Pension

Podcast: Strahlend alt werden

Ich wurde von der Organisation ZEITPOLSTER eingeladen, mein Konzept Strahlend alt werden, im Rahmen ihrer Podcast-Serie „Cleveres älter werden“ vorzustellen. Und dieses Gespräch mit Judith Schneider (Regionalkoordinatorin) möchte ich Euch mit diesem Post präsentieren. Wir sprechen über die Punkte;

  • Wie ist es, in Pension zu gehen?

  • Wie findet man Struktur in diesem Lebensabschnitt, der von Freiheit und Selbstbestimmung geprägt ist? Wie organisiert man sich? Und wie kann man anfängliche Schwierigkeiten bewältigen.

  • Warum ist Persönlichkeitsentwicklung in der Pension wichtig und worauf gilt es dabei besonders zu achten?

  • Mein Konzept der 5 Säulen für ein strahlendes Alter, was dazugehört und wie man diese 5 Säulen in Balance bringen kann.

  • Wie man die Vision für ein schönes Alter definiert und das Innere Drehbuch dazu schreibt.

  • Warum Liebe so wichtig ist.

  • Dass man sich auch um das Thema Tod nicht drücken sollte.

  • Die Schönheit des Alters und was wirklich im Leben zählt.

Podcast mit Helga Pražak: strahlend alt werden

Im Grunde ist dieser Podcast eine vereinfachte Zusammenfassung meiner bisherigen Blogs und Ideen zu diesem Thema und manches wird euch daher vielleicht bekannt vorkommen. Für jene, die erst meine neueren Posts gelesen haben, ist es eine Gelegenheit, die zugrundeliegenden Überlegungen zu hören.

 

Foto: Felix Pražak

 

ZEITPOLSTER - ein Betreuungs- und Vorsorgenetzwerk

Zeitpolster habe ich im Rahmen der Freiwilligenmesse in Wien 2022 (Post: Etwas machen, das Sinn macht ) kennengelernt. Es ist ein Betreuungs- und Vorsorgenetz und ihr Ansatz, wie Hilfe im Alter auf neue Art organisiert wird, ist beeindruckend.

Der Slogan Heute helfe ich. Morgen wird mir geholfen. beschreibt das Konzept von Zeitpolster perfekt. Es geht um Betreuungsdienste für zumeist ältere Personen, für die die Betreuer:innen Stundengutschriften erhalten. Es ist also keine reine Freiwilligenarbeit, sondern diese Gutschriften dienen gleichzeitig als persönliche Altersvorsorge, da man diese Stunden zu einem späteren Zeitpunkt selbst für Hilfe abrufen kann. Aber auch Personen, die keine Stundengutschriften haben, können die Leistungen gegen einen geringen Stundensatz in Anspruch nehmen. Zeitposter stellt den organisatorischen Rahmen zur Verfügung und baut über viele regionale und lokale Teams in Österreich ein Netzwerk moderner Nachbarschaftshilfe auf. Zusätzlich bieten sie auch verschiedene  Informationen zum Thema Alter an, wie z.B. die Podcast-Serie „Cleveres älter werden“

Dass Hilfe und Betreuung im Alter wichtig und notwendig sein kann, haben viele in meinem Alter bereits an den Eltern erfahren. Und meistens sind es die Kinder, die in so einem Fall oft schnell und manchmal überraschend eine Hilfe auf die Beine stellen müssen. Das Kennenlernen von Zeitpolster hat mich in jedem Fall daran erinnert, mir selber Gedanken darüber zu machen und diese später in einem Beitrag im Rahmen der Säule RESSOURCEN zu bringen.

 

Bis es so weit ist, wünsche ich Euch viel Freude beim Zuhören des Podcasts und die eine oder andere Inspiration, sei sie neu oder einfach wieder in Erinnerung gekommen.

 Herzlichst
Helga

GOGO, SLOWGO, NOGO

Habt Ihr schon von den 3 Phasen der Pension GO-GO, SLOW-GO & NO-GO gehört? Ich bin durch den Besuch eines amerikanischen Freundes darauf gestoßen, der meinte, seine GO-GO Jahre haben gerade begonnen. Nach unserem Gespräch habe ich weiter recherchiert und herausgefunden, dass dahinter ein klares Finanzierungsmodell steht. In den USA ist die GO-GO-Phase dazu da, Träume auszuleben und dafür braucht es viel Geld. Danach wird das Leben durch körperliche Einschränkungen ruhiger, also die SLOW-GO-Phase, bis man schließlich in der NO-GO-Phase viel Geld für Pflege und Betreuung braucht. Das klingt normal und nachvollziehbar, zeigt aber auch ungeschönt den vermeintlich unausweichlichen Verfall. Und damit bin ich nicht einverstanden. Denn für mich geht das Alter nicht nur bergab, sondern es wird immer reicher an Werten und innerem Frieden, wenn man es schafft sich der persönlichen Entwicklung zu stellen. Und damit können wir das NO-GO vielleicht ganz vermeiden oder zumindest sehr lange hinauszögern.

Take away:

  • GO-GO, SLOW-GO, NO-GO – ein amerikanisches Finanzkonzept für das Alter

  • Hast Du eine so genannte „Bucket Liste“, also eine Liste all der Dinge, die Du noch erleben möchtest?

  • Das Alter ist aber auch die Blütezeit der persönlichen Entwicklung und voll neuer Werte.

 
 

GO-GO, SLOW-GO & NO-GO - WAS STECKT DAHINTER?

Als unser Freund John aus den USA uns knapp nach seiner Pensionierung mit 60 besuchte, war er fröhlich, sportlich, aktiv, voll Tatendrang und am Weg zu einem Schiurlaub in Österreich. Er meinte begeistert, dass für ihn jetzt die GO-GO Jahre begonnen haben. Wir haben schon verstanden was er meinte (siehe Post Gewonnene Jahre), aber dass ein Konzept von 3 Altersphasen in Amerika gang und gäbe ist, war uns neu: GO-GO, SLOW-GO & NO-GO!

So sehen die 3 Phasen aus:

GO-GO, ist der Lebensabschnitt von 60 bis 70 (75), in dem man sich all jene Träume erfüllt, die während des Berufslebens nicht möglich waren. An erster Stelle stehen Reisen, denn in den USA gibt es generell nur sehr wenige Urlaubstage während des Berufslebens. Dann kommen Sport, auch Extremsport und alle Arten von Hobbies. Es geht darum die „bucket list“ zu erfüllen, also eine Liste von Dingen, die man im restlichen Leben gerne noch tun oder erreichen möchte, bevor es zu Ende geht.
Von der Intensität unterscheidet sich dieser Lebensabschnitt daher kaum vom Berufsleben davor. Man hat klare Ziele und die meisten Leute haben noch weniger Zeit als vorher. Charakteristischerweise nennt man diese Senioren daher auch Grey Panther, Power-Ager, Best Ager usw. Klar, dass man in dieser Zeit einiges an Geld braucht und daher bereits lange vorher die Finanzierung dafür planen muss.

SLOW-GO ist der Lebensabschnitt von etwa 70 bis etwa 85, in dem es die meisten etwas langsamer angehen, bedingt durch körperlich Einschränkungen oder einfach weil sie weniger Energie haben. Aus Weltreisen werden Kurztrips, aus Arbeit wird die Betreuung der Enkel, aus extremem Sport wird Walking. Die Achtsamkeit liegt auf Gesundheit und Routinen. Alles ist sehr beschaulich und oft werden die Senioren in der Werbung als gütig dreinblickende Ruheständler auf Gartenbänken oder in gemütlichen Lehnstühlen dargestellt.

