wie wichtig ist die Kraft des Glaubens im Alter? In unserer heutigen Zeit scheint mir der Glaube eher ein Schattendasein zu haben, obwohl ich selbst sehe, wie sehr er z.B. meinem Vater im hohen Alter hilft. - Was bedeutet Spiritualität im Alter?
Großartiges Thema und für mich geht gutes Alter ohne Spiritualität nicht, weil es uns ermöglicht, mit unserer materiellen Endlichkeit Frieden zu finden! (unser Leben im 7/7-Takt) Daher will ich definitiv in einem Posting darauf näher eingehen.

·  In meinem Bekanntenkreis gibt es sehr viele Single-Frauen. Alleinsein, aber nicht einsam sein ist sicherlich ein großes Thema.
Dass Einsamkeit ein großes Thema ist, höre ich von vielen Seiten und ich bin glücklich und dankbar, dass ich das bisher nicht kenne. Daher kann ich dazu auch nicht viel sagen, würde aber gerne alle ermutigen, aktiv alles auszunützen, was unsere moderne Welt so zu bieten hat. Ich höre z.B. von mehreren Seiten, dass sie auch in unserem Alter neue und gute Beziehungen über Internet-Plattformen gefunden haben. Und über die Wichtigkeit von Freundschaften und Netzwerken schreibe ich sehr gerne einmal.

·  Künstliche Intelligenz, was bedeutet das fürs Alter?
Was für eine interessante Frage! Ich glaube, dass Teile davon ganz selbstverständlich in unser Leben einziehen werden und wir uns dem daher nicht verschließen sollten und höchstwahrscheinlich auch nicht können! Allerdings hoffe ich sehr stark, dass ich niemals einem Pflegeroboter begegnen werde. Im Allgemeinen denke ich, dass wir Menschen noch ganz andere und viel bessere Fähigkeiten haben als KI, denn KI tangiert vom Kernteam nur den Verstand – alle anderen Mitglieder (Seele, Höheres Selbst, Ego, ...) sind davon unbeeindruckt! Und keineswegs kann KI unsere Intuition ersetzen! Genau darüber geht eines meiner nächsten Postings.

Ich danke euch für all diese Fragen, denn sie treffen den Kern meines Blogs und sind ganz entscheidend, wie wir das Alter erleben. Also worin und wie wir Sinn finden, wie wir uns Tabu-Themen öffnen usw. Und wir können so viel voneinander profitieren, denn es geht nicht mehr um richtig oder falsch, es geht nur darum, wie wir es erleben.

Einige der übermittelten Themen möchte ich ehrlicherweise nicht bearbeiten. Z.B. alternative Wohnformen im Alter oder Altersarmut etc. Ich weiß auch, dass ich einige Themenbereiche, die für das Alter eine wichtige Rolle spielen überhaupt nicht anspreche, etwa im Bereich RESSOURCEN, wo es um Geld, Vererben, alles Materielle, aber auch um Pflege etc. geht. Hier habe ich nicht ausreichend Erfahrung und es gibt bereits unendlich viel Information dazu. Wenn es allerdings um die Einstellung dazu geht, um Emotionen, die damit verbunden sind, dazu könnte ich sehr gerne tiefer eintauchen.  Ähnlich ist es auch im Bereich GESUNDHEIT: Ich werde natürlich keine Artikel schreiben, die in den medizinischen Bereich fallen. Aber ich habe vor, euch hier mehr aus der Sicht der Energetik zu berichten, da ich darin besonders auch im Alter eine gute Möglichkeit sehe, unseren Körper gut zu unterstützen. 

Nochmals danke, dass ihr auf meinem Blog seid und danke dass ihr mich darin begleitet – denn gemeinsam können wir der Welt zeigen, wie man im Alter strahlend ist und alleine schon dadurch einen Beitrag für unsere Gesellschaft leistet.

Strahlende Menschen sind überall gerne gesehen!

Herzlichst
Helga

Strahlend-alt-werden: eine Zwischenbilanz (Teil1)

Nach zwei Jahren intensiven Bloggens und über 50 Artikeln, möchte ich heute eine kleine Zwischenbilanz ziehen. Ich danke euch herzlich für die inspirierenden Gespräche und die vielen Kommentare und Ideen, die ich inzwischen von euch bekommen habe und ich sag´s gleich vorweg: das ist ein längeres Posting, denn ich will vieles davon wiedergeben.

Außerdem wird es zwei Teile geben. In diesem 1. Teil geht es um eure und meine Erfahrungen mit den bisherigen Beiträgen und im nächsten Posting (2. Teil) geht es um Themen, die euch noch wichtig sind und ich beantworte die Fragen, die ihr mir gestellt habt.

Take away:

  • Euch hat gefallen: Die ungewöhnlichen Themen, die „Alter völlig neu interpretieren“, die Vielfalt, Leichtigkeit, persönlichen Beispiele, Tipps und Links. Für manche hat sich die Einstellung zum  Älterwerden total positiv verändert und selbst viele jüngere Leser/-innen finden sie spannend.

  • Für mich ist es ein echtes Anliegen geworden, für ein strahlendes Alter einzutreten! Und es ist unglaublich spannend mehr und mehr Facetten dazu auszuarbeiten und mit euch zu teilen.

 
 

Als ich vor zwei Jahren mit meinen Blog und den ersten Postings begonnen habe, hatte ich keine Ahnung, wie sehr mich dieses Thema fesseln wird. Anfangs wollte ich nur das Konzept meiner 5-Säulen intensiver ausführen. Danach ist echte Leidenschaft daraus geworden, etwa alle 2 Wochen eine neue, schöne Facette des Älterwerdens aufzuzeigen. Plötzlich wurde der Claim, den ich damals eher salopp formuliert habe „Weil alt werden ein Abenteuer ist“ für mich immer wahrer und dieser Blog hat einen fixen Platz in meiner Säule SINN.

In diesen zwei Jahren ist auch so viel Material entstanden, dass ich das gerne in (online) Kurse oder Vorträge einfließen lassen möchte – konkrete Pläne dazu gibt es schon.

Das hat MIR das Schreiben gebracht

Ich hab eine richtige Freude entwickelt, mein Alter zu erkunden und herauszufinden, was „gerade jetzt dran ist“ und über die Vielfalt im Alter nachzudenken, also mit offenen Augen diese Zeit zu erleben und richtig auszukosten! Inzwischen finde ich Informationen zum Alter an allen Ecken. Dabei fällt mir auf, dass vor allem die Medien eigentlich nur zwei Extreme kennen: die Super-Alten (geliftete oder sportliche Heroes) oder die unausweichlichen (!) Pflegefälle (die in Zukunft kaum finanzierbar sind). Diese Polarisierung ist doch Bullshit! Ich will zeigen, dass man wirklich viel dafür tun kann, das Alter zu akzeptieren, das Besondere darin zu finden und dabei strahlend zu sein. Das tut nicht nur uns selbst, sondern auch unserer Gesellschaft gut, denn strahlende Leute sind “ansteckend”.

Das Konzept mit Vision (dem inneren Bild), den 5 Säulen und dem Pensions-Job-Profil finde ich heute noch genauso gültig, wie zu Beginn. Ich stelle immer wieder an mir selbst fest, dass es mir gut tut, mich an die Balance der 5 Säulen zu halten. Denn ich kann mich total in eine Sache hineinsteigern (SINN) und dann auf vieles andere vergessen, z.B. Zeit zum Ausruhen (GESUNDHEIT), Zeit für andere (LIEBE), Zeit für Spaß (VERGNÜGEN) und die RESSOURCEN kommen bei mir auch oft zu kurz.

Das Beste ist, dass Robert nicht nur mein Lektor, sondern auch mein Sparringpartner ist. Wir diskutieren oft lange über die jeweiligen Themen, die nicht auf der alltäglichen Tagesordnung stehen oder die wir sonst nur gestreift hätten. Nicht selten kommen wir drauf, dass wir manches unterschiedlich interpretieren oder natürlich auch auf unterschiedliche Erfahrungen zurückgreifen, obwohl wir bereits 35 Jahre verheiratet sind! Oder wir haben schlicht andere Ansichten dazu. Das macht es nicht immer einfach, aber spannend. Ganz besonders hat uns das Thema Tod & Sterben gefordert, denn darüber redet man nicht einfach so zwischen Mittag- und Abendessen. Ich bin Robert für seine Geduld, sein Interesse und all seinen Input unendlich dankbar!

Jedes einzelne Posting ist mir ans Herz gewachsen und da sie alle aus meinem aktuellen Leben oder Umfeld stammen, war es auch immer der richtige Zeitpunkt, mich tiefer damit zu befassen. Es gibt natürlich Postings, die mir besonders Spaß gemacht haben – z.B. The Soundtrack of my life (wir haben wochenlang in unserer Musik gebadet!), Comfort Food  (haben ordentlich geschwelgt) und Humor (wir haben Witze und das Heitere im Alltag gesucht). Blödeln und Lachen ist ein Tagesbestandteil geworden!

Eines meiner größten Aha-Erlebnisse hatte ich selber beim Posting über den Schlaf und vielen von euch ist es ähnlich gegangen. Was für eine Erleichterung zu wissen, dass es jetzt eben anders ist und so lange ich untertags nicht müde bin, ist alles OK! Wie einfach ist das! Für mich wieder einmal ein Beweis dafür, wieviel unsere Einstellung ausmacht!

Über Sterben und Tod zu schreiben war hingegen eine echte Herausforderung! Ich habe lange im Vorfeld recherchiert und gelesen und mir Wissen und Erfahrung von befreundeten Sterbebegleitern geholt. Und nicht zuletzt lange Diskussionen mit Robert geführt. Daher war dieser Beitrag, neben dem Konzept Strahlend-alt-Werden, vermutlich der größte „Quantensprung“ in meinem eigenen Prozess.

Einen neuen Blick auf diesen Lebensabschnitt hat mir auch die Diskussion mit Daniela Philipp über den Sinn im Alter gegeben. Vor allem die Erkenntnis, dass alleine im Alt-Sein bereits ein Sinn steckt. Und der Sinn nicht darin liegt, top-fit und wie ein Zwanzigjähriger bis zum Schluss „Bäume“ auszureißen, sondern sich immer wieder zu fragen: Wozu fordert mich die Situation jetzt auf! Genial! Vor Kurzem habe ich diesen lustigen Spruch gehört, der das treffend ausdrückt:

Wenn du mit 70 noch genauso denkst, wie mit 20,
hast du 50 Jahre umsonst gelebt!

Die meisten meiner Postings bauen natürlich auf meinen Coachings- und Energetik-Erfahrungen auf. Und wirklich stolz bin ich auf jene Artikel, die richtiges Neuland beschreiben, wie: Die 5 Säulen, Jour fixe mit dem inneren Kernteam, ein neues Weltbild, die. Kraft des Strahlens, Detox für den Energiekörper oder die Lebensrhythmen – ein Leben im 7/7-tel Takt. Das Letztere hat z.B. ganz einfach begonnen, denn Entwicklungsschritte von Kindern und Jugendlichen sind uns ja geläufig, aber die Entwicklungsschritte zwischen 50 und 100, die keinesfalls nur negativ und deprimierend sind, darüber gibt´s wenig bis gar nichts zu lesen, die musste ich selbst entwickeln.

