Lebensrhythmen - Das Leben im 7/7 Takt

Unser ganzes Leben folgt bestimmten Rhythmen! Denn alle 7 Jahre ändern sich die Lebensthemen, denen wir uns stellen sollten, um daran persönlich zu wachsen.

Am Anfang des Lebens ist uns klar, bis 7 ist Kindheit, danach Schule und Pubertät bis 14, Selbstfindung und Wahl des Berufsweges bis 21, dann Partnerschaften, Beruf und oft Familiengründung usw. Man geht davon aus, dass wir schließlich mit 49 ein vollständiges Erwachsenenprofil haben[1]. Und was ist dann? Wie geht die Entwicklung bis ins hohe Alter weiter? Welche Lebensthemen stehen in diesen Septennien (7-Jahresphasen) an?

Als ich das Posting geschrieben habe war ich ehrlich überrascht, wie sehr die Septennien in meiner Rückschau zutreffen. Daher habe ich sie für die Zeit von 50 bis 100 weiter entwickelt, um die aktuellen und kommenden Rhythmen besser zu verstehen.

Wenn wir uns dem Rhythmus nicht anpassen, könnte es passieren, dass wir Boogie tanzen möchten, während gerade Walzer gespielt wird - und das wäre echt anstrengend.

Take away

  • Auch im Alter stehen ganz bestimmte Entwicklungsschritte an, denen man besser folgen sollte.

  • Meine Erkenntnisse und Vorschläge für die Septennien von 50 bis 100.

  • Sich den Lebensthemen zu stellen, verhindert mögliche Alterserscheinungen wie Rückzug, Frustration, Bitterkeit u.a.

 

pexels: Kampus Production

 

ALLE 7 JAHRE EIN NEUER SCHWERPUNKT

Bei meinem Interview über den Sinn im Alter, gab mir Daniela Philipp das Buch von Penny McLean[2]Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen“. Es hat mich sehr angesprochen und ich habe neugierig auf einer Zeittabelle alle wichtigen Erlebnisse und Entscheidungen meines Lebens eingetragen, sowie die schönen und auch die weniger schönen Jahre. Und tatsächlich, ich fand Gesetzmäßigkeiten, die mir bisher nicht bewusst waren.

Auf der Suche nach mehr Informationen zu Lebensrhythmen oder -zyklen fand ich mehrere ähnliche Konzepte. Bereits der griechische Politiker Solon (640-560 v.Chr.), dem wir den Grundgedanken der Demokratie verdanken, sprach von 10 Lebensphasen zu je 7 Jahren und gab jeder ein spezifisches Entwicklungsthema. Auch Rudolf Steiner (Begründer der Anthroposophie) war davon überzeugt, dass das Leben in Wachstumsschritten vor sich geht, wobei jede 7-Jahresperiode direkt mit körperlichen und geistigen Entwicklungen korreliert. Neueste Zellforschung zeigt, dass sich tatsächlich praktisch der gesamte Körper in 7-Jahresperioden erneuert[3] Und auch in meinen Energetik-Ausbildungen habe ich über die Entwicklung der Energiezentren (Chakren) gelernt, die ebenfalls einem 7er Rhythmus folgen.

DIE ENTWICKLUNGSZYKLEN DER 7 CHAKREN

Die 7 Chakren sind Energiezentren, die bestimmte Körperregionen mit feinstofflicher Energie versorgen. Sie enthalten und speichern aber auch emotionale und geistige Informationen. Man könnte sie auch als Bewusstseinsebenen der Persönlichkeit[4] betrachten. Wenn sie durch negative Erlebnisse oder Gedanken „blockiert“ werden, wirkt sich das auf den Energiefluss aus und führt schließlich zu körperlichen Beeinträchtigungen. Deshalb ist es selbst im Alter noch wichtig, seelische Verletzungen oder hinderliche Gedankenmuster von früher aufzulösen.

Natürlich arbeiten alle Chakren permanent, aber jeweils 7 Jahren lang ist eines besonders aktiv (etwa so, wie in der EU, in der alle 27 Mitgliedsstaaten immer aktiv sind, aber abwechselnd hat nur eines den Ratsvorsitz). Das fördert körperliche, emotionale und geistige Entwicklungssprünge (siehe Tabelle).

 
 

Mit dem 49. Lebensjahr (7 x 7 Jahre) ist unsere erwachsene Persönlichkeit ausgebildet. Mit dem 50. Lebensjahr fängt der Zyklus dann von vorne an!

Es ist so, als ob man die gleichen Stücke nochmals spielen würde. Und so wird man unbewusst auf Themen und Situationen gestoßen, die man früher vermisst oder verdrängt hat. Aber heute kann man ihnen mit der ganzen Lebenserfahrung neu begegnen.