NO-GO, also die letzte Phase, die je nach Gesundheitszustand 5 - 20 Jahre sein kann, ist dominiert durch medizinische Betreuung und Pflege und oft verbunden mit weniger sozialen Kontakten, manchmal sogar mit Einsamkeit. Es sind also Alte, die sich nicht mehr alleine bewegen können und daher Pflegedienste, Gehhilfen, Rollstühle, Treppenlifte und anderes brauchen. All das erfordert sehr viel Geld.

Es liegt wohl an der amerikanischen Art, die Dinge klar und fast schonungslos anzusprechen. Bei der Recherche wurde mir klar, dass hinter diesem Konzept primär Finanzdienstleister stehen, die bei der Finanzierung des Alters helfen. Denn in der GO-GO Phase braucht man zum Teil viel mehr als vorher, in der SLOW-GO Phase eher weniger, während in der NO-GO Phase die Kranken- und Pflegekosten massiv zuschlagen. Aus amerikanischer Sicht macht so eine rechtzeitige Planung wohl auch sehr viel Sinn, da die sozialen Systeme nicht vergleichbar sind. Wir in Europa haben staatliche Pensionen, Krankenkassen etc., müssen aber auch zunehmend die Rentenlücke frühzeitig mitplanen. Und dafür geben diese drei Phasen gute Gedankenansätze,

solange man nicht
die GO-GO Phase zur Pflicht erklärt und
die NO-GO Phase automatisch das schreckliche Ende ist!

WO BLEIBEN DIE WERTE IM ALTER?

Ich bin in Finanzsachen keine Expertin und daher stehen in meinem Blog andere Themen im Vordergrund, wie z.B. persönliche Werte. Diese spielen für mich in allen 3 Phasen eine große Rolle.

Auch stehe ich dieser rein materialistischen Einstellung kritisch gegenüber, insbesondere, weil sie suggeriert, dass man GO-GO ausleben muss, weil danach nichts mehr kommt.

Was ist mit persönlichen Werten? Was ist mit der persönlichen Entwicklung, die in dieser Lebensphase einen Höhepunkt erreichen kann? Was ist mit dem Alter als gesellschaftlicher Wert? Und wie viel Einfluss können wir nehmen, dass die NO-GO-Phase nicht eintritt oder zumindest möglichst kurz, in jedem Fall aber sinnvoll und irgendwie angenehm ist? Ich denke, das ist eine der ultimativen Fragen, oder nicht?

In meinem Buch WAS MACHST DU JETZT habe ich die Phasen des Alters so definiert:

  • Freiheit & Erfüllung als Senior von 60 bis etwa 80

  • Ruhe & Sein ab etwa 80

 
 

Das unterscheidet sich oberflächlich betrachtet nicht wesentlich von GO-GO, SLOW-GO und NO GO, inhaltlich jedoch deutlich.

Die NO-GO Phase nenne ich lieber die Phase der RUHE & des SEINS. Wenn man diese in Würde erleben will, braucht man inneren Frieden, Selbstliebe, Akzeptanz und die Fähigkeit, Glück im Moment zu finden. Nachdem man das nicht über Nacht und schon gar nicht im Fall einer plötzlichen Krankheit lernt, muss man wohl rechtzeitig damit anfangen. Also ich würde sagen, bereits in der GO-GO Phase, oder wie ich diese nenne, der Phase von Freiheit & Erfüllung.

Die folgenden 4 Punkte scheinen mir daher für die GO-GO und SLOW-GO Phase wichtig.

1.      Die Freiheit erleben, genießen und genau das tun, was man am besten kann und will (typisches GO-GO), vielleicht sogar mit einer Bucket List. Aber nicht ALLES andere dem unterordnen!

2.      Veränderungen akzeptieren und lieben lernen und Neues daraus schöpfen.

3.      Sich für die Gesellschaft engagieren und etwas geben. Das kann im Rahmen von Freiwilligenarbeit, einer neuen Tätigkeit oder einfach familiärer Unterstützung sein, oder auch nur dadurch, dass man Glück und Freude verströmt; das geht übrigens wirklich in jedem Alter und ist an sich schon ein Wert!

4.      Sich intensiv mit sich selbst auseinandersetzen, z.B. alte Muster auflösen, Blockaden lösen, Frieden schließen u.v.m. – als Wegbereiter für die nächste Phase Ruhe & Sein.

Für die Punkte 1 bis 3 haben die meisten eine gute Vorstellung, was sie machen wollen. Aber der 4. Punkt, scheint mir, bleibt öfter auf der Strecke. Viele glauben, sich im Alter sehr gut zu kennen und sehen keinen weiteren Handlungsbedarf mehr.  Andere haben sich mit sich selbst („Ich bin halt so!“) und ihren Beziehungen arrangiert, sehen also das Negative, akzeptieren es aber. In beiden Fällen ist jetzt die beste Zeit dafür, sich mit sich selbst, den eigenen Bedürfnissen und den Beziehungen auseinanderzusetzen, denn das braucht man, um die Phase Ruhe & Sein in Würde zu erleben.

Herzlichst
Helga

Zu diesem Thema passen folgende Posts

 
 

Neue Wege ins Alter - so viele Möglichkeiten!

Immer wieder bin ich fasziniert, welche Möglichkeiten sich in der Pension und im Alter auftun! Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto reicher wird dieser Lebensabschnitt in jeder Hinsicht. Ich kann mich z.B. selbst neu kennenlernen, verschüttete oder bisher unbekannte Talente zum Ausdruck bringen, mich gesellschaftlich engagieren - abseits von Profitdenken, Neues erfahren und lernen, aber auch, wie Elisabeth uns im letzten Blog Unmögliches ist machbar erzählt hat, über die eigenen Grenzen hinauswachsen.

Dass es mir damit nicht alleine so geht, sondern wir 60Plus-Jährigen in dieser Aufbruchsstimmung so etwas wie gesellschaftlicher Mainstream sind, habe ich letzte Woche, bei der Abschlussveranstaltung des Ö1 Radiokollegs „Gewonnene Jahre – Neue Wege ins Alter“ an Hand unterschiedlichster und erfolgreicher Projekte auf beeindruckende Weise gehört.

Take Away

  • Wir, die Generation 60Plus, sind derzeit im Fokus der Gesellschaft, in einer Aufbruchphase und ein „role model“ für zukünftige Generationen

  • Vom lebenslangen Lernen über neue Jobs bis ins hohe Alter, neue Lebensformen und Wohnungskonzepte, einer neuen Sicht auf Gesundheit und Selbstheilung bis zum Generationendialog (und vielem anderen) gibt es wirklich unzählige Möglichkeiten

  • Der „Katalog der Chancen“ von Ö1 zeigt die faszinierende Bandbreite von Engagement im und für das Alter

 

Foto: Helga Pražak

 

KATALOG DER CHANCEN

In diesem Radiokolleg hat Ö1 zur Einreichung von Projekten aufgerufen, die sich mit neuen Wegen ins Alter befassen. In der Abschlussveranstaltung wurden diese 150 Projekte als „Katalog der Chancen“ präsentiert und 12 davon besonders hervorgehoben. Besonders gefreut hat mich natürlich, dass meine Einreichung zum Buch und Blog Wie geht Pension? Wie geht Alter? (siehe auch Gewonnene Jahre – Die Pension zwischen Beruf und Alter) in die Projektliste aufgenommen wurde.

Ich möchte Euch in diesem Blog ein paar Highlights aus diesen 150 Projekten in den 9 Kategorien BERATUNG & COACHING, BILDUNG, DIGITALISIERUNG, KULTUR, GESUNDHEIT, DEMENZ, PFLEGE, SOZIALE NETZWERKE sowie WOHNEN & MOBILITÄT beschreiben, denn viele haben mich zum Nachdenken gebracht. Und sie zeigen, auf wie viele unterschiedliche Arten man sich engagieren kann. Besonders beeindruckend fand ich, wie viele junge Menschen sich mit den Belangen unserer Generation auseinander setzen und mit ihrem z.B. digitalen Zugang und mit Start-ups völlig neue Türen öffnen. Diese Zusammenarbeit ist sensationell und zukunftsweisend.