Ich liebe den Moment, wenn ein Beitrag fertig ist und ich ihn online stelle. Und danach bin ich natürlich auch immer gespannt, wie euch meine Gedanken gefallen und welche Ideen ihr dazu habt. Das rundet das Thema für mich erst ab und vor allem - das verbindet uns!

Was hat EUCH bisher besonders gefallen?

Vielen Dank für eure vielen persönlichen Worte und Eindrücke, jedes einzelne Feedback hat mir sehr viel Freude gemacht! Da sich einige Inhalte jedoch auch ähnlich sind, möchte ich jetzt die wesentlichen zusammenfassen und dann ein paar Originaltexte zitieren.

Das hat euch gefallen: die ungewöhnlichen Themen, die man nicht so leicht wo anders findet, kein Mainstream, sondern „Alter völlig neu interpretiert“, die Vielfalt, dass es gut recherchiert ist, mit vielen Links zum Weiterlesen, meine eigenen Erfahrungen, immer ein persönlicher Bezug sowie viele Beispiele, auch dass Ernstes und Heiteres abwechselt sowie zum Nachdenken und Diskutieren anreget und vor allem, weil sie leicht, kurzweilig, humorvoll und manchmal auch spannend zu lesen sind.

  • Ich mag die Art Deines Schreibens sehr, die Vielfalt der Themen, den Witz und die Ernsthaftigkeit. Man merkt, wie intensiv Du Dich mit den einzelnen Themen beschäftigst, Du bist im Detail, beleuchtest von allen Seiten und jeder Beitrag ist in sich ausführlich, stimmig, profund, mit einem roten Faden und Deiner persönlichen Note und Meinung. Man merkt, Du nimmst Dir viel Zeit für jeden Beitrag und bringst damit dem Thema und den LeserInnen sehr viel Wertschätzung entgegen. 

  • Ich schätze an deinem Blog, dass ich mich kontinuierlich mit dem Thema Alter beschäftige. Nicht wie bei einem Buch, das man schnell einmal gelesen hat und dann weglegt. Seit es deinen Blog gibt, befasse ich mich viel intensiver mit diesem Thema und diskutiere ich auch viel mehr mit Freunden darüber.

  • Deine Beiträge lesen sich unglaublich leicht und oft fliege ich drüber mit einem bestätigenden „ja, genau“ . Wenn ich sie dann aber ein zweites Mal lese, fällt mir die Tiefe deiner Botschaften auf und dass ich mich damit ernsthafter auseinandersetzen möchte.

  • Manche Beiträge nehme ich immer wieder zur Hand, wie z.B. den über den Umgang mit verschiedenen Emotionen und klicke die Links zu den Videos an. In manchen Situationen fällt mir dann ein „.. die Helga wüsste jetzt sicher einen Punkt auf den man klopfen muss, damit z.B. der Ärger vergeht“ und dann lese ich abends nach.

  • Was ich auch sehr schön finde, dass Du Probleme ansprichst, mit denen man im Alter konfrontiert ist, dass es aber immer einen positiven Ausblick gibt und viele gute Tipps alles mit Humor, guter Laune und positiven Denken anzugehen. Man hat das Gefühl, dass alles zu meistern ist. 

Was hat sich bei euch getan? Hat sich eure Einstellung zum Älterwerden verändert?

Hier möchte ich ein paar Originalzitate aus euren Rückmeldungen bringen, die inhaltlich ähnlich mit vielen anderen sind. Und nochmals vielen Dank dafür, denn viel besser hätte ich meine Zielsetzung nicht ausdrücken können.

  • Ja! Was ich mir als veränderte Sicht mitgenommen habe und seither auch so vertrete, ist der Gedanke, dass die Zeit von Pension bis zum Lebensende auch rund ein Drittel (des Lebens, Anm.) ist und genauso Aufmerksamkeit, Gestaltung, Aktivität und Sinn bedarf, wie die beiden Drittel davor. Das ist so eine wichtige Erkenntnis und verändert den gesamten Blick auf das Alter! Es fordert dazu auf, das Leben wirklich als so lange, wie es ist, zu sehen und nicht als „Leben bis zur Pension und danach warten wir auf’s Sterben und schauen, dass uns dabei nicht urfad ist“. Beste Erkenntnis – danke!! ❤️.

  • Das Lesen deines Blogs hat meine Ansichten wesentlich geändert. Ich war davor der Meinung, dass das Alter im Wesentlichen ein Prozess ist, bei dem die körperlichen und geistigen Funktionen immer mehr und mehr nachlassen und ich das eben so zu akzeptieren habe und ich eigentlich nicht besonders alt werden möchte. Durch das Lesen deines Blogs habe ich verstanden, dass ich an dieses Thema mit der von dir dargestellten Überzeugung „strahlend alt werden zu wollen“ herangehen muss. Dies hat viele Vorteile, allerdings gibt es keine Garantie. Das stellt einen aber auch nicht schlechter, als wenn man nicht so herangegangen wäre. Und das Bild des „strahlenden Alten“ ist eine Identität, die mir mittlerweile sehr erstrebenswert erscheint.

  • Das Älterwerden hat mich eigentlich nie in abgeschreckt. Natürlich gibt es Tage, wo ich meine 79 Jahre spüre und mich mit leichter Wehmut daran erinnere, wie schnell, energiegeladen oder ausdauernd ich in meinen jungen Jahren war. Aber für manche Dinge, die ich jetzt tun kann und die mir Freude machen, hatte ich früher einfach keine Zeit und Muße. Auch das Verständnis dessen, was wirklich wichtig ist im Leben, ist mit zunehmendem Alter gewachsen, und das freut mich. Dein Blog, Helga, den ich immer sofort lese, sobald ich sehe, dass es einen neuen Beitrag gibt, bekräftigt oft meine Ansichten oder gibt mir neue Denkanstöße, die ich sehr schätze. Aber nichts ist so ein Fixpunkt geworden, wie das Bild vom „Stoppelfeld und der vollen Scheune“ von Viktor Frankl (Sinn im Alter). Dieses Bild begleitet mich wirklich jeden Tag und ich habe es an zahlreiche Freunde weitergegeben. Ich glaube ja, dass auf meinem Stoppelfeld noch immer genug wachsen wird, aber vor allem sind in meiner Scheunen ausreichende Vorräte und die Kunst liegt einfach im guten Lebensrückblick.

  • Ich bin Mitte 40 und du hast mir mit deinem Blog viel Stress genommen. Bisher dachte ich immer, ich muss unendlich viel in meine derzeitige Lebensphase hineinpacken, damit ich nichts versäume, das mir später leid tut. Aber, all die Lebensfreude und Vielfalt, die ich aus deinen Artikeln herauslese, macht mir klar, dass ich mich vor dem Alter überhaupt nicht fürchten muss; das hat mein Bild total verändert.

  • Ich bin nicht gerade deine Zielgruppe, aber vieles worüber du schreibst, ist eben auch für Jüngere spannend und wertvoll.  Für mich gliedern sich die Erfahrungen, Tipps und Informationen, die du mit uns teilst in drei Aspekte:
    1. Was kann ich draus heute schon in mein Leben integrieren und so zu positiven Veränderungen im Hier und Jetzt finden?
    2. Was kann ich schon jetzt tun um mein Alter strahlend zu gestalten?
    3. Wie geht es den älteren Menschen in meinem Umfeld? Was ist für sie (besonders) anders als für mich?

Ich möchte euch nochmals aufrichtig danken, denn aus eurem Feedback, den Ideen und Fragen geht für mich hervor, dass ihr euch intensiv mit den Beiträgen und deren Inhalten auseinandergesetzt habt. Und das erfüllt und beflügelt mich sehr!

Im nächsten Posting möchte ich euch im 2. Teil der Zwischenbilanz jene Themen und Fragen vorstellen, die ihr mir gestellt habt.

Herzlichst
Helga

Lebensrhythmen - Das Leben im 7/7 Takt

Unser ganzes Leben folgt bestimmten Rhythmen! Denn alle 7 Jahre ändern sich die Lebensthemen, denen wir uns stellen sollten, um daran persönlich zu wachsen.

Am Anfang des Lebens ist uns klar, bis 7 ist Kindheit, danach Schule und Pubertät bis 14, Selbstfindung und Wahl des Berufsweges bis 21, dann Partnerschaften, Beruf und oft Familiengründung usw. Man geht davon aus, dass wir schließlich mit 49 ein vollständiges Erwachsenenprofil haben[1]. Und was ist dann? Wie geht die Entwicklung bis ins hohe Alter weiter? Welche Lebensthemen stehen in diesen Septennien (7-Jahresphasen) an?

Als ich das Posting geschrieben habe war ich ehrlich überrascht, wie sehr die Septennien in meiner Rückschau zutreffen. Daher habe ich sie für die Zeit von 50 bis 100 weiter entwickelt, um die aktuellen und kommenden Rhythmen besser zu verstehen.

Wenn wir uns dem Rhythmus nicht anpassen, könnte es passieren, dass wir Boogie tanzen möchten, während gerade Walzer gespielt wird - und das wäre echt anstrengend.

Take away

  • Auch im Alter stehen ganz bestimmte Entwicklungsschritte an, denen man besser folgen sollte.

  • Meine Erkenntnisse und Vorschläge für die Septennien von 50 bis 100.

  • Sich den Lebensthemen zu stellen, verhindert mögliche Alterserscheinungen wie Rückzug, Frustration, Bitterkeit u.a.

 

pexels: Kampus Production

 

ALLE 7 JAHRE EIN NEUER SCHWERPUNKT

Bei meinem Interview über den Sinn im Alter, gab mir Daniela Philipp das Buch von Penny McLean[2]Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen“. Es hat mich sehr angesprochen und ich habe neugierig auf einer Zeittabelle alle wichtigen Erlebnisse und Entscheidungen meines Lebens eingetragen, sowie die schönen und auch die weniger schönen Jahre. Und tatsächlich, ich fand Gesetzmäßigkeiten, die mir bisher nicht bewusst waren.

Auf der Suche nach mehr Informationen zu Lebensrhythmen oder -zyklen fand ich mehrere ähnliche Konzepte. Bereits der griechische Politiker Solon (640-560 v.Chr.), dem wir den Grundgedanken der Demokratie verdanken, sprach von 10 Lebensphasen zu je 7 Jahren und gab jeder ein spezifisches Entwicklungsthema. Auch Rudolf Steiner (Begründer der Anthroposophie) war davon überzeugt, dass das Leben in Wachstumsschritten vor sich geht, wobei jede 7-Jahresperiode direkt mit körperlichen und geistigen Entwicklungen korreliert. Neueste Zellforschung zeigt, dass sich tatsächlich praktisch der gesamte Körper in 7-Jahresperioden erneuert[3] Und auch in meinen Energetik-Ausbildungen habe ich über die Entwicklung der Energiezentren (Chakren) gelernt, die ebenfalls einem 7er Rhythmus folgen.