Sollten wir das nicht tun, kann das unangenehme Folgen haben. Denn inzwischen ist bekannt, dass viele der sogenannten Alterserkrankungen tatsächlich ihre Wurzeln in bisher nicht verarbeiteten emotionalen Problemen haben, die bis in die Kinderzeit zurückreichen können. Ab 50 kann man also die Chakren mit der ganzen bisherigen Lebenserfahrung neu prägen und so für mehr Energie bis ins hohe Alter sorgen.

VON 49-56: SICHERHEIT UND GEBORGENHEIT

Das Wurzelchakra unterstützt die körperlichen Veränderungen, die jetzt bei Frauen, aber auch bei Männern, einsetzen. Damit klar zu kommen kann eine Herausforderung sein. Will man den Körper in seiner neuen Form annehmen und lieben oder nicht? Hier zeigt sich z.B., ob man mit dem Altern zurechtkommt oder dagegen kämpft. Die ganze Schönheitsbranche lebt davon!

Auch existentielle Fragen rücken in den Mittelpunkt. Genau in diesen Jahren hatte mein Mann einen Karriereknick und ich war im Burnout. Jeder von uns war also gezwungen, sich besonders mit den Themen Sicherheit, Urvertrauen und Durchhaltevermögen auseinanderzusetzen. Und das war, aus heutiger Sicht, sehr gut so.

VON 56-63: BEZIEHUNGEN & EMOTIONEN

Das Sakralchakra steht für Sexualität, Kreativität, Emotionalität, Vergangenheitsbewältigung sowie sinnlich und lustvoll durch die Welt zu gehen. All das ist in dieser Zeit angesagt. Klar, dass wir nach den ganzen hormonellen Veränderungen der letzten Jahre Sexualität neu erleben. So können auch manche Erlebnisse aus der Vergangenheit, Tabus oder Unsicherheiten jetzt neu bewertet oder aufgelöst werden.

Beziehungsthemen erscheinen in vielen Fassetten (z.B. steigt die Scheidungsrate in dieser Zeit) und Emotionen spielen eine große Rolle. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Emotionen ist immer ein Zeichen unbewältigter Themen der Vergangenheit. Jetzt ist also eine gute Gelegenheit für Vergangenheitsbewältigung. In dieser Zeit haben mein Mann und ich mit energetischen Ausbildungen begonnen und dabei unzählige Glaubenssätze oder negative Emotionen aus der Kindheit und Jugend aufgelöst. Aus unserer Sicht war das die beste Investition in die Zukunft und hat uns auch enger zusammengeführt.

VON 63-70: NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN

Mit der Pension kommt es zwangsläufig zur Neuorientierung. Jetzt kommen nochmals alle Themen der Selbstfindungsphase (15-21) hoch, die zum Solar Plexus gehören Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, der Umgang mit Macht und Ohnmacht und das „Grenzen-setzen“.

Jetzt entscheidet sich, ob diese Werte aus der eigenen Persönlichkeit kommen oder ob man sich über die berufliche Position definiert hat. Das ist auch eine Erklärung dafür, ob einem der Schritt in die Pension schwer oder leicht fällt. Möglicherweise muss man ein neues Selbstbewusstsein finden, das vom Beruf oder äußerer Anerkennung unabhängig ist.

Auch Ausmisten (Ausmisten - eine Pflichtübung in der Pension) steht auf dem Programm und zwar auf allen Ebenen! Dazu zählen Gegenstände ebenso wie überholte Gewohnheiten.

Die Beziehungen müssen ebenso neu organisiert und Grenzen neu definiert werden, wenn ein oder beide Partner in Pension gehen.

Es ist auch die ideale Zeit, Talente und Fähigkeiten vor den Vorhang zu holen und auszuleben. Die meisten Senioren sind heute noch sehr aktiv!(Gewonnene Jahre; Pension und Alter sind ein Job, GO-GO, SLOW-GO, NO-GO, Freiwilligenarbeit: etwas machen das Sinn macht).

Für all das bietet das Solar-Plexus-Chakra die nötige Energie an. Wenn einem das gelingt, ist man mit 70 selbstsicherer und zufriedener denn je. Wenn man diesen Themen allerdings keine Beachtung schenkt, kann das dazu führen, dass man sich nicht mehr wertvoll fühlt oder mit dem Altern nicht zurechtkommst. Das kann zu Rückzug, Depression und Antriebslosigkeit führen. Man wird tatsächlich alt und fühlt sich auch so.

VON 70–77: BEDINGUNGSLOSE SELBSTLIEBE

Bedingungslose Selbstliebe und Liebe für andere sind ein Resultat eines offenen Herzchakras bzw. bewirken es. Je mehr wir lieben, desto mehr wirken wir alleine durch unser Sein. Unsere Anwesenheit beruhigt, erfreut und macht sicher.

Ein starkes Herzchakra stimuliert auch die Selbstheilungskräfte. Sogar chronische Erkrankungen können eine Verbesserung erfahren. Zusammen mit Selbstliebe und Liebe erklärt das auch, warum manche Menschen über 70 jahrelang nicht zu altern scheinen! Meine Schwester ist das beste Beispiel dafür. Obwohl die letzten Jahren wegen der Krankheit ihres Mannes und Corona sehr schwierig waren, scheint sie selber kein bisschen älter zu werden, weder körperlich noch von ihrer Einstellung und Haltung her.