MEIN LIEBLINGSPROJEKT IST VOLLPENSION!

VOLLPENSION ist ein Generationencafé in Wien und eine online Backakademie mit der Idee, Omas mit ihren Fähigkeiten (konkret Backen) eine Möglichkeit für etwas Zuverdienst zu geben und gleichzeitig viele Begegnungen zwischen Jung & Alt und Alt & Alt zu schaffen. Hier trifft sich die digitale Vermarktungskompetenz von Jungen mit der Backkompetenz von Omas und beide zielen auf die Lösung zweier kritischer Altersthemen ab: Altersarmut und Einsamkeit. Schaut Euch diese Idee an: in der Abschlussveranstaltung von Ö1 (ab Minute 2:02:00) oder auf dem Imagevideo der Vollpension. Inzwischen ist VOLLPENSION sogar international unterwegs, um „die Welt ein bisschen süßer zu machen“.

AM BALL DER DIGITALISIERUNG BLEIBEN

Digitalisierung und elektronische und soziale Medien sind in unserem Alter nicht wegzudenken! Daher müssen wir am Ball bleiben. Im letzten Jahr haben auch viele 60Plus-Jährige die digitale Welt in rasendem Tempo (mit-)gelernt und sind glücklich, z.B mit ihren Kindern, die im Ausland leben, zu zoomen oder sogar mit den Enkeln auf Distanz zu spielen. Es gibt eine Fülle von Webinaren zur Fortbildung - auch kostenlose - sodass fast schon die Auswahl schwer fällt. Da aber die Entwicklung der digitalen Welt rasant fortschreitet, sind Schulungen speziell zur praktischen und täglichen Nutzung keine schlechte Idee um am Ball zu bleiben. Oder wir nehmen Nachhilfestunden bei den Kindern/Enkeln, damit wir auch Angebote, wie etwa Seniorenplattformen zur Vermittlung von Experten entsprechend nützen oder selber Inhalte produzieren können.

WIE UND WO WILL MAN IM (HOHEN) ALTER LEBEN?

Das ist wohl eine Gretchenfrage und gehört definitiv in meine Säule RESSORUCEN (5 Säulen für ein Strahlendes Alter). Im Rahmen dieser Projektausschreibung gab es viele Einreichungen, die sich mit Mehrgenerationenhäusern oder anderen Lebensformen auseinandersetzen oder Architektinnen die sich mit neuer Raumplanung und Architektur befassen. Alle haben das Ziel das Leben von alten Menschen zu integrieren.

Dann wieder gibt es Eigeninitiativen und Wohnprojekte wo Klein bis Alt zusammenleben, in denen gerade Personen mit 60+ einen wesentlichen Anteil am Projektmanagement haben. Ich finde das unglaublich spannend, auch wenn ich mir selber darüber noch sehr wenig Gedanken gemacht habe - zu glücklich bin ich in meinen derzeitigen 4 Wänden.

EINEN GESELLSCHAFTLICHEN BEITRAG LEISTEN & DABEI SPASS HABEN

Einige meiner Freunde machen das bereits, indem sie sich für Kinder engagieren, auch wenn sie selber gar keine Enkelkinder haben. Einige sind bereits in dem, beim Radiokolleg vorgestellten, OMA/OPA-Projekt- Allianz der Generationen beim Lernen, Lesen oder der Integration tätig. Ein Freund ist auch in der Waldpädagogik mit Engagement dabei. Es gibt Chor und Theaterprojekte spezifisch für Personen von über 60 bis ins hohe Alter.

Von folgendem Projekt hatte ich bisher allerdings noch nichts gehört: FALTENROCK FM - „Alter gehört gehört“ein Podcast von Bewohnerinnen eines Caritas-Pflegewohnheims mit Geschichten aus dem Leben der Bewohnerinnen - vor allem auch mit viel Humor. Wie inzwischen schon mehrfach bewiesen wurde ist Humor eine Qualität, die man im Alter ganz besonders braucht.

BIOGRAPHIE, GESUNDHEIT & LEBENSHILFE

Sehr viele Projekte beschäftigen sich mit dem Engagement älterer Personen für Themen des Alters.

Neben sozialer Hilfe für andere und Themen zur eigenen Gesundheit, ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben auch im Rahmen der Projekte dieser Ausschreibung ein Schwerpunkt. Viele Projekte befassten sich daher mit Biographiearbeit. Ich weiß von Freunden, wie bereichernd und wohltuend das sein kann und auch ich werde mich, angeregt von diesen Projekten, dem widmen.

Auch wenn das nur ein sehr kleiner Ausschnitt von all den Möglichkeiten ist, die sich für uns in der Pension und im Alter auftun, es zeigt einmal mehr:

Es gibt wirklich viel Schönes, Bereicherndes und Hilfreiches zu tun
und damit viel zu erleben - auch und vor allem für uns!

Herzlichst
Helga

Zu diesem Beitrag passt auch der Post Wie geht Pension? Wie geht Alter?


Man lernt nie aus! Neue Rollen, neue Aufgaben

Kennt Ihr den Film The Intern, in der deutschen Fassung Man lernt nie aus, der 2015 in die Kinos kam? Ich habe ihn damals gesehen und bin jetzt wieder durch Zufall darauf gestoßen. Das erste Mal - da war ich noch voll berufstätig - habe ich ihn einfach nett gefunden, aber diesmal und selber in Pension, ist er für mich zum Inbegriff dessen geworden, was man als Pensionist oder Silver Ager geben kann: Ruhe, Zuneigung, Unterstützung und gelegentlich einen Rat. Die perfekte Aufgabe in einer Gesellschaft, die einerseits immer hektischer und andererseits immer älter wird, in der die 60-80 Jährigen fit sind und viel zu geben haben. Ein Blick auf diesen Film lohnt sich! Auch ein zweiter!

Take Away

  • Ein Film darüber, was man im Alter geben kann - unterhaltsam und tiefsinnig gleichzeitig

  • Ein neue, sinnstiftende Aufgabe kann auch ganz anders sein als alles Bisherige

  • Es sind die neuen Qualitäten in einer neuen Lebensphase, die uns Pensionisten ausmachen

Blog #7 the intern.jpg

DAS PERFEKTE MATCH: JUNGE AKTIVE & JUNGE PENSIONISTEN

Über die Handlung will ich nur wenig sagen, denn sie lebt für mich von den vielen liebenswürdigen Momenten und Wendungen. Ben Whittaker (Roberto De Niro) übernimmt im Rahmen eines Senior-Praktikums einen Job in einem E-Commerce-Mode-Startup, nachdem sein Leben nach dem Tod seiner Frau langweilig und einsam geworden ist. In einer Rezension steht so bezeichnend „A 70 year old widower, who is lost in the freedom of retirement.“  Seine neue Chefin, Jules Ostin (Anne Hathaway), sehr erfolgreiche Gründerin und CEO dieses Start-ups, ist mit den beruflichen und privaten Herausforderungen überlastet. Zuerst ohne wirkliche Aufgabe und in einer für ihn total neuen Arbeitswelt, stellt sich Ben all dem Neuen und wird zur einfühlsamen, grauen Eminenz des Unternehmens, ohne sich fachlich einzumischen.

 

MEINE HIGHLIGHTS AUS DIESEM FILM

Wie ich Euch bereits erzählt habe, ist für mich PENSION ein neuer Job, in dem es um die Balance von 5 Säulen für ein strahlendes Alter geht (GESUNDHEIT - SINN - LIEBE - VERGNÜGEN - RESSOURCEN). Wenn ich diese Idee auf Ben Whittaker im Film umlege, dann ist sein neuer Job viel mehr als nur eine Beschäftigung in einem Senior-Praktikum zur Abwechslung.