DIE ENTWICKLUNGSZYKLEN DER 7 CHAKREN

Die 7 Chakren sind Energiezentren, die bestimmte Körperregionen mit feinstofflicher Energie versorgen. Sie enthalten und speichern aber auch emotionale und geistige Informationen. Man könnte sie auch als Bewusstseinsebenen der Persönlichkeit[4] betrachten. Wenn sie durch negative Erlebnisse oder Gedanken „blockiert“ werden, wirkt sich das auf den Energiefluss aus und führt schließlich zu körperlichen Beeinträchtigungen. Deshalb ist es selbst im Alter noch wichtig, seelische Verletzungen oder hinderliche Gedankenmuster von früher aufzulösen.

Natürlich arbeiten alle Chakren permanent, aber jeweils 7 Jahren lang ist eines besonders aktiv (etwa so, wie in der EU, in der alle 27 Mitgliedsstaaten immer aktiv sind, aber abwechselnd hat nur eines den Ratsvorsitz). Das fördert körperliche, emotionale und geistige Entwicklungssprünge (siehe Tabelle).

 
 

Mit dem 49. Lebensjahr (7 x 7 Jahre) ist unsere erwachsene Persönlichkeit ausgebildet. Mit dem 50. Lebensjahr fängt der Zyklus dann von vorne an!

Es ist so, als ob man die gleichen Stücke nochmals spielen würde. Und so wird man unbewusst auf Themen und Situationen gestoßen, die man früher vermisst oder verdrängt hat. Aber heute kann man ihnen mit der ganzen Lebenserfahrung neu begegnen.

Sollten wir das nicht tun, kann das unangenehme Folgen haben. Denn inzwischen ist bekannt, dass viele der sogenannten Alterserkrankungen tatsächlich ihre Wurzeln in bisher nicht verarbeiteten emotionalen Problemen haben, die bis in die Kinderzeit zurückreichen können. Ab 50 kann man also die Chakren mit der ganzen bisherigen Lebenserfahrung neu prägen und so für mehr Energie bis ins hohe Alter sorgen.

VON 49-56: SICHERHEIT UND GEBORGENHEIT

Das Wurzelchakra unterstützt die körperlichen Veränderungen, die jetzt bei Frauen, aber auch bei Männern, einsetzen. Damit klar zu kommen kann eine Herausforderung sein. Will man den Körper in seiner neuen Form annehmen und lieben oder nicht? Hier zeigt sich z.B., ob man mit dem Altern zurechtkommt oder dagegen kämpft. Die ganze Schönheitsbranche lebt davon!

Auch existentielle Fragen rücken in den Mittelpunkt. Genau in diesen Jahren hatte mein Mann einen Karriereknick und ich war im Burnout. Jeder von uns war also gezwungen, sich besonders mit den Themen Sicherheit, Urvertrauen und Durchhaltevermögen auseinanderzusetzen. Und das war, aus heutiger Sicht, sehr gut so.

VON 56-63: BEZIEHUNGEN & EMOTIONEN

Das Sakralchakra steht für Sexualität, Kreativität, Emotionalität, Vergangenheitsbewältigung sowie sinnlich und lustvoll durch die Welt zu gehen. All das ist in dieser Zeit angesagt. Klar, dass wir nach den ganzen hormonellen Veränderungen der letzten Jahre Sexualität neu erleben. So können auch manche Erlebnisse aus der Vergangenheit, Tabus oder Unsicherheiten jetzt neu bewertet oder aufgelöst werden.

Beziehungsthemen erscheinen in vielen Fassetten (z.B. steigt die Scheidungsrate in dieser Zeit) und Emotionen spielen eine große Rolle. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Emotionen ist immer ein Zeichen unbewältigter Themen der Vergangenheit. Jetzt ist also eine gute Gelegenheit für Vergangenheitsbewältigung. In dieser Zeit haben mein Mann und ich mit energetischen Ausbildungen begonnen und dabei unzählige Glaubenssätze oder negative Emotionen aus der Kindheit und Jugend aufgelöst. Aus unserer Sicht war das die beste Investition in die Zukunft und hat uns auch enger zusammengeführt.

VON 63-70: NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN

Mit der Pension kommt es zwangsläufig zur Neuorientierung. Jetzt kommen nochmals alle Themen der Selbstfindungsphase (15-21) hoch, die zum Solar Plexus gehören Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, der Umgang mit Macht und Ohnmacht und das „Grenzen-setzen“.

Jetzt entscheidet sich, ob diese Werte aus der eigenen Persönlichkeit kommen oder ob man sich über die berufliche Position definiert hat. Das ist auch eine Erklärung dafür, ob einem der Schritt in die Pension schwer oder leicht fällt. Möglicherweise muss man ein neues Selbstbewusstsein finden, das vom Beruf oder äußerer Anerkennung unabhängig ist.

Auch Ausmisten (Ausmisten - eine Pflichtübung in der Pension) steht auf dem Programm und zwar auf allen Ebenen! Dazu zählen Gegenstände ebenso wie überholte Gewohnheiten.

Die Beziehungen müssen ebenso neu organisiert und Grenzen neu definiert werden, wenn ein oder beide Partner in Pension gehen.

Es ist auch die ideale Zeit, Talente und Fähigkeiten vor den Vorhang zu holen und auszuleben. Die meisten Senioren sind heute noch sehr aktiv!(Gewonnene Jahre; Pension und Alter sind ein Job, GO-GO, SLOW-GO, NO-GO, Freiwilligenarbeit: etwas machen das Sinn macht).

Für all das bietet das Solar-Plexus-Chakra die nötige Energie an. Wenn einem das gelingt, ist man mit 70 selbstsicherer und zufriedener denn je. Wenn man diesen Themen allerdings keine Beachtung schenkt, kann das dazu führen, dass man sich nicht mehr wertvoll fühlt oder mit dem Altern nicht zurechtkommst. Das kann zu Rückzug, Depression und Antriebslosigkeit führen. Man wird tatsächlich alt und fühlt sich auch so.

VON 70–77: BEDINGUNGSLOSE SELBSTLIEBE

Bedingungslose Selbstliebe und Liebe für andere sind ein Resultat eines offenen Herzchakras bzw. bewirken es. Je mehr wir lieben, desto mehr wirken wir alleine durch unser Sein. Unsere Anwesenheit beruhigt, erfreut und macht sicher.

Ein starkes Herzchakra stimuliert auch die Selbstheilungskräfte. Sogar chronische Erkrankungen können eine Verbesserung erfahren. Zusammen mit Selbstliebe und Liebe erklärt das auch, warum manche Menschen über 70 jahrelang nicht zu altern scheinen! Meine Schwester ist das beste Beispiel dafür. Obwohl die letzten Jahren wegen der Krankheit ihres Mannes und Corona sehr schwierig waren, scheint sie selber kein bisschen älter zu werden, weder körperlich noch von ihrer Einstellung und Haltung her.

Wenn man das Herzchakra aber verschlossen hält und an den vielen Verletzungen der Vergangenheit festhält, nicht fähig ist zu vergeben oder sich in Schuldgefühlen vergräbt, kann dies zu Einsamkeit, sogar zu Feindseligkeit, Verbitterung oder Misstrauen führen. Das zeigt sich besonders gegen Ende dieser Periode in großen Unterschiede in der Körperhaltung, Physiognomie oder Gangart.

Ob man es hören will oder nicht,
die Alterserscheinungen eines jeden Menschen
sind das Bild seiner persönlichen Innenwelt.
Penny McLean

VON 77–84: SELBSTAUSDRUCK & SELBSTREFLEXION

Die Energie des Halschakras fordert uns auf, authentisch zu sein sowie uns über den Sinn und die Reichhaltigkeit des eigenen Lebens Klarheit zu verschaffen. Diese Selbstreflexion kannst du z.B. durch Biographiearbeit machen oder du schreibst deine Memoiren (Memoiren, mehr als nur Erinnerung).

Selbstausdruck ist u.a. Kommunikation und der klare Ausdruck der eigenen Meinung. Das wollten wir ja immer schon, doch sehr oft mussten wir zu viel berücksichtigen: die Hierarchie, die Karriere, den „Haussegen“, Abhängigkeiten oder anderes. Wenn das Herzchakra aber inzwischen voll ausgebildet ist, gelingt dir das dann in jeder Situation und zwar niemals verletzend, trotzdem voll Wirkung und authentisch.

Wenn man die alten Beschränkungen und Zurückhaltungen von früher nicht überwindet, die das Halschakra blockieren, spürt man Angst, nicht mehr gut genug zu sein oder nicht mehr akzeptiert zu sein. Das kann dazu führen, dass man die eigenen Gefühle und Gedanken nicht mehr ausspricht, sich missverstanden oder gar ausgegrenzt fühlt.

VON 84-92: INTUITION & WEISHEIT

Das aktive Stirnchakra unterstützt uns darin Erkenntnisse aus all den bewussten und unbewussten Erlebnissen und Erfahrungen zu gewinnen, sodass das Leben trotz abnehmender körperlicher Kraft interessant und reichhaltig bleibt. Ich sehe daher diesen Lebenszyklus im optimalen Fall als Zeit, in der das Leben mit Weisheit und gelassener Heiterkeit erfüllt sein kann. Niemand hat einem mehr zu sagen, was man tun und lassen soll.

Gleichzeitig gilt es aber, sich mit Loslassen zu beschäftigen und Frieden in sich selbst zu finden. Wenn man allerdings an Altem rigide festhält und über Vergangenes trauert, dann leben die Menschen in Angst und Sorgen, unruhig, voll Pessimismus und haben wenig oder kein Interesse an anderen Menschen oder Neuem mehr.

VON 92-98: SPIRITUALITÄT

In dieser Zeit ist das Kronenchakra besonders aktiv und steht für Spiritualität und die Verbindung zum Höheren Selbst. Menschen, die sich darauf einlassen strahlen von innen heraus, schauen voll Frieden auf ihr Leben zurück und gleichzeitig voll Vertrauen dem Tod entgegen. Viele hochbetagte Menschen sind gesund und sie haben eine viel gelassenere Art mit den körperlichen Veränderungen umzugehen, als wir uns vorstellen können. Befragungen von Hundertjährige zeigten (Schönheit des Alters), dass ihr Leben voll Glück, Sinn und Leichtigkeit ist, weil sie es geschafft haben nach den Rhythmen des Lebens zu leben. Und das auch, wenn dazwischen schwierige Jahre lagen.

Mir persönlich hat die Klarheit der Lebensrhythmen und deren Entwicklungsthemen im Alter sehr viel gebracht. Obwohl ich weiß, dass wir häufig instinktiv das Richtige machen, sehe ich aber auch, dass sich oft das Ego durchsetzt und man in alten Gewohnheiten und Anforderungen an sich selbst stecken bleibt. Diesen Lebensrhythmen sind daher eine Art Kompass, nach dem ich mich richten kann und sie zeigen mir die Reichhaltigkeit unseres Lebens und dass es bis zuletzt etliches zu tun gibt. Und auch hier passt einer meiner Lieblingssprüche von Viktor Frankl

Wozu fordert mich das Leben jetzt auf?

Herzlichst
Helga


[1] Rudolf Steiner, Penny McLean, Chakrenlehre, etc.