Wenn man das Herzchakra aber verschlossen hält und an den vielen Verletzungen der Vergangenheit festhält, nicht fähig ist zu vergeben oder sich in Schuldgefühlen vergräbt, kann dies zu Einsamkeit, sogar zu Feindseligkeit, Verbitterung oder Misstrauen führen. Das zeigt sich besonders gegen Ende dieser Periode in großen Unterschiede in der Körperhaltung, Physiognomie oder Gangart.

Ob man es hören will oder nicht,
die Alterserscheinungen eines jeden Menschen
sind das Bild seiner persönlichen Innenwelt.
Penny McLean

VON 77–84: SELBSTAUSDRUCK & SELBSTREFLEXION

Die Energie des Halschakras fordert uns auf, authentisch zu sein sowie uns über den Sinn und die Reichhaltigkeit des eigenen Lebens Klarheit zu verschaffen. Diese Selbstreflexion kannst du z.B. durch Biographiearbeit machen oder du schreibst deine Memoiren (Memoiren, mehr als nur Erinnerung).

Selbstausdruck ist u.a. Kommunikation und der klare Ausdruck der eigenen Meinung. Das wollten wir ja immer schon, doch sehr oft mussten wir zu viel berücksichtigen: die Hierarchie, die Karriere, den „Haussegen“, Abhängigkeiten oder anderes. Wenn das Herzchakra aber inzwischen voll ausgebildet ist, gelingt dir das dann in jeder Situation und zwar niemals verletzend, trotzdem voll Wirkung und authentisch.

Wenn man die alten Beschränkungen und Zurückhaltungen von früher nicht überwindet, die das Halschakra blockieren, spürt man Angst, nicht mehr gut genug zu sein oder nicht mehr akzeptiert zu sein. Das kann dazu führen, dass man die eigenen Gefühle und Gedanken nicht mehr ausspricht, sich missverstanden oder gar ausgegrenzt fühlt.

VON 84-92: INTUITION & WEISHEIT

Das aktive Stirnchakra unterstützt uns darin Erkenntnisse aus all den bewussten und unbewussten Erlebnissen und Erfahrungen zu gewinnen, sodass das Leben trotz abnehmender körperlicher Kraft interessant und reichhaltig bleibt. Ich sehe daher diesen Lebenszyklus im optimalen Fall als Zeit, in der das Leben mit Weisheit und gelassener Heiterkeit erfüllt sein kann. Niemand hat einem mehr zu sagen, was man tun und lassen soll.

Gleichzeitig gilt es aber, sich mit Loslassen zu beschäftigen und Frieden in sich selbst zu finden. Wenn man allerdings an Altem rigide festhält und über Vergangenes trauert, dann leben die Menschen in Angst und Sorgen, unruhig, voll Pessimismus und haben wenig oder kein Interesse an anderen Menschen oder Neuem mehr.

VON 92-98: SPIRITUALITÄT

In dieser Zeit ist das Kronenchakra besonders aktiv und steht für Spiritualität und die Verbindung zum Höheren Selbst. Menschen, die sich darauf einlassen strahlen von innen heraus, schauen voll Frieden auf ihr Leben zurück und gleichzeitig voll Vertrauen dem Tod entgegen. Viele hochbetagte Menschen sind gesund und sie haben eine viel gelassenere Art mit den körperlichen Veränderungen umzugehen, als wir uns vorstellen können. Befragungen von Hundertjährige zeigten (Schönheit des Alters), dass ihr Leben voll Glück, Sinn und Leichtigkeit ist, weil sie es geschafft haben nach den Rhythmen des Lebens zu leben. Und das auch, wenn dazwischen schwierige Jahre lagen.

Mir persönlich hat die Klarheit der Lebensrhythmen und deren Entwicklungsthemen im Alter sehr viel gebracht. Obwohl ich weiß, dass wir häufig instinktiv das Richtige machen, sehe ich aber auch, dass sich oft das Ego durchsetzt und man in alten Gewohnheiten und Anforderungen an sich selbst stecken bleibt. Diesen Lebensrhythmen sind daher eine Art Kompass, nach dem ich mich richten kann und sie zeigen mir die Reichhaltigkeit unseres Lebens und dass es bis zuletzt etliches zu tun gibt. Und auch hier passt einer meiner Lieblingssprüche von Viktor Frankl

Wozu fordert mich das Leben jetzt auf?

Herzlichst
Helga


[1] Rudolf Steiner, Penny McLean, Chakrenlehre, etc.

[2] Penny McLean: Alles neu in 7 Jahren. Das Geheimnis der Lebensrhythmen. KNAUR 2014

[3] Jonas Frisen, Zellbiologe,  Karolinska-Institut Stockholm

[4] Rosalyn Bruyere, Heilerin & energetische Forschung, USA - Ausbildung