-       SINN: Man braucht auch in der Pension eine sinnvolle Aufgabe, um sich wohl zu fühlen, um, wie er sagt: „jeden Tag mit Freude aufzustehen“. Dieser Job im Reich der Jungen gibt Ben neue Lebensenergie, belebt ihn in jeder Hinsicht. Gebraucht zu werden und einen aktiven Platz in unserer Gesellschaft zu haben, das macht jung. Diese Aufgabe kann auch ganz anders aussehen, als bisher. Um sie zu finden muss man selber aktiv und initiativ sein und etwas wagen.

-       Zu den bisherigen persönlichen Expertisen und Erfahrungen kommen ganz neue Qualitäten, die jetzt gefragt sind: Ruhe, Gelassenheit, menschliche Wärme, Zuneigung, Begeisterung, Umsichtigkeit, Einfühlungsvermögen. Obwohl Ben Chef einer Firma war, stellt er nicht seine ehemalige Position oder sein Wissen in den Vordergrund, sondern geht subtil auf die Bedürfnisse der Jungen ein und ist da, wenn er gebraucht wird. Die digitale Arbeitswelt ist in vieler Hinsicht anders, aber Menschlichkeit ist mehr gefragt, denn je.

-       VERGNÜGEN & NEUES: Ben will die neue Welt verstehen. Er hängt nicht in der Vergangenheit, sondern stellt sich dem Neuen mit großer Offenheit und Begeisterung. Daher setzt er sich mit all den dazugehörenden Technologien auseinander: vom Handy bis zum digitalen Business!

-       LIEBE: Mit dieser neuen Aufgabe baut Ben ganz selbstverständlich ein neues Netzwerk voll sozialer Integration auf, erobert die Herzen aller und findet schließlich seine neue Liebe.

-       RESSOURCEN: Ben lebt in einem großen Haus alleine und beschließt einen jungen Praktikanten bei sich wohnen zu lassen. Ein interessanter Gedanke.

-       GESUNDHEIT: Durch die Langeweile wirkt Ben anfangs alt und grau. Seine Begeisterung, Aufgabe und Liebe wirken sich verjüngend aus, wie auch Roberto de Niro im Verlauf des Films großartig darstellt. Und wie man am Ende des Film sieht, hält er sich zusätzlich mit Qi Gong fit.

SO KÖNNTEN DOCH PENSIONISTEN-JOBS DER ZUKUNFT AUSSEHEN!

Für mich ist der Film viel mehr als ein „Ich bin auf der Suche nach Sinn“ Programm für Senioren, wie es in manchen Rezensionen heißt. Für mich ist der Film zukunftsweisend! Überall heißt es, man muss sich in der Pension eine Beschäftigung suchen. Meistens sind damit Freizeitaktivitäten wie Studium, Malen, Handwerkliches oder Freiwilligenarbeiten wie Leih-Oma oder soziale Vereine etc. gemeint. All das ist richtig und ein wichtiger Beitrag für unsere Gesellschaft. Aber nicht für alle ist das erfüllend genug. Manche wollen noch, auf neue Art und Weise, in die Arbeitswelt eingebunden sein. Wie wäre es also mit der Integration von Pensionisten in Unternehmen oder Organisationen, wo sie in neuen Rollen die Stärken des Alters einbringen?

WIR BRAUCHEN WEISE VORBILDER

Michael Lehofer (Psychiater & Psychotherapeut) meint in einem Interview:[1] Ideen, Motivation und Wissen gibt es genug in unserer Gesellschaft. Was sie braucht, ist mehr Warmherzigkeit, menschliche Wärme, das größte Mangelgut. Das macht alte Menschen attraktiv. Eine weise Kultur ist eine warme Kultur. Wir brauchen auch mehr Vorbilder. Die weisen Alten müssen vor den Vorhang. Vorbilder machen spürbar, dass es geht.

Auch wenn es nur ein Film ist, Ben ist eine Art Vorbild und zeigt uns, so könnte es gehen!

Daher möchte ich Euch noch zum Schluss meine Definition für Weisheit geben.

Wir sind weise,
wenn wir nicht aufgrund unbewusster Muster
auf äußere Reize reagieren,
sondern in unserer Kraft und Ruhe bleiben,
egal was im Außen ist
und somit authentisch, liebevoll und mitfühlend reagieren.

So weise wird man allerdings nicht durch das Alter alleine, sondern nur durch die reflektierte Auseinandersetzung mit sich selbst und allem was sich zeigt.

Herzlichst
Helga

[1] https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/alter-ist-eine-illusion-interview/

Gewonnene Jahre – Die Pension zwischen Beruf und Alter

 

Liebe Leser, liebe Leserinnen, wenn Ihr etwa so alt seid wie ich, dann gehört Ihr auch zur Babyboomer Generation (je nach Land 1945 bis 1965). Vieles unterscheidet uns da von den früheren Generationen, aber ganz besonders erleben wir gerade 15-20 Jahre gewonnene Lebenszeit! Die gibt uns pure Freiheit aber auch Verantwortung für uns selbst, unsere Kinder und die Gesellschaft.

Take Aways:

·      Wir 60-80 Jährige kreieren gerade eine neue Lebensphase, die braucht noch einen Namen und Inhalt

·      Neben Freiheit, Vergnügen, Engagement geht es um die Auseinandersetzung mit uns selbst und unsere Entwicklung

·      Man muss keinen Job mehr machen, aber die Pension selbst ist ein Job!

Foto: Laurez Vavrovsky

WIR SIND DIE NEUE GENERATION DER JUNGEN-ALTEN

Noch vor wenigen Jahrzehnten hieß es, dass es im Leben eines Menschen drei Phasen gibt: Jugend mit Ausbildung und Vorbereitung auf das Arbeitsleben – Erwachsenenalter mit Berufstätigkeit, Karriere, Familie, Werte schaffen und ab etwa 60, mit dem Ende der Berufstätigkeit, der Ruhestand. Interessanterweise ist am wenigsten klar, was der Lebenszeitraum des Alters eigentlich beinhalten soll. Außer vielleicht: Lass es dir gut gehen, du hast schon genug gearbeitet.

In dem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe hießt es: Frau Pražak, wir wünschen ihnen alles Gute für ihren wohlverdienten Ruhestand! Allein bei dem Gedanken an den wohlverdienten Ruhestand stellen sich bei mir alle Haare auf. Ruhestand mit 62? Manche mögen diese Zeit sehnlichst erwarten, weil sie ausgepowert sind, dann ist es auch höchste Zeit, sich zu erholen. Aber es gibt für biologische Wesen keinen Ruhestand! Wir sind immer in Entwicklung!

Stellt Euch das mal deutlich vor:
Die Zeit von 60 bis 90 ist genau so lang wie die von 30 bis 60!
Also genauso lang wie unser bisheriges Berufsleben!

Was wir da alles erlebt und geschaffen haben! Da passt also noch sehr viel in unsere Zukunft hinein und wir sollten mit dieser Zeit sehr bewusst und dankbar umgehen. Denn die Chance, dass viele von uns 90 oder sogar 100 werden, ist ziemlich groß.

Das bedeutet, dass Menschen heute, wenn sie in Pension/Rente gehen, noch gute 15 bis 20 Jahre fit genug sind, um selbst außergewöhnliche körperliche und ebenso geistige Leistungen vollbringen können.

Daher hat für mich der Beginn der Pension eine ähnliche Tragweite, wie die persönlichen Zwanziger, in denen wir sowohl den beruflichen wie auch den privaten Weg für die kommenden Jahrzehnte gewählt haben. Damals hatten wir eine fertige Ausbildung und mussten uns in einem Beruf bewähren – heute haben wir ein Berufsleben hinter uns und müssen uns im Privatleben bewähren.