[2] Penny McLean: Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen. KNAUR 2014

[3] Jonas Frisen, Zellbiologe,  Karolinska-Institut Stockholm

[4] Rosalyn Bruyere, Heilerin & energetische Forschung, USA - Ausbildung


Höchste Zeit für ein neues Weltbild!

Was wäre, wenn dir bewusst wäre, dass du im Kern ein Energiefeld bist? Und nicht nur Du, jede und jeder Einzelne von uns allen! Was wäre, wenn du dein Energiefeld mit Gedanken und Beobachtungen verändern könntest? Und sich das auch bis auf Zellebene auswirkt? Welchen Stellenwert würdest du dann negativen Gedanken geben? Was würde es bedeuten, wenn all unsere Gedanken und Emotionen in einem unendlichen Informationsfeld gespeichert wären? Was wäre, wenn du Wissen aus diesem Feld abrufen kannst, das du nie gelernt oder erworben hast? Wie würdest du das einsetzen? Wie würde all das unseren Alltag, unsere aktuellen Probleme und auch die Sicht auf das Alter verändern?

Die Quantentheorie zeigt uns, dass all das möglich ist. Und sie ist bereits seit 100 Jahren bekannt! Sie ist real, denn ohne sie gäbe es die enormen technischen Entwicklungen nicht, die wir seit damals erleben, vom Handy bis zum Laser an der Kasse. Es wird also allerhöchste Zeit, dass wir endlich auch unser Alltagsdenken darauf ausrichten!

In diesem Post, möchte ich euch einige Ideen geben, was das verändern würde und zeigen, warum das gerade jetzt so notwendig ist,

Take away

  • Altersdiskussion – Mehr desselben ist nicht die Lösung!

  • Wie die Erkenntnisse der Quantenphysik im Alltag angewendet werden können.

  • Die Raupe zeigt uns, wie es möglich ist, sich zu entfalten.

 

pexels: Miriam Fischer

 

MEHR DESSELBEN IST NICHT DIE LÖSUNG!

Man kann heute kaum eine Zeitung öffnen, ohne dass uns die Probleme der pilzförmigen Alterspyramide und des demographischen Wandels vor die Nase gehalten werden. Nachdem nun die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge zwischen Mitte 1950-1960, sukzessive in Pension gehen, steigt das Jammern. Wie sollen die 20-40 Jahre Pension finanziert werden? Dieser Mangel an Fachkräften! Wir sollten länger arbeiten! Woher kommen die Pflegekräfte? Altersarmut, Einsamkeit, Demenz ... all diese Themen schwirren ohne wirkliche Antwort in den Medien herum.

Ich lese z.B. gerne das Wirtschaftsmagazin brand eins, weil es zu gesellschaftlichen Schwerpunktthemen nicht nur kritische Analysen bringt, sondern vor allem auch viele positive Beiträge zu Lösungen enthält. Daher war ich auf die Ausgabe „Was, wenn wir alle 100 werden? – Neue Lebensplanung“[1] sehr gespannt. Diesmal allerdings war ich echt enttäuscht, fast sogar verärgert! Es war nicht viel Neues zu finden, sondern fast nur die alte Leier: Mehr Finanzmittel!  Wir müssen alle länger und mehr arbeiten. Wir brauchen mehr Pflegekräfte. Wir brauchen einen medizinischen Durchbruch. Allerdings hat mir der Aspekt gefallen, dass man dann natürlich eine ganz andere Karriereplanung andenken kann, wenn man sicher 100 wird. Also z.B. sich mehr Auszeiten zwischendurch zu gönnen, damit man überhaupt in der Lage ist, länger zu arbeiten.

Ich glaube jedoch, wenn wir alle 100 werden, braucht es tiefergreifende Veränderungen. Mit mehr dieser kleinen Anpassungen wie „Da arbeiten wir halt länger, oder „Wir schaffen Alters-WGs!“ und „Wir brauchen mehr Pflegekräfte!“ etc. ist es nicht getan.

Mit derselben Einstellung und Fortsetzung unserer materialistisch und leistungsorientiert ausgerichteten Lebensweise werden wir diese Herausforderungen nicht meistern. Das sehen wir doch jetzt schon! Die Art, wie wir die Welt verstehen und wie wir daher agieren, hat ausgedient! Es geht um neue Werte und schlicht um ein neues Weltbild!

Probleme kann man niemals
mit derselben Denkweise lösen,
durch die sie entstanden sind.

Albert Einstein

SEIT 100 JAHREN BEKANNT, ABER NICHT INTEGRIERT

Das Zitat von Albert Einstein ist in jeder Hinsicht zutreffend für unser Thema! Denn er hat die Physik auf den Kopf gestellt und fundamentale neue Denkansätze entwickelt. Alles ist Energie! Das war vor 100 Jahren eine Revolution. Und die Quantenphysik ist zum Fundament der technischen Entwicklung geworden, die wir heute überall nutzen. Aber wir haben verabsäumt, auch die philosophischen Erkenntnisse daraus in unseren Alltag und in unser Denken zu integrieren.

Auf dem Kongress Spirit in Business, den ich 2004 (also bereits vor 19 Jahren!) mitveranstaltet habe, hat der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr die Problematik unserer antiquierten Denkweise folgendermaßen auf den Punkt gebracht:

Basierend auf der neuen Physik haben wir die Technik des 20. Jahrhunderts geprägt: Mikroelektronik, Computer, Laser u.s.w. Jetzt wollen wir mit dieser Technik das 21. Jahrhundert gestalten, aber gesellschaftlich haben wir immer noch die Denkweise aus früheren Jahrhunderten. Eine Denkweise, die sich ausschließlich mit dem Materiellen beschäftigt und nicht mit der Energie, die diese Materie ausmacht. Diese Denkweise hat auch mit der ganzen Krise zu tun, die wir heute erleben! Wir glauben, dass die Krise mit Wirtschaft zu tun hat - aber im Grunde ist es eine geistige Krise! Nämlich, dass wir die Wirklichkeit falsch verstehen! Wir haben nämlich immer noch die Denke des 19. Jahrhunderts! Eine mechanistische, materielle Denkweise!“ [2]

Die Darstellung einer neuen Realität von Hans-Peter Dürr hat mich damals so begeistert und fasziniert, dass ich fast 20 Jahre lang nach wissenschaftlichen Erklärungen und spirituellen Erfahrungen dieser Quanten-Dimension gesucht habe. Meine Erkenntnisse, und wie man Quantenphilosophie[3] in den beruflich-wirtschaftlichen Alltag integrieren kann, findet ihr in meinem Buch BUSINESS ENERGETIK [4]. In diesem Post möchte ich das Thema wieder aufgreifen und das Alter beleuchten.

Über Quantenphysik gibt es viel Informationsmaterial, auch solches, das man selbst als “Nicht-Physiker” versteht. Und ich würde euch gerne ermutigen, in diese neue Welt einzutauchen[5], denn es regt unglaublich an, sich selbst und unsere Welt völlig neu zu sehen. Besonders spannend aber finde ich die Fragen, die sich daraus für unseren Alltag ergeben.

DAS NEUE WELTBILD - WORIN LIEGT DER UNTERSCHIED?

Ich unterscheide zwischen diesen beiden Weltbildern:

×      Das herkömmliche, materiell-mechanistische Weltbild (klassisches Weltbild), das wir aus der Schule kennen und die Grundlage für unsere Wissenschaft, Wirtschaft und die klassische Medizin ist.

×      Das holistische-energetisch-spirituelle Weltbild (energetisches Weltbild), das auch auf der Quantenphilosophie aufbaut, zeigt uns ein völlig anderes Bild der Realität.

 
 

Die Unterschiede sind in allen Lebensbereichen zu erkennen, etwa in der Art wie wir wahrnehmen, entscheiden und Lösungen anstreben. Daher möchte ich euch einige dieser unterschiedlichen Zugangsweisen zeigen.

Die Grundzüge der beiden Weltbilder:

×       Das herkömmliche materiell-mechanistische Weltbild ist in der klassischen Physik verankert. Die Welt besteht aus getrennten Objekten und funktioniert wie eine Maschine. Auch wir Menschen sehen uns als Individuen, die voneinander getrennt sind. Mit der Umwelt interagieren wir nur durch unser Handeln. Alle Ereignisse und physikalischen Vorgänge können eindeutig mit entsprechenden Messgeräten gemessen werden. Alles ist determiniert und planbar. Das Handeln ist durch Ratio und Logik, Verstand und Wissen geprägt.

×       Das holistisch–energetisch-spirituelle Weltbild folgt den Erkenntnissen der Neuen Physik (Quantenphysik). Die Grundzüge stimmen in erstaunlichem Maß mit den empirischen Erkenntnissen traditioneller Lehren wie TCM, Ayurveda u.v.m. überein und diese werden so leicht erklärbar. Die Basis von allem sind Energie und Information! Das Bewusstsein und der Beobachter spielen eine wesentliche Rolle, denn alles ist miteinander verbunden. Es gibt keine voneinander unabhängigen Aktionen. Nichts ist festgelegt. In diesem Weltbild sind auch Anwendungen wie Energieübertragungen, Reiki, Fernheilungen, Homöopathie, Akupunktur, Aufstellungsarbeiten u.v.m. verankert und werden sukzessive nachweisbar.

Interessanter Weise fand ich sowohl für das materialistische Weltbild, das unsere westliche Gesellschaft, Medizin und Wissenschaft prägt, als auch für das energetische Weltbild, das häufig mit fernöstlichen Lehren verbunden wird, Wurzeln im antiken Griechenland, also unserem westlichen, philosophischen Erbe. Während Demokrit (ca. 400 v. Chr.) mit seiner Lehre vom Atom die Materie als Basis unserer Existenz geprägt hat, sprach Sokrates (auch ca. 400 v. Chr.) von einer unsichtbaren Kraft, die der Materie Form verleiht, einer Universalenergie, die vor der Materie da ist und unvergänglich ist. Mit seiner Lehre schließt er direkt an die Philosophie des Ostens an, der Lehre von Chi oder Prana, TCM, die durch die Erkenntnisse der Quantenphysik nun auch eine wissenschaftliche Erklärung bekommen haben.

Welche Auswirkungen diese neuen physikalischen Erkenntnisse für unseren Alltag haben, wurde bisher wohl unterschätzt, weil sie unserem bisherigen „normalen“ Realitätsbild massiv zu widersprechen scheinen. Inzwischen gibt es jedoch mehr und mehr Interpretationen für das tägliche Leben. Etwa, dass Gedanken (ebenfalls eine Energieform) einen wesentlichen Einfluss auf die Realität haben. Auch der Effekt des Beobachters ist neu. Alleine durch bewusstes Beobachten nimmt man Einfluss auf das Geschehen. Wer denkt schon daran im Alltag?.

Hier sind noch ein paar wesentlich Unterschiede, die in unserem Alltag eine Rolle spielen.

×        Während die Wahrnehmung im klassischen Weltbild nur über die 5 Sinne und Messgeräte läuft, kommt im energetischen Weltbild der Intuition eine essentielle Bedeutung zu. Es geht dabei um die Verbindung mit dem universellen Quantenfeld und den darin gespeicherten Informationen, die nur in einem entspannten Zustand möglich ist. Also um Wissen, das der rationale Verstand nicht wissen kann,

Das führt dazu, dass Problemlösungen völlig anders stattfinden.

×        Im klassischen Weltbild geht es um Analysen, die zunehmend auf elektronische Medien verlagert werden, um die Komplexität zu bewältigen. Also z.B. möglichst viele Daten und Details zu sammeln um daraus Handlungsoptionen logisch abzuleiten. Alles baut auf erworbenem Wissen auf.

×        Problemlösungen im energetischen Weltbild eröffnen sich, indem man sich im ersten Schritt durch Ruhe und Intuition einen möglichst ganzheitlichen Überblick verschafft, um energetische Muster und Informationen aufzuspüren, die anschließend auf dieser Ebene auch verändert werden können. Mit dem Blick auf das Ganze erkennt man den Kern des Problems oder „worum geht’s wirklich?“

Ganz wesentlich unterscheiden sich die Weltbilder im Umgang mit Veränderung.

×        Im klassischen-Weltbild werden Veränderungen im Außen gesucht: Die Umstände müssen sich ändern! Die anderen sollen etwas tun!  Auch man selber kann eine Handlung setzen, die das Außen verändert – neuer Job, neuer Partner, neue Wohnung ... Schönheits-OPs!

×        Im energetischen-Weltbild beginnen Veränderungen im Inneren durch Selbsterkenntnis und Neuprogrammierung. Wenn jemand Frieden im außen will, muss er/sie zuerst Frieden im Inneren suchen! Bezogen auf unser Thema – das Alter – bedeutet das, dass das eigene innere Bild, der Sinn und die Einstellung primär entscheidend dafür sind, wie das Alter erlebt wird. (Dein inneres Drehbuch; Schönheit des Alters, Sinn im Alter)

Besonders gravierend ist der Unterschied, wie Körper, Krankheit und die möglichen Hilfestellungen dazu gesehen werden.

Während in der klassischen Medizin der Körper von seiner stofflich-chemischen Seite her betrachtet wird und Interventionen dort ansetzen, geht man im energetischen Weltbild davon aus, dass der Körper im Grunde verdichtete Energie und Information ist. Sie prägt die Form und den Großteil seiner Funktionsweise

×        Die Hilfestellung in der klassischen Medizin erfolgt durch chemische oder mechanische Behandlungen, (Schmerz-) Therapie, Einsatz von Ersatzeilen, Anti-Aging Techniken, Prävention, u.v.m. Chronische Krankheiten werden überwiegend mit Medikamenten behandelt. Speziell im Alter geht es oft nicht mehr um Heilung, sondern um Aufrechterhaltung der Lebensqualität, Schmerzbehandlung und Beherrschung.

×        Die Hilfestellung im energetischen-Weltbild erfolgt mit alternativen, komplementären Methoden wie TCM, Energiemedizin, Homöopathie, Kinesiologie, Energetik etc. Der Fokus liegt in einer holistischen Betrachtungsweise, dem Lösen von Energiemustern hinter dem Symptom im Energiefeld eines Menschen, mit dem Ziel eine energetische Ausgewogenheit, Stärkung des Energiezustandes und Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu bewirken.

Kommen wir nun zum Alter. Es ist völlig anders, ob man den Körper als Maschine betrachtet, der irgendwann aufgrund von Abnützungserscheinungen den Geist aufgibt und daher mit Eingriffen materiell unterstützt werden muss, oder ob man den Menschen als energetisches Wesen betrachtet, mit einer Seele und einem unsterblichen Anteil, das mit seinen Gedanken und Emotionen weitgehend Schöpfer der eigenen Realität ist.

×        Im klassischen Weltbild ist der Alterungsprozess unvermeidbar, mit der Zelldegeneration erklärbar und betrifft alle Körperfunktionen. Wie schnell oder wie langsam das Altern des Körpers fortschreitet, ist unterschiedlich und lässt sich zum Teil durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen.
Da es im klassischen Weltbild um Leistung geht, spielt der Leistungsverlust im Alter eine zentrale Rolle.
Schließlich tritt aufgrund einer Krankheit (in der Todesbescheinigung wird so gut wie immer eine Krankheit als Ursache diagnostiziert, wenn es nicht ein Unfall war) das Ende ein. Vom Menschen bleibt nichts übrig, außer sein Nachruf.

×        Im energetischen Weltbild bedeutet das Alter einen Reifungsprozess des gesamten Menschen. Krankheiten zeigen sich überwiegend aufgrund meistens langandauernder, emotionaler Belastungen und negativer Gedanken und suchen nach Heilung. Das kann man auch als Chance zur Selbsterkenntnis und Selbstreflexion nutzen. Postive Veränderungen im Energiefeld sind bis ins hohe Alter möglich und führen in jedem Fall zu einer Unterstützung der Selbstheilungskräfte.
Alte und selbst Hochbetagte spielen alleine durch ihr Sein und die Verbundenheit mit allen und allem eine Rolle.
Der Tod tritt ein, wenn die Seele den Körper verlässt und stellt einen geistig-spirituellen Übergang in eine andere Dimension dar. Die Essenz des Menschen mit all seinen Erfahrungen bleibt erhalten und ist Teil eines kollektiven Bewusstseins.

DAS OPTIMUM LIEGT IM SOWOHL-ALS-AUCH

Auch wenn diese beiden Weltbilder so unterschiedlich sind, das Optimum liegt definitiv in der Kombination von beiden. Und beide haben ihre Berechtigung. Weder das eine Weltbild, noch das andere ist aus meiner Sicht für sich selbst alleine erstrebenswert.

Der Philosoph Peter Sloterdijk drückt es so aus: „Angesichts der Endlichkeit unseres Wissens ist es vernünftig, den Realismus der positiven Erkenntnisse durch eine transzendentale Seite zu ergänzen“[6] 

Wie sehr alle davon profitieren, wenn man diese beiden Zugangsweisen miteinander verbindet, hat auch mein Arbeitskreis MITEINANDER Ärzte-Psychotherapeuten-Energetiker ergeben[7]. Wir haben einerseits theoretisch die Schnittstellen und Synergien aufgezeigt und konnten anhand von realen Beispielen nachweisen, wie sehr die gemeinsame Behandlung sowohl dem Klienten geholfen hat, als auch dem Gesamtsystem. Denn durch die zusätzliche, holistische, energetische Behandlung konnten Krankheiten in viel kürzerer Zeit geheilt oder verbessert werden. Wir sind zum Schluss gekommen, dass nur die Kombination dieser beiden Weltsichten langfristig unser Sozial- und Gesundheitssystem möglich und finanzierbar macht. Ganz abgesehen davon, dass die Erweiterung um die spirituell-energetische Ebene für jeden Einzelnen eine Bereicherung ist.

Das ist nur ein Beispiel, wie sich die anfangs gestellten Fragen neu denken lassen. Ich bin sicher, dass sich durch die Kombination der beiden Weltbilder auch in vielen anderen Bereichen neue Wege eröffnen. Auch für alle Lebenskonzepte und natürlich auch für „Was, wenn wir alle 100 werden?“

Mit der neuen Weltsicht ist es wie mit dem Lesen, wenn man einmal lesen gelernt hat, sieht man keine Buchstaben mehr, sondern erfasst primär den Sinn des Geschriebenen. Ähnlich ist es hier, sobald man sich für die energetische Sicht geöffnet hat und sie in das eigene Weltbild integriert hat, sieht man nicht mehr nur die materiellen Details, sondern immer auch die energetischen Zusammenhänge. Und denkt daran, die Veränderungen beginnen immer im Inneren!

Dann beginnt die Metamorphose wie bei der Raupe, die, nachdem sie sich satt gefressen hat, ihr Dasein komplett verändert. Jede Zelle erhält neue Informationen, bis sie sich schließlich als Schmetterling neu entfaltet.

Herzlichst
Helga

[1] Brand eins 2023/03: Was, wenn wir alle 100 werden?

[2] Hans-Peter Dürr, 2004, Vortrag: Ein neues Welt- und Menschenbild - Entscheidungsträger im Dienst von Mensch und Welt. B.A.U.M. - Forum 2004: Sustainable Leadership – Spirit in Business - Ethik, Spiritualität und Nachhaltige Entwicklung, Haus der Industrie Wien, http://www.baumaustria.at/

[3] Ulrich Warnke: Quantenphilosophie und Interwelt: Der Zugang zur verborgenen Essenz des menschlichen Wesens, Goldmann 2020

[4i Helga Pražak: BUSINESS ENERGETIK – Wie Sie mit Achtsamkeit und Intuition Ihren Berufsalltag meistern und Grenzen überwinden. Summerhill 2017

[5] Quantenphysik und Quantenphilosophie: Gut erklärt auf YouTube z.B. von Ulrich Warnke, Amit Goswami, Dean Radin u.v.m.

[6] Johannes Huber: Woher wir kommen. Wohin wir gehen. Die Erforschung der Ewigkeit. edition a; 2018 (Seite 15)

[7] Projekt Miteinander 2020-2022: IDEE Initiative für Dynamische Persönlichkeitsentwicklung https://www.idee.co.at/index.php/miteinander-statt-gegeneinander.html

Podcast: Strahlend alt werden

Ich wurde von der Organisation ZEITPOLSTER eingeladen, mein Konzept Strahlend alt werden, im Rahmen ihrer Podcast-Serie „Cleveres älter werden“ vorzustellen. Und dieses Gespräch mit Judith Schneider (Regionalkoordinatorin) möchte ich Euch mit diesem Post präsentieren. Wir sprechen über die Punkte;

  • Wie ist es, in Pension zu gehen?

  • Wie findet man Struktur in diesem Lebensabschnitt, der von Freiheit und Selbstbestimmung geprägt ist? Wie organisiert man sich? Und wie kann man anfängliche Schwierigkeiten bewältigen.

  • Warum ist Persönlichkeitsentwicklung in der Pension wichtig und worauf gilt es dabei besonders zu achten?

  • Mein Konzept der 5 Säulen für ein strahlendes Alter, was dazugehört und wie man diese 5 Säulen in Balance bringen kann.

  • Wie man die Vision für ein schönes Alter definiert und das Innere Drehbuch dazu schreibt.

  • Warum Liebe so wichtig ist.

  • Dass man sich auch um das Thema Tod nicht drücken sollte.

  • Die Schönheit des Alters und was wirklich im Leben zählt.

Podcast mit Helga Pražak: strahlend alt werden

Im Grunde ist dieser Podcast eine vereinfachte Zusammenfassung meiner bisherigen Blogs und Ideen zu diesem Thema und manches wird euch daher vielleicht bekannt vorkommen. Für jene, die erst meine neueren Posts gelesen haben, ist es eine Gelegenheit, die zugrundeliegenden Überlegungen zu hören.

 

Foto: Felix Pražak

 

ZEITPOLSTER - ein Betreuungs- und Vorsorgenetzwerk

Zeitpolster habe ich im Rahmen der Freiwilligenmesse in Wien 2022 (Post: Etwas machen, das Sinn macht ) kennengelernt. Es ist ein Betreuungs- und Vorsorgenetz und ihr Ansatz, wie Hilfe im Alter auf neue Art organisiert wird, ist beeindruckend.