Was uns Babyboomer noch auszeichnet ist, dass wir in eine Welt hineingewachsen sind, die es so davor noch nie gab: zunehmender Wohlstand und lang andauernder Frieden. Daher sind die Erfahrungen unserer Eltern, mit all den schwierigen Verhältnissen ihrer Kindheit und Jugend und deren Art alt zu werden, kein Vorbild für uns. Wir müssen unsere eigene Art und Weise finden, wie wir alt werden wollen.

GEWONNENE JAHRE – VIELE BEZEICHNUNGEN – KEIN KLARES BILD

Während früher die Pension, Rente oder Ruhestand als letzter kurzer Lebensabschnitt nach der Berufstätigkeit erachtet wurde, macht dieser heute fast ein Drittel der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit aus. Es hat sich also eine neue Lebensphase eingeschoben, sodass der dritte  Lebensabschnitt nun aus zwei Teilen besteht und man spricht bereits von 4 Lebensphasen.

Vor allen Dingen wird zwischen den sogenannten „jungen Alten“ und den „alten Alten“ unterschieden. [1] Dieter Otten, Verfasser der „Die 50+ Studie  - Wie die jungen Alten die Gesellschaft revolutionieren“ versteht darunter die 50 bis 70-Jährigen. Für andere wieder ist es der Zeitraum von 60 -80.

Fakt ist: Es war unsere Generation, die den Wertewandel seit den 1960er Jahren getragen hat und insbesondere eine neue Jugendkultur geschaffen hat. Und jetzt schaffen wir gerade eine neue Alterskultur!

Aber diese neue Lebensphase ist noch nicht definiert! Hat keinen Namen!

Das merkt man auch an den vielen unterschiedlichen Bezeichnungen. Wie wollt Ihr bezeichnet werden? Ich gebe Euch ein paar gängige Ausdrücke für die Phase, in der wir gerade leben:

-       Rentner/Rentnerin, Pensionist/Pensionistin gilt offiziell für die Zeit ab Pensionsantritt bis zu unserem Tod und nicht speziell für die nächsten 20 Jahre.

-       Silver-Society, Silver-Generation, Silver-Ager, Free-Ager[2]

-       Grey Panther, Power-Ager, Best-Ager, Mid-Ager. Ich komme gerade drauf, dass es dazu kaum weibliche Formen gibt! ... also Power-Agerin, Best-Agerin .... Beim Grey Panther wird´s noch schwieriger, der ist per Definition (Duden) männlich. Es müsste also Grey Pantheress oder Gray Lady Panther heißen - schon mal was davon gehört?

-       Junger/Junge Alte[3]  - gefällt mir nicht schlecht.

-       oder schlicht Senior oder Seniorin, aber das hat für mich so einen gesetzten Touch, mit dem ich mich zumindest noch nicht identifiziere, außer beim Bahn-Ticket.

Wie bezeichnet Ihr Euch selbst, wenn Ihr von Euch sprecht?

Ich finde ja Free-Ager sehr sympathisch, weil es ausdrückt, dass sich diese Phase um Freiheit und Erfüllung dreht. Aber versteht man mich, wenn ich sage, ich bin Free-Agerin? Also verwende ich fürs erste doch lieber die traditionelle Bezeichnung Junge Pensionistin.

WAS IST UNSERE AUFGABE WÄHREND DER GEWONNENEN JAHRE?

Im Vergleich zu Gleichaltrigen vor noch ein bis zwei Jahrzehnten zeichnet viele heute Aktivität, ein Leben in langer Gesundheit, finanzielle Absicherung (wenn auch mit Abstrichen) und ein hohes Bildungsniveau aus. Wir sind sportlich aktiv, haben zahlreiche Hobbys und sind politisch sowie kulturell interessiert. Und unser Konsumverhalten ist für die Wirtschaft von großer Bedeutung.

Aber all das drückt für mich nur einen Teil dessen aus, was in dieser Lebensphase stattfinden sollte. Denn wenn wir eines nicht sind, dann fertige Persönlichkeiten! Das mag viele überraschen. Ich bin der vollen Überzeugung, dass die Persönlichkeitsentwicklung jetzt noch einmal neu anfängt. Für den neuen Lebensabschnitt brauchen wir neue Qualitäten. Viele der alten Qualitäten, die wir im Job gebraucht haben, wie Zielbewusstsein, Durchsetzungsvermögen, Expertise, Teamführung und wie das alles geheißen hat, es ist nicht mehr notwendig und manchmal sogar kontraproduktiv. Was wir jetzt brauchen ist: ein neues Selbstbild, das Alter zulässt, Liebesfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Optimismus, Humor, Gelassenheit und vieles, vieles mehr. Um sich das anzueignen muss man mit sich ins Reine kommen und das bedeutet sich Zeit dafür nehmen.

Älter werden bedeutet auch mehr Entwicklung. In ihrem Buch Entwicklung der Person – Dynamik des Lebens [4] bezeichnet meine Freundin und Psychotherapeutin Anneliese Fuchs (82) diese gewonnenen Jahre als

Zeit der Reife & Erfüllung, bevor die Zeit der Ruhe eintritt.

Sie schreibt: „In dieser Zeit haben wir die Chance anderen etwas zu geben und können unsere Erfahrungen weitergeben, ein Status, der uns viele Freiheiten gibt. In dieser Phase können wir so etwas wie ein Vorbild für die Jugend sein, sofern wir die Anforderungen des Lebens angenommen haben und nicht in irgendeiner Phase der Entwicklung stehen- oder steckengeblieben sind. Selbst wenn das nicht gelungen ist, haben wir jetzt die Möglichkeit, vieles Versäumte nachzuholen.“

Ich schlage daher vor, dass wir dringend eine Bezeichnung für diese neue Lebensphase brauchen, die zwischen Berufstätigkeit und der Zeit des Hohen Alters liegt, die folgende Aspekte erfasst:

  • Die Freiheit und freie Wahl, genau das zu tun, was wir am besten können und wollen

  • Vergnügen, Spaß im kreativen, authentischen Selbstausdruck, gepaart mit all unserer Erfahrung

  • Das Engagement für unsere Gesellschaft

  • Die intensive innere Auseinandersetzung mit uns selbst als Wegbereiter für die nächste Phase

In meinen Midlife Coachings sehe ich, dass viele die ersten 3 Punkte ganz oder teilweise ebenso sehen und gut hinbekommen. Den 4. Punkt – die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und persönliche Entwicklung –sehen viele nur dann als wichtig an, wenn etwas passiert ist oder sie durch eine Krankheit oder Krise in einer Sackgasse stehen. Ich glaube, so lange muss man nicht warten und kann sukzessive genau diesen Punkt aktiv in den JUNGEN PENSIONISTENALLTAG einbauen. Das ist die beste Form von Prävention.

Gewonnene Jahre - Neue Wege ins Alter

Das ist der Titel des Programmschwerpunkts 2021 im Radiokolleg von Ö1. Hier findet Ihr jede Menge Anregungen und Berichte - dieses Thema ist also auch gesellschaftlich brandheiß! Und ich freue mich riesig, dass diese Woche mein Blog Wie geht Pension? Wie geht Alter? in die Projekte aufgenommen wurde.

Ich lade Euch ein, mir Eure Vorschläge für eine ansprechende, aussagekräftige Bezeichnung für den 3. Lebensabschnitt zu geben und auch, wie Ihr die Aufgaben in dieser Zeit seht.

Denn mit einer klaren Definition dieser Phase würden wir JUNGEN PENSIONISTEN einerseits eine neue Position innerhalb der Gesellschaft bekommen und andererseits ein neues Selbstverständnis, aus dem sich neue Möglichkeiten und eine neue Verantwortung ergeben. 

Ich behaupte ja, Pension ist ein JOB & Alter sind ein JOB! Und dazu geht´s nächste Woche weiter!