Der Slogan Heute helfe ich. Morgen wird mir geholfen. beschreibt das Konzept von Zeitpolster perfekt. Es geht um Betreuungsdienste für zumeist ältere Personen, für die die Betreuer:innen Stundengutschriften erhalten. Es ist also keine reine Freiwilligenarbeit, sondern diese Gutschriften dienen gleichzeitig als persönliche Altersvorsorge, da man diese Stunden zu einem späteren Zeitpunkt selbst für Hilfe abrufen kann. Aber auch Personen, die keine Stundengutschriften haben, können die Leistungen gegen einen geringen Stundensatz in Anspruch nehmen. Zeitposter stellt den organisatorischen Rahmen zur Verfügung und baut über viele regionale und lokale Teams in Österreich ein Netzwerk moderner Nachbarschaftshilfe auf. Zusätzlich bieten sie auch verschiedene  Informationen zum Thema Alter an, wie z.B. die Podcast-Serie „Cleveres älter werden“

Dass Hilfe und Betreuung im Alter wichtig und notwendig sein kann, haben viele in meinem Alter bereits an den Eltern erfahren. Und meistens sind es die Kinder, die in so einem Fall oft schnell und manchmal überraschend eine Hilfe auf die Beine stellen müssen. Das Kennenlernen von Zeitpolster hat mich in jedem Fall daran erinnert, mir selber Gedanken darüber zu machen und diese später in einem Beitrag im Rahmen der Säule RESSOURCEN zu bringen.

 

Bis es so weit ist, wünsche ich Euch viel Freude beim Zuhören des Podcasts und die eine oder andere Inspiration, sei sie neu oder einfach wieder in Erinnerung gekommen.

 Herzlichst
Helga

Strahlend alt werden - das neue & digitale Dialogformat

STRAHLEND ALT WERDEN feiert Geburtstag!

Vor genau einem Jahr habe ich meinen ersten Post geschrieben und inzwischen sind es 30 Artikel zu den unterschiedlichsten Themen. Ich danke Euch fürs Lesen, all Eure Rückmeldungen und vor allem auch für die vielen neuen Ideen.

Und weil älter werden kein Einzelschicksal ist und wir uns dabei gegenseitig sehr viel geben können, gibt es ab Herbst zusätzlich ein neues & digitales Dialog-Format!

Weil Alt werden ein Abenteuer ist! Und Abenteuer machen gemeinsam einfach mehr Spaß!

Take away:

  • Erfahrungen aus einem Jahr BLOG

  • Ab Herbst gibt es zusätzlich das online-Dialog-FormatSTRAHLEND ALT WERDEN – SO MACHEN WIR DAS!“
    Ab September gibt es jeden 1. Montag im Monat ein Zoom-meeting zum Erfahrungsaustausch, Coaching und Expertentalks.

  • Wenn Du dabei sein möchtest schick mir ein E-Mail an helga@prazak.cc

 
 

DIESER BLOG HAT 1. GEBURTSTAG!

Als ich vor einem Jahr diesen Blog begonnen habe, bin ich primär der Frage nachgegangen: „Wie geht Pension? Wie geht Alter?“, denn bei all dem Überfluss an Information im Internet und auch sonst, gab es dazu wenig Inspirierendes. Jeder fragt einen: Was machst Du jetzt? Es wird erwartet, dass man die ersten 10 Jahre weiterhin voll aktiv ist, viel reist und vor allem all das macht, wozu man vorher nicht gekommen ist und angeblich nachher nicht mehr in der Lage sein wird. Denn danach soll alles halt mühsamer werden.

Also Pensionsstress nach dem Arbeitsstress!?

Ich hatte das Gefühl, dass das Alter aber auf einer viel subtileren Ebene auch ganz Neues zu bieten hat: was bedeutet diese Freiheit, Gelassenheit, wie geht man mit Veränderungen um, wie mit Schicksalsschlägen, was macht für mich Sinn, was kann man der Gesellschaft geben, gerade weil es sich nicht unbedingt rechnen muss und was ist emotional und mental zu tun, damit Krankheiten keine Chance haben? All dem wollte und will ich in meinem Blog nachgehen, möchte zum Nachdenken anregen, inspirieren und energetische Methoden zeigen, die den Alltag und auch einzelne Situationen einfach schöner machen.

Inzwischen gibt es 30 Artikel, immer mit dem Fokus die 5 Säulen um vital und glücklich alt zu werden (Gesundheit, Sinn, Liebe, Vergnügen und Ressourcen) und den eigenen Energiehaushalt zu stärken.

STRAHLEND sein bedeutet für mich:

  1. Sich im Körper wohl fühlen (GESUNDHEIT)

  2. Mit sich selber im Reinen sein (SINN, LIEBE, VERGNÜGEN, RESSOURCEN)

  3. Viel ENERGIE haben.

Wenn ihr erst später in meinen Blog eingestiegen sein solltet, findet ihr die Basisüberlegungen, wie ich das Alter sehe, in den ersten 4 Artikeln. Alle weiteren bauen darauf auf.

  • Wie geht Pension? Wie geht Alter? lesen

  • 5 Säulen - Grundlage für ein strahlendes Alter lesen

  • Gewonnene Jahre - Die Pension zwischen Beruf und Alter lesen

  • Pension & Alter sind ein neuer Job lesen

Häufig höre ich, dass die Themen, über die ich schreibe, nicht nur für Senioren interessant sind und ich die Zielgruppe erweitern soll. Und ja, natürlich ändern sich die wichtigen Themen nicht, nur weil wir bereits mehr Jahre erlebt haben. Daher sind auch alle Jungen herzlich eingeladen, sich ebenfalls davon inspirieren zu lassen. Aber mir ist es wichtig, den Aspekt des strahlend älter Werdens zu beleuchten, um das Positive und auch die vielen Möglichkeiten, die wir in diesem Lebensabschnitt haben, zu beleuchten.

Ich möchte alle dazu auffordern, das Alter und Veränderungen nicht einfach nur mit dem üblichen „Das ist halt so!“ hinzunehmen!

Denn Alter und Veränderungen zum Anlass zu nehmen um neue Wege und Sichtweisen zu erfahren und auf neue Ideen zu kommen bringt uns inneres Wachstum und bereichert.

Oft werde ich auch gefragt, wie ich denn die Themen auswähle?

Das ist ganz einfach: Seit ich den Blog schreibe, höre ich noch viel aufmerksamer zu, wenn wir Freunde treffen, beobachte viel intensiver alle Altersgenossen, die ich treffe, überlege, was ich jetzt brauchen könnte, lese jede Menge Artikel über das Alter und recherchiere viel. Aus all dem springt dann zumeist ein Thema sehr aktuell in den Vordergrund. So sind z.B. The Soundtrack of my life  oder Gute Haltung ist besser als Botox oder auch Vorbilder, brauchen wir die noch? entstanden.

Zu all meinen Themen habe ich persönliche Erfahrungen und daher kann ich nicht über alles schreiben, was es im Alter gibt: wie z.B. über das Oma-Sein, das für viele einen großen Teil der Zeit und mit Sinn erfüllt. :)


Vom Post zum Dialog

 
deagreez. adobe stock

Strahlend alt werden -
online Dialog

Jeden ersten Montag im Monat
19:00 - 20:30
1. Termin: 5. September 2022

Bitte Anmeldung an helga@prazak.cc, damit ich Euch den zoom Zugang und das Thema zuschicken kann.

 
 

Zu meiner großen Freude ist aus dem Post-Schreiben mehr und mehr ein Dialog geworden. Immer öfter werde ich kontaktiert um über das Thema eines Artikels zu diskutieren. Daraus entsteht ein anregender, gegenseitiger Austausch und nicht selten kommen neue Ideen zustande. Vielen Dank Euch allen dafür!

Daher möchte ich diesen BLOG um ein DIALOG-FORMAT erweitern, in dem Impulse und Ideen zu verschiedenen Themen ausgetauscht werden. Denn aus meiner Erfahrung ist lesen alleine oft zu wenig um nachhaltig zu sein. Es geht also drum, auszuprobieren, „dran zu bleiben“ und die Erfahrungen auszutauschen. Also, “STRAHLEND ALT WERDEN - SO MACHEN WIR DAS!”

Ab September 2022 wird es jeden ersten Montag im Monat ein online-Meeting geben, in dem wir über die Themen meiner Posts diskutieren können und sie weiter entwickeln. Ich habe auch geplant Expertinnen oder Experten einzuladen, etwa zu Ernährung, Physiotherapie etc.

Es ist nicht notwendig, dass Ihr, wie bei einem Online-Kurs, bei jedem Termin dabei sein müsst, denn es geht jedes Mal um andere spezifische Themen (die ich Euch im Voraus bekannt gebe). Ihr könnt also jederzeit einsteigen.

Wenn Euch diese Dialoge etwas gebracht haben, freue ich mich über einen Beitrag im Sinne von Pay-What-You-Want, von dem ich die Hälfte an das Projekt „Mitzi´s Friends - Großstadt-Vorschulkinder lernen die Natur und ihre Zyklen kennen“, weiterleite. Dieses wunderschöne Projekt, das erst in der Pension entstehen konnte, werde ich Euch an einem der Termine vorstellen!

Ich freue mich auf intensive Diskussionen mit Euch und ein wachsendes Netzwerk STRAHLENDER SILVER AGER :)

Herzlichst
Helga

Quelle Foto: deagreez adobe stock

 

Warum vergeht die Zeit im Alter schneller?

„Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Das kann doch nicht schon wieder ein Monat / ein Jahr ... her sein? Wann haben wir uns das letzte Mal gesehen? “ Egal wen ich in meinem Alter treffe, für alle scheint die Zeit schneller dahinzulaufen als früher. Früher, da hatten wir doch mehr Zeit, oder?

Das mit der Zeit ist eine wirklich komische Sache. So exakt man sie messen kann, so vielschichtig und unterschiedlich fühlt sie sich für jeden von uns an: oft erscheint sie zu kurz, mal vergeht sie überhaupt nicht, gelegentlich scheint sie stehen zu bleiben, aber meistens nicht dann, wenn es am Schönsten ist. Und weil auch das Zeitgefühl im Alter eine große Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit spielt, möchte ich dem Phänomen heute nachgehen: Warum vergeht die Zeit immer schneller, je älter man wird? Und wie machen wir mehr aus unserer Zeit?

Take away:

  • Der so genannte Erinnerungseffekt lässt die Zeit lang oder kurz erscheinen – unabhängig vom Alter

  • Wenn Du willst, dass dir die Zeit lang und wertvoll vorkommt, dann raus aus der Routine und immer wieder Neues suchen

  • Etwas machen, das mit Sinn erfüllt

 

shutterstock_502856116

 

Die Zeit von 60 bis 90 ist genau so lang,
wie die von 30 bis 60 und die von der Geburt bis 30! 

Sind diese drei Abschnitte gleich lang für Dich? Welcher kommt dir am längsten vor?

Auch wenn es meistens heißt, für Kinder dauert die Zeit immer viel länger, mir kommt der Lebensabschnitt von 30 bis 60, also mein Berufs- und Familienleben am weitaus längsten vor. Gefühlt macht er mein Leben aus! Vielleicht, weil er so unglaublich reichhaltig war und damit in meiner Erinnerung einen mächtigen Stellenwert hat! Und trotzdem kommt ja noch ein weiterer ganzer Lebensabschnitt dazu!

Wenn man in Pension geht, hat man noch (etwa) ein Drittel des Lebens vor sich! Das ist eine simple Rechnung und trotzdem sind viele überrascht, wenn ich ihnen das vorrechne. Ja natürlich, wir wissen nicht, ob wir wirklich 90 Jahre oder älter werden und daher macht diese Unsicherheit diesen Lebensabschnitt unberechenbarer als die davor. Umso mehr macht es Sinn, jede Minute leben und nicht nur vergehen zu lassen.

Wirklich spannend finde ich, dass das Alter für mich durch diese Überlegungen zu neuer Bedeutung gekommen ist. (siehe auch Posts Alter ist ein Job, die 5 Säulen für ein vitales & glückliches Alter und Gewonnene Jahre). Und immer wieder taucht die Frage auf, wie erfülle ich diese vor mir liegende Zeit mit Sinn und Lebensfreude, damit sie am Ende auf besondere Weise genau so reichhaltig ist, wie die zwei Abschnitte davor?

WARUM DIE ZEIT ALS ERWACHSENER SO SCHNELL VERGEHT

Die gängige Meinung ist, dass wir die Zeit an unserem Lebensalter messen, dass also für einen 10-Jährigen, ein Jahr 1/10 seines Lebens ist, während es für mich bereits 1/67 ist, also relativ viel weniger. Das mag sein, wichtiger als der Zeitfaktor ist allerdings der Erinnerungseffekt, also was man alles in dieser Zeit erlebt hat und der ist abhängig davon, wie viel Routine, was und wie viel Neues man erlebt hat. Retrospektiv rekonstruieren wir also die Dauer von Zeitspannen auf Basis erinnerter Ereignisse in einem vergangenen Zeitabschnitt. Je mehr wir uns an unterschiedliche Ereignisse erinnern, desto länger schätzen wir den Zeitabschnitt.

Je mehr Routine, desto schneller vergeht in der Erinnerung die Zeit! Mit dem Alter steigt meist der Anteil an Routine ziemlich stark an, während wir immer weniger wirklich Neues erleben. Als Kind und Jugendlicher und auch noch im Beruf, ist man permanent mit Neuem konfrontiert, das man intensiv erlebt und das entscheidenden Einfluss auf unser Leben hatte. Zusätzlich ist aber auch wichtig, dass dieses Neue Bedeutung hat und möglichst Begeisterung auslöst. Natürlich erleben wir im Alter auch Neues, aber nicht immer gewollt und angenehm.

Es mag für andere nur eine Kleinigkeit sein, aber für mich war z.B. das erste Mal Rote Rüben ernten am Bauernhof mit 66 etwas ganz besonders Begeisterndes, weil es mich aus meinen kopflastigen Tätigkeiten herausgerissen hat!

Routine und weniger Neues sind also zwei Faktoren, die uns die Zeit im Rückblick schrumpfen lassen. Zwei weitere Faktoren sind Stress und Anspannung. Sie bewirken, dass uns Ereignisse weniger bewusst bleiben, weil wir sie weniger detailreicher und mit weniger Achtsamkeit erlebt. Und glaubt ja nicht, dass Pensionisten weniger Stress haben!

SO MACHST DU MEHR AUS DEINER ZEIT

Ob wir im Alter die Zeit kurz oder lang empfinden hat also mit Sinn, Bedeutung, Qualität und Ruhe zu tun. Und all das liegt in unserer eigenen Entscheidung!

Wenn wir das zusammenführen, dann scheinen für mich die folgenden 7 Punkte entscheidend dafür, wie ich meinem Leben so viel Qualität gebe, dass ich mich nicht nur im Jetzt, sondern auch in Zukunft rückblickend, darüber freuen kann:

  • Immer wieder aus der Routine ausbrechen und NEUES erleben

  • Begeisterung in diesem Neuen finden, denn „Begeisterung ist der Dünger für unser Gehirn“ (Gerald Hüther)

  • Dinge tun, die für einen Sinn machen. Nach Viktor Frankl ist es existentiell für uns Menschen Sinn zu finden, zu realisieren und zu erleben. Dieser Sinn kommt nicht von außen, sondern den können wir nur in uns finden - das geht in jedem Alter!

  • Keine Zeit im Alter verschwenden mit unwichtigen Dingen oder Dingen und Themen, die man nicht beeinflussen oder ändern kann. Übrigens eine der Empfehlungen aus einer Studie über glückliche Hundertjährige!

  • Achtsam das Jetzt erleben und seine vielen Details aufnehmen

  • Der Vergangenheit Bedeutung geben, etwa durch das Schreiben von Memoiren (siehe Memoiren - mehr als Erinnerung)

  • Sich auch aussöhnen mit jenen Zeiten, die vielleicht nicht so schön waren

Das sind meine Gedanken, die Zeit langsamer vergehen zu lassen. Aber ehrlich, es gibt auch Situationen, da sind wir froh, wenn die Zeit sehr schnell vergeht :)

Herzlichst
Helga

Zu diesem Thema gibt es ein gutes Video
Dr. Derek Muller/Veritasium
Why Life Seems to Speed Up as We Age – can we slow it down? https://www.youtube.com/watch?v=aIx2N-viNwY

 

Die Schönheit des Alters

Es ist meist nicht ganz einfach, sich mit dem hohen Alter auseinanderzusetzen. Viele Bilder erreichen uns, bei denen wir uns denken: „So will ich keinesfalls werden!“  Daher finde ich es sinnvoll und beruhigend, sich schöne Bilder des Alters vor Augen zu führen um andere gängige Bilder des Alters zu korrigieren. Diese schönen Bilder möchte ich Euch heute zeigen.

Take away

  • Die Chancen 100 Jahre alt zu werden steigen rapide an. Und wie wollen wir dann sein?

  • Diese Hundertjährigen zeigen uns, dass es nicht die Umstände sind, die glücklich machen – eine wichtige Botschaft gerade in diesen chaotischen Zeiten.

  • 14 Gründe, die wir von Hundertjährigen für ein vitales und glückliches Alter lernen können.

 

Karsten Thormaehlen (Knesebeck (2017)
100 Jahre Lebensglück: Weisheit, Liebe, Lachen

 

Auf meinen letzten Post Vorbilder, brauchen wir die noch?“ habe ich viele Feedbacks bekommen. Viele haben sich angesprochen gefühlt und mir von ihren Vorbildern erzählt, aber ich habe auch Aspekte gehört, die ich im Blog nicht berücksichtigt habe. So etwa, dass Vorbilder auch dazu anregen können sich zu überschätzen oder dass alte Menschen, die großartige körperliche Leistungen zeigen, auch einen neuen Standard setzen, dem keineswegs jeder gewachsen ist. Damit gibt es jetzt nicht mehr nur den „Jugendwahn“, sondern „Druck“ kommt quasi aus dem eigenen Lager :). Wie ich schon gesagt habe, sind für mich Vorbilder nur dazu da, um meinen eigenen Weg bewusster und mutiger zu gehen – nicht, um bedingungslos nachzueifern! Ich danke allen für diese Diskussionen und Rückmeldungen, denn genau um diese Auseinandersetzung geht es mir.

DIE SCHÖNHEIT VON HUNDERTJÄHRIGEN

Die Zahl der Hundertjährigen steigt rasant an. Weltweit sollen es nach Daten der UN derzeit über 533.000 sein, das sind so viele Menschen wie derzeit in Salzburg, Graz und Klagenfurt zusammen wohnen. Auch wenn es immer schon „steinalte“ Menschen gegeben hat (meine Urgroßmutter wurde Anfang 1900 bereits 98, meine Großmutter später 100), ist die Zahl weltweit in den letzten 20 Jahren sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2000 waren es erst etwa 150.000! Die Chancen, dass einige von uns so alt werden, stehen also ziemlich gut! Kein Wunder, dass sich viele Bücher und Studien mit diesen Hundertjährigen auseinander setzen: Was macht sie aus? Was ist das Rezept ihres langen, und häufig gesunden langen Lebens?  Und auch wenn es aus meiner Sicht keineswegs notwendig ist, dass wir dieses Alter anstreben, uns mit den Lebensweisheiten von Hundertjährigen auseinanderzusetzen, bringt in jedem Fall etwas.

Kein anderes Buch über Hundertjährige hat mich bisher so berührt wie die Fotografien von Karsten Thormaehlen. Ursprünglich Werbefotograf, hat er sich auf Fotos von alten Menschen spezialisiert, die durch ihre Echtheit, Herzlichkeit und vor allem Schönheit bestechen. Thormaehlen sagt in einem Interview in SWR2:

Das Schöne am Alter ist die Entspanntheit, dass es nicht mehr darum geht, etwas verkaufen zu müssen, auch nicht sich selbst!“

Mir ist besonders aufgefallen, dass diese Gesichter neben einer bestechenden Gelassenheit den Eindruck vermitteln, dass diese Menschen frei von Angst sind.  Dabei haben gerade diese Menschen teilweise schwere Schicksale gehabt, zwei Weltkriege mit Zerstörung und Aufbau erlebt, enorme gesellschaftliche und private Veränderungen durchgemacht ... und doch spiegelt sich Fröhlichkeit, Wachheit, Stolz und Neugierde in ihren Gesichtern. Könnten wir uns da nicht etwas abschauen und vieles etwas lockerer nehmen, was uns gerade jetzt so schrecklich vorkommt? Sind nicht gerade diese Menschen Zeugen, dass es immer gut weitergeht?

Damit schließt dieses Buch für mich unmittelbar an meinen letzten Post über Vorbilder an. Und diese Portraits vermitteln noch etwas: Wie schön  kann das Alter sein..

WAS WIR VON HUNDERTJÄHRIGEN LERNEN KÖNNEN

 Zu den Fotos gibt es kleine Biographien und immer wieder ist die Frage nach dem „Geheimrezept“ des hohen Alters enthalten. Auf die eine oder andere Art und Weise haben alle ein eigenes Rezept, wie sie sich ihr gesundes Alter erklären, von der Gymnastik am Morgen, über Chorsingen bis zu speziellen Lebensmitteln. Wenn man die Summe dieser Erklärungen allerdings tiefer betrachtet, stellt man fest, dass gute Laune, Optimismus, positive Weltsicht und geistige sowie körperliche Aktivität diese Leute gesund alt werden ließen. So banal das jetzt klingen mag, schauen wir uns doch um, wie viel gute Laune, Optimismus, positive Weltsicht finden wir gerade in unserer Gesellschaft? Da könnte mehr gehen!

In den letzten drei Jahren habe ich einen Arbeitskreis von Ärzten, Psychotherapeuten und Energetikern geleitet (MITEINANDER – Vital und glücklich alt werden). Gemeinsam sind wir den Themen Lebenseinstellung, Prävention und Behandlung im Alter nachgegangen und haben auch recherchiert, was Hundertjährige vital und glücklich hält.  Hier ist die Liste von – teilweise überraschenden – Eigenschaften, die wir gefunden haben:

  • Sie sind Meister darin zu akzeptieren, was ist!