Herzlichst

Helga

[1]  Lena Paluszkiewicz: Altersdifferenzierungen in der heutigen Gesellschaft. Die "jungen Alten" und ihre Bedeutung für die Wirtschaft (2015) https://www.grin.com/document/316915

[2] zukunftsinstitut.de

[3] Barbara Pichler: Aktuelle Altersbilder; Springer, 2010 https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-92004-7_43

[4] Anneliese Fuchs: Entwicklung der Person. Dynamik des Lebens (1996)

 

5 Säulen für ein strahlendes Alter

 

Alter ist kein Schicksal. Jeder und jede kann die Weichen für sein beziehungsweise ihr strahlendes Alter selber stellen. Seit über 15 Jahren suche ich Themen, die uns helfen, diese Weichen zu stellen. Als Betroffenen, ehemalige Führungskraft und als Energetikerin! Für mich gehören zwei Dinge dazu: ein persönliches Zukunftsbild und die 5 Säulen für ein vitales und strahlendes Alter.

Take Away

·        Für ein strahlendes Alter müssen wir die 5 Säulen Gesundheit-Sinn-Liebe-Vergnügen-Ressourcen in Balance bringen!

·       Wenn man sich all jenen Themen der 5 Säulen zuwendet, die man bisher noch nicht im Fokus hatte, ist Pension ein echter Job

·       In der Pension werden die Karten neu gemischt, ein super Chance das Leben zu gestalten.

MEINE 5 SÄULEN FÜR EIN STRAHLENDES ALTER

 
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Diese Säulen unterscheiden sich nicht wesentlich von den wichtigen Themen unseres bisherigen Lebens. Richtig! Aber, wenn es Euch so wie mir geht, dann waren diese Säulen bisher nicht in Balance. In den letzten Jahrzehnten lag mein Fokus auf Beruf, Familie und Fitness und nicht auf all jenen Themen, die tatsächlich erst in dieser neuen Lebensphase auf die Tagesordnung kommen: Freiheit, Zeit, körperliche Veränderungen, neuer Sinn und neue Aufgabe, Vergebung, die Auseinandersetzung mit Krankheiten, die sich zeigen können, beziehungsweise ihre Prävention ebenso wie Sterben und Tod.

Folgende Themen gehören jetzt zu für mich zu den einzelnen Säulen.

GESUNDHEIT: KÖRPERLICH, EMOTIONAL & MENTAL

Es ist ziemlich egal, wen ich im Alter von 50+ frage, was er oder sie sich vom Alter wünscht, an erster Stelle steht fast immer körperliche Gesundheit! Bis zum Schluss körperlich fit sein!

So um 50 herum fordert der Körper (erstmals) oft echte Aufmerksamkeit. Da stellt sich die Frage: Wer ist in unserem Leben der Boss? Der physische Körper, der Verstand, die Emotionen, das Unterbewusstsein oder die Seele? Aus energetischer Sicht hängt alles zusammen!

Gesundheit bedeutet für mich viel mehr als nur die Abwesenheit von einer definierten Krankheit oder physischen Disposition. Für mich ist Gesundheit ein großartiges Zusammenspiel von Körper, Emotionen, Verstand, Energie und Seele.

Ich habe großen Respekt vor den Entwicklungen der Medizin, denn sie hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir heute über diese enorm lange Lebensspanne überhaupt diskutieren können. Wir verdanken den Entwicklungen der Medizin und Hygiene 15 bis 20 gewonnene Jahre! Aber bei allen Vorteilen kommt die klassische Medizin immer wieder an Grenzen, besonders, wenn es um chronische Alterskrankheiten geht. Genau hier, sowie in der Prävention, lohnt sich ein intensiver Blick auf die energetische Ebene.

Darum geht es mir in der Säule GESUNDHEIT:

-       Thema Nr.1 ist Selbstverantwortung! Niemand außer Dir ist verantwortlich dafür, wie es Dir geht!

-       Welches Bild hast Du vom Alter? Das von den Großeltern, Eltern, Medien? Du brauchst Dein eigenes, persönliches Zukunftsbild, denn die Bilder in unserem Kopf sind entscheidend für unsere Realität!

-       Wie sehr liebst du Deinen Körper? Speziell, wenn er sich jetzt ziemlich deutlich verändert: Menopause, schlaffe, trockene Haut, dünnere Haare, Weitsichtigkeit, etc. Egal wie es ist: dein Körper ist ein grandioses Wunderwerk und ich will Dir zeigen, wie Du liebevoll und wertschätzend mit ihm umgehst und ihn feierst.

-       Welche Glaubenssätze spuken durch Deinen Kopf? Wie ist Dein innerer Dialog? Kennst Du Sätze wie: „Im Alter gibt es nun einmal Abnützungserscheinungen! Es geht einfach körperlich bergab! Das ist ein Familienerbe!“. Wie sehr übernimmst Du Informationen über geistigen Verfall, Gebrechlichkeit und drohenden Pflegenotstand. Oder kannst du dir vorstellen: „Das Alter ist großartig! Ich liebe die neue Ruhe und Gelassenheit! Ich gestalte meine Gesundheit.” Gedanken und Bilder machen unsere Realität aus. Deshalb ist es so wichtig einschränkende Glaubenssätze und inneren Dialoge durch positive und motivierende zu ersetzen.

-       Emotionen sind die energetische Hauptursache für chronische Erkrankungen. Jahrelanger Stress, Groll, Ärger und vieles andere Negative manifestieren sich über die Jahre. Wie Emotionen die Energiebahnen blockieren, so dass Teile des Körpers nicht mehr ausreichend versorgt werden und dadurch Schaden nehmen, werde ich Euch ebenso zeigen, wie die Möglichkeiten, das zu verändern. Ich zeige Euch auch, wie Ihr die negative Emotionsspirale umwandeln und positiv nach oben drehen könnt.

-       Die Sprache des Körpers verstehen lernen! Die energetische Psychosomatik ermöglicht es uns, viel besser zu verstehen, was der Körper mit einem Symptom ausdrücken möchte. Der Körper ist unser sensibelster Freund mit ganz eigenen Ausdrucksweisen. Wir sind gut beraten die Sprache des Körpers zu lernen, wenn wir im Alter gut leben wollen.

-       Ernährung, Bewegung und Schlafen sind unbestritten essentiell, aber auch dazu gibt es energetische Unterstützung.

-       Schließlich gehören Chakren- und Meridianarbeit sowie Achtsamkeit, Meditation und Intentionen dazu, alles Werkzeuge um strahlend alt zu werden.

Ihr seht, hier gibt es echt viel zu tun, wenn wir die Selbstverantwortung tatsächlich übernehmen.

Wichtig: ich gehe nicht auf medizinische Prävention und Behandlungen ein; meine Informationen hier sind komplementär zu verstehen.

 SINN: BEDEUTUNG, BEGEISTERUNG & SPIRITUALITÄT

Aus meinen vielen Gesprächen mit anderen Pensionisten und Pensionistinnen weiß ich, dass sehr viele ihren neuen Weg suchen. Das trifft besonders auf all jene zu, die ihr gesamtes Berufsleben in unselbständigen Berufen verbracht haben und jetzt aus diesen Organisationen ausscheiden. Von Selbständigen oder Freiberuflern habe ich erfahren, dass die Umstellung nicht ganz so groß ist, weil sie auch bisher schon viel mehr Spielraum hatten und auch die Möglichkeit da ist, ihren Beruf noch lange fortzusetzen.  

Ich kenne Personen, die sehnlichst auf den Tag warten, an dem sie ihren Job aufgeben können, um sich Hals über Kopf in eine neue Aufgabe oder in ein intensives Freizeitleben zu stürzen. Ich kenne auch die andere Seite, nämlich dass sich viele schwertun, den Job loszulassen weil damit Wirksamkeit, Privilegien, Anerkennung, Status, Geld und vieles mehr verbunden waren.