  • Sie verschwenden keine Zeit auf Dinge und Themen, die sie nicht beeinflussen oder ändern können.

  • Sie machen sich keine Gedanken darüber, was andere über sie denken oder sagen.

  • Sie sind vollkommen authentisch und legen keinen großen Wert darauf, ob sie gemocht werden oder nicht.

  • Sie verschwenden keine Energie darauf, die Erwartungen anderer zu erfüllen.

  • Sie sehen das Glas immer zumindest halbvoll.

  • Sie sind Meister des Loslassens und können und wollen sich immer wieder auf Neues einlassen.

  • Sie leben in Gelassenheit, weil sie zulassen, was nicht ideal ist.

  • Selbst im Mangel steckt für sie eine neue Chance.

  • Sie leben und lieben aus tiefem, innerem Frieden und Herzenskraft.

  • Sie genießen die kleinen Dinge des Lebens: Zeit, Natur, das Zusammensein mit Freunden u.v.m.

  • Sie sind dankbar für alle Segnungen und akzeptieren zugleich die Herausforderungen des Lebens!

  • Sie können selbst gut mit Schmerzen umgehen und nehmen sie als Lehrmeister an.

  • Sie sind voll Neugierde, was in unserer Welt vor sich geht und freuen sich jeden Tag aufs neue, dass sie auf der Welt sind.

Allen gemeinsam ist auch, dass sie mit den körperlichen Veränderungen viel gelassener umgehen, als wir denken, und diese für das lebensfrohe Gefühl weniger ausschlaggebend sind.

Wenn Ihr also etwas Zeit und Lust habt, dann geht doch diese Liste einmal Punkt für Punkt durch und überlegt, wie gut Ihr darin seid und wo noch Luft nach oben ist.

Ich wünsche Euch viele inspirierende Gedanken dabei!

Herzlichst Helga

 

Dein inneres Drehbuch

Wie wir unser Alter erleben beginnt in unserem Kopf!

Es ist unglaublich, wie unsere Realität im Kopf entsteht. Die inneren Bilder und Vorstellungen, die wir in uns tragen bestimmen unser Denken, Fühlen und Handeln. Nach Gerald Hüther (Hirnforscher) [1] sind diese im Gehirn abgespeicherten Muster maßgeblich dafür, wie wir die Welt erleben und agieren. Daher ist es wichtig, dass wir diesem inneren Drehbuch auf die Spur kommen und die Emotionen und Glaubenssätzen rund um das Altwerden kennen. Wenn sie negativ sind und Du so nicht alt werden willst, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt um Dich davon zu befreien und Deine Weichen zu stellen. Dafür kannst Du  genau jenes neue Bild kreieren, das sinnbildlich für ein strahlendes, vitales und glückliches Alter steht.

Take Away:

  • Bewusste und unbewusste Innere Bilder bestimmen wie wir unser Alter erleben,

  • „Wie will ICH alt werden?“ - Bin ich mir im Klaren darüber?

  • Kreiere ein konkretes, strahlendes Zukunftsbild für Dein (hohes) Alter, eine Situation, die Dich mit Glück erfüllt. Das gibt Ausrichtung und hilft auch in schwierigen Situationen.

 
 

Welches Drehbuch ist derzeit aktiv?

Um Deinem aktuellen Drehbuch auf die Spur zu kommen, möchte ich Dich einladen, Dir folgende Fragen zu stellen:

  • Welches Bild ist das erste, das Dir durch den Kopf geht, wenn Du an Alter denkst?

  • Welche Bilder hast Du vor Augen, wenn Du an Deine Großeltern denkst, an Deine Eltern, Tanten, Onkeln oder sonstigen nahe Bezugspersonen?

  • Welche Emotionen machen sich bei diesem Gedanken breit? Ist es ein angenehmes Gefühl? Oder etwas, an das man lieber gar nicht denkt? Oder vielleicht sogar Angst macht?

  • Spuken Sätze durch Deinen Kopf wie: „Über 60 hat doch jeder eine Krankheit! Es wird alles schlechter!“ oder genau das Gegenteil davon “Mit dem Alter wird man immer freier!”?

Lass Dir Zeit für diese Bestandsaufnahme und mach Dir vielleicht ein paar Stichworte dazu. Es ist kein Prozess, den man schnell abarbeitet und dann abhakt. Die inneren Bilder über das Alter haben sich ja auch über lange Zeit hinweg aufgebaut und entsprechende Spuren hinterlassen.

Du kannst diesen Fragen auch im Alltag mit Achtsamkeit nachgehen und darauf achten, welche Gedanken und Gefühle manche Informationen auslösen, die Du z.B. in den Medien hörst oder liest, oder die Dir einfach in den Sinn kommen. All das prägt uns! All das macht unser persönliches Drehbuch aus dem wir - oft automatisch - folgen.

Ich bin sicher, dass Du nach einiger Zeit Dein persönliches Muster erkennst und jene Gedanken und Emotionen, die dominant sind. Wenn sie nicht schön sind, dir unangenehm sind oder vielleicht sogar Angst machen und Du diesen Weg nicht einschlagen möchtest, ist jetzt der richtige Zeitpunkt diese Muster zu verändern. Dazu kann es vorteilhaft sein, sich auch Hilfe zu nehmen. Im Zuge meiner Drehbuch-Analyse bin ich draufgekommen, dass mich als Kind die plötzliche und völlig unvorbereiteten Konfrontation mit einer vom Schlaganfall gelähmten alten Frau offensichtlich nachhaltig erschüttert hat. Die Angst vor diesem Bild saß selbst nach Jahrzehnten noch tief und sie aufzulösen war schließlich sehr befreiend.

Wie soll Dein Drehbuch „SO will ich alt werden!“ aussehen?

Mir ist in vielen Coachings aufgefallen, dass fast niemand auf die Frage „Wie willst Du Dein Alter erleben? Wie ist es, wenn es gelungen ist?“ diesen Zustand auf Anhieb konkret beschreiben kann. Viele haben auch noch nie darüber nachgedacht. Häufig wickeln wir Dinge einfach nur ab, oder gehen drauf los, ohne uns klar zu sein, welches Ergebnis, welche Wirkung wir eigentlich anstreben.

Diese Frage „Wie willst du alt sein?“ braucht Deine ganze Kreativität und Vorfreude. Bitte beantworte sie daher nicht mit stereotypen, lapidaren Worten wie „Ich will gesund sein, fit und geistig voll da“. Das ist kein Auftrag an das Gehirn, dass es den Autopiloten in diese Richtung steuert, denn es ist viel zu unspezifisch. Es ist so, als ob Du bei einem online-Händler „eine Tasche“ bestellst, ohne weitere Angaben. Die Tasche könnte einfach nicht geliefert werden. Vermutlich würde der Händler nicht einmal nachfragen, welche Du meinst, weil die Bestellung aus dem Raster fällt.

Wenn wir die Kraft des Gehirns nützen wollen, brauchen wir sehr klare Vorstellungen und vor allem Emotionen, die das untermauern. Es geht also darum, dich richtig darauf einzulassen und ein umfassendes Bild und Gefühl zu kreieren, wie es aussieht und sich anfühlt, wenn es gut ist, wenn es gelungen ist und zwar für Dich und für alle anderen Beteiligten.

Bilder und Gefühle gemeinsam
erzeugen Energie zur Verwirklichung.

Gelingen ist ein hochkomplexes Gefühl des Richtig-Seins. Wir haben oft eine klare Vorstellung, wie sich das Gelingen anfühlt, das man mit realen Fakten oft nicht beschreiben kann.

Ich möchte Dir das an einem Beispiel zeigen: Wenn wir sagen, „der Apfelstrudel ist wirklich gelungen“, welche Assoziation hast Du damit? Hast Du dann das Rezept mit all den Zutaten und Mengenangaben im Kopf oder eher dieses wundervolle, saftige Gefühl, die Süße, das Aroma von Zimt und gebratenen Äpfeln, gepaart mit dem knusprigen Teig? Wenn wir versuchen, den perfekten Apfelstrudel zu analysieren und nur mit Fakten zu beschreiben, werden wir kaum an dieses Gefühl herankommen.

Gelungen heißt also:
 Ich weiß, wie es sein muss
und wie es sich anfühlt
und ich weiß, dass es so ist!

Beim Kreieren ist es wichtig, dass wir uns erlauben, richtig großzügig mit unseren Vorstellungen zu sein. Wir können „das Blaue vom Himmel“ kreieren oder „ein Wunschkonzert veranstalten“ oder auch „mein persönliches Traumschloss bauen“. Hier gibt es keine Zurückhaltung, keine bescheidenen Gedanken oder rationale Einschränkungen. Egal, wie Dein persönlicher, aktueller Zustand ist, Bilder eines gelungenen Zustandes und die dazugehörigen Gefühle zu kreieren geht immer!

Kreiere ein konkretes, STRAHLENDES Zukunftsbild für Dein (hohes) Alter

Ich lade Dich daher ein, Dir ein konkretes Ereignis vorzustellen, das weit in der Zukunft liegt und bei dem Du Dir mit allen Sinnen vorstellst, wie es ist, wenn es richtig gelungen ist. Die Energie, die in diesem Bild und den Gefühlen dabei steckt, kann unglaubliche Kräfte mobilisieren. Sie ist wie ein Magnet, der dich positiv in die Zukunft führt.

Hier ist ein Beispiel einer Klientin: Sie war etwa Mitte 50 und kreierte das Bild, wie sie mit weit über 80 den Morgen auf einer Berghütte genießt. Dieses Bild und die Idee des Bergsteigens drückt für sie umfassend aus, dass sie dann selbstverständlich noch so fit und körperlich gut drauf ist, dass sie das kann. Etliche Jahre später hat sie mir berichtet, dass genau dieses Bild sie immer wieder aufmuntert, wenn es einmal nicht so gut läuft, ganz besonders, wenn sie irgendwelche körperlichen Probleme hat. Für sie ist es Motivation pur und Freude und vor allem Sicherheit in Hinblick auf das Alter. 

So sieht mein STRAHLENDES Zukunftsbild AUS

Ich feiere meine 94sten Geburtstag und sitze beim Festessen an einer großen Tafel. Mein Mann sitzt neben mir. Mein Sohn, jede Menge Familie und Freunde, alt und jung sind da. Überall ist Lachen und Spaß. Ich habe ein ganz klares Bild von dieser Tafel und kann die Stimmen und das Lachen hören und empfinden. Ich bin fit und gut drauf, genieße die Atmosphäre und freue mich zu Musik aus allen Jahrzehnten meines Lebens zu tanzen. Dann setze ich mich ans Klavier und spiele Jazz und improvisiere gemeinsam mit anderen Musikern.

Allein der Gedanke daran ist prickelnd für mich und ich genieße ihn jedes Mal!

Damit richte ich mich immer wieder auf die Zukunft aus, in dem Bewusstsein, dass sie einfach schön ist. Sollte in der Zwischenzeit etwas auftauchen, das weniger erfreulich ist, dann kann das ja wohl nur ein „Hoppala“ oder Zwischentief sein.

Herzlichst
Helga

[1] Hüther Gerald: Die Macht der inneren Bilder: Wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern; Vandenhoeck und Ruprecht 2015