So wichtig eine neue, schöne, sinnstiftende Beschäftigung und Aufgabe in der Pension ist, bitte denkt daran, dass es jetzt nicht mehr nur ums Machen geht, sondern um die Balance aller Säulen, ganz besonders um das, was bisher zu kurz gekommen ist. In unserer Leistungsgesellschaft und über Jahrzehnte konditioniert, haben wir primär Leistung und Tun im Kopf. Aber es gibt jetzt so viel mehr zu entdecken, ganz besonders uns selbst!

Daher geht es in der Säule SINN um ganz existentielle Fragen, denen wir uns stellen müssen, denn in dieser Lebensphase kommen wir sowieso nicht darum herum. Auf der Agenda der Pension stehen daher auch Lebensbiographie, Begeisterung, Glück und Spiritualität ebenso, wie der Umgang mit Krisen, Trauer, Verlust, Sterben und Tod.

Bei der Säule SINN geht es mir um folgende Schwerpunkte:

-       Entfalte Deine Seele, dein Potenzial, deine Fähigkeiten und deine Einzigartigkeit. Wann, wenn nicht jetzt?

-       Der neue Lebensabschnitt PENSION braucht einen neuen Fokus – eine Aufgabe, die all die Fähigkeiten und Leidenschaften, die vielleicht noch nicht voll zum Ausdruck gekommen sind, zum Vorschein bringt. Das hat viel mit Erfüllung zu tun.

-       Wir müssen vielleicht sogar neue Qualitäten lernen oder ausbauen, denn die bisherigen, speziell berufsbezogenen, sind nur mehr teilweise gefragt. Es geht um Dankbarkeit, Einfühlsamkeit, Im-Jetzt-Sein, Ruhe, Gelassenheit, Liebe, Bescheidenheit oder das Sein als solches, um nur einige zu nennen.

-       Mit diesen neuen Qualitäten können wir der Gesellschaft noch unglaublich viel geben. Als Oma und Opa, als wertschätzender Gesprächspartner und Zuhörer, bei allen möglichen Freiwilligenarbeiten, aber selbst als Unterstützer für Menschen im Business sehe ich viel Potenzial.

-       Begeisterung ist Dünger für unser Gehirn (Gerald Hüther [1]). Wenn es um eine Aufgabe in der Pension geht, die Sinn und Bedeutung hat und Begeisterung auslöst, muss es also etwas sein, das über den Kleinkram, mit dem man sich so alltäglich beschäftigt hinausgeht. Die Aussage: „Ich weiß mir immer etwas zu tun“, finde ich zu kurz gegriffen.

-       Wozu fordert mich die Situation jetzt auf? – Dieser geniale Satz von Viktor Frankl, wird uns in den Blogs immer wieder begleiten. Uns dieser Frage offen und ehrlich zu stellen, kann uns helfen, gut durch die verschiedensten Veränderungen zu kommen.

-       In unserer Gesellschaft sind sie Tabu-Themen: Sterben und Tod. Mit einem materialistischen Weltbild ist vermutlich auch nicht viel dazu zu sagen. Wohl aber, wenn man sich für ein energetisches Weltbild und Spiritualität öffnet und damit auch erkennt, dass es mit dem Tod nicht zu Ende ist. 

LIEBE: SELBSTLIEBE, PARTNERSCHAFT & BEZIEHUNGEN

Im Grunde ist es die Liebe, die unser Leben ausmacht: die Liebe zu uns selber, die Liebe, die wir anderen geben und die Liebe, die wir bekommen.

Die Liebe selbst kann man mit Worten kaum erfassen, sondern nur spüren und erfahren, wenn man sich darauf einlässt. Nach Barbara Fredrickson, Expertin für Positive Psychologie, ist Liebe für uns Menschen gleich wichtig wie Sonnenlicht, Sauerstoff und gutes Essen. Sie erfüllt uns mehr und intensiver als Glück und Optimismus und wirkt sich bis auf unsere Zellebene aus.[2]

Daher ist es überraschend, wie groß die Unterschiede sind, mit denen Menschen mit dem Thema Liebe umgehen. Jeder sehnt sich danach, von einem anderen Menschen geliebt zu werden. Weit weniger Menschen sehnen sich danach, Liebe zu geben, aber es gibt sie: die Menschen mit einem großen Herzen oder auch die tiefe, langjährige, gegenseitige Liebe. Für manche ist Liebe ein romantisches Geplänkel. Manche Menschen verschließen sich der Liebe, weil sie schlechte Erfahrung gemacht haben. Oder wieder andere sind ihr Leben lang auf der Suche danach und fallen von einer unglücklichen Beziehung in die nächste.

Egal, wo man sich auf der „Liebesskala“ befindet, es gibt immer noch etwas zu tun oder zu heilen, ganz besonders im Alter, denn da haben wir bereits viele Erfahrungen gemacht und auch Verletzungen erfahren.

Liebe und Beziehungen gehören zusammen. „Es gibt den Menschen als Einzelwesen gar nicht, denn wir sind eingebettet in eine Welt sozialer Beziehungen“ (Gerald Hüther). Als Energetikerin gehe ich noch einen Schritt weiter und sage: „Auch auf der Quantenebene sind wir alle miteinander verbunden“. Das bedeutet, dass wir uns niemals von anderen abtrennen können, sondern unsere Energien wie Wellen ineinanderfließen und gemeinsam ein Muster erzeugen. Entweder wir gehen in konstruktive Interferenz, in Resonanz, und verstärken unsere Energie, wie in einem schönen, harmonischen Musikstück, oder wir gehen in destruktive Interferenz und reduzieren unsere Energien, sodass wir dann wie ausgelaugt auseinandergehen. Wie oft haben wir das schon erlebt! Das Spannende ist, dass Liebe und die Energie unseres Herzens, selbst wenn sie einseitig ausgesendet werden, einen beruhigenden und erfüllenden Effekt haben. Und zwar auf uns alle!

Auf der Säule LIEBE ist in diesem Lebensabschnitt jede Menge zu tun.

-       Es beginnt schlicht und einfach mit uns selber. Wie sehr liebe ich mich? Wie gut kenne ich meine Bedürfnisse? Wie geht es mir mit meinen Erfahrungen? Auch die Reise zu unseren inneren - oft verletzten - Kindern, die wir dann in Liebe annehmen lernen und so Schluss machen mit alten, negativen Emotionen, gehört zum Besten, was wir machen können.

-       Bedingungslose Liebe zu Partnern, Kindern, Freunden ist nichts Romantisches oder Abgehobenes, sondern die hohe Kunst der Akzeptanz, dass sie einfach so sind, wie sie sind.

-       Ein weiterer wichtiger Schritt ist Vergebung. Es geht keinesfalls darum, geschehene Dinge oder Situationen zu beschönigen oder auszublenden. Was passiert ist, ist passiert und diese Tatsache können wir nicht verändern, aber wir können die negative emotionale Ladung, die wir davon mitgenommen haben, verändern und sogar neutralisieren. Es gibt kaum etwas Befreienderes!

-       Manchmal will die „andere Seite“ einen Konflikt nicht beilegen. Aber selbst dann ist es sinnvoll Frieden zu finden – nur für mich selbst.

-       Hast Du Liebe schon einmal vom rein physischen Aspekt her betrachtet? Dieser radikal neue Ansatz zum Thema Liebe entstand aus den Forschungsarbeiten von Barbara Fredrickson. Sie beschreibt Liebe als ein erneuerbares Gefühl, das unsere Biochemie steuert. Liebe nach ihrer Definition sind Mikromomente positiver Verbindung, in denen zwei Menschen in Resonanz gehen. Diese Momente kurzer, tiefer Verbindung gehen primär über den Augenkontakt. Und es ist egal, wer das Gegenüber ist, ob Partner, Eltern, Kinder oder Fremde wie Kunden, die Kassierin im Supermarkt oder der Paketbote. Diese Momente der Liebe funktionieren immer! Sie sind ein weites Anwendungsfeld für uns, stärken unsere Zellen und vertreiben Anflüge von Einsamkeit.  

VERGNÜGEN: NEUES, SPASS & HUMOR

In der Pension sind wir Meister unserer Zeit und wenn wir dem Vergnügen nicht genug Zeit und Raum geben, sind wir selber schuld.

Kennt Ihr das Konzept vom Inneren Kind? Das gesunde Innere Kind in uns ist neugierig, verspielt, spontan, lacht gerne und blödelt voller Leichtigkeit. Was ist davon noch da? Wie viel Raum gibst Du ihm?

Welche Träume sind noch offen? Wie oft haben wir in den letzten Jahren gesagt, „Wenn ich dann Zeit in der Pension habe, mache ich dieses und jenes“. Was von all dem ist jetzt wirklich übrig geblieben? Vielleicht gibt es aber auch Dinge, für die einfach noch nicht die Möglichkeiten da waren und die uns bis heute nicht aus dem Kopf gegangen sind. Neues Erleben und lachen, das ist es, was uns jung hält. Wenn wir dann zusätzlich noch lernen in jeder Situation das Positive zu sehen und das Leben nicht so ernst zu nehmen, dann sind wir am richtigen Weg.

Übrigens: Das Positive sehen, heißt nicht, eine unerfreuliche Situation positiv darstellen oder schön zu reden, sondern auch das Positive zu sehen, das darin verborgen liegt.

-       Nimm Dir Zeit für Spaß! Zeit zum Blödeln, Zeit für dein Inneres Kind! Für viele ist das gar nicht mehr so leicht, weil wir über Jahrzehnte anders konditioniert wurden: Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Dreh doch einfach den Spieß um! Dann ist die positive Energie vom Vergnügen auch noch bei der Arbeit in dir.

-       Probier Neues aus! Es ist die Beschäftigung mit Neuem, die uns begeistert und in unserem Gehirn Hormone aktiviert, die uns “frisch” halten. Ich persönlich möchte z.B. Dinge tun, die bisher nie meinen Weg gekreuzt haben, mich aber interessieren. Für´s erste habe ich begonnen, auf einem Biobauernhof mitzuarbeiten. Ich würde mich freuen, wenn Du uns wissen lässt, was Du ausprobierst.

-       Alter braucht Humor, um Veränderungen und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Und meiner Meinung nach brauchen wir eine Menge Humor, um mit dem Alter klar zu kommen. Aber kann man Humor einfach so lernen? Vielleicht wirst Du nicht zur Witzkanone, aber Du kannst lernen, dich zu entspannen und das Leben nicht so ernst zu nehmen und über seine absurden Momente zu schmunzeln. Das wäre schon einmal ein sehr guter Anfang.

-       Was wir von Hundertjährigen lernen können oder Vorbilder wirken Wunder. Ich zeige Euch die wichtigsten Eigenschaften, die zufriedene und vitale Hundertjährige haben, um das Glas immer halb voll zu sehen.

RESSOURCEN: FINANZEN & ALLES MATERIELLE

Mit dem Begriff Ressourcen möchte ich alles zusammenfassen, was unsere materielle Ausstattung betrifft.

Fragt man Menschen danach, ob sie glücklich oder zufrieden mit ihrem Leben sind, antworten sie oft mit einem Blick auf ihre Ressourcen: „Ich habe ein gutes Einkommen, ein Haus, eine Wohnung, tolle Kinder, vielleicht noch ein schönes Auto, ein Feriendomizil etc. ... Ja, ich bin zufrieden.“  Für viele ist Glück mit Haben verbunden.

In dieser Säule geht es zwar auch um Geld, Haus & Wohnung und alles, was da drinnen ist. Aber erwarte von mir keine Finanztipps oder erbrechtliche Informationen. Mir geht es um zwei Punkte: Wie können wir den Stress reduzieren, den das Materielle (z.B. Geldsorgen) auslösen kann und wie machen wir uns das Leben physisch leichter, indem wir uns z.B. von Ballast befreien?

-       Dass Geld in der Phase Pension und Alter eine entscheidende Rolle spielt ist nicht zu leugnen. Die meisten müssen sich auf eine neue Situation einstellen. Das kann Stress machen und vielleicht auch Angst. Beides ist schädlich für unsere Gesundheit. Ich werde Euch Tipps geben, wie man diese mentale und emotionale Belastung in den Griff bekommt.

-       In dieser Zeit werden für manche Menschen Erben und Vererben wichtig. Wie harmonisch läuft das Erben zwischen den Beteiligten ab? Oft gibt es Streit, was für eine Verschwendung von Energie! Beim Vererben können Gedanken kommen, die nicht leicht sind, denn wir werden mit unserer Endlichkeit konfrontiert. Das Rationale ist hier eine Seite (z.B. Erbrecht), aber das emotionale Umgehen wird mit energetischen Methoden viel leichter.

-       Übergabe in Unternehmen kann ein konfliktbelastetes Thema werden. Nachfolger haben oft andere Vorstellungen und können damit heftige Enttäuschungen auslösen. Manche wollen zwar „irgendwann“ übergeben, lassen aber nicht los und sind ewig noch im Geschäft. Andere wollen gar nicht übergeben, auch wenn die Zeit reif ist (z.B. deutliche körperliche Signale). Zur Lösung braucht es ganz besonders die Säulen SINN und LIEBE, einen neuen Fokus und vor allem andere Qualitäten als bisher.

-       Weitere Punkte sind Ausmisten & Loslassen! So vieles braucht man jetzt nicht mehr, weil es weniger und weniger Bedeutung bekommt. Vieles hat sich schleichend angesammelt und wirkt wie ein großer schwerer Rucksack. Es ist erleichternd, sich von Sachen zu trennen. Von Kleidung über Bilder bis hin zu Andenken gibt es mehr als man glaubt, das im wahrsten Sinn des Wortes auf uns lastet.

WIR HABEN IN UNSERER PENSION EINE MENGE ZU TUN!

Ich bin sicher, dass Dir einiges vertraut ist und vielleicht bringt Dich manches zum Nachdenken oder auch zum Umdenken. Bei welchen Themen spürst Du eine starke Resonanz, über welche bist Du überrascht, welche interessieren Dich überhaupt nicht? Ich will nicht missionieren oder belehren, denn angesichts der Vielfältigkeit unserer Leben, wäre das auch völlig unsinnig. Ich will Dich auch nicht dazu anspornen alle Themen wie nach einer To-Do Liste abzuarbeiten. Aber ich will Dich ermutigen, Dir jene Themen genauer anzuschauen, die bisher noch nicht in Deinem Fokus gestanden sind. Wenn Dir ein Thema langweilig ist, riskiere bitte einen zweiten Blick, es kann sein, dass es Dir langweilig erscheint, weil Du noch nicht die Tiefe davon gefunden hast. Vielleicht findest Du genau darin ganz neue Seiten an Dir oder einen Schlüssel für mehr Gesundheit und Vitalität, Sinn, Liebe, Vergnügen oder Ressourcen.

Wenn wir uns all diesen Ideen stellen, haben wir eine Menge zu tun in den Jahren zwischen 60 und 80! Daher geht mein nächster Blog um: „Pension ist ein Job.“ Es geht um die bestmögliche Ausrichtung für uns selbst, das beste Einvernehmen mit unseren Kindern und unseren Beitrag für die Gesellschaft.

Bis nächste Woche!

Herzlichst
Helga

[1] Gerald Hüther:  in LEBENSART 01/2011 https://www.lebensart.at/begeisterung-ist-doping-fuer-geist-und-hirn abgerufen am 17.06.2021

[2] Barbara Fredrickson: Die Macht der Liebe (2014) campus